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Das Furstentum Nassau Oranien Fulda manchmal auch Furstentum Fulda und Corvey bestand von 1802 bis 1806 gegen Ende des Alten Reiches Es wurde aus den Territorien der aufgehobenen Reichsabteien Fulda und Corvey und einigen anderen Gebieten gebildet um Wilhelm V von Oranien fur den Verlust der erblichen Statthalterschaft der Niederlande zu entschadigen Territorium im Heiligen Romischen ReichNassau Oranien FuldaWappenAlternativnamen Furstentum Nassau Fulda Furstentum Fulda und CorveyEntstanden aus Kloster Fulda Stift Corvey weitere GebieteHerrschaftsform FurstentumHerrscher Regierung FurstHauptstadte Residenzen FuldaDynastien Oranien NassauSprache n DeutschAufgegangen in Grossherzogtum Frankfurt Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 1 1 Kloster Fulda 1 2 Kloster Corvey 1 3 Wilhelm V von Oranien 2 Grundung des Furstentums 3 Ende 4 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenKloster Fulda Bearbeiten Das Kloster Fulda wurde 744 von Sturmius im Auftrag von Winfried Bonifatius gegrundet wurde zur Keimzelle der Stadt Fulda 1 und war ein geistliches Furstentum im Heiligen Romischen Reich Die Abtei wurde 1752 durch Papst Benedikt XIV zum Furstbistum Fulda erhoben 2 Kloster Corvey Bearbeiten Das Kloster Corvey gehorte im Fruhen Mittelalter zu den bedeutendsten Klostern und entwickelte sich im 9 und 10 Jahrhundert zu einem kulturellen geistigen und wirtschaftlichen Zentrum im Gebiet der Sachsen Der Papst hob das Kloster 1792 auf erhob aber den Furstabt Theodor von Brabeck zum Furstbischof und das Abteigebiet zum Bistum Hochstift Im Jahr 1794 wurde die Urkunde durch den Kaiser ausgestellt und das neue Bistum das lediglich das Gebiet der ehemaligen Reichsabtei umfasste der Kirchenprovinz Mainz unterstellt Wilhelm V von Oranien Bearbeiten Nach dem Tod seines Vaters am 22 Oktober 1751 wurde Wilhelm V von Oranien zunachst unter der Vormundschaft seiner Mutter dann ab 1759 des Herzogs Ludwig Ernst von Braunschweig erblicher Statthalter der Niederlande Unter den Einfluss seiner Gemahlin der preussischen Prinzessin Wilhelmine begann ein Konflikt mit der oppositionellen Patriottenbewegung unter der Leitung von Joan Derk van der Capellen Hendrik Hooft und Jan Bernd Bicker Mit preussischer Hilfe wurde 1787 die Macht der Patriotten gebrochen Der als unfahig geltende Statthalter wurde jedoch 1795 von der franzosischen Revolutionsarmee vertrieben und fluchtete nach England Grundung des Furstentums Bearbeiten1801 begannen Verhandlungen die fur Wilhelm V als Entschadigung fur die Statthalterschaft der Niederlande das Gebiet der ehemaligen Abteien Fulda und Corvey und weitere Gebiete als weltliches Furstentum vorsahen Preussen besetzte im Vorgriff darauf die vorgesehenen Gebiete Wilhelm V akzeptierte die Verhandlungslosung die ihn als Furst von Fulda Furst von Corvey Graf von Dortmund und Herr von Weingarten einsetzte zu Beginn des Jahres 1802 und trat diese Gebiete bald darauf an seinen Sohn Wilhelm Friedrich ab der ab Oktober 1802 als Furst in Fulda regierte 3 Der Reichsdeputationshauptschluss von 1803 legalisierte die Bildung des Furstentums Dem Fursten von Nassau Dillenburg zur Entschadigung fur die Statthalterschaft und seine Domanen in Holland und Belgien die Bisthumer Fulda und Corvey die Reichsstadt Dortmund die Abtey Weingarten die Abteyen und Probsteyen Hofen St Gerold im Weingartischen Bandern im Lichtensteinischen Gebiete Dietkirchen im Nassauischen so wie alle Kapitel Abteyen 514 Probsteyen und Kloster in den zugetheilten Landen unter der Bedingung den bestehenden und schon fruher von Frankreich anerkannten Anspruchen auf einige Erbschaften welche im Laufe des letzten Jahrhunderts mit dem Nassau Dillenburgischen Majorate vereiniget worden sind Genuge zu thun Hauptschluss der ausserordentlichen Reichsdeputation vom 25 Februar 1803 12 Wilhelm Friedrich grundete 1803 die Evangelische Gemeinde in Fulda Nach der Sakularisation wurde 1805 die Universitat Fulda durch Wilhelm Friedrich aufgelost und stattdessen ein akademisches Lyzeum und Gymnasium gegrundet 4 Er versuchte die Verwaltung im preussischen Stil zu reorganisieren Ende BearbeitenZu Beginn des Vierten Koalitionskrieges Anfang August 1806 ubernahm Furst Wilhelm Friedrich den Befehl uber eine preussische Division im Kampf gegen Napoleon Bonaparte musste aber nach der Schlacht bei Jena am 15 Oktober mit 10 000 Mann in Erfurt kapitulieren Napoleon erklarte ihn seiner Lander fur verlustig so dass ihm nur seine Privatbesitzungen in Posen und Schlesien blieben Franzosische Truppen besetzten das Furstentum Dortmund wurde als Teil des Grossherzogtums Berg Sitz der Prafektur des Ruhrdepartements Corvey wurde 1807 Bestandteil des napoleonischen Konigreichs Westphalen und die Provinz Fulda war ab 1810 als Departement Fulda Teil des Grossherzogtums Frankfurt des Furstprimas Karl Theodor von Dalberg Auf dem Wiener Kongress konnte Wilhelm Friedrich die Anspruche auf seine deutschen Erblande nicht durchsetzen Er wurde aber am 30 Marz 1814 mit dem Namen Willem I in der Nieuwe Kerk in Amsterdam als Souveraner Furst der Niederlande inthronisiert Die Provinz Fulda wurde nach einjahriger preussischer Verwaltung an Kurhessen abgegeben Dortmund kam an die preussische Provinz Westfalen Corvey wurde koniglich preussische Domane Das geistliche Bistum Corvey blieb jedoch bis zum Tode Ferdinand von Lunincks 1825 bestehen und wurde dann dem Bistum Paderborn einverleibt Der in Spatfolge des Wiener Kongresses entschadigungsberechtigte Landgraf Viktor Amadeus von Hessen Rotenburg erhielt 1820 vom Konig von Preussen das Mediatfurstentum Corvey als Ausgleich zusammen mit dem Mediatfurstentum Ratibor Mit Testament von 1825 vererbte er diese ausserhessischen Gebiete an seinen Neffen Viktor zu Hohenlohe Schillingsfurst Der Landgraf starb 1834 und Viktor nahm mit seiner Volljahrigkeit 1840 unter Verzicht auf seine Schillingsfurster Erbanspruche den Titel Herzog von Ratibor und Furst von Corvey an Einzelnachweise Bearbeiten Vgl Steffen Patzold Der lange Weg vom Kloster zur Stadt Fulda in der Zeit der Karolinger und Ottonen In Wolfgang Hamberger u a Hrsg Geschichte der Stadt Fulda Von den Anfangen bis zum Ende des Alten Reiches s unten Literatur S 166 179 Walter Heinemeyer Berthold Jager Hrsg Fulda in seiner Geschichte Landschaft Reichsabtei Stadt Ausstellung Wachse hoch Oranien in Fulda 2013 Vgl HStAM Best Urk 75 Nr 2414 vom 22 Oktober 1805 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nassau Oranien Fulda amp oldid 224977125