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Die Bahnstrecke Milot Klos ist eine geplante 63 Kilometer lange Stichstrecke in Albanien die bei Milot von der Bahnstrecke Vora Shkodra abgehend ins Hinterland bis Klos fuhren sollte 1 Sie sollte den Gutertransport aus den Bergbau Gebieten von Mirdita und Mat vereinfachen Milot KlosBrucke uber den Fan westlich von Rreshen heute als Fahrweg genutztBrucke uber den Fan westlich von Rreshen heute als Fahrweg genutztStreckenlange 63 kmSpurweite 1435 mm Normalspur Legende von Vora54 70 Milot 19 m u A nach ShkodraSH1630 0 Skuraj 27 m u A 63 20 Mat70 50 Rubik 50 m u A FanFanFanGrosser FanSH30Kleiner Fan790 0 Rreshen 90 m u A Beginn der unvollendeten StreckeKleine TarazhbruckeGrosse Tarazhbrucke 500 m Prosek Tunnel 1000 m 200 m u A Streckenverlauf ohne grosse Bautatigkeiten mit geplanten BruckenUlza Stausee Brucke 400 m nur teilweise errichtet 130 m u A Streckenverlauf ohne grosse BautatigkeitenKaricaStreckenverlauf ohne grosse BautatigkeitenBurrel 170 m u A Streckenverlauf ohne grosse Bautatigkeiten mit geplanten BruckenMatStreckenverlauf ohne grosse Bautatigkeiten mit geplanten BruckenMatMatSH6Kukakin1180 0 Klos 270 m u A Rund 26 Kilometer der eingleisigen und nicht elektrifizierten Strecke wurde 1989 in Betrieb genommen 2 Die Strecke wurde aber nie fertiggebaut und in der zweiten Halfte der 1990er Jahre bereits wieder vollstandig stillgelegt Sie wurde von den Hekurudha Shqiptare betrieben Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Verlauf 3 Heutiger Zustand 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Bahnstrecke wurde primar errichtet um die wichtigen Chrom und Kupferminen von Rreshen Burrel und Bulqiza sowie die Anreicherungsfabriken in Rubik und Klos verkehrsmassig besser anzubinden 3 4 Ursprungliche Planungen sahen zwei verschiedene Stichstrecken vor die sich sechs Kilometer ostlich von Milot trennen und den beiden Flusslaufen folgen sollten 5 Die direkte Verbindung nach Mat wurde aber zugunsten eines weiten Bogens nach Norden durch die Mirdita und einer Verbindung von dort nach Suden aufgegeben So konnte die technisch schwierige Passage im engen Durchbruchstal des Mat im Skanderbeggebirge umgangen werden Die Arbeiten begannen 1986 Der Bau erfolgte zu einem Grossteil durch Jugendliche und Studenten die ohne Maschinen mit einfachstem Werkzeug bei von der Partei organisierten Einsatzen arbeiteten Nur die Planung der Bau der neun Betonbrucken und der Tunnels sowie Sprengungen wurde durch Facharbeiter ausgefuhrt 6 7 8 Offizielle Medien teilten im Juli 1989 mit dass bis anhin 25 000 Jugendliche am Bau der Strecke beteiligt gewesen waren 9 Es war eine der grossten Bauaktionen in den Endjahren der Sozialistischen Volksrepublik 7 Die Eroffnung des Abschnitts bis Rreshen erfolgte 1989 aber erst im Januar 1995 wurde auch der Personenverkehr aufgenommen 10 Mancherorts wurde falschlicherweise berichtet dass die ganze Strecke in Betrieb genommen worden sei 11 Rreshen ist Endpunkt der Stichbahn In vielen Karten ist allerdings Klos als Endpunkt angegeben was aber nicht zutrifft Der Abschnitt zwischen Rreshen und Klos ist zwar weitgehend fertiggestellt wurde aber nie in Betrieb genommen Statusbericht 1996 8 nbsp Eisenbahnbrucke bei Klos nie fur Schienenverkehr genutztDer Bau an der Fortsetzung durch ein militarisches Bauregiment soll bis 1992 angedauert haben 12 Einen Grund fur den Weiterbau an der Strecke gab es in der Folge aber nicht mehr da die Minen bei Klos geschlossen waren oder kaum mehr etwas produzierten 8 Ein kurzes Stuck des 1994 erschienenen Films Lamerica wurde auf den Gleisen ostlich von Milot gedreht 13 Der Zustand der ausgebauten Linie Milot Rreshen wurde als extrem schlecht beurteilt so dass zum Teil Geschwindigkeitsbeschrankungen von funf Kilometern pro Stunde galten 1996 verkehrte nur noch ein Zugpaar taglich und am 11 November 1996 wurde der Personenverkehr zwischen Milot und Rreshen eingestellt 8 Im Juni 1998 wurde mit der Wiederaufnahme des Schienenverkehrs nach dem Lotterieaufstand das Teilstuck Rubik Rreshen das teilweise zerstort worden war komplett aufgegeben und von Milot nach Rubik gab es nur noch Frachtverkehr 10 11 Trotzdem wurden Studien zu einer Verlangerung der Strecke von Rreshen nach Prizren im Kosovo ausgearbeitet 14 Ab dem Jahr 2002 wurden die Schienen der Bahnstrecke Milot Rreshen verwendet um die Strecke von Shkodra zur montenegrinischen Grenze wiederherzustellen wo nach dem Lotterieaufstand die Schienen illegal demontiert und als Altmetall verkauft worden waren 15 16 Verlauf Bearbeiten nbsp Bahnubergang an der Zogu Brucke im Jahr 1994 mit dem Schrankenwarterhauschen links der StrasseDie Strecke begann praktisch auf Meereshohe in Milot in der nordalbanischen Kustenebene das 1981 ans albanische Schienennetz angeschlossen worden war 17 Am Ausgang des Bahnhofs 41 680555555556 19 710277777778 zweigt die Strecke vom nach Lezha fuhrenden Gleis ab Zuerst fuhrte sie am sudlichen Ufer des Mat entlang nach Westen Nach etwas mehr als sechs Kilometern schwenkte sie nach Norden ab und folgte dem Ostufer des Fan nach Rubik 41 759444444444 19 784444444444 mit seiner Kupferfabrik Im weiteren wieder nach Westen fuhrenden Verlauf nach Rreshen lag die Trasse meist am Nordufer Insgesamt wurde der Fan drei Mal gequert und kurz vor der Einfahrt in den Bahnhof von Rreshen 41 769305555556 19 881111111111 wurden noch Brucken uber den Grossen und den Kleinen Fan errichtet Das folgende Streckenstuck von Rreshen bis Klos wurde nie in Betrieb genommen Die Trasse lasst sich aber anhand des uber weite Strecken abgeschlossenen Oberbaus aus Bahndammen teilweise fertiggestellten Brucken und Tunnel noch heute gut im Gelande nachverfolgen 16 Quellen nennen fur den nordlichen Streckenteil bis Burrel ein Total von sechs Kilometer Kunstbauten und vier Tunnel mit einer Gesamtlange von 2 2 Kilometer 1 deren Lage aber nicht vollstandig nachvollzogen werden kann falls sie uberhaupt in der endgultigen Planung vorgesehen waren In einer anderen Quelle wird fur die gesamte Strecke von 148 Brucken mit einer gesamten Lange von 7000 Metern und vier Tunnels mit einer gesamten Lange von 2300 Metern gesprochen 18 nbsp Tarazh Brucke ostlich von RreshenAb Rreshen folgte die Strecke langsam an Hohe gewinnend nach Sudosten dem Nordhang des Tals der Zmeja Nach rund funf Kilometern schwenkte sie beim Dorf Tarazh nach Suden ab um in einer fast 500 Meter langen Brucke 41 751944444444 19 910833333333 das Tal zu queren und in das Hugelland der sudlichen Mirdita einzutauchen Die Brucke mit 16 Pfeilern wird mancherorts als langste Eisenbahnbrucke Albaniens bezeichnet 19 Die auf rund 300 m u A verlaufende Wasserscheide wurde in einem rund einen Kilometer langen Scheiteltunnel bei Prosek passiert dessen Portale Nordportal 41 736388888889 19 915833333333 Sudportal 41 727361111111 19 918888888889 sich auf rund 200 m u A befanden 20 In der Folge ging es ins Mat Becken hinunter Etwas sudlich am Nordufer des Ulza Stausees 129 m u A hatten mehrere Seitenarme des Gewassers mit Brucken uberwunden werden mussen von diesen Bauten sind auf Satellitenbildern aber keine Spuren zu erkennen An einer rund 400 Meter breiten Engstelle des Sees war der Wechsel aufs Sudufer vorgesehen hier wurde bereits mit dem Bruckenbau 41 668611111111 19 951944444444 begonnen Die Trasse folgte danach dem Mat nach Suden und passierte Burrel ostlich bei der Matbrucke Spuren des Oberbaus sind bei Burrel aber kaum mehr auszumachen 19 Einige Kilometer weiter sudlich ist sie wieder klarer zu erkennen anhand von fertiggestellten Bahndammen und diversen Brucken die den maandernden Fluss querten Rund drei Kilometer vor Klos befindet sich noch heute eine Brucke uber die Strasse SH 6 41 531805555556 20 079444444444 Der Bahnhof von Klos 41 503611111111 20 09 und somit das Ende der Strecke befand sich am sudlichen Dorfausgang 19 Heutiger Zustand BearbeitenDie Gleisanlagen wurden soweit uberhaupt je vorhanden gewesen mit ganz wenigen Resten bei Rreshen vollstandig entfernt 21 nbsp Autobahn bei Rubik auf der alten BahntrasseHeute sind von der Strecke Milot Rreshen kaum mehr Spuren erhalten Die Autobahn A1 von Milot nach Kukes wurde in diesem Bereich ab 2006 auf der alten Trasse erbaut Erst kurz vor Rreshen wo die Autobahn nach Nordosten abgeht tauchen die ersten Reste auf Eisenbahnbrucken Bahndamme und Strassenunterfuhrung pragen noch heute die Landschaft am Zusammenfluss von Kleinem und Grossen Fan Vom Bahnhof Rreshen sind nur noch wenige Gebaude erhalten 6 16 22 nbsp Ruinen der teilweise errichteten Bahnhofs und Guterumschlagsanlagen in KlosWeiter im Suden zwischen Rreshen und Klos sind im landlichen weniger baulich veranderten Raum noch zahlreiche Reste der Strecke zu erkennen Sie lasst sich fast durchgehend problemlos rekonstruieren Die Trasse und Bahndammewie auch einige der fertiggebauten Brucken werden heute vielerorts als Verkehrswege fur Fussganger und den lokalen motorisierten Verkehr genutzt In Klos zeugen noch Gebaudereste vom geplanten Bahnhof 19 Im Fruhjahr 2012 thematisierte die Sendung Fiks Fare den Missbrauch an der Infrastruktur der ehemaligen Bahnstrecke Privatfirmen nutzten die ehemaligen Anlagen zur Gewinnung von Baukies und Alteisen 23 Literatur BearbeitenJohanna Schubert Bei den Eisenbahn Aktionisten In Deutsch Albanische Freundschaftsgesellschaft Hrsg Albanische Hefte Nr 1 1988 ISSN 0930 1437 S 31 Jochen Blanken Beim Bau der Eisenbahnstrecke Milot Rrheshen Kurbenesh In Deutsch Albanische Freundschafts Gesellschaft Hrsg Albanische Hefte Nr 1 2017 November 2017 ISSN 0930 1437 S 23 f Weblinks BearbeitenBericht von Rekognoszierungsfahrten im Zeitraum 1996 2011 auf Drehscheibe Online Teil 1 Teil 2 HSH Railway Milot Rreshen Burrel Klos Albania auf YouTube Bilder der Bauarbeiten von Jochen Blanken aus dem Sommer 1987 albanisch Einzelnachweise Bearbeiten a b Eberhard Rieber Albania Railway Map Eisenbahnkarte Albanien Quail Map Company Exeter 1990 ISBN 0 900609 68 0 T669 net Hekurudha Shqiptare Memento vom 2 April 2016 im Internet Archive Karl Schappelwein Bergbau und Energiewirtschaft In Klaus Detlev Grothusen Hrsg Albanien Sudosteuropa Handbuch Band VII Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1993 ISBN 3 525 36207 2 S 381 f Gerhard Gursch Mit Bus und Bahn durchs Land der Skipetaren Bufe Fachbuch Verlag Egglham 1986 S 100 Gerhard Gursch Mit Bus und Bahn durchs Land der Skipetaren Bufe Fachbuch Verlag Egglham 1986 S 92 a b Jochen Blanken Beim Bau der Eisenbahnstrecke Milot Rrheshen Kurbenesh In Deutsch Albanische Freundschafts Gesellschaft Hrsg Albanische Hefte Nr 1 2017 November 2017 ISSN 0930 1437 S 23 f a b A Ndoja 30 vite me pare Foto gjate ndertimit te hekurudhes Milot Rreshen nga Jochen Blanken Nicht mehr online verfugbar In Pirusti News 21 November 2017 archiviert vom Original am 1 Dezember 2017 abgerufen am 21 November 2017 albanisch a b c d Reinhard Dietrich Norbert Hertweck Helmut Muller Joachim Weisser Die albanische Eisenbahn HSH In Deutsche Gesellschaft fur Eisenbahngeschichte e V Hrsg Die Albanischen Eisenbahnen Ein Statusbericht vom Herbst 1996 Eisenbahnen und Museen Monographien der DGEG Folge 44 Eigenverlag Karlsruhe 1998 ISBN 3 921700 76 0 S 9 Raymond Hutchings International Trade Transportation Supply and Communications In Klaus Detlev Grothusen Hrsg Albanien Sudosteuropa Handbuch Band VII Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1993 ISBN 3 525 36207 2 S 406 a b Opening Dates of HSH Standard Gauge Lines 23 April 2004 abgerufen am 21 Mai 2017 englisch a b HSH Network 9 September 2012 abgerufen am 21 Mai 2017 englisch John Pike Albania Infrastructure Regiment In GlobalSecurity org Abgerufen am 21 Mai 2017 englisch Lamerica ab 0 49 32 auf YouTube HSH Network April 2004 abgerufen am 21 Mai 2017 englisch Geoff Sarbutt Frank Valoczy HSH Albanian Railways Hekurudha e Shqiperise Abgerufen am 21 Mai 2017 englisch a b c Die unvollendete Strecke Milot Rreshen Burrel Klos zweiteilige Reportage In Drehscheibe Foren de 24 September 2011 abgerufen am 21 Mai 2017 Gerhard Gursch Mit Bus und Bahn durchs Land der Skipetaren Bufe Fachbuch Verlag Egglham 1986 S 79 Arqile Berxholi Perikli Qiriazi Albanien Geographischer Uberblick 8 Nentori Tirana 1987 Verkehrsgeographie S 158 a b c d Die unvollendete Strecke Milot Rreshen Burrel Klos Teil 2 40 B In Drehscheibe online 26 September 2011 abgerufen am 21 Mai 2017 Offizielle Karte 1 50 000 des militarischen kartographischen Amtes Albaniens Blatt K 34 76 D Rresheni 2 Auflage Tirana 1990 AL Strecke Milot Rreshen Burrel Klos Teil 2 28 B In Drehscheibe online 24 Mai 2009 abgerufen am 21 Mai 2017 Hekurudha Milot Rreshen Klos traseja qe shnderrua ne rruge makine In Te Sheshi 12 November 2015 abgerufen am 21 Mai 2017 albanisch Milot Rreshen firma vjedh zhavorrin e hekurudhes Nicht mehr online verfugbar In Shqiptarja com 19 April 2012 archiviert vom Original am 24 Dezember 2017 abgerufen am 21 Mai 2017 albanisch nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann 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