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Ludwig Burgemeister 19 Oktober 1863 in St Johann Saar 13 Februar 1932 war ein deutscher Architekt Baubeamter und Denkmalpfleger Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Bauten 1 2 Denkmalpflege 1 3 Publikationen 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenLudwig Burgemeister war ein Sohn des Maurermeisters und Architekten Christian Burgemeister und dessen Ehefrau Lina Burgemeister geb Gottlieb Er besuchte das konigliche Gymnasium Saarbrucken wo er 1883 die Reifeprufung ablegte Danach studierte er an der Technischen Hochschule Berlin Charlottenburg neun Semester Architektur und legte im Februar 1888 das Erste Staatsexamen ab Am 5 Marz 1888 erfolgte seine Vereidigung als Regierungsbaufuhrer Referendar in Saarbrucken doch schob er vor Aufnahme seiner Tatigkeit erst seinen Militardienst als Einjahrig Freiwilliger ein den er ab April 1888 beim 8 Rheinischen Infanterie Regiment Nr 70 in Saarbrucken ableistete Danach war er im staatlichen Ausbildungsdienst im Regierungsbezirk Trier tatig Vor allem war er dabei in den Neubau des Gymnasiums in Saarbrucken eingebunden Das Zweite Staatsexamen legte er am 28 Februar 1893 ab Er erhielt eine Stelle als Regierungsbaumeister Assessor im technischen Buro der Hochbauabteilung des preussischen Ministeriums der offentlichen Arbeiten in Berlin Seine Tatigkeit dort wurde durch eine Studienreise nach Italien unterbrochen die er durch eine Staatspramie finanzieren konnte die er anlasslich des Zweiten Staatsexamens erhalten hatte Zu Beginn des Jahres 1895 wurde er nach Breslau versetzt wo er am 16 November 1895 Wally Busse heiratete mit der er die Tochter Elsa bekam Burgemeister promovierte am 12 September 1901 mit der Arbeit Die Jesuitenkunst in Breslau insbesondere die Matthiaskirche und das Universitatsgebaude Breslau zum Dr phil in Kunstgeschichte 1902 wurde er zum Koniglichen Landbauinspektor ernannt Nachdem der erste schlesische Provinzialkonservator Hans Lutsch nach Berlin berufen worden war wurde Burgemeister 1905 dessen Nachfolger 1909 wurde er zum Koniglichen Baurat und 1912 zum Koniglichen Regierungs und Baurat befordert In der Zeit von 1909 bis zum 1 Oktober 1915 versah er die Geschafte des Koniglichen Hochbauamts Strehlen im Ersten Weltkrieg ausserdem die des Hochbauamts Breslau I Am 1 April 1917 schied er aus dem Staatsdienst aus und wurde Landesbaurat bei der Hochbauabteilung der Provinzialverwaltung der Provinz Schlesien Zugleich blieb er Provinzialkonservator Er erhielt mehrere Orden und wurde am 5 Mai 1922 zum auswartigen Mitglied der Preussischen Akademie des Bauwesens in Berlin ernannt Ferner war Burgemeister Vorsitzender des Sachverstandigenbeirats der stadtischen Baupolizei Vorstandsmitglied des Vereins fur Geschichte und Alterthum Schlesiens Mitglied des Kuratoriums des Breslauer Museums der bildenden Kunste Vorstandsmitglied der Historischen Kommission fur Schlesien und zweiter Vorsitzender des Schlesischen Bundes fur Heimatschutz Am 1 April 1929 wurde er pensioniert er blieb jedoch bis zu seinem Tod Provinzialkonservator Nachfolger wurde der Kunsthistoriker Gunther Grundmann Burgemeisters berufliches Leben wies laut dem Nachruf seines Nachfolgers drei bedeutende Inhalte auf seine Bauten seine Publikationen und seine denkmalpflegerische Tatigkeit Bauten Bearbeiten Burgemeister schuf ausschliesslich Behordenbauten in den Jahren 1895 bis 1903 waren dies vor allem Hochschulerweiterungen die meist schon von anderer Hand so zum Beispiel von Georg Thur geplant waren oder sich an bereits bestehenden Gebaudeteilen zu orientieren hatten Von 1904 bis 1911 wurde die Technische Hochschule Breslau nach Burgemeisters Planen im Neorenaissancestil errichtet Sie gilt als eines seiner Hauptwerke 1 2 Danach hatte Burgemeister einen Entwurf fur den Neubau des landwirtschaftlichen Instituts der Universitat in der Breslauer Hansastrasse auszuarbeiten Von 1913 bis 1916 wurden dessen Flugelbauten errichtet der Mittelbau folgte erst spater und entsprach nicht mehr Burgemeisters ursprunglichen Planen Burgemeister war auch in die Planung des Oberprasidialdienstgebaudes am Neumarkt involviert der Entwurf ging aber grossenteils auf Baurat Loewe zuruck Burgemeister kummerte sich um Um und Ausbauten der Heil und Pflegeanstalt Plagwitz sowie um den Neubau von Pflegewohnhausern fur die Provinzialanstalten in Leubus Bunzlau Plagwitz und Luben Er entwarf eine Turnhalle fur die Provinzial Fursorgeanstalt Wohlau den Neubau des sogenannten Kruppelheims mit Werkstattengebaude und des Direktorenwohnhauses in Rothenburg sowie ein ehemaliges Altersheim fur Namslau heute eine Grundschule mit zweisprachigen Abteilungen 3 Auch das Kindergenesungsheim in Jannowitz das von 1928 bis 1931 errichtet wurde geht auf Plane Burgemeisters zuruck wurde jedoch in sparsamerer Gestalt als ursprunglich vorgesehen verwirklicht Denkmalpflege Bearbeiten Burgemeister war von 1905 bis 1932 Provinzialkonservator der Provinz Schlesien das als erste Provinz Preussens denkmalpflegerische Bemuhungen unternahm So wurde dort eine Provinzialkommission zur Erhaltung und Erforschung der vorhandenen Kunstdenkmaler gegrundet und in den Jahren 1886 bis 1894 wurde das Verzeichnis der Kunstdenkmaler Schlesiens herausgegeben Der Registerband an dem Burgemeister noch unter Hans Lutsch mitgearbeitet hatte erschien erst 1903 ebenso das Bilderwerk der schlesischen Kunstdenkmaler an dem Burgemeister ebenfalls beteiligt war Ab 1905 war er fur den weiteren Aufbau der schlesischen Denkmalpflege verantwortlich Wahrend der Zeit des Ersten Weltkriegs hatte er daruber hinaus noch die Sonderaufgabe bei der Beschlagnahmung von Glocken die zu Rustungszwecken eingeschmolzen werden sollten zu beraten Er konnte in dieser Eigenschaft etliche kunstlerisch wertvolle Glocken retten Ferner hatte Burgemeister die Neuherausgabe des Verzeichnisses der Kunstdenkmaler Schlesiens in die Wege zu leiten da Lutschs erstes Inventar in seiner Amtszeit bereits als veraltet und unvollstandig gelten musste Diese Arbeit war bei weitem nicht abgeschlossen als Burgemeister starb Auf Ludwig Burgemeister ging auch das Bildarchiv des Provinzialkonservators mit uber 10 000 Fotos zuruck 4 Publikationen Bearbeiten Burgemeister konzentrierte sich in seiner wissenschaftlichen Arbeit auf die Erforschung der Kunstdenkmaler in Schlesien Neben Architekturgeschichtlichem interessierten ihn insbesondere die schlesischen Orgeln sowie die Blockholzkirchen Er veroffentlichte neben seiner Dissertation mehrere Bucher Die Holzkirchen und Holzturme der preussischen Ostprovinzen Schlesien Posen Ostpreussen Westpreussen Brandenburg und Pommern Aufgenommen und gezeichnet von Ernst Wiggert und Ludwig Burgemeister Berlin 1905 Das Breslauer Rathaus Geschichtliche und bauliche Beschreibung mit Lichtbildaufnahmen von Heinrich Gotz Breslau 1913 Die gesetzlichen und behordlichen Vorschriften uber Denkmalpflege herausgegeben von der Provinzial Kommission zur Erhaltung und Erforschung der Kunstdenkmaler Breslau 1913 Das Burgerhaus in Schlesien Berlin 1921 Der Orgelbau in Schlesien Strassburg 1925 Studien zur deutschen Kunstgeschichte H 230 Ferner schrieb Burgemeister zahlreiche Aufsatze unter anderem Die Matthiaskirche in Breslau In Centralblatt der Bauverwaltung 19 Jahrgang 1899 S 563 566 Digitalisat Die ehemalige kaiserliche Burg in Breslau In Zeitschrift des Vereins fur Geschichte Schlesiens Jahrgang 1902 S 36 Schlesische Rathauser In Bunte Bilder aus dem Schlesierlande Band 2 1903 Das ehemalige Jacobkloster auf der Sandinsel zu Breslau In Zeitschrift des Vereins fur Geschichte Schlesiens Jahrgang 1903 S 37 Das Haus zur goldenen Krone In Schlesiens Vorzeit Neue Folge Band 3 1904 Die Hedwigskirche und das Schloss in Brieg In Schlesien 2 1908 9 S 249 256 Vom Brieger Piastenschloss In Schlesische Heimatblatter 4 1910 11 Das Universitatsgebaude und die Matthiaskirche In Erinnerungsblatter zum 100jahrigen Jubilaum der Universitat Breslau Breslau 1911 Schlesische Holzkirchen In Schlesien 5 1911 12 Nr 15 S 409 411 Digitalisat Die Hochbergsche Kapelle bei der Vinzenzkirche In Schlesiens Vorzeit Neue Folge Band 6 1912 Schlesische Kunst In Schlesische Landeskunde 2 Band 1913 Stadte und Burgen In Schlesien in Farbenphotographie Band 2 1924 Die katholische Pfarrkirche in Rothsurben In Schlesische Monatshefte 1 1924 S 145 151 Die Orgeln der ev Pfarrkirche zu St Maria Magdalena in Breslau In Schlesiens Vorzeit Neue Folge Band 8 1924 Das altertumliche Breslau In Grenzgau 2 1925 H 11 S 27 33 Breslaus Wohnungswesen in alter Zeit In Die Wohnungswirtschaft der Stadt Breslau Denkschrift des Magistrats Breslau Breslau 1927 Baugeschichte des Schlosses Falkenberg In Geschichte der Herrschaft Falkenberg in Oberschlesien Falkenberg 1929 Johann Christian Valentin Schultze Schulz In Bericht des Provinzialkonservators der Kunstdenkmaler der Provinz Niederschlesien Neue Folge Band 2 1927 29 Auch in Tageszeitungen insbesondere in der Schlesischen Zeitung veroffentlichte Burgemeister viele Artikel Literatur BearbeitenBericht des Provinzial Konservators der Kunstdenkmaler der Provinz Niederschlesien uber die Tatigkeit vom 1 Januar 1930 bis 31 Dezember 1931 Breslau 1932 mit Biographie und Schriftenverzeichnis Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ludwig Burgemeister Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Ludwig Burgemeister im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Burgemeister Ludwig in der Datenbank Saarland BiografienEinzelnachweise Bearbeiten kritisch ware zu erganzen tritt denn auch die in Schlesien zur Zeit der Renaissance heimische Weise neben das moderne Empfinden Das Stilmuster wird zum Anknupfungspunkt eines den ortlichen Zusammenhang suchenden Bauens Eine Haltung die vordergrundig an Reformtendenzen des Heimatschutzes anzuknupfen scheint tatsachlich aber zu sehr im Detail stecken bleibt um wirklich uber die blosse Kritik an der Beliebigkeit historischer Gestaltung hinaus zu eigenschopferischen und aufgabenspezifischen Losungen zu gelangen In Hans Dieter Nagelke Hochschulbau im Kaiserreich Historische Architektur im Prozess burgerlicher Konsensbildung Verlag Ludwig Kiel 2000 S 274 uber Burgemeisters Eigenverantwortlichkeit und Beteiligung an den Behordenbauten vgl Architekturmuseum der Technischen Universitat Berlin Towarzystwo Przyjaciol Namyslowa i Ziemi Namyslowskiej Abgerufen am 6 September 2020 Nachruf auf Ludwig Burgemeister im Bericht des Provinzial Konservators der Kunstdenkmaler der Provinz Niederschlesien uber die Tatigkeit vom 1 Januar 1930 bis 31 Dezember 1931 Java Plugin erforderlich Normdaten Person GND 189460342 lobid OGND AKS LCCN n85165974 VIAF 71768527 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Burgemeister LudwigKURZBESCHREIBUNG deutscher Architekt Baubeamter und DenkmalpflegerGEBURTSDATUM 19 Oktober 1863GEBURTSORT St Johann Saar STERBEDATUM 13 Februar 1932 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ludwig Burgemeister amp oldid 233068306