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Burg Stauf ist die Ruine einer Hohenburg beim Ortsteil Stauf der nordpfalzischen Stadt Eisenberg im Donnersbergkreis Rheinland Pfalz Burg StaufAlternativname n castellum StoufenburcStaat DeutschlandOrt Eisenberg StaufEntstehungszeit um 1000Burgentyp Hohenburg SpornlageErhaltungszustand RuineStandische Stellung GrafenGeographische Lage 49 33 N 8 2 O 49 549688 8 026622 327 1 Koordinaten 49 32 58 9 N 8 1 35 8 OHohenlage 327 1 m u NHNBurg Stauf Rheinland Pfalz Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 2 1 Errichtung 2 2 Hochmittelalter 2 3 Spatmittelalter und Neuzeit 3 Sage 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDie Burg Stauf liegt sudlich des nach ihr benannten Ortsteils auf einem Bergsporn des Kuhbergs 366 m dem 327 1 m hohen 1 Schlossberg der sich nordlich uber dem Tal des Eisbachs erhebt Die Burg ist von Stauf her uber einen Waldweg zu erreichen Geschichte BearbeitenErrichtung Bearbeiten Die Burg ist wohl noch vor dem Jahr 1000 entstanden und als castellum Stoufenburc um 1012 2 belegt Damit ist sie die alteste urkundlich nachgewiesene Anlage ihrer Art in der Pfalz Wegen ihres alten Namens Staufenburg wird die Errichtung haufig dem Geschlecht der Staufer zugeschrieben Dieser Auffassung trat 1913 der Historiker Hermann Schreibmuller entgegen der wegen der Erwahnungen wahrend der Ara der Salier diesen den Ursprung der Burg zuschreibt und den Namen auf die nachmaligen Besitzer zuruckfuhrt 3 Hochmittelalter Bearbeiten Im Zusammenhang mit einem Aufenthalt des Saliers Herzog Konrad I von Karnten 975 1011 liegt der erste geschichtlich gesicherte Nachweis von Burg Stauf vor 4 Dessen Sohn Herzog Konrad II 1003 1039 bekleidete neben der Herzogswurde auch das Amt eines Grafen im Wormsgau Speyergau und Nahegau Wegen eines Aufstands gegen seinen Vetter Konig Konrad II musste er einige seiner Burgen schleifen Das mag ein Grund dafur sein dass fur die nachsten zwei Jahrhunderte Nachrichten uber Burg Stauf fehlen Er starb ohne Nachkommen Graf Rudolf II von Habsburg der Grossvater von Konig Rudolf heiratete gemass den Acta Murensia Agnes von Stouf Einer der spateren Besitzer der Burg war vermutlich Gottfried von Staufen 5 Als dieser um 1190 starb gelangte Graf Eberhard III von Eberstein 1144 vor 1219 in den Besitz von Burg Stauf offensichtlich durch Heirat mit Kunigunde ca 1165 die Erbin der Herrschaft Stauf gewesen sein muss 6 Eberhard IV von Eberstein um 1190 18 Marz 1263 wurde nach einer Erbteilung Inhaber der Herrschaft Stauf und grundete in der Nahe das Kloster Rosenthal Seine Tochter Agnes III von Eberstein heiratete 1238 Heinrich II von Saarbrucken Zweibrucken weswegen die Herrschaft Stauf und das Kloster Rosenthal an diese Familie fielen Heinrichs und Agnes Tochter Kunigunde vor 1283 wurde die erste Abtissin von Rosenthal und schloss den Konvent dem Zisterzienser orden an 1282 ist Kurtrier als Lehensgeber fur Burg Stauf Heinrich II gegenuber belegt 7 Spatmittelalter und Neuzeit Bearbeiten nbsp Inschriften Tafel an Burg StaufSeit dem 14 Jahrhundert gehorten zur Herrschaft Stauf die folgenden Ortschaften Breunigweiler Eisenberg Gollheim Kerzenheim Kerzweiler Korbsweiler Pfrimm Pfrimmerhof Ramsen Rosenthal Sippersfeld und Stauf sowie die sogenannten Rheindorfer Bobenheim Hochheim Horchheim Leiselheim Morsch Pfiffligheim Roxheim Weinsheim und Wiesoppenheim 8 Graf Heinrich II von Sponheim Bolanden kaufte zwischen 1378 und 1388 die Burg auf Auf dem Erbweg kam die Herrschaft Stauf nach dem Tod von Graf Heinrich II 1393 an den Gatten seiner Enkelin Graf Philipp I von Nassau Saarbrucken Bis Ende des 18 Jahrhunderts blieb sie zusammen mit der Herrschaft Kirchheim im nassauischen Besitz 9 Im Bauernkrieg 1525 wurde die Burg die aus einer Vorburg Sudburg einer Mittelburg und der Kernburg Nordburg bestand zerstort Nach dem Dreissigjahrigen Krieg diente die Burg ab 1648 als Steinbruch als das Dorf Stauf wieder aufgebaut wurde 10 Von 1871 an war der Historische Verein Rosenthal Eigentumer der Ruine bis sie im Juni 2000 an die Stadt Eisenberg uberging Seit 2009 wird die Anlage durch den ortlichen Verein zur Forderung der Staufer Burg gepflegt 10 Sage BearbeitenEinst sollen auf der Burg Stauf drei Jungfrauen gelebt haben eine rothaarige eine schwarzhaarige und eine blonde Die Blonde soll die Schonste von ihnen gewesen sein aber sie erblindete in ihrer Jugend Die jungen Frauen waren sehr reich da sie allen Bewerbern um ihre Hand zwar die mitgebrachten Geschenke abnahmen aber ihre sonstigen Bedingungen nie erfullt werden konnten Eines Tages wollten die Frauen ihren Reichtum aufteilen doch die sehenden Schwestern versuchten ihre blinde Schwester zu betrugen Sie bemerkte den Betrug sagte jedoch nichts Ritter Berthold von Winzingen noch Junggeselle horte von einem Bergmann von den schonen Jungfrauen auf der Burg Stauf und dass die Blonde die schonste von ihnen sei Daraufhin machte sich der Ritter auf zur Burg um sich selbst davon zu uberzeugen Er wurde von den beiden sehenden Schwestern begrusst doch als er nach der blonden Schwester fragte wurden die Hunde auf ihn gehetzt und er aus der Burg gejagt Der Ritter gab jedoch nicht auf und legte sich in der Nahe auf die Lauer Nach einigen Tagen sah er wie die sehenden Schwestern aus der Burg ritten und nutzte die Gelegenheit Er bestach den Burgknecht am Tor und ging in die Burg Er traf auf die blonde Jungfrau und war ihrer Schonheit und ihrer Anmut uberwaltigt Sie war gewillt mit ihm zu kommen und begleitete ihn auf die Burg Winzingen Als die Schwestern dies erfuhren furchteten sie um ihren Reichtum da ihre Schwester ihren Teil einfordern konnte So liessen sie den Burgknecht den Schatz in der Nahe ihrer Burg vergraben Nachdem er den Schwestern erzahlt hatte wo die Stelle war stachen sie ihm die Augen aus und warfen ihn in den Sumpf wo er ertrank Nach nicht langer Zeit fuhrte es die Schwestern bei einer Entenjagd wieder in diesen Sumpf und sie wurden von etwas in die Tiefe gezogen Kurz bevor auch sie ertranken horten sie ein tiefes Lachen aus dem Sumpf Als die blonde Schwester vom Tod ihrer Schwestern horte trat sie ihr Erbe an und zog mit ihrem Ehemann auf die Burg Stauf Eines Abends machte sie einen Spaziergang an der Burgmauer entlang als sie eine tiefe Stimme horte Ich war es der deine Schwestern getotet hat und ich weiss wo die Reichtumer vergraben sind Ich will sie dir geben aber du musst einen Teil davon verwenden um ein Kloster zu bauen und die Armen zu unterstutzen Der Rest soll dein sein Das musst du mir versprechen Sie versprach es Gut dann komm morgen Nacht zur Buche im Tal am Rosenberg und bring deinen Mann mit Der Sprecher verschwand Das Ehepaar begab sich in der Nacht an die bezeichnete Stelle Dort trafen sie auf einen freundlichen Bergmann der sie zu den Schatzen fuhrte Die blonde Schwester hielt ihr Versprechen und es wurde der Grundstein einer Kirche fur das spatere Kloster Ramsen gelegt Als das Gotteshaus geweiht wurde erinnerte man sich an die beiden anderen Schwestern Doch es wurde keine Messe fur sie gelesen und kein Gebet fur sie gesprochen so bestimmte es Berthold Deswegen fanden sie in ihrem nassen Grab bis heute keine Ruhe Sie sollen zur Geisterstunde noch immer mit wallenden Gewandern und ihren roten und schwarzen Haaren durch das Tal irren und wehmutige Lieder singen Am Ende der Geisterstunde soll sie ein grunes Ungeheuer wieder in die Tiefe des Sumpfes ziehen und dabei furchterlich tief lachen 11 Literatur BearbeitenMartin Dolch Stefan Ulrich Pfalzisches Burgenlexikon Bd IV 2 2007 Institut fur Pfalzische Geschichte und Volkskunde Kaiserslautern Hrsg ISBN 978 3 927754 56 0 S 10 21 Hermann Schreibmuller Burg und Herrschaft Stauf in der Pfalz 2 Teile Thieme Kaiserslautern 1913 1914 Digitalisat Kurt Dell Glanzpunkt des deutschen Reiches In Donnersberg Jahrbuch 2001 Kirchheimbolanden S 74 78 Adolph Kollner Geschichte der Herrschaft Kirchheim Boland und Stauf Nach J M Kremer s und J Andrea s Manuscripten zuverlassigen Urkunden und anderen Hulfsmitteln bearbeitet Herausgegeben von dem Verein fur Nassauische Alterthumskunde und Geschichtsforschung Wiesbaden 1854 Digitalisat Google eBook Karten mit der nassauischen Herrschaft Kirchheim und Stauf Entwicklung der Grafschaft Nassau vor 1800 Geschichtlicher Atlas von Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hessen im Jahre 1789 Geschichtlicher Atlas von Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Weblinks BearbeitenEintrag zur Burg Stauf in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts Burgruine Stauf bei hist verein rosenthal de Historische Rekonstruktionszeichnung Verein zur Forderung der Staufer BurgEinzelnachweise Bearbeiten Lage und Hohe der Burg Stauf auf Kartendienst des Landschaftsinformationssystems der Naturschutzverwaltung Rheinland Pfalz LANIS Karte Hinweise abgerufen am 8 Marz 2021 castellum Stoufenburc Verein zur Forderung der Staufer Burg abgerufen am 9 Marz 2021 Salierorte Burg Stauf in der Pfalz Saliermemoria abgerufen am 11 September 2020 Hermann Schreibmuller Burg und Herrschaft Stauf in der Pfalz Band 1 bis 1263 Thieme Kaiserslautern 1913 S 10 dilibri de Hermann Schreibmuller Burg und Herrschaft Stauf in der Pfalz Band 1 bis 1263 Thieme Kaiserslautern 1913 S 34 dilibri de Hermann Schreibmuller Burg und Herrschaft Stauf in der Pfalz Band 1 bis 1263 Thieme Kaiserslautern 1913 S 38 dilibri de In Abweichung von Schreibmuller erscheint es naheliegender Kunigunde ca 1165 als Tochter und nicht als Enkelin Konrad des Staufers 1134 36 anzusehen Als Enkelin ware der Altersunterschied zu Eberhard III 1144 recht erheblich wenn auch nicht unmoglich Hermann Schreibmuller Burg und Herrschaft Stauf in der Pfalz Band 1 bis 1263 Thieme Kaiserslautern 1913 S 20 dilibri de Hermann Schreibmuller Burg und Herrschaft Stauf in der Pfalz Band 2 Schluss bis 1393 Thieme Kaiserslautern 1914 S 16 dilibri de Wilhelm Fabricius Die Herrschaften des unteren Nahegebietes Behrendt Bonn 1914 S 404 dilibri de a b Burg Stauf Verein zur Forderung der Staufer Burg abgerufen am 9 Marz 2021 Viktor Carl Geldgier Betrug Mord Strafe In Pfalzer Sagen und Legenden Arwid Hennig Verlag Edenkoben 2000 ISBN 3 9804668 3 3 S 628 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Stauf Pfalz amp oldid 221523063 Herrschaft Stauf