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Der Orden der Ritter Unserer Lieben Frau zum Schwan kurz Schwanenritterorden oder Schwanenorden ist der alteste geistliche Ritterorden des Hauses Hohenzollern Er wurde am 29 September 1440 in Anknupfung an die Schwanenrittersage von Kurfurst Friedrich II von Brandenburg in der Stadt Brandenburg gestiftet und sollte unter Fuhrung der Hohenzollern dem Adel dort gemeinsame politische und soziale Ziele geben Im Jahr 1459 errichtete der Orden eine suddeutsche Filiale Epitaph des Schwanenordensritters Georg Sack im Kloster Heilsbronn Inhaltsverzeichnis 1 Ordensstatuten 2 Ordensabzeichen 3 Ordenskirchen 4 Geschichte in der Neuzeit 5 Literatur 6 Siehe auch 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseOrdensstatuten BearbeitenDer spatmittelalterliche Orden hatte sich bei der Grundung 1440 geistliche aber auch vor allem politische Ziele gesetzt Neben Gebet und karitativen Werken rief er den Adel in Brandenburg zum Treuebundnis auf Auch Frauen konnten Mitglied werden Am 15 August 1443 erweiterte der Orden seine Statuten um den Zweck gegen die Entsittlichung des markischen Adels und anderwarts zu wirken und ihn wieder an Gottesfurcht und Ehrbarkeit zu gewohnen insbesondere auch die Rauf und Fehdelust zu zugeln nbsp Unbekannte Dame mit der OrdensketteIm Jahr 1459 errichtete Markgraf Albrecht Achilles eine suddeutsche Filiale die Papst Pius II am 16 Januar 1460 bestatigte 1 Dieser hofische Orden war fur die Markgrafen ein wichtiges Mittel der dynastischen Klientelbildung 2 Ordensabzeichen Bearbeiten nbsp Ordenszeichen auf einem Grabstein in FeuchtwangenAls Ordenssignet wahlte man das Bild der Gottesmutter an einer goldenen Kette darunter der Schwan als Symbol der Reinheit des Herzens umgeben von einer unten verschlungenen weissen Scharpe Der Schwan sollte den Statuten von 1443 3 zufolge die Mitglieder an ihren kunftigen Tod erinnern sollte denn der Schwan habe wie Jesus Christus seinen Tod vorausgesehen und beklagt Mit der Anspielung auf den Gesang des Schwanes im Angesicht seines Todes wurde ein in Antike und Mittelalter uberliefertes Motiv aufgegriffen Die Glieder der Ordenkette sollten aus premtzen bestehen einer scharfen Hemmvorrichtung am Zaumzeug zur Bandigung von Pferden in die blutende Herzen eingefugt sein sollten um die Trager zu Demut und Busse zu erziehen Das weisse unbefleckte Tuch das der Fassung von 1484 zufolge um den Schwan gewunden sei und von dem Quasten herabhingen sollte den Trager an die Zehn Gebote und die guten Werke Christi erinnern und ihn selbst zu guten Werken ermahnen 4 Ordenskirchen Bearbeiten nbsp Ordensgrunder Friedrich II mit SchwanenordenDer Versammlungspunkt des sich rasch uber Nord und Suddeutschland ausbreitenden Schwanenordens war zunachst das Gotteshaus auf dem Harlungerberg bei Brandenburg Altstadt 1459 stiftete Markgraf Albrecht Achilles fur die Ordensmitglieder aus seinen Stammlanden in Franken eine zweite Ordenskirche in der Georgskapelle der St Gumpertuskirche seiner Residenz in Ansbach Geschichte in der Neuzeit BearbeitenSeit der Reformation verfiel der Orden 1843 fasste Friedrich Wilhelm IV den Plan einer Neubelebung des Ordens der jedoch nicht zur Ausfuhrung kam Er wollte den Orden fur Mitglieder aller Stande und Konfessionen offnen und ihm als Ziel die soziale und moralische Besserung der Gesellschaft geben Seit 1980 besteht ein eingetragener gemeinnutziger Verein gleichen Namens fur Kultur und Wohlfahrtspflege mit Sitz in Nurnberg der die Ordenstradition fortfuhren will Fur die Berliner Siegesallee gestaltete der Bildhauer Alexander Calandrelli die Denkmalgruppe 16 mit einem Standbild Friedrichs II im Zentrum Auf dem breiten Hermelinkragen des Kurfurstenmantels tragt die Figur die Kette des Schwanenordens Literatur BearbeitenTheodor Daschlein Der Schwanenorden und die sogenannte Schwanenordens Ritterkapelle in Ansbach Ansbach 1926 in Jahresbericht des Historischen Vereins fur Mittelfranken 63 1919 26 Holger Kruse Werner Paravicini Andreas Ranft Hrsg Ritterorden und Adelsgesellschaften im spatmittelalterlichen Deutschland Kieler Werkstucke Reihe D Bd 1 Frankfurt am Main 1991 Markus Frankl Wurzburger Vasallen und Diener im hohenzollerischen Schwanenorden Adel zwischen Hochstift Wurzburg und Markgraftum Ansbach in Mainfrankisches Jahrbuch fur Geschichte und Kunst 61 2009 S 94 127 R Stillfried Siegfried Haenle Hrsg Das Buch vom Schwanenorden Ein Beitrag zu den Hohenzollerischen Forschungen Mit 41 photolithographischen Abbildungen Berlin 1881 Digitalisat Rudolf von Stillfried Rattonitz Der Schwanenorden Halle 1844 Digitalisat Tanja Storn Jaschkowitz Gesellschaftsvertrage adliger Schwureinungen im Spatmittelalter Edition und Typologie Logos Verlag Berlin 2007 ISBN 978 3 8325 1486 0 Siehe auch BearbeitenUnsere Liebe Frau SchwanenstuberWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Schwanenorden Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien www schwanenritter orden de Markus Frankl Schwanenorden In Historisches Lexikon Bayerns 20 September 2010 abgerufen am 20 April 2012 Einzelnachweise Bearbeiten Markus Frankl Schwanenorden In Historisches Lexikon Bayerns 20 September 2010 abgerufen am 20 April 2012 Klaus Rupprecht Adelsgesellschaften und einungen In Historisches Lexikon Bayerns Digitalisat Grundungsurkunde von 1443 In Stillfried Haenle Das Buch vom Schwanenorden S 41 Joachim Schneider Handbuch Hofe und Residenzen im spatmittelalterlichen Reich Band 15 III Abschnitt Devisen und Embleme S 87 100 OnlineNormdaten Korperschaft GND 2078038 2 lobid OGND AKS VIAF 130850942 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schwanenorden amp oldid 238938883