www.wikidata.de-de.nina.az
Die Gisonen waren ein im 11 und 12 Jahrhundert einflussreiches Gaugrafengeschlecht im Norden Hessens Das Zentrum ihres Herrschaftsbereichs lag zunachst im Raum Marburg und spater sudwestlich von Kassel bei Maden Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bekannte Mitglieder des Geschlechts 3 Aussterben 4 Siehe auch 5 Einzelnachweise 6 Weblinks 7 LiteraturGeschichte BearbeitenDer Ursprung des Geschlechts ist unbekannt er mag im Oberlahngau um Marburg gelegen haben aber sie konnen auch aus dem nordhessischen Raum in den Oberlahngau gekommen sein Zunachst waren sie wohl lediglich Amts oder Titulargrafen ohne umfangreiches Familiengut und damit ohne allodiale Grafschaft jedoch mit enger Bindung zum salischen Konigshaus Sie waren Reichsvogte des um 1015 von Kaiser Heinrich II und seiner Frau Kunigunde gegrundeten Kanonissenstifts Wetter in Wetter Hessen und wurden als solche mit koniglichen Gutern im Umland von Marburg belehnt Ihr Stammsitz war die Burg Hollende bei Wetter sie werden daher gelegentlich auch als Grafen von Hollende oder von Hohenlinden bezeichnet 1 Im Laufe der Zeit erwarben sie erheblichen Besitz und Vogteirechte in Mittelhessen an der oberen Lahn und Eder und bis in den Westerwald einschliesslich der Herborner Mark und verstanden es durch allmahliche Beseitigung der Rechte anderer in ihrer Gegend grafengleiche Stellung einzunehmen Ihr Vogteienbesitz war sehr wertvoll und verlieh ihnen eine herausragende Stellung Der ausgedehnte Bereich ihrer Gerichtshoheit wurde wegen der Anbindung an die Vogtei des Stifts Wetter haufig auch als Grafschaft Stiffe oder Stift bezeichnet Der Besitz der Gisonen war der Grundstock des spateren Landesteils Oberhessen der Landgrafschaft Hessen Bekannte Mitglieder des Geschlechts BearbeitenBekannte Mitglieder des Geschlechts waren Giso I ist 1008 als Graf bezeugt Er residierte auf der Burg Hollende westlich von Wetter bei Warzenbach die zur Stammburg des Geschlechts wurde aber wohl schon fruher erbaut worden war Er und seine Nachfolger waren Reichsvogte des um 1015 gegrundeten koniglichen Kanonissenstifts Wetter und hielten umfangreiche konigliche Gutern im Bereich Marburg als Lehen Ob er der Stammvater des Geschlechts ist ist umstritten Moglicherweise gehorte er auch einem ganz anderen Geschlecht an zumal angenommen wird dass die Gisonen uberhaupt keine eigene Grafschaft besessen haben und ihren Grafentitel lediglich ihrem politischen Einfluss verdankten Er war wohl auch zumindest fur kurze Zeit Gaugraf in Hessen mit Sitz auf der Obernburg in Gudensberg bei Fritzlar Giso II 1073 Graf in Hessen Wohl kein Sohn so doch ein Nachkomme von Giso I Er und Graf Adalbert von Schauenburg wurden bezichtigt 1070 ein Komplott gegen den Bayernherzog Otto von Northeim geschmiedet zu haben und wurden 1073 von Gefolgsleuten Ottos erschlagen Giso III Graf in Hessen Sohn oder Bruder von Giso II Giso IV um 1070 12 Marz 1122 Graf in Hessen bzw Graf von Gudensberg 1121 urkundlich als Giso comes de Udenesberc erwahnt Vogt des Klosters Hersfeld Vogt des Stiftes St Florin zu Koblenz Kunigunde von Bilstein Grafin von Gudensberg 1138 40 Regentin bis zur Volljahrigkeit ihres Sohnes Giso V Giso V um 1110 1137 Graf von Gudensberg und Hessen Vogt des Klosters Hasungen bei Burghasungen Hedwig von Gudensberg durch Heirat Landgrafin von Thuringen um 1098 1148 Tochter und Erbin des Giso IV Ludwig I von Thuringen Wahrscheinlich gehorte auch die Dame Chuniza die 1072 zusammen mit ihrem Sohn Tiemo dem Kolner Erzbischof Anno II das Gelande zum Bau des Klosters Grafschaft verkaufte zum Geschlecht der Gisonen Aussterben Bearbeiten1121 beerbte Giso IV den nordhessischen Gaugrafen Werner IV von Gudensberg der kinderlos gestorben war und kam damit an ausgedehnten Besitz und Vogteirechte im Raum Kassel Fritzlar Melsungen Aber schon 1137 starb das Geschlecht in der mannlichen Linie mit Giso V aus und die Grafschaft kam mit der Erbtochter Gisos IV Hedwig an den Landgrafen Ludwig I von Thuringen Nach dem Tod des letzten Ludowingers Heinrich Raspe kam es 1247 zum thuringisch hessischen Erbfolgekrieg der mit der Ausrufung von Heinrich I dem Kind von Brabant Sohn der Sophie von Brabant und Enkel der Hl Elisabeth von Thuringen zum Landgrafen auf der Mader Heide bei Gudensberg ausbrach Siehe auch BearbeitenMarburger Schloss Die Region um Marburg im fruhen und hohen Mittelalter Grafschaft MadenEinzelnachweise Bearbeiten Johann Ernst Christian Schmidt Geschichte des Grossherzogthums Hessen Erster Band Heyer Giessen 1818 S 250 252 Weblinks BearbeitenGenealogie Mittelalter Gisonen Geschichtsverein Wetter Grafengeschlecht der Gisonen Giso VI Grafengeschlecht der Gisonen und die Burg Hollende bei Treisbach PDF Datei 97 kB Literatur BearbeitenChrista Meiborg Die Hollende bei Wetter Hessen Warzenbach Fuhrungsblatt zu der Burg der Grafen Giso im Kreis Marburg Biedenkopf Archaologische Denkmaler in Hessen Nr 157 Landesamt fur Denkmalpflege Wiesbaden 2003 ISBN 3 89822 157 1 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gisonen amp oldid 232777041