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Die Katholische Kirche in Albanien ist eine Diasporakirche mit alter Tradition Sie besteht aus zwei Kirchenprovinzen mit insgesamt sechs eigenstandigen Jurisdiktionsbezirken Gemass Volkszahlung 2011 gibt es in Albanien 280 921 albanische Katholiken was 10 03 Prozent der Bevolkerung ausmacht 1 Pauluskathedrale in TiranaDas traditionelle Siedlungsgebiet der Katholiken umfasst den Norden und Nordwesten des Landes Dazu gehoren der Erzbischofssitz Shkodra die Zadrima Ebene mit dem Bischofssitz Vau Deja die Stadt Lezha und die dunn besiedelten Berggebiete der Mirdita sowie der Malesia e Madhe in den Nordalbanischen Alpen Durch die nach der politischen Wende von 1990 einsetzende Binnenmigration kamen viele Katholiken nach Mittelalbanien vor allem in die Hauptstadt Tirana Dort nimmt ihre Anzahl stetig zu Inhaltsverzeichnis 1 Organisation 2 Geschichte 2 1 Von der Antike bis zum grossen Schisma von 1054 2 2 Im Mittelalter 2 3 Osmanische Vorherrschaft 2 4 Seit dem 19 Jahrhundert 3 Wallfahrtsorte 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseOrganisation Bearbeiten nbsp Karte der katholischen Bistumer in AlbanienErzbistum Shkodra PultBistum SapaBistum LezhaErzbistum Tirana DurresBistum RreshenApostolische Administratur SudalbanienAlbanien und der Apostolische Stuhl unterhalten diplomatische Beziehungen Seit Dezember 2020 ist Erzbischof Luigi Bonazzi Apostolischer Nuntius fur Albanien er hat seinen Sitz in Tirana Seit der Wiederzulassung der Religionsgemeinschaften nach dem Fall des Kommunismus 1990 ist Albanien fur die katholische Kirche ein Missionsland Mehr als die Halfte der im Land tatigen Priester und Ordensleute stammt heute noch 2013 aus dem Ausland Dasselbe gilt fur die Bischofe Mit Hilfe aus Rom und von anderen Teilkirchen konnten mittlerweile funktionsfahige Strukturen Ordinariate das Pfarrnetz kirchliche Schulen ein Priesterseminar usw geschaffen werden Fur die sozialen Aktivitaten wurde bereits 1990 die albanische Caritas gegrundet und vom Staat 1993 als NGO offiziell anerkannt Inzwischen existiert in jedem Bistum ein eigener Diozesanverband Bistumer nach KirchenprovinzErzbistum Shkodra Pult Bistum Lezha Bistum Sapa Erzbistum Tirana Durres Bistum Rreshen Apostolische Administratur Sudalbanien war bis 2003 direkt dem Hl Stuhl unterstellt Geschichte BearbeitenVon der Antike bis zum grossen Schisma von 1054 Bearbeiten Albanien liegt an der Nahtstelle von katholischer und orthodoxer Christenheit Dies hat die Kirchengeschichte des Landes entscheidend mitgepragt nbsp Fruhchristliches Mosaik in der Kapelle im Amphitheater von DyrrachiumDer Tradition nach entstand die erste christliche Gemeinde Illyriens durch die Mission des Apostels Paulus in Dyrrachium 2 Aber erst fur das 4 Jahrhundert gibt es einige sichere Nachrichten uber die Ausbreitung des Christentums im Gebiet des heutigen Albanien In jener Zeit war der christliche Glaube schon romische Staatsreligion Die staatlichen Provinzen waren mit den Sprengeln der Erzbischofe weitgehend deckungsgleich Fur das sudliche Illyrien waren die Metropoliten von Nikopolis Epirus vetus Dyrrachium Epirus nova und Scodra Praevalitana zustandig Alle drei unterstanden dem romischen Patriarchat Politisch gehorten sie seit der Reichsteilung von 395 aber zum Ostromischen Reich Dadurch kam es um die Herrschaft uber die illyrischen Kirchen wiederholt zu Auseinandersetzungen zwischen den ostromischen Kaisern und den Papsten Kaiser Justinian grundete 535 mit Justiniana Prima eine Erzdiozese fur die romische Provinz Moesia superior Obermosien der er aber auch die Provinz Praevalitana mit dem Bischofssitz in Scodra unterstellte Die illyrischen Diozesen hielten aber treu zum romischen Patriarchat und der Verlust vieler Balkanprovinzen durch die Slaweneinfalle tat ein Ubriges dass der Streit zwischen Rom und Konstantinopel vorerst unentschieden blieb Im Jahr 731 aber loste der ikonoklastisch gesinnte Kaiser Leo III die Metropole Durres von Rom und unterstellte sie dem Patriarchen von Konstantinopel Aus dem Norden fehlen fur diese Zeit Nachrichten uber die kirchliche Situation Womoglich ist der Bischofssitz Scodra im Zuge der Eroberung durch die heidnischen Slawen untergegangen Im Norden des heutigen Albanien entstanden im 9 und 10 Jahrhundert die kleinen Bistumer Sarda Pult und Sapa Auch Shkodra hatte in dieser Zeit wieder einen Bischof Im Jahr 1034 wurden diese Bistumer der vom Papst zur Metropole erhobenen Diozese Bar unterstellt Im Mittelalter Bearbeiten Das grosse Schisma von 1054 wirkte sich erst allmahlich in Albanien aus Noch langere Zeit wechselten Kirchen und Bistumer die Obodienz je nach der politischen Lage ohne dass es in ein und derselben Region konkurrierende Hierarchien der Ost und der Westkirche gab Im Norden verfestigte sich seit dem 12 Jahrhundert aber der romische Einfluss wozu die im Bereich der Metropole Bar gegrundeten Benediktinerkloster erheblich beitrugen Die Einheit des Erzbistums Durres blieb vorerst erhalten hier blieb der byzantinische Einfluss massgebend Die endgultige Trennung mit parallelen Hierarchien erfolgte erst im Laufe des 13 Jahrhunderts Im Suden blieb die ostliche Kirche unangefochten Nur in Butrint gab es infolge der Zugehorigkeit zum Konigreich Neapel und spater zur Republik Venedig lateinische Kleriker Der Franziskanerorden errichtete 1240 in Lezha sein erstes albanisches Kloster Im Jahr 1278 grundeten die Dominikaner in Durres ihr erstes Kloster auf albanischem Boden 1345 bzw 1450 liessen sie sich auch in Shkodra und Lezha nieder Die erste schriftliche Nachricht uber die bedeutende Abtei des hl Alexander alb Shen Llezhder in Orosh Mirdita stammt aus dem Jahr 1319 Wahrscheinlich ist das Benediktinerkloster aber viel alter In der Mirdita gab es auch ein katholisches Bistum der Arber Einzelne Bischofe sind seit dem 12 Jahrhundert belegt Arber ist eine altertumliche Bezeichnung fur Albaner Sie bezeichnete im Mittelalter die Bewohner von Arbanon einem kleinen Furstentum das Ende des 12 Jahrhunderts rings um die Burg von Kruja entstanden war Vermutlich entstand das katholische Bistum durch Abspaltung von der Diozese Kruja die sich zur orthodoxen Kirche hielt Der Katholizismus uberdauerte die kurzlebige Herrschaft des serbischen Zaren Stefan Dusan uber den Norden Albaniens 1342 1355 unbeschadet Als mit dem Tod des Zaren das serbische Reich zerfiel eroberten Angehorige der Adelsfamilie Ballsha die Macht in der Zeta und Nordalbanien Die Ballsha traten 1368 von der Orthodoxie zur romisch katholischen Kirche uber In jene Zeit fallt auch die Grundung des Bistums Lezha Im 15 Jahrhundert pflegte der Hl Stuhl enge Beziehungen mit der albanischen Kirche und dem katholischen Adel Es verband das gemeinsame Interesse die muslimischen Turken am weiteren Vordringen auf dem Balkan zu hindern Kardinal Pal Engjelli der Erzbischof von Durres bemuhte sich auf mehreren diplomatischen Missionen in Italien militarische und finanzielle Unterstutzung fur Furst Skanderbeg zu erlangen Kulturell waren die albanischen Katholiken jener Zeit ebenfalls stark vom italienischen Vorbild gepragt Erste Anklange des Humanismus fanden in Albanien durch die osmanische Eroberung ein jahes Ende So schuf Marin Barleti seine bedeutenden historiographischen Werke im italienischen Exil Osmanische Vorherrschaft Bearbeiten Nach dem Tod Skanderbegs dauerte es kaum ein Jahrzehnt bis die Osmanen den katholischen Norden Albaniens erobert hatten 1479 schloss die Republik Venedig Frieden mit dem Sultan und trat Shkodra und Lezha an das Osmanische Reich ab 1501 wurde auch der Erzbischofssitz Durres turkisch Die meisten katholischen Albaner lebten nun nominell unter muslimischer Herrschaft Die Turken konnten ihre Herrschaft zunachst nur in den Stadten an der Kuste wirklich durchsetzen Die Stammesgebiete Mirdita Dukagjin und Malesia e Madhe blieben ihnen weitgehend unzuganglich Dort war der Katholizismus unangefochten von muslimischer Missionierung In jenen Regionen formierten sich Ende des 15 und in der ersten Halfte des 16 Jahrhunderts auch mehrere grosse christliche Aufstande gegen die Osmanen Die erfolgreiche Selbstbehauptung im gebirgigen Hinterland war freilich nur die eine Seite der Geschichte des albanischen Katholizismus wahrend der Turkenzeit Sie war auch gekennzeichnet vom schleichenden Verfall der kirchlichen Institutionen und dem kulturellen Niedergang des katholisch gebliebenen Bevolkerungsteils Eine der wichtigsten Ursachen dafur war die stete Abwanderung von Katholiken nach Italien und ins venezianische Dalmatien Nach jedem erfolglosen Aufstand gab es eine besonders starke christliche Auswanderungswelle Die Venezianer und auch die Konige von Neapel nahmen die kampferprobten Albaner als so genannte Stratioten gern in ihre Dienste Auch von den jungen Mannern die zum Theologiestudium nach Italien gesandt wurden in Albanien gab es kein Seminar kehrten nur wenige zuruck Im Laufe des 16 Jahrhunderts wurde der Mangel an gut ausgebildeten Priestern die allein die Bildungselite der Katholiken darstellten immer gravierender Zur selben Zeit wurden auch die Kontakte zwischen den albanischen Bischofen zur italienischen Kirche und zum Hl Stuhl immer schwieriger und seltener Dies alles fuhrte dazu dass der albanische Katholizismus kaum von den Reformen des Trienter Konzils und auch sonst kaum vom damaligen europaischen Geistesleben beruhrt wurde Als mit Bar 1571 der letzte albanische Bischofssitz von den Turken erobert wurde verscharfte sich diese Isolation vom Westen noch In den Stadten die fest in den Handen der osmanischen Verwaltung waren setzte die schrittweise Islamisierung bereits zu Beginn des 16 Jahrhunderts ein Die wichtigsten Kirchen wurden in Moscheen umgewandelt und dienten den zunachst kleinen Gruppen muslimischer Einwanderer Soldaten Beamte Kaufleute und nicht zu vergessen die Timarioten der umliegenden Landereien als Gebetsstatten So wurde zum Beispiel mit den Kathedralen in Shkodra und in Bar verfahren Ein Teil der alten Eliten Kaufleute grosse Grundbesitzer trat schnell zum Islam uber um ihre gesellschaftliche Position zu sichern d h um nicht in den Status eines Dhimmi Schutzbefohlener minderen Rechts gemass dem islamischen Gesetzbuch Scharia zu fallen Begunstigt wurde die Islamisierung der Stadte auch durch die enormen demographischen Verwerfungen die in den Kriegen des 15 Jahrhunderts ihre Ursache hatte In Shkodra Lezha Durres oder Bar war nach der turkischen Eroberung nur mehr ein Bruchteil der alteingesessenen christlichen Bevolkerung verblieben Grosse Teile der christlichen Bevolkerung wurden als Sklaven in das Osmanische Reich verschleppt Die Wiederbesiedlung erfolgte vor allem durch Muslime Gleichwohl gab es wahrend der gesamten Turkenzeit nennenswerte christliche Gemeinden in den Stadten Anders als fur die Stamme im Gebirge die oft im Kleinkrieg mit den turkischen Autoritaten lagen hochstens aber einen Tribut an den Sandschak Bey entrichteten war es fur die Christen in den Stadten von grosser Bedeutung welchen Rechtsstatus sie unter den Muslimen hatten Grundsatzlich wurden Christen zwar als Dhimmi innerhalb der muslimischen Rechtsordnung toleriert sie mussten jedoch eine Sondersteuer Dschizya zahlen Die Katholiken aber waren vom Millet System des Osmanischen Reiches das den Nichtmuslimen beschrankte Autonomie gewahrte ausgeschlossen Damit hatten die katholischen Albaner kaum legale Moglichkeiten der Selbstorganisation und ihre rechtliche Lage blieb deshalb stets unsicherer als die der Orthodoxen oder der Juden Nur die Franziskaner genossen unter den Osmanen eine gewisse Anerkennung weshalb dieser schon seit Jahrhunderten auf dem Balkan tatige Orden in Albanien ebenso wie in Bosnien die wichtigste Stutze des Katholizismus war und einen grossen Teil der Seelsorger stellte Beginnend mit dem Jahr 1569 schlossen verschiedene christliche Machte so genannte Kapitulationen mit dem Sultan ab zuerst Frankreich spater auch die Habsburger Durch diese Ubereinkunfte die in erster Linie die Handelsbeziehungen betrafen wurden auch fur die Katholiken unter osmanischer Herrschaft einige Verbesserungen erzielt So durften z B katholische Priester aus dem Westen ins Land kommen Die Kapitulationen wurden vom Sultan einseitig wieder aufgehoben wenn sich die Beziehungen zur betreffenden christlichen Macht verschlechterten und oft wurden sie von den lokalen muslimischen Autoritaten uberhaupt missachtet so dass die albanischen Katholiken nur begrenzten Nutzen daraus zogen Immerhin aber konnten dank der Kapitulationen einige fur albanische Diozesen ernannte Bischofe in ihr Bistum kommen Gleichwohl war es kaum moglich eine geordnete Diozesanverwaltung zu unterhalten Wegen der Restriktionen seitens der osmanischen Verwaltung konnten viele Bischofe ihr Amt nicht offentlich ausuben Auswartige die die Papste zum Oberhirten einer albanischen Diozese ernannt hatten konnten ihre Bistumer oft nur kurz besuchen oder gelangten gar nicht erst ins Land Die kleinen Bistumer Sarda Deja Ulqin und Arber sind im 16 oder 17 Jahrhundert untergegangen Andere Bischofssitze so die von Lezha und Pult blieben uber Jahrzehnte unbesetzt Die bischofliche Residenz der Diozese Lezha war aus der muslimisch dominierten Stadt in ein katholisch gebliebenes Dorf verlegt worden Um der geistlichen Not ihrer katholischen Landsleute abzuhelfen und den einfachen Priestern die Arbeit zu erleichtern schufen einige albanische Kleriker Ubersetzungen von damals bekannten geistlichen Werken Alle diese Geistlichen waren in Italien ausgebildet worden Ihre Werke sind die fruhesten Zeugnisse der albanischen Literatur Der erste dieser Autoren war der in der Nahe Venedigs wirkende Priester Gjon Buzuku Zu Zeiten des Konzils von Trient 1542 1563 ubersetzte er das romische Missale in seine Muttersprache Durch die geanderte Politik der Kurie die muttersprachlichen liturgischen Texten misstrauisch gegenuberstand und die deshalb uberall das Lateinische als alleinige Gottesdienstsprache durchsetzte fand das albanische Messbuch aber keine Verbreitung und verschwand in den Bibliotheken Heute ist nur mehr ein gedrucktes Exemplar uberliefert Es dauerte mehr als funf Jahrzehnte ehe 1618 Pjeter Budi seine Doktrina e Kershtene dt Christliche Lehre in Rom drucken liess Das Buch war die Ubersetzung des popularen Katechismus Christianae doctrinae explicatio von Robert Bellarmin Budi fugte dem Buch noch 50 Seiten mit religioser Poesie hinzu zum Teil waren dies Ubersetzungen lateinischer Verse zum Teil albanische Dichtungen Frang Bardhi Bischof von Sapa schuf das erste lateinisch albanische Worterbuch Originaltitel Dictionarium latino epiroticum Es wurde 1635 gedruckt und sollte albanischen Klerikern beim Lateinstudium helfen nbsp Katholikin aus Shkodra Fotografie von Kole Idromeno 1860 1939 Bardhis Wirken als Autor und als Bischof wurde schon von der 1622 gegrundeten papstlichen Kongregation De Propaganda Fide unterstutzt Die Behorde sollte weltweit die katholische Mission fordern In Albanien fand sie ein interessantes Betatigungsfeld denn in der osmanischen Randprovinz gab es ja schon eine katholische Bevolkerungsgruppe die Unterstutzung aus Rom gern annahm und so waren jedenfalls die strategischen Planungen zum Ausgangspunkt weitergehender Missionsbemuhungen im turkisch muslimischen Machtbereich werden konnte Die Propagandakongregation versuchte Missionare ins Land zu bringen sie sammelte Informationen uber die Lage der Christen und die politische Situation in Albanien und sie finanzierte jungen albanischen Mannern das Theologiestudium in Italien Die meisten besuchten das Illyrische Seminar in Loreto bei Ancona wo auch viele dalmatinische und bosnische Kleriker ausgebildet wurden Im Jahr 1703 wurde eine Provinzialsynode der Kirchenprovinz Bar abgehalten an der alle albanischen Bischofe und zahlreiche Geistliche teilnahmen Sie wird deshalb in der Historiographie auch als albanisches Nationalkonzil bezeichnet Die Kirchenversammlung fand zu einer Zeit statt als die Islamisierung der Albaner ihren Hohepunkt erreichte Die katholischen Krafte im Land selbst aber auch die romische Kurie verstarkten nun ihre Bemuhungen die albanische Kirche zu konsolidieren Dabei war man wie die Visitationsberichte aus der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts ausweisen recht erfolgreich Nur ganz vereinzelt traten noch ganze Dorfer zum Islam uber und in den Diozesen Shkodra Lezha und Sappa wurden neue Pfarreien eingerichtet um die wachsende katholische Bevolkerung 3 seelsorglich besser betreuen zu konnen Seit dem 19 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Madonna von Vlora Im Hohlraum der Statue die sich in der Wohnung dreier Ordensschwestern befand wurden wahrend des Religionsverbots die im Geheimen konsekrierten Hostien versteckt 1991 wurde das Allerheiligste feierlich in den Tabernakel der wiedereroffneten katholischen Kirche von Vlora transferiert wo auch die Marienfigur aufgestellt ist Als im 19 Jahrhundert die Macht des Osmanischen Reiches zusehends verfiel und die europaischen Grossmachte mehr und mehr Einfluss auf die Innenpolitik der Hohen Pforte nahmen verbesserte sich langsam auch die Situation der Katholiken in Albanien Wie der russische Zar sich als Schutzherr der orthodoxen Christen auf dem Balkan sah so beanspruchte der Kaiser von Osterreich das Protektorat uber die Katholiken Wie zu Zeiten der venezianischen Herrschaft uber Dalmatien liess man albanische Priesteramtskandidaten in den bischoflichen Seminaren in Split und anderswo studieren 1841 konnten die Jesuiten ihre erste albanische Niederlassung in Shkodra eroffnen Das Erzbistum Shkodra wurde 1867 errichtet Damit entstand eine vornehmlich von Albanern bewohnte Kirchenprovinz Das Erzbistum Durres wurde 1922 in Durres Tirana umbenannt und die Katholiken begannen eine Prasenz in der schnell wachsenden neuen Landeshauptstadt zu errichten In und im Elbasan wechselten um 1895 wie schon im 17 Jahrhundert in der Region von Himara einige Orthodoxe zum Katholizismus aber unter Beibehaltung des byzantinischen Ritus Ihre Albanische griechisch katholische Kirche und die weitere Forderung des Katholizismus in Sudalbanien waren Grunde fur die Grundung der Apostolische Administratur Sudalbanien im Jahr 1939 In kommunistischer Zeit hatte die katholische Kirche besonders unter der Verfolgung der Religionsgemeinschaften zu leiden weil man ihren Angehorigen unterstellte sie seien Agenten des Papstes und damit des westlichen Imperialismus Die bei der katholischen Kirche ublichen grenzuberschreitenden hierarchischen Strukturen bis zum Hl Stuhl in Rom waren den isolationistischen Kommunisten Albaniens besonders verhasst Als 1967 das totale Religionsverbot erlassen wurde steckten die Kommunisten samtliche Priester und Ordensleute in Gefangnisse und Arbeitslager Die meisten Geistlichen starben in Haft nur wenige wurden bereits vor dem Sturz des Regimes freigelassen Zur Wende im Jahr 1990 hatten kaum zwei Dutzend Priester den albanischen Kommunismus uberlebt Weil der albanische Katholizismus nach 1945 von der Weltkirche vollig isoliert war konnten die Reformen des 2 Vatikanischen Konzils nicht rezipiert werden Daher hangen viele Katholiken an vorkonziliaren Traditionen und Anschauungen die zu Zeiten des totalen Religionsverbots teilweise in den Familien bewahrt und weitergegeben wurden 1993 besuchte Papst Johannes Paul II zum ersten Mal Albanien 1996 wurden die kirchlichen Strukturen des Landes verandert Die Bistumsgrenzen wurden neu gezogen und die neue Diozese Rreshen im Norden errichtet Wie Lezha und Sapa untersteht sie dem Erzbischof von Shkodra Es ist fraglich ob die heutigen Diozesen den modernen pastoralen Erfordernissen entsprechen Vermutlich wurden die kleinen Diozesen im Norden vor allem aus Respekt vor der Tradition beibehalten Es fehlt dort sowohl an Geld als auch an qualifizierten Geistlichen und Laien die funktionierende Diozesanverwaltungen aufbauen konnten Nach der Vereinigung von Pult mit dem Erzbistum Shkodra haben sich der Hl Stuhl und der albanische Episkopat jedoch fur den Fortbestand der ubrigen kleinen Bistumer entschieden Ende 2005 ernannte Papst Benedikt XVI neue Bischofe fur Rreshen und Sapa Im September 2014 besuchte Papst Franziskus Tirana Im November 2016 ernannte Franziskus Ernest Simoni einen ehemaligen Franziskaner zum Kardinal der Jahrzehnte im Gefangnis gesessen hatte Achtunddreissig Martyrer die als Verfolgte des kommunistischen Regimes starben wurden ebenfalls im November 2016 seliggesprochen Zwei Monate zuvor wurde in Rom Mutter Teresa vom Papst heiliggesprochen Wallfahrtsorte BearbeitenDer bedeutendste Wallfahrtsort der albanischen Katholiken ist eine dem hl Antonius von Padua gegisch Shen Ndo geweihte Grotte bei Lac Diese Wallfahrtsstatte wird jedoch nicht nur von Katholiken sondern auch von Angehorigen der anderen traditionell in Albanien vertretenen Religionen aufgesucht Siehe auch BearbeitenReligion in AlbanienLiteratur BearbeitenConcilium Provinciale sive Nationale Albanum habitum Anno MDCCIII Clemente XI pont max Albano Rom 1706 Fulvio Cordignano Geografia ecclesiastica dell Albania Dagli ultimi decenni del secolo XVI alla meta del secolo XVII In Orientalia Christiana Periodica Band 36 1934 S 229 294 Gjush Sheldija Kryeipeshkvia Metropolitane e Shkodres dhe Dioqezat Sufragane Shenime historike Manuskript Shkodra 1957 58 online PDF 551 kB Charles A Frazee Catholics and Sultans The church and the Ottoman Empire 1453 1923 Cambridge University Press London 1983 ISBN 0 521 24676 8 S 239 241 Persecution of Catholics in Albania In Albanian Catholic Bulletin 7 8 1986 87 Heft online Martirizimi i Kishes Katolike Shqiptare 1944 1990 Tirana 1993 Tadeusz Czekalski Zarys dziejow chrzescijanstwa albanskiego w latach 1912 1993 Krakau 1996 ISBN 83 85527 40 0 Zef Simoni Portrete Klerikesh Katolike Shkodra 1998 Markus W E Peters Geschichte der Katholischen Kirche in Albanien 1919 1993 Harrassowitz Wiesbaden 2003 ISBN 3 447 04784 4 harrassowitz verlag de PDF ursprunglich 2001 in Bonn als Dissertation veroffentlicht unter dem Titel Geschichte der Katholischen Kirche in Albanien seit der Pariser Friedenskonferenz 1919 20 bis zur Pastoralvisite Papst Johannes Pauls II im Jahre 1993 Ines A Murzaku Catholicism Culture Conversion The History of the Jesuits in Albania 1841 1946 Orientalia Christiana analecta 277 Rom 2006 ISBN 88 7210 352 5 Engelbert Deusch Das k u k Kultusprotektorat im albanischen Siedlungsgebiet in seinem kulturellen politischen und wirtschaftlichen Umfeld Bohlau Wien 2009 ISBN 978 3 205 78150 9 Dragoljub Dragojlovic Das katholische Erzbistum im Herzogtum von Durazzo anfang des 13 Jahrhunderts In Balcanica 24 Jahrgang 1993 S 51 59 balcanica rs PDF Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Romisch katholische Kirche in Albanien Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ubersicht zur Katholischen Kirche in Albanien englisch Peter Bartl Die Kirchenzustande im turkischen Albanien Ein geistlicher Visitationsbericht uber die Diozese Alessio aus dem Jahre 1753 Auf der Website des Albanischen Instituts St Gallen PDF Datei 91 kB Markus W E Peters Die Ekklesiale Geographie Albaniens bis zum Ende des 6 Jahrhunderts Beitrage der Christlichen Archaologie auf dem Territorium der heutigen Republik Albanien Albanische Caritas albanisch Einzelnachweise Bearbeiten Instat Hrsg Population and Housing Census in Albania 2011 Main Results Part 1 Tirana Dezember 2012 instat gov al Memento vom 25 April 2013 im Internet Archive PDF Vgl dazu Autokephale Orthodoxe Kirche von Albanien Die grossere Zahl von Katholiken hat ihre Ursache im allgemein starken Bevolkerungswachstum Vgl dazu Peter Bartl Die Kirchenzustande im turkischen Albanien Volltext Memento des Originals vom 4 Dezember 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot albanisches institut ch PDF 93 kB Romisch katholische Kirche in Europa Albanien Andorra Belarus Belgien Bosnien und Herzegowina Bulgarien Danemark Deutschland Estland Faroer Finnland Frankreich Gibraltar Griechenland Irland Island Italien Kasachstan Kosovo Kroatien Lettland Liechtenstein Litauen Luxemburg Malta Moldau Monaco Montenegro Niederlande Nordmazedonien Norwegen Osterreich Polen Portugal Rumanien Russland San Marino Schweden Schweiz Serbien Slowakei Slowenien Spanien Tschechien Turkei Ukraine Ungarn Vatikan Vereinigtes Konigreich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Romisch katholische Kirche in Albanien amp oldid 229636690