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Franz Alexander Friedrich Wilhelm von Donniges 13 Januar 1814 in Kolbatz Kreis Greifenhagen Pommern 4 Januar 1872 in Rom war ein deutscher Historiker und Diplomat in Diensten des Konigreichs Bayern Bekannt wurde er durch das Duell um seine Tochter Helene von Donniges Wilhelm von Donniges Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Duell Lassalle versus Racowitza 3 Familie 4 Werke 5 Literatur 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSeine Eltern waren der preussische Geheime Regierungsrat Heinrich Ferdinand Donniges 1780 1856 und dessen Ehefrau Friederike Charlotte Calsow aus Pommern Donniges studierte zunachst an der Rheinischen Friedrich Wilhelms Universitat Staatswissenschaften und Geschichte 1832 wurde er Mitglied des Corps Rhenania Bonn 1 Als Inaktiver wechselte er an die Friedrich Wilhelms Universitat zu Berlin Mit einer Doktorarbeit bei Leopold von Ranke wurde er 1835 zum Dr phil promoviert Er setzte seine historischen Studien als Mitarbeiter Rankes anschliessend noch 1838 39 in Italien fort wo er in Turin die Bucher Kaiser Heinrichs VII entdeckte und 1839 in Berlin publizierte Er habilitierte sich im selben Jahr in Berlin und nahm als Privatdozent seine vorwiegend staatsrechtliche Vorlesungstatigkeit auf 1841 erfolgte seine Berufung als ausserordentlicher Professor fur Staatswissenschaften in Berlin 1847 wurde er Bibliothekar des bayerischen Kronprinzen Maximilian II Joseph Bayern den er durch Vermittlung Rankes schon seit Mitte der 1840er Jahre kannte und staatsrechtlich angeleitet hatte Als dieser im Folgejahr aufgrund der Abdankung Konig wurde entschied sich Donniges fur eine weitere Laufbahn in bayerischen Diensten Er wurde 1850 Geheimer Legationsrat und war von 1852 bis zu seinem Ausscheiden 1856 einflussreicher Ministerialrat des Konigs 1852 unternahm er eine Reise nach Athen Konstantinopel und Jerusalem 2 ob er dabei auch diplomatische Aufgaben wahrnahm ist nicht geklart Im Jahre 1853 erhielt er den Bayerischen Maximiliansorden fur Wissenschaft und Kunst 3 Ende 1856 trat er in den bayerischen diplomatischen Dienst ein und wurde zunachst Attache ab 1859 Charge d affaires in Turin beim Hofe des spateren italienischen Konigs Viktor Emanuel II Die Zeit von 1859 bis 1862 verbrachte er aufgrund der Entwicklung in Italien ohne besondere Aufgabenzuweisung in Nizza Ab 1862 wurde er Geschaftstrager Bayerns in der Schweiz mit Sitz in Genf ab 1864 in Bern von wo aus er nach dem Tode des Konigs zunachst bis 1867 in Munchen zur Disposition gestellt wurde Im Jahr 1867 erfolgte eine erneute Verwendung unter Konig Ludwig II als ausserordentlicher Gesandter und bevollmachtigter Minister in Bern 1869 in ausserordentlicher Mission in Madrid und ab 1870 als Gesandter in Florenz von wo aus die dortige bayerische Gesandtschaft 1871 mit dem italienischen Konig ihren Sitz in die neue Hauptstadt Rom verlegte Duell Lassalle versus Racowitza BearbeitenDas Pistolenduell zwischen dem deutschen Sozialistenfuhrer Ferdinand Lassalle und dem aus der Walachei stammenden rumanischen Fursten Janko von Racowitza Iancu Racoviţă 4 vom 28 August 1864 im Waldchen Carouge bei Genf beruhte auf einer uberbrachten Forderung Lassalles an Donniges weil dieser die von Lassalle gewunschte Heirat mit seiner Tochter Helene von Donniges nicht zulassen wollte Der rumanische Furst und Verehrer Helenes sprang fur den alteren Vater ein und ubernahm die Forderung obwohl er vorher noch nie eine Pistole in der Hand gehabt hatte Lassalle starb drei Tage spater an der erlittenen Schussverletzung Als Kartelltrager verhandelten fur von Donniges sein Neffe der Historiker Wilhelm Arndt und sein Schwiegersohn Eugen von Keyserling George Meredith verarbeitete das Duell literarisch in The Tragic Comedians 5 Familie BearbeitenEr heiratete 1842 in Berlin Franziska Wolf 1823 1882 Tochter des Kaufmanns Joseph Wolff aus Spandau Das Paar hatte zwei Sohne und funf Tochter darunter Helene 21 Marz 1843 1 Oktober 1911 Schriftstellerin Janco Gregor von Racowitza 1865 3 Januar 1868 Scheidung 1873 Siegwart Friedmann 1842 1916 Sergej von Schewitsch 27 September 1911 Margarethe 22 Februar 1846 13 Juli 1930 Schriftstellerin Graf Eugen von Keyserling 1832 1889 Emma Karl von Rumpler 1842 1898 Vorstand des Geheimen Staats und Hausarchivs in MunchenWerke BearbeitenCommentatio de Geographia Heroditi cum tabula orbis terrarum ex ipsius opinione Diss Berlin 1835 Digitalisat Acta Henrici VII 2 Bande Berlin 1839 Band 1 und Band 2 digitalisiert bei der Bayerischen Staatsbibliothek Munchen Jahrbucher des Deutschen Reichs unter der Herrschaft Konig und Kaiser Ottos I von 951 bis 973 Berlin 1839 Digitalisat Kritik der Quellen fur die Geschichte Heinrich des VII des Luxmburgers Berlin 1841 Digitalisat Das deutsche Staatsrecht und die deutsche Rechtsverfassung Band 1 Historische Entwicklung seit Karls des Grossen Kaiserkronund bis auf das zwolfte Jahrhundert Berlin 1842 Digitalisat Das System des freien Handels und der Schutzzolle Mit vorzuglicher Rucksicht auf den deutschen Zollverein erlautert Berlin 1847 Die deutsche Schiffahrtsakte und die Differenzial Zollfrage erlautert mit Hulfe offizieller Quellen Berlin 1848 Digitalisat Altschottische und Altenglische Volksballaden Nebst einem Nachw uber den alten Minstrelgesang Munchen 1852 Literatur BearbeitenKarl Otmar von Aretin Donniges Wilhelm von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 4 Duncker amp Humblot Berlin 1959 ISBN 3 428 00185 0 S 28 30 Digitalisat Rumpler Donniges Wilhelm von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 5 Duncker amp Humblot Leipzig 1877 S 339 341 Herbert Kater Das Duell des Yanko Furst von Racowitza Angehoriger des Corps Neoborussia Berlin und Ferdinand Lassalle Angehoriger der Burschenschaft der Raczeks am 28 August 1864 im Waldchen Carrouge bei Genf In Einst und Jetzt Band 25 1980 S 25 59 Einzelnachweise Bearbeiten Kosener Corpslisten 1930 15 141 Deutsche Allgemeine Zeitung Leipzig Abendausgabe Nr 160 vom 5 April 1852 S 659 Hans Korner Der Bayerische Maximiliansorden fur Wissenschaft und Kunst und seine Mitglieder in Zeitschrift fur Bayerische Landesgeschichte Bd 47 1984 S 299 398 Online unter https periodika digitale sammlungen de zblg kapitel zblg47 kap28 Racowitza war seit 1856 Mitglied des Corps Neoborussia Berlin Kosener Korps Listen 1910 12 118 dt Die tragischen Komodianten Manesse Bibl d Weltlit 2007 ISBN 978 3 7175 2132 7Normdaten Person GND 11615750X lobid OGND AKS LCCN no89016108 VIAF 37659857 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Donniges Wilhelm vonKURZBESCHREIBUNG deutscher Historiker und DiplomatGEBURTSDATUM 13 Januar 1814GEBURTSORT Kolbatz Kreis Greifenhagen PommernSTERBEDATUM 4 Januar 1872STERBEORT Rom Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm von Donniges amp oldid 213786397