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Nassau Dietz war eine Grafschaft welche diejenigen Teile der fruheren Grafschaft Diez umfasste die 1386 an das Haus Nassau gefallen waren Sie wurde bis 1606 durch die Grafen von Nassau Dillenburg regiert Wappen Nassau DietzAnschliessend bildete sich durch Erbteilung eine eigene Linie des Namens Nassau Dietz Diese Linie diente dem ebenfalls von Nassau Dillenburg abstammenden Alteren Haus Nassau Oranien das seit 1581 die Erbstatthalter der Niederlande stellte als Statthalter in Friesland Groningen und Drenthe Als die Altere Oranier Linie 1702 ausstarb erbte die Dietzer Linie zusammen mit dem Konig von Preussen deren Landereien und stellte als Jungeres Haus Oranien ab 1747 die Erbstatthalter der Niederlande sowie ab 1814 15 die Konige der Niederlande Die Grafschaft wurde 1795 von Frankreich besetzt und kam 1815 an die Linie Nassau Weilburg die seit 1806 das Herzogtum Nassau regierte Mit diesem ging sie 1868 in der preussischen Provinz Hessen Nassau auf Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Unterherrschaft von Nassau Dillenburg 1 2 Linie Nassau Dietz 1 3 Familienmitglieder 2 Literatur 3 WeblinksGeschichte BearbeitenUnterherrschaft von Nassau Dillenburg Bearbeiten nbsp Schloss Diez seit ca 1060 Residenz der Grafschaft Diez spater der Grafschaft Nassau Dietz1386 starb der letzte Graf von Dietz Gerhard VII Die Grafschaft Diez fiel uber seine Tochter Jutta an seinen Schwiegersohn Graf Adolf von Nassau Dillenburg Haus Nassau Dillenburg Ottonische Linie Adolf von Nassau Dillenburg starb ebenfalls ohne mannliche Nachkommen Die Halfte seines Dietzer Erbes fiel an seinen Bruder Engelbert von Nassau Dillenburg die andere Halfte an das Haus Eppstein Die Herren von Eppstein verpfandeten die Halfte ihres Besitzes an die Grafschaft Katzenelnbogen diese fiel 1479 an die Landgrafschaft Hessen Von dieser erwarben 1530 die Grafen von Nassau Dillenburg einen weiteren Anteil und konnten 1564 die Burg Dietz ganz in ihren Besitz bringen Linie Nassau Dietz Bearbeiten Wilhelm der Reiche war von 1516 bis 1559 regierender Graf von Nassau Dillenburg Siegen Vianden und Dietz Er liess seinen altesten Sohn Wilhelm den Schweiger der ursprunglich Lutheraner war ab dessen 11 Lebensjahr romisch katholisch erziehen wofur der Habsburger Kaiser Karl V im Gegenzug zusicherte dass dieser die grossen Besitzungen der Nassau Dillenburger in den Niederlanden erben durfte die 1403 Engelbert I durch Heirat erworben hatte und dazu das Furstentum Orange in Sudfrankreich das ein kinderloser Vetter des Schweigers Renatus 1530 geerbt hatte Renatus starb 1544 so dass seitdem Wilhelm der Schweiger souveraner Furst von Oranien wurde und zur weiteren Ausbildung in die Niederlande geschickt wurde Dort begrundete er das Altere Haus Oranien Nassau Er wurde Statthalter der Habsburger fuhrte ab 1568 die Sezession der Geusen an und wurde 1581 Statthalter der von den Habsburgern abgefallenen nordlichen Republik der Sieben Vereinigten Niederlande Nachfolger von Wilhelm dem Reichen als Graf von Nassau Dillenburg Siegen Vianden und Dietz wurde sein zweitaltester Sohn Johann Als dieser 1606 starb teilten seine zahlreichen Sohne sich die Grafschaften auf Die Grafschaft Nassau Dietz fiel an den funften Sohn Ernst Casimir der auch als Statthalter von Friesland Groningen und Drenthe amtierte 1631 erbte er ferner die Grafschaft Spiegelberg an der Weser nbsp Schloss Oranienstein in Diez nbsp Wappen der Fursten von Nassau DietzDie Grafschaften Nassau Dietz und Spiegelberg sowie die friesische Statthalterschaft ubernahmen dann nacheinander seine Sohne Heinrich Casimir I 1612 1640 und Wilhelm Friedrich Letzterer heiratete 1652 die Prinzessin Albertine Agnes von Oranien Nassau aus der Linie des Schweigers Sie liess sich als Witwe 1672 das Schloss Oranienstein bei Diez erbauen und uberliess die Diezer Burg den Regierungsbehorden Nach dem Tod des niederlandischen Statthalters und englischen Konigs Wilhelm III von Oranien 1702 erlosch die Linie Wilhelms I des Schweigers und die Statthalterschaft der Niederlande ruhte Der Konig hatte seinen Cousin Johann Wilhelm Friso von Nassau Dietz 1711 als Alleinerben eingesetzt Neben der Regentschaft in seinen kleinen Grafschaften Dietz und Spiegelberg amtierte er wie schon seine Vorfahren seit 1707 als Generalkapitan von Friesland und ab 1708 als Statthalter von Groningen Jedoch erhob auch der Konig von Preussen Friedrich I Anspruch auf den Titel Furst von Oranien sowie auf das Erbe des umfangreichen Grundbesitzes in den Niederlanden als naherer mannlicher Verwandter Wilhelms I von Oranien denn sowohl Friedrichs Mutter Luise Henriette von Oranien als auch Friedrichs Grossmutter vaterlicherseits Elisabeth Charlotte von der Pfalz waren Enkelinnen Wilhelms I gewesen Der Friede von Utrecht brachte 1713 den Ubergang des Furstentums Orange an Frankreich und des Oberquartiers des Herzogtums Geldern an Preussen das Privatvermogen der Oranier fiel zum Grossteil an den preussischen Konig Friedrich Wilhelm I der Soldatenkonig trat 1732 unter anderem die Schlosser Huis ten Bosch und Het Loo an Frisos Sohn Wilhelm IV von Nassau Dietz ab der nominell auch den Titel Furst von Oranien annahm obwohl das Furstentum inzwischen zu Frankreich gehorte 1711 hatte er aber Nassau Hadamar geerbt und 1734 das Furstentum Nassau Siegen das er mit seinem Furstentum Oranien Nassau Dietz vereinigte 1739 erbte er dazu noch Nassau Dillenburg Von 1747 bis 1751 wurde er dann auch Erbstatthalter der Republik der Sieben Vereinigten Provinzen Er vereinigte somit nochmals alle reichsdeutschen und niederlandischen Besitzungen des Hauses und fuhrte als erster den Titel eines Fursten von Oranien und Nassau Die Stammlande verwalteten die Fursten durch ein deutsches Kabinett Seit 1742 existierte eine Zentralverwaltung in Dillenburg Alle linksrheinischen Besitzungen gingen zwischen 1795 und 1801 an Frankreich verloren Das Haus erhielt als Entschadigung im Zuge des Reichsdeputationshauptschlusses unter anderem das Hochstift Fulda Dortmund Corvey und andere Gebiete als Furstentum Oranien Im Jahre 1806 gingen durch die Bildung des Rheinbundes auch diese rechtsrheinischen Gebiete verloren Dabei fiel die Grafschaft Nassau Dietz an das Herzogtum Nassau und das Grossherzogtum Berg Im Zuge der Befreiungskriege erhielt Prinz Wilhelm von Oranien 1813 seine Besitzungen zuruck aber bereits 1815 ubertrug er nunmehr als Konig der Niederlande seine deutschen Besitzungen an Preussen und erhielt im Gegenzug das Grossherzogtum Luxemburg das er in Personalunion regierte 1813 und endgultig im Wiener Kongress 1815 kamen die Furstentumer der oranischen Linie Nassau Dietz Nassau Hadamar und Nassau Dillenburg an die Linie Nassau Weilburg wodurch erstmals seit 1255 alle deutschen nassauischen Lander wieder in einer Hand vereinigt waren dem nunmehrigen Herzogtum Nassau mit Ausnahme von Nassau Siegen das an Preussen kam Wilhelm von Oranien wurde nun als Wilhelm I Konig des Vereinigten Konigreichs der Niederlande und begrundete damit das heutige Niederlandische Konigshaus Die Nassau Dietzer Linie in den Niederlanden erlosch aber im Mannesstamm mit Konig Wilhelm III im Jahr 1890 und der Thron wurde in weiblicher Linie weitervererbt Trotz mehrerer weiterer weiblicher Thronfolgen fuhrt das niederlandische Konigshaus bis heute den Namen Oranien Nassau Das Grossherzogtum Luxemburg aber fiel nach dem Tod Wilhelms III 1890 an die Weilburger Linie da ein Hausvertrag fur den Fall des Aussterbens des Mannesstammes die Erbfolge der jeweils anderen Linie vorsah Die Weilburger hatten ihr Herzogtum Nassau aber bereits zuvor an Preussen verloren als es nach dem Deutschen Krieg im Jahr 1866 annektiert worden war Auch diese letzte Linie des Hauses Nassau erlosch 1912 mit Wilhelm IV von Luxemburg woraufhin auch dort die weibliche Thronfolge eintrat Die Archivalien des Hauses Nassau Dietz stehen heute im Hessischen Hauptstaatsarchiv Wiesbaden fur die Nutzung bereit Familienmitglieder Bearbeiten Isabelle Charlotte von Nassau Dietz 1692 1757 nassauische PrinzessinLiteratur BearbeitenAlfred Bruns Nassau In Gerhard Taddey Hrsg Lexikon der deutschen Geschichte Personen Ereignisse Institutionen Von der Zeitwende bis zum Ausgang des 2 Weltkrieges 2 uberarbeitete Auflage Kroner Stuttgart 1983 ISBN 3 520 80002 0 S 861 Gerhard Kobler Nassau In Historisches Lexikon der deutschen Lander Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart 4 Aufl Munchen 1992 ISBN 3 406 35865 9 S 401ff Gerhard Kobler Nassau Dillenburg In Historisches Lexikon der deutschen Lander Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart 4 Aufl Munchen 1992 ISBN 3 406 35865 9 S 404f Nassau Diez und die Niederlande Dynastie und Oranierstadt Diez in der Neuzeit In Verbindung mit Simon Groenveld herausgegeben von Friedhelm Jurgensmeier Historische Kommission fur Nassau Wiesbaden 2012 ISBN 978 3 930221 27 1 Weblinks Bearbeiten Entwicklung der Grafschaft Nassau vor 1800 mit Erlauterungen von Uelich Reuling Geschichtlicher Atlas von Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Entwicklung des Herzogtums Nassau nach 1800 mit Erlauterungen von Uelich Reuling Geschichtlicher Atlas von Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hessisches Hauptstaatsarchiv nassau dietzische Archivbestande Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nassau Dietz amp oldid 229661951