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Adolf Gauert 31 Marz 1911 in Gross Twulpstedt 17 Juli 1989 ebenda war ein deutscher Historiker Er zahlte zu den Pionieren der Pfalzenforschung Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 AnmerkungenLeben und Wirken BearbeitenDer Sohn eines Schmiedemeisters legte an einem Braunschweiger Gymnasium die Reifeprufung ab Er studierte zunachst Geschichte Anglistik und Romanistik an der Universitat Gottingen dann in Munchen und in Besancon Er kehrte nach Gottingen zuruck und begann sich angeregt durch Percy Ernst Schramm mit der englischen Konigsidee im Mittelalter als Dissertationsthema zu beschaftigen Seit November 1939 war Gauert bei der Wehrmacht Als Infanterist unter Oberst Friedrich Hossbach gehorte er dem Gottinger Infanterieregiment 82 an Er nahm 1940 am Westfeldzug und seit Sommer 1941 am Krieg gegen die Sowjetunion teil Wahrend eines von der Wehrmacht gewahrten sogenannten Studienurlaubs wurde er 1941 mit dem Thema Angelsachsisches Konigtum Wandel und Wesen promoviert Im Fruhjahr 1942 wurde er militarisch befordert Wenig spater wurde er schwer verwundet Nach langerer Lazarettzeit kam er nicht mehr uneingeschrankt frontdiensttauglich 1943 ins besetzte Frankreich Bei einem schweren Unfall als Kradfahrer zog er sich einen Schadelbruch zu und wurde in das Protektorat Bohmen und Mahren verlegt Nach kurzer amerikanischer Kriegsgefangenschaft konnte er im Sommer 1945 in seinen Geburtsort heimkehren Berufs und mittellos versuchte Gauert in der Wissenschaft unterzukommen Er erhielt 1948 ein Stipendium der DFG Anschliessend wurde er freier Mitarbeiter bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und bearbeitete fur die Jahrbucher der Deutschen Geschichte das Konigtum Adolfs von Nassau Aus dieser Beschaftigung gingen einige Beitrage fur den ersten Band der Neuen Deutschen Biographie hervor 1 Unter den Einfluss Schramms befasste er sich mit den Herrschaftszeichen Mit seinen Studienfreund Wilhelm Berges veroffentlichte er zu Schramms Werk Herrschaftszeichen und Staatssymbolik einen Beitrag uber die eiserne Standarte und das steinerne Szepter aus dem Grabe eines angelsachsischen Konigs bei Sutton Hoo 2 Weitere Untersuchungen zum Thema seinen Herrschaftszeichen und symbolen im Fruhmittelalter veroffentlichte er uber das Zepter Herzog Tassilos III 1962 3 uber norwegische Konigssitze in der Wikingerzeit 4 oder den Ring der Konigin Arnegundis 5 In diesen Arbeiten wurde neben der Geschichte auch die Archaologie berucksichtigt Er wurde 1956 von Hermann Heimpel als wissenschaftlicher Referent fur das neu gegrundete Max Planck Institut fur Geschichte verpflichtet Zu dieser Zeit prasentierten Walter Schlesinger und Wilhelm Berges auf dem Ulmer Historikertag von 1956 mit der systematischen Erforschung der deutschen Konigspfalzen ein langfristiges Forschungsvorhaben Heimpel griff dieses Forschungsvorhaben auf und ubertrug Gauert die Leitung des neugegrundeten Projektes zur Pfalzenforschung Gauert konzentrierte sich in seinen Forschungen vor allem auf die sachsischen Pfalzen der Ottonenzeit Ein Schwerpunkt bildete die Pfalz Grone Durch Herbert Jankuhn liess er sich in die Grabungstechnik einfuhren Mit ihm fuhrte er intensive siedlungskundliche und archaologische Forschungen zur Geschichte einer Konigspfalz durch 6 Zum Fortgang dieser Grabungen veroffentlichte Gauert regelmassig Berichte Eingehend befasste er sich auch mit den Grabungsbefunden der Pfalz Werla Er lieferte mit seiner Interpretation zu den Grabungsbefunden ein neues Bild zu Aussehen und Gestaltung der dortigen Palastbauten in seinem 1979 veroffentlichten Beitrag 7 Eine grundlegende Abhandlung zum Pfalzenproblem legte er 1965 vor 8 Der Beitrag hatte richtungsweisende Bedeutung fur die weitere Pfalzenforschung 9 Darin machte er fur die Forschung wichtige Beobachtungen zum Wandel der Pfalzenarchitektur vom fruhen zum hohen Mittelalter 10 Fur das Handworterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte verfasste er den Artikel zu den Konigspfalzen 11 und fur das Reallexikon der Germanischen Altertumskunde den Artikel curtis 12 Schriften BearbeitenAngelsachsisches Konigtum im Wandel und Wesen Gross Twulpstedt Braunschweig 1941 Literatur BearbeitenLutz Fenske Zum Gedenken an Adolf Gauert In Braunschweigisches Jahrbuch 71 1990 S 153 157 online Josef Fleckenstein Nachruf auf Adolf Gauert In Blatter fur deutsche Landesgeschichte 126 1990 S 301 304 online Walter Jansen Adolf Gauert 1911 1989 In Zeitschrift fur Archaologie des Mittelalters 18 1990 S 5 6 Thomas Zotz Adolf Gauert zum Gedachtnis In Gottinger Jahrbuch 38 1990 S 241 243 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Adolf Gauert im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Veroffentlichungen von Adolf Gauert im Opac der Regesta ImperiiAnmerkungen Bearbeiten Vgl unter anderem Adolf von Nassau In Neue Deutsche Biographie NDB Band 1 Duncker amp Humblot Berlin 1953 ISBN 3 428 00182 6 S 74 f Digitalisat Wilhelm Berges Adolf Gauert Die eiserne Standarte und das steinerne Szepter aus dem Grabe eines angelsachsischen Konigs bei Sutton Hoo um 650 660 In Herrschaftszeichen und Staatssymbolik Beitrage zu ihrer Geschichte vom dritten bis zum sechzehnten Jahrhundert Bd 1 Stuttgart 1954 S 238 280 Adolf Gauert Das Zepter Herzog Tassilos III In Deutsches Archiv fur Erforschung des Mittelalters 18 1962 S 214 233 online Adolf Gauert Norwegische Konigssitze der Wikingerzeit In Martin Claus Werner Haarnagel Klaus Raddatz Hrsg Studien zur europaischen Vor und Fruhgeschichte Neumunster 1968 S 289 296 Adolf Gauert Der Ring der Konigin Arnegundis aus Saint Denis In Festschrift fur Hermann Heimpel zum 70 Geburtstag am 1 9 September 1971 Band 3 Gottingen 1972 S 328 347 Werner Rosener Das Max Planck Institut fur Geschichte 1956 2006 Funfzig Jahre Geschichtsforschung Gottingen 2014 S 84 Adolf Gauert Das Palatium der Pfalz Werla archaologischer Befund und schriftliche Uberlieferung In Deutsche Konigspfalzen 3 Gottingen 1979 S 263 277 Adolf Gauert Zur Struktur und Topographie der Konigspfalzen In Deutsche Konigspfalzen 2 Gottingen 1965 S 1 60 Josef Fleckenstein Nachruf auf Adolf Gauert In Blatter fur deutsche Landesgeschichte 126 1990 S 301 304 hier S 303 online Thomas Zotz Vorbemerkungen zum Repertorium der deutschen Konigspfalzen In Blatter fur deutsche Landesgeschichte 118 1982 S 177 203 hier S 179 online Adolf Gauert Konigspfalzen In Handworterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte 2 Berlin 1978 Sp 1044 1055 Adolf Gauert curtis In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde 5 S 105 112Normdaten Person GND 125070586 lobid OGND AKS VIAF 77265422 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gauert AdolfKURZBESCHREIBUNG deutscher HistorikerGEBURTSDATUM 31 Marz 1911GEBURTSORT Gross TwulpstedtSTERBEDATUM 17 Juli 1989STERBEORT Gross Twulpstedt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Adolf Gauert amp oldid 210076190