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Christian von Liegnitz Brieg tschechisch Kristian Brezsko Lehnicky polnisch Chrystian legnicki April 1618 in Ohlau Herzogtum Ohlau 28 Februar 1672 ebenda war 1639 bis 1653 gemeinsam mit seinen Brudern Georg III und Ludwig IV Herzog von Brieg ab 1653 alleiniger Herzog von Wohlau und Ohlau und nach dem Tod seiner Bruder ab 1664 alleiniger Herrscher von Liegnitz Brieg Wohlau und Ohlau Er entstammte dem Liegnitzer Zweig der Schlesischen Piasten Christian von Liegnitz Brieg Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Familie 2 Leben 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseHerkunft und Familie BearbeitenSeine Eltern waren Herzog Johann Christian und dessen erste Frau Dorothea Sybille Tochter des brandenburgischen Herzogs Johann Georg von Brandenburg Am 24 November 1648 vermahlte sich Christian in Dessau mit Luise von Anhalt Dessau einer Tochter des Fursten Johann Kasimir Der Ehe entstammten die Kinder Charlotte 1652 1707 heiratete am 4 Juli 1672 Herzog Friedrich von Schleswig Holstein Sonderburg Wiesenburg Luise 28 Juli 1657 in Ohlau 6 Februar 1660 in Ohlau Georg Wilhelm 1660 1675 mit dem das Geschlecht der Schlesischen Piasten im Mannesstamm erlosch Christian Ludwig 15 Januar 1664 27 Februar 1664 Leben BearbeitenAb 1635 lebte Christian zusammen mit seinen Eltern und dem vaterlichen Hof im Exil in Thorn dem ein Jahr spater das Exil im preussischen Osterode folgte Auf Veranlassung seines Vaters kehrte er 1638 zu seinen alteren Brudern Georg III Ludwig IV nach Brieg zuruck Zu seiner Ankunft hatte Wenzel Scherffer von Scherffenstein der spater Hofpoet am Brieger Hof wurde ein Gedicht verfasst das er Christian an Neujahr 1639 uberreichte Nach dem Tod des Vaters Johann Christian 1639 erbten dessen drei Sohne aus der ersten Ehe Georg III Ludwig IV und Christian das Herzogtum Brieg sowie Ohlau das testamentarisch jedoch ihrer Mutter als Wittum zugewiesen wurde Sie regierten ihren Besitz zunachst gemeinsam Eine Teilung lehnten sie vorerst ab da ihr relativ kleines Erbe zusatzlich mit einer Abfindung fur die von der Nachfolge ausgeschlossenen Geschwister aus der zweiten Ehe des Vaters belastet war Erst nachdem ihnen 1653 nach dem Tod ihres kinderlos verstorbenen Onkels Georg Rudolf die Herzogtumer Liegnitz und Wohlau zufielen teilten sie den Besitz in die Herzogtumer Liegnitz Brieg sowie Wohlau und Ohlau wobei die beiden letzteren Christian erhielt Zu seiner Residenz bestimmte er Ohlau wo er u a das Schloss um den sogenannten Christiansbau nach Entwurf des italienischen Baumeisters Carlo Rossi 1688 erweitern liess Das vom Brieger Herzog Georg II anstelle einer Burg errichtete herzogliche Schloss in Wohlau das im Dreissigjahrigen Krieg zerstort wurde liess Christian ab 1653 im Stil der Renaissance umbauen 1648 wurde Christian unter der Mitgliedsnummer 505 und der Bezeichnung Der Beliebige in die Fruchtbringende Gesellschaft aufgenommen 1 Nachdem 1660 alle drei Bruder noch ohne mannliche Nachkommen waren bemuhte sich der alteste Georg III bei seinem Landesherrn dem bohmischen Konig Leopold I um eine Erweiterung des Erbfolgerechts auch auf die Tochter erhielt hierfur jedoch keine Zusage Allerdings wurde im September d J Christians Sohn Georg Wilhelm geboren wodurch die weitere Existenz ihres Stamms gesichert schien 1664 beerbte Herzog Christian den altesten Bruder Georg III der seinerseits ein Jahr vorher den zweitgeborenen Ludwig IV beerbt hatte Dadurch konnte Christian alle ehemals Liegnitz schen Territorien wieder in einer Hand vereinen 1668 bewarb er sich um die Nachfolge des polnischen Konigs Johann II Kasimir der der schwedischen Dynastie Wasa entstammte Seine Kandidatur war nicht erfolgreich da er vom polnischen Adel abgelehnt wurde Obwohl in seinem Herrschaftsgebiet aufgrund der Bestimmungen des Westfalischen Friedens die Rekatholisierung nicht durchgefuhrt werden musste war Herzog Christian religiosen Bedruckungen ausgesetzt Auf Betreiben des Offizials und spateren Breslauer Bischofs Sebastian von Rostock musste Christian 1662 den reformierten Superintendenten Heinrich Schmettau entlassen da nur das Augsburgische Bekenntnis zugelassen war Zudem wurden verschiedene protestantische Kirchenlieder verboten 1664 ubernahm Christian die Vormundschaft uber die Sohne des verstorbenen Oelser Herzogs Silvius I Um einer kaiserlichen Obervormundschaft vorzubeugen der vermutlich eine katholische Erziehung der Prinzen folgen wurde schickte er sie zum Studium an das Tubinger Collegium Illustre 1671 musste er die Ausweisung der Bohmischen Bruder verfugen die vorher aus Polen nach Kreuzburg gefluchtet waren In Christians Diensten stand der aus Lowenberg stammende Lautenist Esaias Reusner der 1668 in Brieg die Musikalische Taffel erlustigung herausgab Langjahriger Hofmarschall Christians und Landeshauptmann war Wilhelm Wenzel Freiherr von Lilgenau 1634 1693 der 1670 aus nicht naher bekannten Grunden entlassen wurde Als herzoglicher Rat diente u a Christoph Ernst von Uechtritz Christian starb am 28 Februar 1672 Sein Leichnam wurde in der Liegnitzer Johanneskirche beigesetzt Erbe und Nachfolger wurde sein Sohn Georg Wilhelm Herzog Christians Witwe Luise von Anhalt Dessau erhielt als Witwensitz die Stadt Ohlau Sie stiftete 1677 1679 zum Gedenken an ihren 1675 verstorbenen Sohn Georg Wilhelm I mit dem das Geschlecht der Schlesischen Piasten im Mannesstamm erlosch das Liegnitzer Mausoleum der Schlesischen Piasten Dort befindet sich u a auch eine lebensgrosse von Matthias Rauchmiller geschaffene Alabasterfigur des Herzogs Christian mit der mit Aufschrift Nescia gnati Hast du des Sohnes vergessen nbsp Schloss Liegnitz nbsp Schloss Brieg nbsp Schloss Wohlau nbsp Ohlau um 1750Literatur BearbeitenHistorische Kommission fur Schlesien Hrsg Geschichte Schlesiens Band 2 Die Habsburgerzeit 1526 1740 Sigmaringen 1988 ISBN 3 7995 6342 3 S 74f 81f und 204 Hugo Weczerka Hrsg Handbuch der historischen Statten Band Schlesien Kroners Taschenausgabe Band 316 Kroner Stuttgart 1977 ISBN 3 520 31601 3 S 290 376 und 570 sowie Stammtafel auf S 592 593 Norbert Conrads Schlesien in der Fruhmoderne Zur politischen und geistigen Kultur eines habsburgischen Landes Neue Forschungen zur schlesischen Geschichte hrsg v Joachim Bahlcke Weimar 2009 ISBN 3 412 20350 5 S 51 73 79f 93 95 und 186f Rudolf Zacek Dejiny Slezska v datech Nakladatelstvi Libri Praha 2004 ISBN 80 7277 172 8 S 413 und 428 Weblinks BearbeitenGenealogie Liegnitz Eintrag in SILESIAEinzelnachweise Bearbeiten http flitternikel onlinehome de frucht htmlNormdaten Person GND 120812959 lobid OGND AKS VIAF 64847292 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME ChristianALTERNATIVNAMEN Christian von Liegnitz BriegKURZBESCHREIBUNG Herzog von Liegnitz Brieg Wohlau und OhlauGEBURTSDATUM April 1618GEBURTSORT OhlauSTERBEDATUM 28 Februar 1672STERBEORT Ohlau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Christian Liegnitz Brieg amp oldid 229052735