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Das Mausoleum der Schlesischen Piasten auch Piastenmausoleum Liegnitz polnisch Mauzoleum Piastow Slaskich w Legnicy lateinisch Monumentum Piasteum in Legnica deutsch Liegnitz ist eine Grabkapelle bzw Furstengruft die nach dem Tod des letzten mannlichen Schlesischen Piasten des Herzogs Georg Wilhelm 1675 in den Jahren 1677 1679 errichtet wurde Er war zugleich der letzte Nachkomme der Dynastie der Piasten Innenraum des MausoleumsDie Furstengruft stellt ein Gesamtkunstwerk dar bei dem sich Plastik Stukkatur und Malerei verbinden Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Aufnahme aus den 1920er Jahren nbsp AussenansichtHerzog Georg Wilhelm I starb 1675 funfzehnjahrig ohne Nachkommen Damit fielen seine Herzogtumer Liegnitz Brieg und Wohlau als erledigte Lehen an die Krone Bohmen Diese Herrschaftsgebiete wurden danach als bohmische Erbfurstentumer von Landeshauptleuten regiert die bis zum Ubergang an Preussen nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 vom Konig von Bohmen eingesetzt wurden Die 1677 79 errichtete Furstengruft war eine Stiftung der Herzogin Luise von Anhalt Dessau zum Gedenken an ihren Sohn Georg Wilhelm I Sie entstand auf den Grundmauern des vormals gotischen Chores der Liegnitzer Johanniskirche 1 Es ist ein oktogonaler Bau der mit einer reich mit Stuck verzierten flachen Kuppel uberwolbt ist In der Mitte der Kuppel wird der griechische Gott Helios mit Gesichtszugen des Herzogs Georg Wilhelm dargestellt Zwischen den Sturzen befinden sich funf ovale Nischen fur Sarkophage Die Kapelle ist durch zwei Arkaden zum Kirchenschiff der Johanniskirche geoffnet Uber dem Durchgang befindet sich die Stiftertafel Das dichterische Programm fur das Mausoleum stammt vom schlesischen Barockdichter Daniel Casper von Lohenstein Den Entwurf die Bildhauerarbeiten einschliesslich der vier lebensgrossen Marmorfiguren sowie die Malerei schuf der in Wien und Prag tatige aus dem schwabischen Radolfzell stammende Bildhauer und Elfenbeinschnitzer Matthias Rauchmuller 2 Uber den Arkaden werden in stuckierten Rahmen Szenen aus der Geschichte des schlesischen Piasten gezeigt Die vier lebensgrossen Alabasterfiguren die im letzten Gesprach vertieft sind stellen die letzten Vertreter der herzoglichen Familie dar Es sind Herzogin Luise von Anhalt Dessau 1680 mit Aufschrift Heu mihi soli Ach ich einsame Herzog Christian von Liegnitz Brieg und Ohlau 1672 mit Aufschrift Nescia gnati Hast du des Sohnes vergessen Deren Sohn Georg Wilhelm 1675 mit Aufschrift At sequor ise Ach auch ich folge Deren Tochter Herzogin Charlotte von Liegnitz Brieg Wohlau 1707 mit Aufschrift Spes ubi nostrae Wo bleibt nun unsere Hoffnung In der Krypta befinden sich weitere Grabstatten der Liegnitzer Herzogsfamilie aus der Johanniskirche Bei deren Umbau wurden sie in die Krypta verlegt Anstelle der ursprunglich vorgesehenen Figur des Auferstandenen Christus steht der Sarkophag der Herzogin Sophie Elisabeth 1622 anstelle des im Programmentwurf vorgesehenen Sarges der Herzogin Charlotte von Liegnitz Brieg Wohlau die in der Hedwigskapelle des Klosters Trebnitz bestattet wurde steht der Sarkophag des Herzogs Ludwig II 1436 der in der 1423 gegrundeten Kartause Liegnitz beigesetzt worden war und nach deren Abriss 1547 in die Johanniskirche verbracht wurde Literatur BearbeitenHistorische Kommission fur Schlesien Hrsg Geschichte Schlesiens Band 2 Die Habsburger Zeit 1526 1740 Ludwig Petry und Josef Joachim Menzel 2 durchgesehene Auflage Thorbecke Sigmaringen 1988 ISBN 3 7995 6342 3 S 190f Hugo Weczerka Hrsg Handbuch der historischen Statten Band Schlesien Kroners Taschenausgabe Band 316 Kroner Stuttgart 1977 ISBN 3 520 31601 3 S 283 295 hier 290f sowie Geschichtliche Einfuhrung LXII und LXVIII Dehio Handbuch der Kunstdenkmaler in Polen Schlesien Munchen Berlin 2005 ISBN 3 422 03109 X S 519 540 hier 526f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Mausoleum der Schlesischen Piasten Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geschichte Historische und aktuelle Aufnahmen Bildkatalog des Herder Instituts Piastengruft Johanniskirche Liegnitz Einzelnachweise Bearbeiten Dehio Handbuch der Kunstdenkmaler in Polen Schlesien Munchen Berlin 2005 ISBN 3 422 03109 X S 58 Andrea Langer in Joachim Bahlcke Schlesien und die Schlesier Langen Muller Verlag ISBN 3 7844 2781 2 S 309 51 209047 16 158754 Koordinaten 51 12 32 6 N 16 9 31 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mausoleum der Schlesischen Piasten amp oldid 232924512