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Claudia Garnier 24 Mai 1970 in Lich ist eine deutsche Historikerin Seit 2011 lehrt sie als Professorin fur Geschichte der Vormoderne an der Universitat Vechta Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Schriften 3 Weblinks 4 AnmerkungenLeben und Wirken BearbeitenClaudia Garnier studierte von 1989 bis 1994 Mittlere und Neuere Geschichte und Slawistik an der Justus Liebig Universitat Giessen und der Universitat Kazan Von 1994 bis 1995 war sie bei Heinhard Steiger am Lehrstuhl fur Volkerrecht Recht der Internationalen Organisationen und Europarecht an der Justus Liebig Universitat Giessen tatig Von 1995 bis 1997 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Gerd Althoff am Lehrstuhl fur Mittelalterliche Geschichte an der Rheinischen Friedrich Wilhelms Universitat Bonn Im Jahr 1998 wurde Garnier in Giessen mit einer von Gerd Althoff betreuten Arbeit uber politische Freundschaft und furstliche Netzwerke im 13 Jahrhundert promoviert Von 1998 bis 2008 war sie Wissenschaftliche Assistentin bei Althoff an der Westfalischen Wilhelms Universitat Sie habilitierte sich 2008 mit einer Studie zur Kultur der Bitte im mittelalterlichen Reich Im selben Jahr war sie Vertretungsprofessorin fur Bernd Schneidmuller an der Ruprecht Karls Universitat Heidelberg Von September 2008 bis 2011 war sie Lehrkraft fur besondere Aufgaben am Exzellenzcluster Religion und Politik in Munster Seit Fruhjahr 2011 lehrt Garnier als Professorin fur Geschichte der Vormoderne an der Universitat Vechta Sie ist Mitglied der Vereinigung fur Verfassungsgeschichte Ihre Forschungsschwerpunkte sind die politische Netzwerkbildung im ausgehenden Mittelalter die Konfliktbeilegung und Schiedsgerichtsbarkeit im spaten Mittelalter die Fehdefuhrung im Spatmittelalter die Kommunikationsformen in der mittelalterlichen Herrschaftsordnung die Strategien interkultureller Kommunikation zwischen Ost und West die politischen und religiosen Ausschlussverfahren im Hoch und Spatmittelalter In ihrer Dissertation analysierte Garnier Freundschaftsvertrage in der zweiten Halfte des 13 Jahrhunderts 1 Geographisch konzentrierte sie sich auf den Einflussbereich der vier rheinischen Konigswahler weil die Herrschaftsbereiche dieser Fursten eine mehr oder weniger geschlossene politische Einheit bildeten und quellentechnisch ausserordentlich gut erschlossen sind 2 Dabei untersuchte sie die Auswirkungen der wachsenden Schriftlichkeit im Hochmittelalter auf symbolische Verhaltensweisen Seit dem 12 Jahrhundert nahmen schriftlich fixierte Vertrage zu Die Schrift ersetzte aber die symbolischen Handlungen nicht sondern erganzte sie um Details die symbolisch nicht auszudrucken waren 3 In ihrer Habilitationsschrift untersuchte sie das politische Instrument der Bitte in der weltlichen Herrschaftspraxis im mittelalterlichen Reich 4 Garnier hob hervor dass durch die Bitte im Vergleich zum Befehl verschiedene sich auf den ersten Blick einander ausschliessende Konzeptionen politischer Ordnungsvorstellungen auf einen Nenner gebracht werden konnten 5 Mit Christiane Vogel gab Garnier 2016 ein Beiheft der Zeitschrift fur Historische Forschung heraus 6 Der Band ist das Ergebnis einer Tagung die 2012 an der Universitat Vechta stattfand Nach einer Einleitung behandeln sechs Artikel die Aussenbeziehungen mittel und westeuropaischer Machte zu ihren ostlichen Nachbarn mit einem besonderen Augenmerk auf die Bedeutung symbolischer Kommunikation Zwar kann die Sprache der Rituale im Kulturkontakt der Vormoderne als lingua franca angesehen werden jedoch fuhrte die symbolische Kommunikation auch haufig zu Konflikten und Missverstandnissen Vor allem an den Beispielen der Aussenbeziehungen zum Osmanischen Reich und zu Russland zeige sich das Potenzial und die Grenzen symbolischer Kommunikation in interkulturellen diplomatischen Kontakten der Vormoderne 7 Die Autoren wollen mit ihren Studien einen Beitrag zur Erforschung der interkulturellen Dimension vormoderner Diplomatie leisten 8 Garnier war 2021 Herausgeberin eines Sammelbandes Die sechs Beitrage des Sammelbandes gehen zuruck auf eine Tagung im Februar 2015 in Vechta die sich mit Formen Konzepten und Funktionen von Gewalt im Mittelalter beschaftigt hat 9 Garnier befasste sich dabei mit Metaphern von Tod und Vernichtung 10 Schriften BearbeitenMonografien Amicus amicis inimicus inimicis Politische Freundschaft und furstliche Netzwerke im 13 Jahrhundert Monographien zur Geschichte des Mittelalters Band 46 Hiersemann Stuttgart 2000 ISBN 3 7772 0001 8 Zugleich Giessen Universitat Dissertation 1998 Die Kultur der Bitte Herrschaft und Kommunikation im mittelalterlichen Reich WBG Darmstadt 2008 ISBN 978 3 534 21956 8 Zugleich Munster Westfalen Universitat Habilitations Schrift 2007 2008 Herausgeberschaften mit Hermann Kamp Die Spielregeln der Machtigen Mittelalterliche Politik zwischen Gewohnheiten und Konventionen Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2010 ISBN 978 3 534 23014 3 Interkulturelle Ritualpraxis in der Vormoderne Diplomatische Interaktion an den ostlichen Grenzen der Furstengesellschaft Zeitschrift fur historische Forschung Beiheft Band 52 Duncker amp Humblot Berlin 2016 ISBN 978 3 428 84784 6 Konzepte und Funktionen der Gewalt im Mittelalter Geschichte Forschung und Wissenschaft Band 72 Lit Berlin 2021 ISBN 978 3 643 14646 5 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Claudia Garnier im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Veroffentlichungen von Claudia Garnier im Opac der Regesta Imperii Seite von Garnier an der Universitat Munster Seite von Garnier an der Universitat VechtaAnmerkungen Bearbeiten Vgl dazu die Besprechungen von Christine Reinle in Hessisches Jahrbuch fur Landesgeschichte Bd 55 2005 S 321 323 Matthias Werner in Deutsches Archiv fur Erforschung des Mittelalters 59 2003 S 745 746 online Claudia Garnier Amicus amicis inimicus inimicis Politische Freundschaft und furstliche Netzwerke im 13 Jahrhundert Stuttgart 2000 S 22 Claudia Garnier Amicus amicis inimicus inimicis Politische Freundschaft und furstliche Netzwerke im 13 Jahrhundert Stuttgart 2000 Claudia Garnier Zeichen und Schrift Symbolische Handlungen und literale Fixierung am Beispiel von Friedensschlussen des 13 Jahrhunderts In Fruhmittelalterliche Studien Band 32 1998 S 263 287 Vgl dazu auch Gerd Althoff Funktionsweisen der Konigsherrschaft im Hochmittelalter In Geschichte in Wissenschaft und Unterricht Jg 63 2012 H 9 10 S 536 550 hier S 549 Vgl dazu die Besprechung von Robert Gramsch in sehepunkte 10 2010 Nr 1 15 Januar 2010 online Hiram Kumper in Das Historisch Politische Buch 57 2009 S 253 254 Rudolf Schieffer in Deutsches Archiv fur Erforschung des Mittelalters 66 2010 S 271 272 online Claudia Garnier Die Kultur der Bitte Herrschaft und Kommunikation im mittelalterlichen Reich Darmstadt 2008 S 377 Vgl dazu die Besprechungen von Pascal Firges in sehepunkte 17 2017 Nr 5 15 Mai 2017 online Enrique Corredera Nilsson in Jahrbuch fur Regionalgeschichte 37 2019 S 229 231 Claudia Garnier Christine Vogel Einfuhrung In Dies Christine Vogel Hrsg Interkulturelle Ritualpraxis in der Vormoderne Diplomatische Interaktion an den ostlichen Randern der Furstengesellschaft Berlin 2016 S 7 17 hier S 12 Claudia Garnier Christine Vogel Einfuhrung In Dies Christine Vogel Hrsg Interkulturelle Ritualpraxis in der Vormoderne Diplomatische Interaktion an den ostlichen Randern der Furstengesellschaft Berlin 2016 S 7 17 hier S 11 Vgl dazu die Besprechung von Christoph Mauntel in Zeitschrift fur Historische Forschung 49 2022 S 722 724 Claudia Garnier Metaphern von Tod und Vernichtung Zur Funktion von Sprache und Gewalt im spaten Mittelalter In Dies Hrsg Konzepte und Funktionen der Gewalt im Mittelalter Munster 2021 S 165 196 Normdaten Person GND 121657388 lobid OGND AKS LCCN no00021692 VIAF 59299170 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Garnier ClaudiaKURZBESCHREIBUNG deutsche HistorikerinGEBURTSDATUM 24 Mai 1970GEBURTSORT Lich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Claudia Garnier amp oldid 233904069