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Vertriebenendenkmale sind Denkmale fur die Heimatvertriebenen aus den Ostgebieten des Deutschen Reiches und den deutschen Siedlungsgebieten in Sudosteuropa Von Vertriebenenverbanden Patenschaftskreisen Kommunen und Einzelpersonlichkeiten initiiert stehen die Denkmale nicht nur fur Unrecht und Leid sondern auch fur den Dank an die aufnehmenden Gemeinden in Westdeutschland Zurzeit gibt es in Deutschland uber 1 400 Vertriebenendenkmaler 1 Jimmy Fell Vertreibung Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Bedeutende Erinnerungsstatten 3 Verbreitung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBeschreibung Bearbeiten nbsp Zentrales Denkmal Flucht und Vertreibung 1945 Nurnberg Hauptartikel Flucht und Vertreibung Deutscher aus Mittel und Osteuropa 1945 1950 und Ostlandkreuz Vertriebenendenkmale waren umstritten bestimmte Kreise sahen in ihnen eine Manifestation des Revisionismus So waren sie in der DDR wie das Gedenken an Flucht und Vertreibung uberhaupt weitgehend tabuisiert 2 Die Umsiedler wie die Fluchtlinge und Vertriebenen regierungsamtlich euphemistisch bezeichnet wurden 3 verfugten uber keine Moglichkeit an ihr Schicksal offentlich zu erinnern Erst nach der Wiedervereinigung 1990 entstanden auch in den neuen Bundeslandern vereinzelt Vertriebenendenkmale Im Westen entstanden in den 1950er und 1960er Jahren eine Reihe von Vertriebenendenkmalen Mit dem Beginn der Entspannungspolitik Mitte der 1960er Jahre wurde die Form des Gedenkens an die Vertriebenen und die ehemaligen deutschen Ostgebiete zunehmend Gegenstand von Kontroversen Deutliches Zeichen hierfur war die Abschaffung des Bundesvertriebenenministeriums 1969 die Mittelkurzungen fur die Kulturarbeit der Vertriebenenverbande 4 Auch kam es insbesondere aus den Reihen den entstehenden Studentenbewegung zu Schandungen und Zerstorungen von Vertriebenendenkmalen 1967 wurden z B aus einem Deutschlandgedenkstein im Gottinger Wald die Ostgebiete herausgemeisselt und an der TH Aachen die in der Aula angebrachten Wappen der deutschen Ostgebiete zerstort 5 Die Zahl der neu entstandenen Vertriebenendenkmale ging spater deutlich zuruck Nach dem Zusammenbruch des Realsozialismus 1989 wurde die Deutsche Frage durch die Deutsche Wiedervereinigung beantwortet und die Oder Neisse Grenze als Deutschlands Ostgrenze festgelegt Gleichzeitig begann die Diskussion uber ein Zentrum gegen Vertreibungen und die Zahl der neuen Vertriebenendenkmale stieg wieder an Bedeutende Erinnerungsstatten BearbeitenGedenkstatte des Deutschen Ostens im Batterieturm von Schloss Burg 1951 eingeweiht von Bundesprasident Theodor Heuss Friedland Gedachtnisstatte 1966 67 Zentrales Denkmal Flucht und Vertreibung 1945 von Joachim Bandau in Nurnberg 1999 Dank der Bayerischen Staatsregierung an die Vertriebenen eingeweiht von Edmund StoiberVerbreitung Bearbeiten nbsp Suhnekreuz in der Gedenkstatte des Nachkriegslagers Lamsdorf in Oberschlesien mit polnisch deutscher Inschrift errichtet 1995Vertriebenendenkmale gibt es nicht nur in Deutschland sondern auch in Osterreich Polen Rumanien in der Slowakei in Serbien Kroatien Slowenien Tschechien Ungarn Namibia Sudafrika Russland und in den Vereinigten Staaten 6 In Ungarn wurden drei Vertriebenendenkmale durch die Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen errichtet 7 Die weitaus grosste Zahl der Vertriebenendenkmale befindet sich in Westdeutschland jedoch bestehen auch in den ehemaligen deutschen Gebieten Initiativen zur Einrichtung von Denkmalen die an die Vertriebenen erinnern sollen So beschloss der Stadtrat von Postoloprty Postelberg in Tschechien im November 2009 fur die Opfer des Massakers ein Denkmal zu errichten das die Inschrift Allen unschuldigen Opfern der Ereignisse im Mai und Juni 1945 tragen soll Literatur BearbeitenStephan Scholz Vertriebenendenkmaler Topographie einer deutschen Erinnerungslandschaft Verlag Ferdinand Schoningh Paderborn 2015 ISBN 978 3 506 77264 0 GoogleBooks Stephan Scholz Denkmaler in Ders Maren Roger Bill Niven Hrsg Die Erinnerung an Flucht und Vertreibung Ein Handbuch der Medien und Praktiken Verlag Ferdinand Schoningh Paderborn 2015 S 75 88 ISBN 978 3 506 77266 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Vertriebenendenkmale Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Vertriebenendenkmaler Bund der Vertriebenen Vertriebenendenkmaler OME Lexikon Universitat Oldenburg Einzelnachweise Bearbeiten Uni Info Uni Oldenburg Dr Stephan Scholz Dierk Hoffmann Michael Schwartz Gegluckte Integration Spezifika und Vergleichbarkeiten der Vertriebenen 1999 ISBN 3 486 64503 X S 7ff online Michael Schwartz Vertriebene und Umsiedlerpolitik 2004 ISBN 3 486 56845 0 S 4 online Manfred Kittel Vertreibung der Vertriebenen der historische deutsche Osten in der Erinnerungskultur der Bundesrepublik 1961 1982 2007 ISBN 3 486 58087 6 S 111 ff Manfred Kittel Vertreibung der Vertriebenen 2007 S 29 Mahn und Gedenkstatten ausserhalb Deutschlands BdV Vergl z B Jahresbericht der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen 2008 S 15 online Listen der Vertriebenendenkmale Deutschland Baden Wurttemberg A I K P R Z Bayern A L M Z Berlin Brandenburg Bremen Hamburg Hessen A F G K L P R Z Mecklenburg Vorpommern Niedersachsen A H I W Nordrhein Westfalen A G H W Rheinland Pfalz Saarland Sachsen Sachsen Anhalt Schleswig Holstein ThuringenEuropaische Staaten Kroatien Osterreich Polen Slowakei Slowenien Tschechien UngarnNichteuropaische Staaten Namibia und Sudafrika Vereinigte Staaten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Vertriebenendenkmal amp oldid 229916147