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Zu den Religionen in Albanien mit den meisten Anhangern zahlt der Islam die grosste Minderheit ist das Christentum Ausser den Sunniten die in der Mehrheit sind gibt es den Sufiorden der Bektaschi Unter den Christen gibt es Orthodoxe und Katholiken Die Et hem Bey Moschee aus dem 18 Jahrhundert in Tirana Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Religiose Zusammensetzung 2 1 Volkszahlung 2011 2 2 Weitere Untersuchungen 2 3 Fruhere Erhebungen 3 Rechtsstatus 4 Geschichte 4 1 Antike 4 2 Spatantike und Mittelalter 4 3 Osmanische Ara 4 4 Kommunistisches Regime 5 Glaubensrichtungen 5 1 Sunniten 5 2 Bektaschi und andere Sufiorden 5 3 Orthodoxe 5 4 Katholiken 6 Gesetzliche Feiertage 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseHintergrund BearbeitenDie Partei der Arbeit Albaniens hatte von 1967 bis 1990 Albanien zum atheistischen Staat erklart und jegliche Religionsausubung verboten Nach wie vor hat die Mehrheit der Albaner kein offizielles Bekenntnis abgelegt Sie erinnern sich aber ob die eigene Familie der muslimischen der orthodoxen oder katholischen Tradition entstammt Die Ausubung der Religion ist bei den wenigsten Albanern ausgepragt 1 nbsp Vertreter der Muslime der Orthodoxen der Bektaschi und der Katholiken Albaniens in Paris bei der Kundgebung zu Ehren der Opfer des Anschlags auf Charlie Hebdo im Januar 2015 nbsp Eine Moschee neben einer orthodoxen Kirche in Sudalbanien Gemass der Sudosteuropaforscherin Nathalie Clayer kennt die Geschichte Albaniens keinen religiosen Extremismus Religiose Toleranz bestimme den Alltag der Albaner die stolz sind auf die Harmonie die zwischen den Anhangern der Religionen besteht 1 Religioser Pragmatismus als ein kennzeichnender Charakterzug der albanischen Gesellschaft fuhrte im Laufe der Jahrhunderte zu zahlreichen interreligiosen Ehen Es entstand eine starke vereinigende kulturelle Identitat Sie ist historisch auch dadurch bedingt dass die Notwendigkeit bestand die eigene Kultur vor Eroberungs und Unterwerfungsversuchen anderer Volker und Lander zu schutzen 2 3 Noch heute ist ein Zitat von Pashko Vasa 1825 1892 das spater vom totalitaren kommunistischen Regime ubernommen wurde oft zu horen Mos shikoni kisha e xhamia Feja e shqyptarit asht shqyptaria Differenziert nicht nach Kirche oder Moschee Die Religion des Albaners ist das Albanertum Pashko Vasa Im ganzen Land und bei allen Religionen sind Aberglaube und heidnische Brauche als Bestandteil der gemeinsamen albanischen Kultur weit verbreitet 4 Amulette wie Knoblauch Puppen und Stofftiere Flaggen und gemalte Augen die den bosen Blick albanisch Syri i keq abwenden sollen sind allgegenwartig 5 Besonders in den nordlichen Bergregionen der Albanischen Alpen vermischten sich vorchristliche mit katholischen Brauchen 6 Pilgerstatten wie das katholische dem heiligen Antonius von Padua gewidmete Kloster bei Lac werden von Anhangern aller Religionen aufgesucht 7 Auch Feiertage werden oft zusammen gefeiert Dabei spielen heidnische Elemente um die christliche Heilige bereichert wurden eine uber Religionen hinweg verbindende Rolle sind doch heidnische Glaubensvorstellungen Mythen und Aberglaube noch heute verbreitet 4 Religiose Zusammensetzung Bearbeiten nbsp Religiose Mehrheit nach Gemeinde Volkszahlung 2011 Sunnitische MehrheitMehrheit keiner traditionellen Religion zugehorig keine Angabekatholische Mehrheitorthodoxe MehrheitBektaschi MehrheitVolkszahlung 2011 Bearbeiten Die Volkszahlung von 2011 ermittelte folgende Religionszugehorigkeiten 8 Religion in Albanien Religion Einwohner AnteilIslam Muslime Bektaschi 1 646 236 1 587 608 58 628 58 79 56 70 2 09 Christen katholisch orthodox protestantisch evangelikal andere Christen 475 629 280 921 188 992 3 797 1 919 16 99 10 03 6 75 0 14 0 07 Atheismus 69 995 2 50 Keine Antwort abgegeben 386 024 13 79 Glaubige ohne Denomination 153 630 5 49 nicht relevant nicht konstatiert 68 022 2 43 Die Ergebnisse dieser 2011 durchgefuhrten Volkszahlung sind umstritten Die Autokephale orthodoxe Kirche von Albanien gab offiziell bekannt die Zensusergebnisse nicht anzuerkennen Aus ihrer Sicht sind insbesondere die orthodoxen Christen unterreprasentiert was sie auf Fehler bei der Durchfuhrung von Personenbefragungen sowie auf bewussten Boykott der entsprechenden Fragen zuruckfuhrt Gemass eigener Erhebungen basierend auf Tauf und Pfarreiregistern ubertrifft der Anteil der orthodoxen Christen in Albanien 24 9 Weitere Untersuchungen Bearbeiten Weitere Untersuchungen aus den letzten Jahren nennen sehr unterschiedliche Zahlen Gemass Erhebungen der Albanischen Akademie der Wissenschaften aus dem Jahre 2003 zahlten sich ungefahr 40 der Albaner zu den Sunniten 20 zum Bektaschi Orden weitere 20 zur orthodoxen Kirche und etwa 10 zur katholischen Kirche Die restlichen 10 bezeichneten sich als Atheisten oder gehoren anderen Religionen und Konfessionen an insbesondere evangelischen oder evangelikalen Freikirchen 10 Eine Studie des albanischen nationalen Statistikamts Instituti i Statistikes von 2005 stellte einen Anteil von 79 9 Muslime an der Gesamtbevolkerung Albaniens fest 11 Schatzungen der 2018 veroffentlichten Swiss Metadatabase of Religious Affiliation SMRE gehen fur den Zeitraum 2000 1996 2005 von 8 Katholiken 15 Orthodoxen 65 9 Muslimen und 10 9 Personen ohne Religionszugehorigkeit aus 12 fur den Zeitraum 2010 2006 2015 geht die Schatzung der SMRE von 8 7 Katholiken 9 1 Orthodoxen 52 5 Muslimen und 29 5 Personen ohne Religionszugehorigkeit aus 13 Die judische Glaubensgemeinschaft hat etwa hundert Mitglieder obwohl es schon seit 2000 Jahren Juden in Albanien gibt In Tirana wurde 2010 eine Synagoge eroffnet aber bald wieder geschlossen Fast alle der verbliebenen Juden der nie grossen Gemeinschaft wanderten nach dem Zusammenbruch der kommunistischen Herrschaft nach Israel aus 14 15 Insgesamt gab es im Jahre 2008 in Albanien 1757 Kultstatten und Gotteshauser Obwohl die Muslime die relative und absolute Mehrheit bilden verfugen sie uber weniger Glaubenshauser Es existierten nur 568 Moscheen und 70 Tekken aber 1119 Kirchen Von den Kirchen waren 694 katholisch und 425 orthodox 16 Fruhere Erhebungen Bearbeiten Vor dem Zweiten Weltkrieg bekannten sich etwa 70 der Bevolkerung zum sunnitischen Islam 20 waren orthodoxe Christen darunter praktisch alle Angehorigen der ethnischen Minderheiten Mazedonier Aromunen Griechen und Roma Etwa 10 gehorten der romisch katholischen Kirche an Orthodoxe Albaner lebten vor allem im Suden Katholiken im Nordwesten Muslime waren abgesehen von einigen Bergregionen uberall vertreten Rechtsstatus BearbeitenDie albanische Verfassung von 1998 bestimmt in der Einleitung und detailliert in den Artikeln 10 und 24 das Recht auf Religionsfreiheit und die Gleichbehandlung aller Religionen durch den Staat der auch ihren rechtlichen Status anerkennt Er selber bezeichnet sich als laizistisch Herzliche Beziehungen zwischen den verschiedenen religiosen Glaubensrichtungen haben zu einer generell positiven Atmosphare in diesem Land beigetragen In Albanien gibt es keine ausdruckliche Staatsreligion alle Religionen sind in den Augen der staatlichen Behorden gleich Die staatliche Neutralitat in Sachen Religion fuhrt so weit dass es an offentlichen Schulen keinen Religionsunterricht gibt Religiose Gruppen mussen sich nicht registrieren lassen und die vorherrschenden Religionen Christlich Orthodoxe Katholiken sunnitische Muslime und die Bektaschi Gemeinschaft geniessen viele offizielle Privilegien Geschichte BearbeitenAntike Bearbeiten Die Mythologie und Religion der Illyrer den angenommenen Vorfahren der Albaner sind nur durch die Erwahnung von illyrischen Gottheiten auf Denkmalern die aus der Zeit des romischen Reiches stammen uberliefert 17 Es scheint keinen Hauptgott gegeben zu haben Auch zeigen sich Unterschiede zwischen den einzelnen Stammen Dem britischen Schriftsteller John Wilkes zufolge entwickelten die Illyrer keine gleichformige Kosmologie auf die sie ihre religiosen Praktiken konzentriert hatten 18 Das Christentum verbreitete sich auf dem Gebiet Albaniens damals grosstenteils zusammengesetzt aus Epirus nova und einem Teil des sudlichen Illyricums wie im gesamten romischen Reich ausgehend von den stadtischen Zentren Das unveranderliche Wachstum der christlichen Gemeinschaft in Dyrrhachium der romische Name fur Epidamnos heute Durres fuhrte zur Entwicklung eines lokalen Bistums im Jahre 58 n Chr Spater wurden Episkopalsitze in Apollonia Buthrotum und Scodra gegrundet Spatantike und Mittelalter Bearbeiten Ab dem ersten und dem zweiten Jahrhundert n Chr war das Christentum in der Region die vorherrschende Religion das die heidnische Vielgotterei verdrangte und grosstenteils die humanistische Weltanschauung und Institutionen der Griechen und Romer geerbt hatte Im spaten 5 oder im 6 Jahrhundert entstand bei Saranda das sehr grosse Kloster der vierzig Martyrer eine bedeutende Pilgerstatte Obwohl das albanische Gebiet zu Byzanz gehorte blieben die Christen bis 732 unter der Rechtsprechung des romischen Papstes als der byzantinische Kaiser Leon der Isaurier verargert durch die lokalen Geistlichen die im byzantinischen Bilderstreit mehrheitlich Rom unterstutzt hatten die Kirche der Provinz vom Papst abtrennte und dem Patriarchen von Konstantinopel unterordnete Nach der Kirchenspaltung im Jahr 1054 blieb der sudliche Teil Albaniens im Einflussbereich Konstantinopels wahrend der Norden zur papstlichen Rechtsprechung zuruckkehrte Das Schisma war die erste bedeutende religiose Teilung in dieser Region Der Islam hielt erstmals im 9 Jahrhundert Einzug in das Gebiet des heutigen Albanien 19 Osmanische Ara Bearbeiten Siehe auch Islam in Albanien Als das albanische Sprachgebiet rund um das 15 Jahrhundert dem osmanischen Reich einverleibt wurde begann allmahlich die Islamisierung der Region Anfangs siedelten sich turkische Einwanderer vor allem Kaufleute Handwerker und Soldaten und spater Timarioten an Die Islamisierung war begleitet von dem Phanomen des sogenannten Kryptochristentums 20 Im osmanischen Reich wurde die Identitat einzig aufgrund des religiosen Bekenntnisses festgelegt Deswegen waren religiose Fragen auch nach dem Abzug der Osmanen in den aufkeimenden nationalen und kulturellen Bekenntnissen von Bedeutung In Ostalbanien dem Kosovo und Mazedonien war die muslimische Bevolkerung besonders stark Sunnitische Muslime lebten traditionell in den Stadten Albaniens wahrend Bektaschiten hauptsachlich in abgelegenen Gebieten verbreitet waren Orthodoxe Christen konzentrierten sich hauptsachlich im Suden die Katholiken im Norden des Landes Diese regionale Verteilung gilt heutzutage jedoch nicht mehr ganz Kommunistisches Regime Bearbeiten nbsp Sockel des zerstorten Minaretts der Mecite Moschee in GjirokastraDas Agrarreformgesetz von 1945 beschlagnahmte Kircheneigentumer das Dekret Nr 743 uber Religion sah die Errichtung einer Nationalkirche vor und verbot religiosen Wurdentragern Beziehungen zu auslandischen Machten Angelehnt an die chinesische Kulturrevolution von Mao erklarte der Diktator Enver Hoxha am 6 Februar 1967 Albanien zum ersten und einzigen atheistischen Staat der Welt Jegliche religiose Aktivitat oder Symbolik wurde verboten Kirchen und Moscheen wurden zerstort oder anderweitig genutzt Stadt und Ortsnamen religioser Herkunft wurden ebenso geandert wie Personennamen Fast 50 Jahre lang setzte der Staat alle moglichen Mittel gegen religiose Ideen und Institutionen ein Wahrend der Fastenzeit vor Ostern und dem Fastenmonat Ramadan wurden viele verbotene Lebensmittel wie Milcherzeugnisse und Schweinefleisch in Schulen und Fabriken verteilt Der Konsum von Alkohol wurde gefordert Das 1982 herausgegebene Worterbuch der Volksnamen enthielt die 3000 erlaubten sakularen Namen Der Kommunismus war bis 1990 die Religion der Albaner gewesen Er war so eng verknupft mit dem Albanertum dass auch die nationalistischen Ideen mit dem Sturz der kommunistischen Herrschaft ihren Glanz verloren Die kommunistische Ideologie hatte das albanische Volk als das auserwahlte Volk dargestellt das dazu berufen war dem weltweiten unterdruckten Proletariat Vorbild und Helfer zu sein Das bedeutete fur die unter kommunistischer Herrschaft geborenen Albaner zuerst Kommunisten zu sein Eine andere Identitat jenseits des Kommunismus gab es nicht Alle anderen Lebensformen wurden negiert und ideologisch paralysiert Jeder Kontakt mit der Aussenwelt auch jener mit Auslandsalbanern wurde kontrolliert Das ohnehin vorhandene Misstrauen wurde durch diese Enttauschung uber die kommunistische Propaganda noch verstarkt So wurde unter den Albanern der Sinn fur materielle Wirklichkeiten und die kollektive Allergie gegen Ideologien verstarkt Glaubensrichtungen Bearbeiten Hauptartikel Islam in Albanien Sunniten Bearbeiten Gemass der Volkszahlung 2011 sind 56 7 Prozent Einwohner Albaniens muslimisch die Bektaschi wurden hierbei nicht mit hinzugezahlt Eine der wesentlichen Folgen von fast funf Jahrhunderten osmanischer Herrschaft war dass sich die Mehrheit der Albaner zum sunnitischen Islam bekannte Deshalb entstand der albanische Staat nach der Unabhangigkeit im November 1912 nominell als mehrheitlich muslimisch Im Norden breitete sich der Islam wegen des Widerstands der romisch katholischen Kirche nur langsam aus und auch das gebirgige Terrain hemmte den osmanischen Einfluss In Mittel und Sudalbanien war der Katholizismus weniger stark und gegen Ende des 17 Jahrhunderts hatte die Region grosstenteils die Religion der wachsenden albanisch muslimischen Elite angenommen Die Existenz einer albanischen muslimischen Klasse von Paschas und Beys die eine immer wichtigere Rolle im politischen und wirtschaftlichen Leben der Osmanen spielten wurde fur die meisten Albaner zu einer attraktiven Karriereoption Im 20 Jahrhundert wurde der muslimische Klerus nach Streitigkeiten mit dem katholischen und orthodoxen Klerus zuerst in den Jahren der Monarchie geschwacht und spater wahrend der 1940er Jahre und 1950er Jahre vollstandig beseitigt als Folge der kommunistischen Politik samtliche organisierte Religion auf albanischem Territorium auszuloschen Die Ausrufung Albaniens zum atheistischen Staat 1967 fuhrte zur Hinrichtung zahlreicher Imame Scheichs Hodschas Derwische Mollas und zur Verfolgung der muslimischen Ulema Nach dem Ende der kommunistischen Diktatur wurde Albanien im Dezember 1992 Vollmitglied der Organisation der Islamischen Konferenz Im April 2011 wurde in der Hauptstadt Tirana die Beder Universitat Albaniens erste islamische Universitat eroffnet Bektaschi und andere Sufiorden Bearbeiten Bei der Volkszahlung von 2011 bezeichneten sich 2 09 Prozent der Einwohner als Bektaschi Die Muslime Albaniens wurden wahrend der osmanischen Periode in zwei Hauptgemeinschaften geteilt Die einen bekannten sich zum sunnitischen Islam die anderen waren Bektaschi ein mystischer Derwisch Orden des Sufismus Nachdem die Bektaschi in der Turkei 1925 von Staatsgrunder Mustafa Kemal Ataturk verboten worden waren verlegte der Orden sein Hauptquartier nach Tirana Die albanische Regierung erkannte die Bektaschi spater als eine vom Sunnitentum unabhangige Glaubensgemeinschaft an Es wird geschatzt dass die sunnitischen Muslime vor dem Jahr 1939 etwa 50 der Bevolkerung des Landes und die Bektaschi weitere 20 ausmachten Nachdem 1967 auch die Bektaschi von dem kommunistischen Hoxha Regime verboten wurden wurden auch die meisten historischen Derwischkloster Tekke zerstort und der Orden musste sein Hauptquartier von Tirana nach Detroit in den Vereinigten Staaten verlegen 1954 wurde dort von Baba Rexheb die erste Tekke der USA gegrundet 1990 eroffnete der Orden wieder sein Weltzentrum in Tirana Andere Sufiorden wie die Mevlevi und Halveti sind heute insbesondere wegen des Religionsverbots in der kommunistischen Periode kaum oder gar nicht mehr prasent Orthodoxe Bearbeiten nbsp Marienkirche von Leusa Permet aus dem 17 Jahrhundert Hauptartikel Autokephale orthodoxe Kirche von Albanien Seit dem 2 Jahrhundert n Chr herrschte in den Gottesdiensten Schulen und Tatigkeiten der orthodoxen Kirche in Albanien das Griechische vor Diejenigen albanischen Orthodoxen die der Mode des Nationalismus auf dem Balkan des 19 Jahrhunderts folgend ihre Kirche als albanische ausserhalb der griechischen errichten wollten wurden oft durch die Griechisch sprechende Obrigkeit exkommuniziert Nach dem Verlust ihres okumenischen Status mit der Errichtung des bulgarischen Exarchats im Jahr 1870 wollte die griechische Kirche weitere Schismen vermeiden Die Rivalitat zwischen Griechenland und orthodoxen Albanern die sich fur kulturelle Trennung einsetzten war so stark dass viele Albaner wie Papa Kristo Negovani ein in griechischen Schulen erzogener Priester Sotir Ollani Petro Nini Luarasi und Nuci Naco wegen ihrer patriotischen Ausrichtung ermordet wurden Die orthodoxe Kirche hat in den 1920er Jahren ihre Unabhangigkeit vom griechischen bzw serbischen Patriarchat durchgesetzt und legt grossen Wert darauf dass ihre Kirchen byzantinisch und nicht etwa griechisch sind Die ausdruckliche Distanzierung von der griechischen Kirche deutet an wie schwierig die Beziehungen zwischen diesen beiden Nachbarlandern nach wie vor sind Auf beiden Seiten gibt es Minderheitenprobleme Fan Noli grundete die Albanische orthodoxe Mission unter einer amerikanischen Diozese Obwohl orthodoxes Christentum in Albanien seit dem 2 Jahrhundert n Chr bestanden hatte und die Orthodoxen damals 20 der Bevolkerung Albaniens ausmachten wurde die erste orthodoxe Liturgie in albanischer Sprache nicht in Albanien sondern in Massachusetts gefeiert Spater als die orthodoxe Kirche im kommunistischen Albanien offiziell verboten war 1960 1989 uberlebte sie im Exil in Boston Zwischen 1890 und 1920 emigrierten etwa 25 000 Albaner mehrheitlich orthodoxe Christen aus dem sudostlichen Albanien in die Vereinigten Staaten Viele liessen sich in und um Boston nieder Wie viele andere orthodoxe Einwanderer waren es vorherrschend junge des Lesens nicht machtige mannliche Bauern Wie so viele andere Balkaneinwanderer kehrten fast 10 000 von ihnen nach dem Ersten Weltkrieg in ihr Heimatland zuruck Fan Noli setzte die albanische orthodoxe Mission unter der amerikanischen Diozese ein Als im Jahr 1906 sich ein griechischer Priester von einer unabhangigen Kirchgemeinde in Hudson Massachusetts weigerte einen albanischen Nationalisten zu bestatten beantragte eine emporte albanische Gemeinschaft die missionarische Diozese ihnen bei der Grundung einer getrennten albanischsprachigen Pfarrei innerhalb der missionarischen Diozese zu helfen Fan Noli ein albanischer Politiker und ehemaliger Gemeinde Kantor wurde in der Folge im Februar 1908 durch einen mitfuhlenden erzbischoflichen Platon ordiniert um dieser neuen albanischen Pfarrei dienen zu konnen Noli half bei der Grundung von funf weiteren albanischen Pfarreien die meisten davon in Massachusetts als Albanische orthodoxe Mission in Amerika unter der Schirmherrschaft der amerikanischen Diozese Noli emigrierte spater nach Albanien war der geweihte Bischof und 1923 Primas der unabhangigen orthodoxen Kirche in Albanien Er hatte sogar kurz das Amt des Premierministers Albaniens inne wurde aber in einem Staatsstreich im gleichen Jahr von Ahmet Zogu gesturzt Nach Jahren im Exil in Deutschland kehrte Noli 1932 in die Vereinigten Staaten zuruck studierte in Harvard ubersetzte Shakespeare ins Albanische und orthodoxe Bibeln und Predigten ins Englische und stand der albanischen orthodoxen Gemeinschaft in den USA bis zu seinem Tod im Jahr 1965 vor Katholiken Bearbeiten nbsp Jesuitenkirche in Tirana Hauptartikel Romisch katholische Kirche in Albanien Aktuelle Liste der Bistumer nach Kirchenprovinz Erzbistum Shkodra Pult Bistum Lezha Bistum Sapa Erzbistum Tirana Durres Bistum Rreshen Apostolische Administratur Sudalbanien war bis 2003 direkt dem Hl Stuhl unterstelltVier Jahrhunderte lang haben die katholischen Albaner unterstutzt von franziskanischen Missionaren fur ihren Glauben Aufstande durchgefuhrt bis ab Mitte des 17 Jahrhunderts die Missionierung der katholischen Albaner durch die osmanischen Herrscher begann und mit dem Ubertritt zahlreicher Dorfer besonders solcher mit orthodoxer Bevolkerung zum Islam endete Das Collegium Urbanum in Rom spielte eine bedeutende Rolle bei der religiosen und moralischen Unterstutzung der albanischen Katholiken Wahrend des 17 und 18 Jahrhunderts wurden hier zahlreiche Geistliche ausgebildet die zum Dienst in der albanischen Mission bestimmt wurden Finanzielle Unterstutzung fur die albanische katholische Kirche kam von der osterreichischen Regierung die das Kultusprotektorat fur die christlichen Gemeinschaften unter osmanischer Herrschaft innehatte 21 Ein 1858 von Erzbischof Topich von Shkodra gegrundetes Priesterseminar wurde von den Osmanen zerstort aber spater auf osterreichischem Territorium wieder erbaut und unter Reichsschutz gestellt Die Kirchgesetzgebung der Albaner wurde von Clemens XI reformiert 1872 berief Pius IX eine zweite nationale Synode nach Shkodra zwecks Wiederbelebung des kirchlichen Lebens ein Gestutzt vom osterreichischen Interesse an Albanien wurde die Anwesenheit katholischer Bischofe in Albanien durch ein Zivildekret des Vilayet von Berat zugelassen Eine kleine Gruppe von Orthodoxen die 1895 zur katholischen Kirche uberwechselten wiedererweckten die Albanische griechisch katholische Kirche Die katholische Ordensschwester und Tragerin des Friedensnobelpreises Mutter Teresa wird obwohl im heutigen Nordmazedonien geboren als ethnische Albanerin heute in ganz Albanien wie eine Nationalheldin gefeiert Der 18 Oktober der Tag der Seligsprechung von Mutter Teresa wird als Nationalfeiertag begangen an dem Behorden und Schulen geschlossen bleiben Die Regierung hat einen Mutter Teresa Orden gestiftet Im Jahr 2003 wurde der Flughafen Tirana anlasslich ihrer Seligsprechung nach Mutter Teresa benannt 2016 wurde sie heiliggesprochen Achtunddreissig Martyrer die vom kommunistischen Regime verfolgt worden waren werden im November 2016 seliggesprochen Gesetzliche Feiertage Bearbeiten nbsp Weihnachtsdekoration in ShkodraFolgende religiose Feste waren im Jahr 2021 gesetzliche Feiertage 22 22 Marz Nouruz 18 Oktober Heiligsprechung Mutter Teresas 25 Dezember Weihnachten Katholische Ostern Orthodoxe Ostern Grosser Bajram Ende des Ramadan 1 Schauwal Kleiner Bajram Opferfest 10 Dhu l Hiddscha Bei Feiertagen die auf einen Sonntag fallen ist auch der folgende Montag frei Literatur BearbeitenShpresa Musaj Albaniens Religiositat Konstante im Wandel der Zeiten Zwischenkirchliche und interreligiose Toleranz auf dem Balkan In Wissenschaftliche Beitrage aus dem Tectum Verlag Reihe Geschichtswissenschaft Band 18 Tectum Verlag Marburg 2011 ISBN 978 3 8288 2693 9 De la Rocca Religion and Nation in Albania Rom 1989 Oliver Jens Schmitt Hrsg Religion und Kultur im albanischsprachigen Sudosteuropa Pro Oriente Schriftenreihe der Kommission fur Sudosteuropaische Geschichte Band 4 Peter Lang Frankfurt am Main 2010 ISBN 978 3 631 60295 9 Stephanie Schwandner Sievers Bernd Jurgen Fischer Albanian identities myth and history 2002 Indiana University Press Kapitel 9 Fatos Lubonja ISBN 0 253 34189 2 Stephanie Schwandner Sievers Religion und Nation in Albanien Ost West Europaische Perspektiven Heft 4 2010 Markus A Weingardt Hans Kung Dieter Senghaas Religion Macht Frieden das Friedenspotential von Religionen in politischen Gewaltkonflikten W Kohlhammer 2007 ISBN 3 17 019881 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Religion in Albanien Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bevolkerung nach Religion pro Gemeinde Volkszahlung 2011 englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b Nathalie Clayer The Religious Communities in Albania In Peter Jordan Karl Kaser Walter Lukan Stephanie Schwandner Sievers Holm Sundhaussen Hrsg Osterreichische Osthefte Jahrgang 45 Heft 1 2 Peter Lang 2003 ISSN 0029 9375 Albanian religious leaders celebrate religious harmony In Religions for Peace European Council of Religious Leaders archiviert vom Original am 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Alibasic Egdunas Racius Band 5 Brill Leiden Boston 2013 Albania S 23 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche abgerufen am 12 Marz 2016 Genc Myftiu Religious Creeds In Genc Myftiu Hrsg Guide of Albanian History and Cultural Heritage Sustainable Economic Development Agency Tirana 2000 S 57 77 Engelbert Deusch Das k u k Kultusprotektorat im albanischen Siedlungsgebiet in seinem kulturellen politischen und wirtschaftlichen Umfeld Bohlau Wien 2009 ISBN 978 3 205 78150 9 Bank Holidays for 2021 In bankofalbania org Banka e Shqiperise 14 Oktober 2020 abgerufen am 21 September 2021 englisch Religionen in Europa Albanien Andorra Belarus Belgien Bosnien und Herzegowina Bulgarien Danemark Deutschland Estland Finnland Frankreich Griechenland Irland Island Italien Kasachstan Kroatien Lettland Liechtenstein Litauen Luxemburg Malta Mazedonien Moldau Monaco Montenegro Niederlande Norwegen Osterreich Polen Portugal Rumanien Russland San Marino Schweden Schweiz Serbien Slowakei Slowenien Spanien 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