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Bertrada von Rosdorf um 1220 nach 1279 in Kaufungen war Abtissin des Reichsstifts Kloster Kaufungen von etwa 1268 bis 1279 Inhaltsverzeichnis 1 Historische Einordnung 2 Wirken als Abtissin 3 Wertung 4 Literatur 5 EinzelnachweiseHistorische Einordnung BearbeitenBertrada von Rosdorf war eine von drei Tochtern des Dominus Henricus de Rostorpe dictus Hassonis Edelherr Heinrich von Rosdorf genannt der Hesse Ihre Schwestern Adelheid und Wiltrud waren Nonnen bzw Stiftsdamen im Kloster Brunshausen bei Gandersheim Ihr Vater verwaltete die Allode des Hauses Rosdorf die in Nordhessen sowie im Grenzgebiet von Nieder Sachsen und Thuringen lagen deshalb sein Spitzname der Hesse Bertradas Cousine Walburgis I von Rosdorf war die Ehefrau von Eberhard Wolff von Gudenberg einem der Vogte Kaufungens Das Kloster Kaufungen wurde 1017 durch Kaiserin Kunigunde von Luxemburg gegrundet Durch ihren Ehemann Kaiser Heinrich II erhielt Kaufungen den Status eines Reichsstifts Dadurch war Kaufungen reichsunmittelbar genoss kaiserliche Freiheiten und Privilegien seine Abtissinnen waren Reichspralaten hatten Sitz und Stimme im Reichstag Gemass der mittelalterlichen Stiftungsregeln war eine Voraussetzung um das Amt als Abtissin bekleiden zu durfen dass die Amtsinhaberin moglichst mit der Familie der Stifterin d h mit dem Haus Luxemburg verwandt sein sollte Sofern eine Bewerberin fur das Amt keine verwandtschaftliche Nahe zur Grunderin aufweisen konnte kam die Stiftsfahigkeit zum Tragen Diese Regelung besagte dass nur edle Personen ein solches Amt bekleiden durften In den Reichsstiften mussten die Stiftsdamen 4 bis 16 teilweise 32 adlige Ahnen nachweisen um aufgenommen zu werden Anwarterinnen fur das Amt der Abtissin in einem namhaften Stift wie Kaufungen mussten zur Zeit Bertradas 32 Ahnen vorweisen darunter hatten sich zwei Reichsfursten und zwei Grafen zu befinden 1 Da Bertrada von Rosdorf bereits 1261 als Stiftsdame in Kaufungen Aufnahme fand ist anzunehmen dass sie bzw ihre Familie uber die notige Menge an Alloden und den Status als Edelherren verfugte sowie mit mindestens zwei Reichsfursten und zwei graflichen Hausern blutsverwandt war Wirken als Abtissin BearbeitenDie Urkunde 2 aus dem Jahr 1261 weist Bertradas Existenz wie die ihrer Schwestern nach Die Bruder und Verwandten des bereits verstorbenen Edelherrn Heinrich von Rosdorf dictus Hassonis Ludwig und Hermann von Rosdorf sowie ihre jeweiligen Bruder nebst ihr Cousin und Blutsverwandter Dietrich von Hardenberg verpflichten sich ausdrucklich die Aussteuer ihrer Verwandten Bertrada von Rosdorf Nonne zu Kaufungen die aus drei Hufen Land und einem Weinberg zu Urleben an der Unstrut bestand dem Kloster zu garantieren und gegen jeden Angreifer zu beschutzen und zu verteidigen 1268 uberlasst Graf Burkhard von Brandenberg 3 der Abtissin Bertrada von Rosdorf seine Besitzrechte in Herleshausen Wommen und Hain behalt sich allerdings die Vogtei daruber vor wie die Herren von Rosdorf uber ihre Urlebener Besitzungen Durch eine Urkunde von 1271 fallt ein Muhlenzins an das Kloster und Abtissin Bertrada von Rosdorf zuruck 4 In der Urkunde vom 17 Mai 1274 tatigen Bertradas Schwestern Adelheid und Wiltrud von Rosdorf einen Verkauf 5 Am 31 Mai 1274 verkaufen die beiden Stiftsdamen zwei Hufen in Opperhausen bei Gandersheim aus ihrem Besitz 6 In insgesamt drei Urkunden 7 1279 leisten erst Graf Albert Sohn des verstorbenen Graf Burkhard von Brandenberg anschliessend Landgraf Albert von Thuringen Verzicht auf die 1271 geschenkten Guter zugunsten von Abtissin Bertrada von Rosdorf Die drei Urkunden sind die letzten in denen Bertrada von Rosdorf lebend erwahnt wird so dass davon auszugehen ist dass sie nach 1279 aber sicher vor 1284 verstarb dem Jahr in dem ihre Nachfolgerin Luckardis erstmals als Abtissin urkundet Wertung BearbeitenDie Amtszeit Bertrada von Rosdorfs war gepragt vom Kampf zur Ruckerlangung der ursprunglichen Freiheit und Selbststandigkeit sowie der Zuruckweisung der Vereinnahmung von aussen Nach dem Aussterben der Grafen Werner und der Gisonen fehlte dem Kloster ein machtiger Beschutzer als Advokat Die nur regional bedeutenden Vogte aus dem Haus der Wolff von Gudenberg verfugten nicht uber die notige Macht und Mittel um sich und das Kloster wirkungsvoll vor dem immer starker werdenden Zugriff der Landgrafen von Hessen und der Herzoge von Braunschweig Gottingen zu schutzen Allem Anschein nach konnte Bertrada von Rosdorf jedoch im Kleinen einiges zum Wohl ihres Klosters bewirken was sich besonders am erfolgreichen Wirken ihrer Nachfolgerin Luckardis zeigt die deutlich selbstbewusster auftreten konnte und das Kloster in eine kurzzeitige Renaissance seiner Bedeutung zuruckfuhrte Literatur BearbeitenHermann von Roques Hrsg Urkundenbuch des Klosters Kaufungen in Hessen 1 Band Drewis amp Schonhoven Kassel 1900 Zeitschrift des Vereins fur hessische Geschichte Bd 11 1834 Schriften des Hessischen Landesamtes fur geschichtliche Landeskunde Bd 12 1935 C W Ledderhose Kleine Schriften Bd 2 1787Einzelnachweise Bearbeiten Johann Georg Krunitz Okonomisch technologische Encyklopadie S 283 1838 Urkundenbuch Kaufungen I Nr 50 als zusammengefasste Information vollstandige Urkunde bei Gudenus Sylloge I Nr 317 sowie Codicillus Diplomatum Parthenonis Beurensis Eichsfeldis Nr 6 IN nomine Domini amen Nos Ludewicus de Rosstorf et fratres nostri nos etiam Hermannus de Rosstorf et fratres nostri Presencium testimonio litterarum Dn Prepositum amp Conventum monastrii de Buren warentamus in tribus mansis amp parva vinca sitis in Vrleiben super quibxis inter Prepositum et Conventum memora tos ex parte una et nos as quondam coheredes nostros ex altera olim questio vertebarar Arbitrio tandem bonorum virorum lopitapenitus ecdlesisa Recognos cimusctiam publice protestantes quod de prediclis bonis warandiam ipsis prestare debemus cum super hoc nos duxerint requirendos et quotiens id eis suerit oportunum Obligantes nichilomimus presenti pagina nos eisdem ad amputandum dum questionem si qua eis a quocumquc per quem distum monasterium poterit gravari et expresle a tribus filiabus quondam Dom Heinrici dicti Hassonis quarum una in Koufungen alie due in secundaria ecclesia Gandersheim moniales existunt poterit in posterum suboriri In huius autem nostre recognicionis et obligationis testimonium et munimen omnes nos Dom Ludewici de Rosstorf amp Dom Theoderici de Hardenberg sigillis presens scriptum secimus commuairi Testes autem huius obligationis sunt D Heinricus de Reinhusen D Wernherus de Gerrode Abbates D Bertoldus de Munningerode et D Albertus de Bernshusen ecclesiarum Rectores Johannes de Bodenstein Theodericus de Hardenberg Cunradus et Hermannus de Indagine fratres Gunzelinus dictus Rossencranz Bruno de Imminigerode Milites et alii quam plures Datum anno Domini MCCLXI circa festum B Mychahelis Urkundenbuch Kaufungen I Nr 51 Urkundenbuch Kaufungen I Nr 52 Urkundenbuch Eichsfeld I Nr 421 S 251 Urkundenbuch Kloster Brunshausen Nr 17 Urkundenbuch Kaufungen I Nr 53 54 55Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 27 Juni 2018 PersonendatenNAME Bertrada von RosdorfKURZBESCHREIBUNG Abtissin und Reichspralatin des Reichsstifts Kloster KaufungenGEBURTSDATUM um 1220STERBEDATUM nach 1279STERBEORT Kaufungen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bertrada von Rosdorf amp oldid 228511352