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Das Erzbistum Danzig lateinisch Archidioecesis Gedanensis polnisch Archidiecezja gdanska der romisch katholischen Kirche in Polen umfasst Gebiete im Norden Polens und erstreckt sich von der Weichselmundung bis nach Pommerellen Erzbistum DanzigKarte Erzbistum DanzigBasisdatenStaat PolenKirchenprovinz DanzigDiozesanbischof Tadeusz Wojda SACWeihbischof Wieslaw SzlachetkaPiotr PrzyborekEmeritierter Diozesanbischof Slawoj Leszek GlodzGrundung 25 Marz 1992Flache 2500 km Pfarreien 198 2019 AP 2020 Einwohner 1 029 384 2019 AP 2020 Katholiken 914 258 2019 AP 2020 Anteil 88 8 Diozesanpriester 556 2019 AP 2020 Ordenspriester 175 2019 AP 2020 Katholiken je Priester 1251Ordensbruder 228 2019 AP 2020 Ordensschwestern 468 2019 AP 2020 Ritus Romischer RitusLiturgiesprache PolnischKaschubisch 1 Kathedrale St TrinitatisKonkathedrale MarienkircheAnschrift Kuria Metropolitalnaul Biskupa Edmunda Nowickiego 1 80 330 Gdansk OliwaPolskaWebsite www diecezja gda plSuffraganbistumer Bistum PelplinBistum TorunKirchenprovinzKirchenprovinz DanzigDie Darstellung von Grafiken ist aktuell auf Grund eines Sicherheitsproblems deaktiviert Entwicklung der Mitgliederzahlen Kathedrale St Trinitatis Dom zu Oliva Konkathedrale Marienkirche Danzig Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Personlichkeiten 2 1 Bischofe von Danzig 2 2 Generalvikare 2 3 Blutzeugen der Diozese Danzig 3 Literatur 4 Weblinks 5 FussnotenGeschichte BearbeitenDurch den Frieden von Versailles kam es 1920 im Raum Danzig zu grosseren Verschiebungen der Staatsgrenzen Westpreussen fiel an den wiedererstandenen polnischen Staat und Danzig das ebenfalls von Deutschland abgetrennt wurde erhielt als Freie Stadt Danzig den Status eines Freistaats unter dem Schutz des Volkerbundes Im vorher fur Danzig zustandigen Culm amtierten im 19 Jahrhundert haufig des Polnischen machtige Bischofe die aus Pommerellen stammten Der Freistaat Danzig wunschte einen einheimischen Bischof Der Heilige Stuhl trug den neuen Staatsgrenzen Rechnung indem 1922 die katholischen Pfarreien im Gebiet des Freistaats Danzig als Apostolische Administratur aus dem Bistum Culm Sitz Pelplin ausgegliedert wurden 1925 wurde diese zur Diozese erhoben und Rom direkt unterstellt Erster Bischof wurde jedoch Graf Eduard O Rourke Der aus heutigen Weissrussland stammende und langjahrig im Baltikum tatige Adelige mit irischen und polnischen Wurzeln wurde national neutral betrachtet was aus Sicht Roms dazu beitragen sollte den Nationalitatenstreit zwischen Deutschen und Polen aus der Kirche fernzuhalten Dies ist nur im begrenzten Masse gelungen Im Mai 1933 gewannen die Nationalsozialisten die Wahl zum Danziger Volkstag und hatten fortan die absolute Mehrheit im Parlament Sie versuchten unmittelbar danach Druck auf die katholische Kirche auszuuben und deren Rechte einzuschranken Zu den Danziger Katholiken kamen wegen des Vertrags von Versailles viele neu eingesetzte Polen Der polnische Zoll die Polnischen Staatsbahnen das polnische Postamt in der Innenstadt das Munitionslager auf der Westerplatte sowie die pflichtige Aussenvertretung Danzigs durch polnischen Aussenministerium brachten alle Einfluss der polnischen Behorden in die Handelsstadt und in die Umgegend Somit wurden selbst die Katholiken gespalten so dass ihr Widerstand von vornherein schwach war Bischof O Rourke selbst war ziemlich isoliert daneben gab es dem Zentrum nahestehende gleichwohl deutschnationale Katholiken Sympathisanten der Nazis und naturlich die polnische Minderheit 1935 wurde die zweite Diozesansynode abgehalten auf der unter anderem die Errichtung polnischer Nationalpfarreien kontrovers diskutiert wurde Der Bischof setzte seinen diesbezuglichen Plan 1937 trotzdem um was zu wutendem Widerstand des Danziger Senats und auch vieler deutscher Katholiken fuhrte 1938 ergab sich O Rourke dem Druck und legte sein Bischofsamt nieder Nachfolger wurde Carl Maria Splett nachdem die Danziger Regierung den polnischen Kandidaten des Vatikans Franz Sawicki abgelehnt und seine Verhaftung angedroht hatte Bereits am ersten Tag des Zweiten Weltkriegs wurden in Danzig katholische Priester deutscher und polnischer Herkunft gefangen genommen Die jungeren wurden zum Aufbau des KZ Stutthof gezwungen altere leisteten Aufraumungsarbeiten auf der zerstorten Westerplatte Die Bedingungen fur die katholische Kirche verschlechterten sich sofort Zuerst wurden die muttersprachlichen Gesange und Predigten wahrend des sonst vollstandig lateinischen Ritus der Messe fur die polnische Minderheit der Stadt Danzig verboten Dann wurden die romisch katholischen Schulen verstaatlicht Auf Befehl der Gestapo musste Bischof Splett 1941 sogar die Beichte in polnischer Sprache untersagen Am 13 Juni 1999 hat Papst Johannes Paul II auf dem Pilsudski Platz in Warschau 108 polnische Martyrer der deutschen nationalsozialistischen Verfolgung seliggesprochen Unter ihnen waren die drei Danziger Geistlichen Marian Gorecki Bronislaw Komorowski und Franciszek Rogaczewski 1945 fiel das Gebiet der Diozese Danzig nach den Beschlussen des Potsdamer Abkommens an Polen Bischof Splett der nicht geflohen war wurde verhaftet Die polnischen Kommunisten liessen den deutschen Bischof 1946 in einem Schauprozess wegen polenfeindlichen Verhaltens zu einer langen Gefangnisstrafe verurteilen Nach acht Jahren konnte er jedoch in die Bundesrepublik ausreisen Splett behielt aber selber mit Unterstutzung des Hl Stuhles Titel des Diozesanbischofs was zu Spannungen zwischen Polen und dem Vatikan fuhrte Vor seinem Tod gab es in Danzig bis 1951 nur einen polnischen Apostolischen Administrator danach wurde ein polnischer Koadjutor Edmund Nowicki vom Papst ernannt faktisch blieb er jedoch 1951 1956 durch einen Kapitularvikar ersetzt und bis 1956 konnte er selbst wegen des Widerstands der Regierung keine Macht ubernehmen In den 1960er Jahren wurden die Grenzen des Bistums Danzig den neuen seelsorglichen Erfordernissen angepasst und sein Gebiet zu Lasten des Bistums Culm weit ins Umland hinein erweitert 1964 wurde Edmund Nowicki zum ersten polnischstammigen Diozesanbischof nach dem Krieg erhoben 1972 wurde das Bistum der Kirchenprovinz Gnesen zugeordnet Mitte der 1980er Jahre wurde erstmals eine Messe auf Kaschubisch abgehalten 2007 und in den folgenden Jahren gab es solche in etwa 20 Pfarreien regelmassig 1 Mit der Neu und Umstrukturierung der katholischen Kirche in Polen durch die am 25 Marz 1992 von Papst Johannes Paul II verfugte Apostolische Konstitution Totus Tuus Poloniae Populus wurde die polnische Diozese Danzig zur Erzdiozese erhoben 2 Personlichkeiten BearbeitenBischofe von Danzig Bearbeiten Hauptartikel Liste der Bischofe von Danzig Generalvikare Bearbeiten Anton Sawatzki 1926 1934 Magnus Bruski 1934 1938 Frank Jank Juni bis August 1945 Bernard Polzin 1957 1991 Wieslaw Zygmunt Lauer 1992 3 Stanislaw Bogdanowicz 2008 2009 2020 Blutzeugen der Diozese Danzig Bearbeiten nbsp Gedenktafel fur die Danziger Martyrer in der Marienkapelle SoderElf Geistliche aus dem Bistum Danzig wurden zwischen 1939 und 1944 Opfer der nationalsozialistischen Diktatur und starben eines gewaltsamen Todes Es waren die Pfarrer Dekan Johannes Aeltermann Bruno Binnebesel Ernst Karbaum Bronislaw Komorowski Franciszek Rogaczewski Bernhard von Wiecki und Robert Wohlfeil die Vikare Walter Hoeft und Jerzy Majewski und die Geistlichen Religionslehrer Marian Gorecki und Wladyslaw Szymanski Sieben von ihnen starben in den Konzentrationslagern Dachau Sachsenhausen und Stutthof Eine Gedenktafel an der Marienkapelle in Soder bei Hildesheim erinnert an diese elf Geistlichen Johannes Aeltermann 1939 erschossen Bruno Binnebesel 1944 gehenkt Marian Gorecki 1940 erschossen 1999 Seligsprechung Walter Hoeft 1939 erschossen Ernst Karbaum 1940 umgekommen Bronislaw Komorowski 1940 erschossen 1999 Seligsprechung Jerzy Majewski 1942 umgekommen Franciszek Rogaczewski 1940 erschossen 1999 Seligsprechung Wladyslaw Szymanski 1940 erschossen Bernhard von Wiecki 1940 erschossen Robert Wohlfeil 1940 umgekommen 4 Neben diesen Todesopfern wurden eine Vielzahl von Geistlichen der Diozese Danzig Opfer anderer Verfolgungen durch die NS Diktatur 5 Art der Verfolgung FalleBerufliche Diskriminierung 12Schulverbot 0 2Ausweisung 10Ermittlungsmassnahmen 21Verhor 13Verwarnung 0 3Verfahren 0 9Terror 27Geldstrafen 0 7Freiheitsstrafen 28KZ 14Dort verstorben 0 9Sonst verstorben 0 3Summe 1490 Diese Verfolgung hatte zeitlich Schwerpunkte nach der Machtubernahme 1933 1938 bis 1940 und nach dem Attentat auf Hitler 1944 6 Jahr der Verfolgung Falle1933 251934 0 21935 0 61936 0 11937 0 61938 131939 361940 211941 0 91942 0 61943 0 81944 121945 0 1Unbekannt 0 3Literatur BearbeitenStefan Samerski Hrsg Das Bistum Danzig in Lebensbildern Ordinarien Weihbischofe Generalvikare apostolische Visitatoren 1922 25 bis 2000 Religions und Kulturgeschichte in Ostmittel und Sudosteuropa 3 Munster Hamburg London 2003 ISBN 3 8258 6284 4 Stefan Samerski Die Katholische Kirche in der Freien Stadt Danzig 1920 1933 Katholizismus zwischen Libertas und Irredenta Bonner Beitrage zur Kirchengeschichte 17 Koln Weimar Wien 1991 Stefan Samerski Das Verhaltnis von Staat und katholischer Kirche in der Freien Stadt Danzig 1920 1939 In Zeitschrift fur die Geschichte und Altertumskunde Ermlands 48 1996 S 138 165 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Erzbistum Danzig Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Erzdiozese Danzig polnisch Eintrag zu Erzbistum Danzig auf catholic hierarchy org englisch Fussnoten Bearbeiten a b Duszpasterstwo w jezyku kaszubskim Memento vom 8 Oktober 2014 im Internet Archive In Archidiecezja Gdanska 27 November 2007 abgerufen am 18 August 2013 polnisch Die gleiche Aussage wird Jahre spater noch einmal veroffentlicht Historia Mszy z kaszubska liturgia In Archidiecezja Gdanska 8 April 2014 abgerufen am 9 Juli 2023 polnisch Ioannes Paulus II Const Apost Totus Tuus Poloniae populus AAS 84 1992 n 3 S 1099 1112 Stefan Samerski Hrsg Das Bistum Danzig in Lebensbildern Ordinarien Weihbischofe Generalvikare apostolische Visitatoren 1922 25 bis 2000 2003 ISBN 978 3 8258 6284 8 S 37 online Ulrich von Hehl Priester unter Hitlers Terror Band 2 3 Auflage 1996 ISBN 3 506 79839 1 S 1701 1708 Ulrich von Hehl Priester unter Hitlers Terror Band 1 3 Auflage 1996 ISBN 3 506 79839 1 S 247 249 Ulrich von Hehl Priester unter Hitlers Terror Band 1 3 Auflage 1996 ISBN 3 506 79839 1 S 247 249VRomisch katholische Kirche in PolenErzdiozesen und Suffragandiozesen Erzbistum Bialystok Bistum Drohiczyn Bistum Lomza nbsp Erzbistum Krakau Bistum Bielsko Zywiec Bistum Kielce Bistum TarnowErzbistum Czestochowa Bistum Radom Bistum SosnowiecErzbistum Danzig Bistum Pelplin Bistum TorunErzbistum Gniezno Bistum Bydgoszcz Bistum WloclawekErzbistum Katowice Bistum Gliwice Bistum OpoleErzbistum Lodz Bistum LowiczErzbistum Lublin Bistum Sandomierz Bistum SiedlceErzbistum Posen Bistum KaliszErzbistum Przemysl Bistum Rzeszow Bistum Zamosc LubaczowErzbistum Szczecin Kamien Bistum Koszalin Kolobrzeg Bistum Zielona 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