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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Mirdita Begriffsklarung aufgefuhrt Mirdita albanisch auch Mirdite ist eine gebirgige Region in Nordalbanien Ursprunglich war sie Siedlungsgebiet der Mirditen eines der wichtigsten nordalbanischen Stamme Es ist Kerngebiet der Gemeinde Mirdita ehemals Kreis Mirdita das ursprungliche Siedlungsgebiet der Mirditen dehnte sich aber weiter nach Norden aus Im Tal des Flusses Fan bei Rubik Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Bedeutung und Herkunft des Namens 2 2 Zentrum des Kanun 2 3 Republik Mirdita 2 4 Industrialisierung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDas Gebiet der Mirdita wird nach Westen von der Kustenebene und dem Meer durch eine Gebirgskette knapp 1000 m u A getrennt Dahinter liegt eine stark zerfurchte und erodierte Hochebene die heute eher als Hugelland zu bezeichnen ist und vor allem im Osten und Norden in hohere Gebirgszuge bis auf 2100 m u A ubergeht Die Durchschnittshohe der Landschaft liegt auf rund 400 m u A Der Fluss Fan entwassert die ganze Mirdita Ganz im Sudwesten der Region fliesst er in den Mat der dort in einer Schlucht die Berge zur Kuste durchbricht Die rote Erde weist auf das Vorkommen mineralischer Rohstoffe hin die an verschiedenen Orten auch abgebaut wurden Von Bedeutung ist insbesondere der Kupfer Bergbau mit Bergwerken in Rubik und Kurbnesh Das Einbrechen der Weltmarktpreise vollkommen veraltete Technik und fehlende Investoren liessen diese Industrie nach dem Zusammenbruch des Kommunismus aber zum Stillstand kommen Dafur wurde 25 Jahre spater begonnen wie am Sudrand gegen Mat auch im Kerngebiet der Mirdita die Wasserkraft grossflachig zu nutzen mit mehreren Kraftwerken am Fan Der Fan i Madh wurde bei Rreshen in den 2010er Jahren zum Qafe Molla See gestaut Geschichte Bearbeiten nbsp Ein Mirdite in traditioneller TrachtBedeutung und Herkunft des Namens Bearbeiten Miredita bedeutet auf Deutsch Guten Tag Der Name der Region wird damit oft in Verbindung gebracht wobei auf die Lage der Region verwiesen wird Von der Kuste aus liegt Mirdita im Osten dort wo die Sonne auch aufgeht Mirdita ist also der Ort wo der neue Tag beginnt Eine alte Legende besagt dass ein Mann bei seinem Tod drei Sohne hinterliess Sein ganzer Besitz bestand aus einem Sattel und einem Sieb Der alteste nahm den Sattel albanisch Shala der zweitalteste das Sieb albanisch Shosha Dem jungsten Bruder blieb nicht anders ubrig als dem anderen Guten Tag zu wunschen Und so seien die drei Stamme der Shala Shosha und der Mirditen zu ihren Namen gekommen Zentrum des Kanun Bearbeiten Die Mirdita war uber Jahrhunderte ein Zentrum des gesellschaftlichen und spirituellen Lebens der nordalbanischen Stamme Damaliges Zentrum und Hauptort war Orosh wo sich die Familienoberhaupter der Mirditen zum Altestenrat einer Art Landsgemeinde resp Thing trafen Von grosser Bedeutung war auch die Abtei von Orosh aus der das heutige Bistum Rreshen hervorgegangen ist Wie die anderen Stamme der Region waren auch die Mirditen katholisch als einziger aber rein katholisch Noch heute leben im Bezirk mehr als 90 Prozent Katholiken Die rund 15 000 bis 20 000 Mirditen zur Mitte des 19 Jahrhunderts unterteilten sich in funf Unterstamme sogenannte Bajraks Fahnen Oroshi Kushneni Fandi Dibrri und Spaci Ersterer war der kleinste letzterer mit drei bis vier Mal so viel Angehorigen der grosste Ein Haushalt umfasste im Schnitt zwolf Personen nbsp Aufstand gegen die Osmanen zwischen 1900 und 1907Obwohl die Nordalbaner keine zentrale Herrschaft anerkannten gab es auch eine Art weltliche Autoritat in Orosh Der Kapedan Kapitan der jeweils vom Oberhaupt der Familie Gjonmarku gestellt wurde war Anfuhrer der Mirditen und letzte Instanz in Entscheidungen und Streitfragen Die Rechte der privilegierten Familie und die Rolle des Kapedan waren im Kanun genau umschrieben Jeder Mirdite der jemanden totete musste den Gjonmarku eine Abgabe zahlen Sogar die Osmanen erkannten die Vorrangstellung der Gjonmarku an Wahrend die Mirdita zur Turkenzeit innere Selbstverwaltung genoss stellten die Stamme Hilfstruppen fur die Armee des Sultans Noch 1896 gab es in der Mirdita keine Schule Republik Mirdita Bearbeiten Nach dem Ersten Weltkrieg kam es in der Mirdita zu einem inneren Machtkampf nachdem der Kapedan ohne mannliche Nachkommen gestorben war Der unbeliebte und enterbte Neffe Gjon Marka Gjoni versuchte trotzdem an die Macht zu kommen Von den Jugoslawen erbat er sich finanzielle Unterstutzung die er auch erhielt da Belgrad an einer Destabilisierung des jungen albanischen Staates interessiert war Er forderte die Mirditen erfolglos auf sich gegen die turkische muslimische Regierung in Tirana zu erheben In der Folge rief Gjon Marka Gjoni der des Lesens und Schreibens nicht machtig war am 17 Juli 1921 in Prizren die Republik Mirdita aus erklarte sich zu deren Prasidenten und verlangte vom Volkerbund die Anerkennung Das aussichtslose Unternehmen wurde bald nicht einmal mehr von Jugoslawien unterstutzt das Gjoni aber trotzdem mit Waffen und Soldaten versorgte Albanischen Regierungstruppen unter Bajram Curri gelang es die fremden Truppen zu denen nur wenige Mirditen gehorten zuruckzuschlagen Im November 1921 floh Gjon Marka Gjoni wieder nach Prizren Die Mirditen erklarten sich nach Verhandlungen unter der Leitung von Ahmet Zogu loyal zur albanischen Regierung nbsp Mirditische Briefmarke aus dem Jahr 1921Als Uberrest der Republik Mirdita tauchen gelegentlich Briefmarken der Republik Mirdita im Handel auf Industrialisierung Bearbeiten In der Volksrepublik Albanien erlangte die Mirdita als rohstoffreiche Region Bedeutung Neben der Holzwirtschaft war insbesondere der 1928 gestartete Kupferbergbau von Bedeutung 1 Hierzu wurden in den 60er Jahren die drei Stadte Rreshen Rubik und Kurbnesh erbaut In Rubik wurde eine metallurgische Fabrik errichtet Spater folgte dann noch der Bau der Eisenbahnstrecke von Milot nach Rreshen Die albanische Eisenbahn hat die Strecke ab Rubik zwischenzeitlich wieder demontiert Auf ihrem Trasse wurde zwischenzeitlich die Autobahn A1 errichtet die heute ein schnelles und bequemes Durchqueren der Region erlaubt Ein Teil der Bergwerkarbeit wurde im sozialistischen Albanien von Strafgefangenen politischen Haftlingen und Internierten vollbracht So auch in Mirdita Das Bergwerk von Spac im Norden von Mirdita gehorte zu den beruchtigtsten Arbeitslagern Albaniens Die Haftlinge lebten dort unter primitivsten hygienischen Bedingungen erhielten nur unzureichend Nahrung und hausten in Unterkunften die sie kaum vor der winterlichen Kalte schutzten Die Arbeitsanforderungen waren extrem hoch Hinzu kamen Isolationshaft und oft auch Folter Literatur BearbeitenPeter Bartl Die Mirditen Bemerkungen zur nordalbanischen Stammesgeschichte In Munchner Zeitschrift fur Balkankunde Band 1 Munchen 1978 S 27 69 Peter Bartl Die Abtei des hl Alexander in der Mirdita nach den Berichten ihres Abtes Prenk Doci aus den Jahren 1888 1896 In Munchner Zeitschrift fur Balkankunde Band 10 u 11 Munchen 1996 S 7 83 Deutsch Albanische Freundschafts Gesellschaft Hrsg Albanische Hefte Themenschwerpunkt Mirdita Nr 1 2017 November 2017 ISSN 0930 1437 S 23 f Weblinks BearbeitenMirdita net albanisch und wenig englisch Ecotourismus Guide Mirdita PDF englisch Einzelnachweise Bearbeiten Tirex Resources Website Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 9 Dezember 2009 abgerufen am 15 Oktober 2009 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www tirexresources com 41 916666666667 20 083333333333 Koordinaten 41 55 0 N 20 5 0 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mirdita amp oldid 238099606