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Das Lustschloss Favorite oft auch kurz nur die Favorite genannt am Mainzer Rheinufer war eine bedeutende barocke Anlage im kurfurstlichen Mainz mit aufwandigen Gartenanlagen und Wasserspielen Erbaut wurde die Favorite in mehreren Abschnitten beginnend mit dem Jahr 1700 Fertiggestellt wurde sie im Wesentlichen um das Jahr 1722 Ihr Bauherr Lothar Franz von Schonborn Kurfurst von Mainz entstammte einer der bedeutendsten frankisch mittelrheinischen Adelsfamilien der damaligen Zeit und war Bauherr vieler barocker Garten und Palaste Das Lustschloss Favorite wurde wahrend der Belagerung von Mainz 1793 in den Koalitionskriegen vollstandig zerstort Vorbild der Anlage war das franzosische Lustschloss Marly le Roi von Ludwig XIV Das Lustschloss Favorite gilt mit seiner Weiterentwicklung der formalistisch fruhbarocken Gartengestaltung im Stile von Versailles als Vorbild fur viele weitere spater entstandene Gartenanlagen der nachfolgenden spatbarocken Epoche der Gartenkunst 1 Gesamtansicht der Favorite Stich von Kleiner 1726Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Baugeschichte 2 1 Erste Bauphase 1700 bis 1722 2 2 Zweite Bauphase 1722 bis 1735 2 3 Weitere Aus und Umbauten bis 1790 3 Gestaltung der Anlage 3 1 Parkanlagen 3 2 Wasserspiele und Grotten 3 3 Figurenschmuck 3 4 Gebaude 3 4 1 Das Rheinschlosschen 3 4 2 Die Orangerie 3 4 3 Die Kavaliershauser Pavillons 3 4 4 Das Porzellanhaus 3 4 5 Wirtschaftsgebaude 4 Die Favorite und die Politik Der Furstentag im Juli 1792 5 Die Zerstorung 6 Nach der Favorite Wustenei Richtplatz und die Neue Anlage 7 Heute sichtbare Uberreste 8 Lustschloss oder Barockgarten 9 Einordnung der Favorite in die zeitgenossische Gartenarchitektur 10 Literatur 11 Weblinks 12 Einzelnachweise und AnmerkungenVorgeschichte BearbeitenDas Gelande der Favorite liegt direkt am Rheinufer gegenuber der Mainmundung und sudlich des mittelalterlichen Festungsrings vor den Toren von Mainz Bereits im Mittelalter wurde es fur Gartenanlagen genutzt Dort befand sich der altere Abts sowie der Stiftsgarten des spateren Stiftes St Alban vor Mainz St Alban wurde am Abend des 28 August 1552 im Zweiten Markgrafenkrieg durch die Truppen des Markgrafs Albrecht Alcibiades von Brandenburg Kulmbach ausgeplundert und vollstandig zerstort 1672 erwarb Christoph Rudolf Reichsfreiherr von Stadion den Stiftsgarten Nachdem er 1692 den angrenzenden Abtsgarten erwerben konnte vereinigte er beide Garten Stadion war Ende des 17 Jahrhunderts eine bedeutende Personlichkeit im kurfurstlichen Mainz Er war Hofratsprasident Dompropst Propst von St Alban und selbst mehrfacher Kandidat fur das Kurfurstenamt Auch er wollte sich im Rahmen der damals aufkommenden Mode einen standesgemassen barocken Lustgarten bauen Aus den zusammengelegten alteren Gartenanlagen entstand ein funf Hektar grosser Nutz und Lustgarten im Stil des Hochbarocks mit eingeschossigem Rheinschlosschen Wirtschaftsgebauden Weinbergen sowie Obst und Zierbaumen der so genannte Stadionsche Garten Nach dem Tod Stadions im Jahr 1700 erwarb der erst sechs Jahre zuvor gewahlte Kurfurst von Mainz Lothar Franz von Schonborn das Anwesen von den Erben fur 16 500 Reichstaler Die ca 400 m lange und 140 m breite Gartenanlage sollte das Kernstuck des von ihm geplanten Lustschlosses Favorite werden Baugeschichte Bearbeiten nbsp Lothar Franz von SchonbornAls 1694 Lothar Franz von Schonborn zum Kurfursten von Mainz gewahlt wurde begann fur die Stadt Mainz nicht nur in stadtebaulicher Hinsicht eine barocke Blutezeit Schonborn aus bedeutendem mittelrheinisch frankischem Adelsgeschlecht entsprach dem Idealtypus eines absolutistisch regierenden und Prunk liebenden Barockfursten Zugleich war er wie er in gewisser Selbsterkenntnis feststellte wie viele andere Mitglieder der Schonborn Familie vom Bauwurmb besessen In seiner in grosserem Umfang erhalten gebliebenen Privatkorrespondenz ist dazu folgender Ausspruch von ihm uberliefert Das Bauen ist eine Lust und kost viel Geld einem jeden Narren seine eigene Kapp gefallt 2 Als Kurfurst von Mainz plante er fur seine Residenzstadt einen reprasentativen barocken Lustgarten Vorbild fur die Namensgebung war die habsburgische Favorita bei Wien eine Reverenz des Kurfursten und Erzkanzlers an das ihm politisch nahestehende Herrscherhaus der Habsburger Aus baulicher Sicht diente das 1680 bis 1686 erbaute Marly le Roi als Vorbild so nannte Schonborn sein Lustschloss Favorite gerne le petit Marly das kleine Marly Aufgrund seiner umfangreichen Bautatigkeit und den oft parallel laufenden grossen Bauprojekten in seinen geistlichen Furstentumern konnte Schonborn beim Bau der Favorite auf eine Vielzahl von fahigen Baumeistern zuruckgreifen Diese nannte er scherzhaft respektvoll meine klugen Bau Dirigierungsgotter Die Architekten und Festungsbauer Nikolaus Person 3 und Maximilian von Welsch standen ihm zur Verfugung Diese uberliessen die gartnerischen Arbeiten dem leitenden Obergartner Johann Kaspar Dietmann dessen gartnerische Sachkenntnis auch der Kurfurst sehr schatzte und auch anderen Ortes einsetzte In kunstlerisch gestalterischen Fragen arbeiteten sie eng mit dem Hofkavalier Architekten Philipp Christoph von und zu Erthal dem Erbauer des gleichnamigen Erthaler Hofes zusammen Ein vierter beteiligter Architekt war Freiherr von Rotenhan als Obrist Stallmeister ebenfalls in kurfurstlichen Diensten In der spateren Bau und Umbauphase ab 1725 kamen bei der Ausgestaltung der Favorite noch Einflusse des als Kavaliersarchitekt bezeichneten Anselm Franz Freiherr von Ritter zu Groenesteyn und durch dessen Vermittlung des Pariser Hofarchitekten Germain Boffrand hinzu Fur die komplizierten Wasserarbeiten gewann Schonborn 1724 den bekannten Baumeister Abraham Huber aus Salzburg den er respekt wie humorvoll neptunum abrahamum nannte Erste Bauphase 1700 bis 1722 Bearbeiten Nach dem Erwerb des Stadionschen Gartens im Jahr 1700 begann Schonborn sofort mit dem Ausbau der Anlage Seine Architekten folgten zuerst der Ausrichtung der Vorgangeranlage und orientierten sich langs des Rheins in Richtung Mainz Die erste Anlage bestand aus einem Hauptgebaude einem zweiflugeligen eingeschossigen Rheinschlosschen Dieses lag mit seiner Schmalseite wo sich auch der Haupteingang befand direkt am Rhein nur durch einen Fahrweg von ihm getrennt Genutzt wurde dieses Gebaude als Konzert und Speisesaal nbsp Erste Gartenanlage mit Broderieparterre und Wasserbecken und den PavillonsDaran schloss sich eine schmale Gartenanlage mit Skulpturenschmuck des Vorgangergartens an deren Hauptachse ebenfalls in Richtung Mainz wies Die Anlage die im Wesentlichen Form und Umfang des Stadionschen Gartens ubernahm bestand in dieser Form bis etwa 1705 Ab ca 1708 sicher nachgewiesen ab 1710 wurde der Kurfurstliche Festungsbaumeister Maximilian von Welsch dauerhaft zu dem Bauprojekt hinzugezogen Bis 1714 gingen die weiteren Bauarbeiten nur schleppend voran Der Spanische Erbfolgekrieg von 1701 bis 1714 sorgte wenn auch indirekt fur eine Bedrohung des kurfurstlichen Mainz durch die Franzosen zumal die Anlage ausserhalb des Festungsgurtels lag Andererseits belastete diese Auseinandersetzung auch in nicht unwesentlichem Masse die Ressourcen des Kurfurstentums so dass Lothar Franz von Schonborn sein wichtigstes Mainzer Bauprojekt teilweise zuruckstellen musste Allerdings ist aus noch vorhandenen Rechnungen auch bekannt dass die Arbeiten an der Favorite Schonborn bis 1710 bereits 93 641 Gulden und 58 Kreuzer gekostet haben Fur die ersten Jahre wird auch von grosseren Pflanzeneinkaufen berichtet So weist die Jahresabrechnung von 1702 6000 Hainbuchen aus dem Spessart Taxusbusche und Kastanienbaume auf Diese wurden fur die Gestaltung des Boulingrin im nordlichsten Gartenteil verwendet der damit zu den altesten unter Schonborn entstandenen Gartenteilen zahlt 4 Trotzdem konnten 1711 1712 die grossen Wasserterrassen des unteren Parterres sowie des daruber liegenden Hauptparterres fertiggestellt werden Ab 1717 folgte der Bau der eigentlichen Schlossanlage am oberen Ende des Hauptparterres vom Rheinufer aus gesehen Ursprunglich als zentrales Bauobjekt in der Anlage geplant ubernahm die Schlossanlage nun die Funktion einer prunkvollen Orangerie Ebenfalls 1717 1718 baute Welsch das Hauptparterre mit seinen sechs halbkreisformig angeordneten Kavaliershausern aus Mit der figurlichen Ausgestaltung der einzelnen Anlagen beauftragte der Kurfurst seinen Hofbildhauer Franz Matthias Hiernle Die sich rechts des Hauptparterres anschliessenden beiden grossen Gartenanlagen wurden bis 1722 angelegt Um 1722 war das Lustschloss Favorite mit seinen Gebauden Wasserspielen und verschiedenen Garten als zusammenhangende Anlage vorlaufig fertiggestellt Kurfurst Lothar Franz von Schonborn und seine Nachfolger nutzten die Favorite von da an fur Reprasentationszwecke und fur Feste des kurfurstlichen Hofstaates Eine von 1723 bis 1726 von Salomon Kleiner einem kurfurstlichen Hofingenieur und begabten Kupferstecher angefertigte Serie von 14 Kupferstichen der Favorite heute teilweise im Besitz des Landesmuseums Mainz zeigt detailreich aber auch haufig perspektivisch ubertreibend die Anlage mit ihren verschiedenen Aspekten nach ihrer Fertigstellung Ein anonymer zeitgenossischer Bericht 5 beschreibt die beeindruckende Wirkung der festlichen Anlage auf den Betrachter Die aufsteigende Anlage der Favorite erschien nie herrlicher als bei nachtlicher Beleuchtung Wenn man bei solchen Festen von Kostheim kommend auf dem Rhein fuhr so glaubte man ein leuchtendes Feenschloss vor sich zu sehen was ein glanzendes Bild in tausendfachem Flimmern auf glattem Wasserspiegel abstrahlte Die sechs sich zur Hohe der Albanschanze erhebenden Pavillons waren wie brennende Palaste Die Altane und Fassaden schienen aus Brillanten gehauen die Wasserkunste schleuderten glanzende Edelgesteine gegen den dunklen nachtlichen Himmel Die Baumgruppen und Alleen warfen ein blendendes Grun zuruck und zwischen allen diesen Herrlichkeiten drangten sich die frohen Menschen unter herrlicher Musik Zweite Bauphase 1722 bis 1735 Bearbeiten nbsp Plan der Favorite von 1726 Kupferstich von KleinerIn der Regierungszeit des Kurfursten Franz Ludwig von Pfalz Neuburg 1729 1732 kam es zum letzten grosseren Ausbau der Favorite Der Nordteil das so genannte Boulingrin mit seinen ausgedehnten Rosskastanien Promenaden wurde umgestaltet Es entstand dort ein zum Rhein ausgerichtetes Gartenhaus das so genannte Porzellanhaus Da zum Kurfurstentum Mainz ab 1746 auch die Porzellanmanufaktur in Hochst bei Frankfurt am Main gehorte wurden das Porzellanhaus und andere Gebaude der Favorite in der Spatzeit der Anlage mit Erzeugnissen der Manufaktur ausgestattet Auch sollen die Innenraume des Gebaudes selbst weiss blau gekachelt gewesen sein Der Baumeister war der in Paris ausgebildete Anselm Franz Freiherr von Ritter zu Groenesteyn auch zu Gruenstein Hochstwahrscheinlich hatte aber bereits Lothar Franz von Schonborn diese Erweiterung geplant und vor seinem Tod 1729 bereits mit dem Bau beginnen lassen Weitere Aus und Umbauten bis 1790 Bearbeiten nbsp Plan der Favorite von 1779 Kupferstich von Georges Louis Le RougeNach der Umgestaltung des Nordteils der Favorite kam es zu keinen grosseren bzw bedeutenden Bauprojekten mehr Aus praktischen Grunden wurden im westlichen rheinabgewandten Teil der Anlage weitere Stallungen und Wirtschaftsgebaude angebaut die aber den kunstlerischen Aspekt der Anlage nicht beeinflussten Von grosserer Bedeutung fur die Aussendarstellung der Favorite war allerdings der Ersatz zahlreicher Wasserbecken und anlagen durch rein gartnerische Anlagen Wahrscheinlich waren die fur die Wasseranlagen der Favorite angelegten Brunnen auf Dauer nicht in der Lage die erforderliche Wassermenge zu liefern 1746 arbeitete Anselm Franz Freiherr von Ritter zu Groenesteyn nochmals an der Orangerie Die letzten gartengestalterischen Arbeiten an der Favorite nahm etwa 1788 1790 der bekannte Gartenarchitekt Friedrich Ludwig von Sckell mit Anderungen der nun erweiterten Anlage im neuen englischen Stil vor 6 Sckell erhielt ursprunglich den Auftrag die Umgebung der Mainzer Favorite im naturlichen Geschmack auszugestalten Sckell respektierte aber weitgehend den alten Gartenbestand Nach seinen Veranderungen die de facto zu zwei stilistisch unterschiedlich gepragten beieinanderliegenden Gartenanlagen fuhrten zog er ein Resumee so dass nun beide in der folge sich ihre Verdienste nicht werden streitig machen ein jeder wird fur sich alleine bestehen und bewundert werden ohne des anderen zuthun 7 Die Arbeiten an den Gartenanlagen der Favorite kamen aber uber ein fruhes Anfangsstadium nicht hinaus Sckells Plane zur Umgestaltung beeinflussten allerdings in den 20er Jahren des 19 Jahrhunderts die Planungen der Neuen Anlage Weiterreichende Plane nach 1790 wie zum Beispiel der Ausbau des Rheinschlosschens oder die Erweiterung der Favorite nach dem Ankauf des Gelandes der benachbarten Kartause dort plante man einen 70 m langen Gartensaal wurden begonnen aber aufgrund der politischen Lage nicht mehr beendet 7 nbsp Gestaltung der Anlage BearbeitenParkanlagen Bearbeiten nbsp Mittlere Gartenanlage mit Cascaden und BosquetsIn den Gartenanlagen des Lustschlosses Favorite fanden sich viele der zur damaligen Zeit verwendeten gartenarchitektonischen Gestaltungsmittel wieder Bereits der Vorgangergarten wurde Ende des 17 Jahrhunderts in dem zu dieser Zeit vorherrschenden formalen Stil eines franzosischen Barockgartens gestaltet So stammt das durch ein vertieftes Wasserbecken unterteilte Broderieparterre vor dem Rheinschlosschen wahrscheinlich aus dem Vorgangergarten der Favorite Das parterre de broderie ahmte mit der Verwendung von Buchs als Gestaltungspflanze sowie verschiedenfarbigen Kies und Steinmaterialien eine Stickerei franzosisch broderie nach Ihre Langsausrichtung hin zum Gebaude liess noch die Sichtachsenplanung des Vorgangergartens erkennen Laubengange zwischen den Kavalierpavillons und an der Orangerie rundeten die pflanzliche Gestaltung im oberen Gebaudebereich ab nbsp Die Grosse PromenadeIn der mittleren Anlage befanden sich kunstvoll geformte Heckenwande die fur eine Unterteilung der Parkelemente sorgten Wiederum durch ein rheinseitiges Wasserbecken getrennt wurden zwei Boulingrins im unteren Parterrebereich angeordnet Dem schlossen sich nach oben rheinabgewandt zwei Bosquets mit Cabinets dichte durch Schnitt geformte Hecken oder Waldchen mit freigelassenen Zwischenraumen an die ein Rasenparterre mit Kubelbaumchen umrahmten Die dritte und nordlichste Gartenanlage lag der Stadt Mainz am nachsten Kleinere Springbrunnen und zahlreiche Teppichbeete lockerten den gesamten dritten Gartenteil auf Dort wurden vornehmlich Rosskastanien als Gestaltungselemente eingesetzt eine zur damaligen Zeit neuartige Pflanzenentdeckung die als Maronirn bezeichnet gerne und oft verwendet wurde Grossflachige Bosquets aus Rosskastanienbaumen und Hecken aus Hainbuchen umgaben wiederum ein eingetieftes Boulingrin mit Wasserbecken eine so genannte Salle de verdure Dort befand sich auch der Haupteingang der Anlage Gepflegte Rasenwege von Kleiner als Communications Stiegen bezeichnet fuhrten nach oben zu weiteren Bosquetraumen und anschliessend zu einem der markantesten Parkelemente der gesamten Anlage der Grossen Promenade Diese bestand aus einer Rosskastanienallee die ihr Vorbild in der von Ludwig XIV in Versailles angelegten Salle aux Marronniers hatte Sie stellte einen lang gezogenen auf der Hohe der Favorite parallel zum Rhein verlaufenden Wandelgang dar Aufwandiger Figurenschmuck und Brunnenschalen sowie wiederum kleinere Hainbuchenbosquets mit kleinen intimen Cabinets vervollstandigten die grosse Promenade Wasserspiele und Grotten Bearbeiten In den drei parallel angeordneten Gartenanlagen waren gleichmassig Wasserspiele und becken sowie Themengrotten verteilt Schonborn scheint grossen Wert auf die Wasserspiele gelegt zu haben die in grosser Zahl als gestalterisches Element eingesetzt wurden Fur ihren Betrieb gab es aufwandige Brunnenbohrungen und anlagen am Hechtsheimer Berg nbsp Detailansicht Thetis Grotte Stich von Kleiner 1726In der sudlichen Gartenanlage befand sich in dem unteren Broderieparterre ein grosses vertieftes Wasserbecken mit verschiedenen Wasserspielen und Fontanen Daran schloss sich am Ubergang zum Hauptparterre die so genannte Thetis Grotte an Hinter einem Becken mit besonders hohen Fontanen war in einer Stutzmauer eine halbkreisformige Grotte eingebaut deren Hauptbestandteil eine Statue der Thetis war die auf einer Muschel sitzend von Delphinen gezogen wurde Zwei Atlanten flankierten die Figurengruppe Im Hauptparterre der ersten Anlage flankiert von den sechs Pavillons befand sich wiederum ein dreistufiges Wasserbecken mit reichem Figurenschmuck Fontanen und kaskadierenden Wasserspielen Laut Kleiner stellte diese als grosse und Wasserreiche Cascade bezeichnete Anlage eine Allegorie von beyde Fluss den Rhein und Mayn vorstellend dar Dahinter erhob sich durch einen schmalen Vorplatz getrennt die Orangerie als abschliessendes Element der Gestaltung In diesem ersten Teilstuck der Anlage bildete der Rhein bewusst den querliegenden naturlichen Abschluss der aus den Wasserelementen gebildeten Hauptsichtachse nbsp Proserpina Grotte mit vorliegender Kaskade Stich von Kleiner 1726In der mittleren Gartenanlage die als prachtigste der gesamten Favorite galt waren uber die gesamte Lange Wasserspiele und Grotten als zentrale Mittelachse angeordnet Am rheinnahen Gartenende begann der perspektivische Auffzug unterschiedlicher Cascaden und Fontainen mit einer vom Rhein abgewandten Grotte ausgestattet mit vielfaltigem Figurenschmuck und Wasserfallen Die Grotte war von den oberen Terrassen als Abschluss der durch die Wasserspiele gebildeten Sichtachse einsehbar Es schloss sich ein grosses Wasserbecken an das von der eine Terrassenstufe weiter oben gelegenen so genannten Neptunskaskade gespeist wurde Diese korrespondierte mit einer wiederum weiter oben liegenden Ringkaskade Im Mittelparterre dieser Anlage befand sich erneut ein Wasserbecken mit Fontane weiter ansteigend folgten wieder uber Stufen kaskadierende Wasserfalle Den prunkvollen Abschluss der mittleren Gartenanlage bildete die halbkreisformige Fontane des Pluto und der Proserpina mit der so genannten Proserpina Grotte oft auch als chateau d eau Schloss des Wassers bezeichnet In einer antikisierenden Nische mit Stutzgiebeln stand die Figurengruppe auf einem inselartigen Podest im Wasserbassin das auf beiden Seiten wasserfuhrende Treppen flankierten In der nordlichsten und letzten Gartenanlage wurden die Wasserspiele zugunsten der pflanzlichen Gestaltungselemente reduziert So schloss am unteren Ende eine Hecke am Rhein ein Boulingrin ab Dort befand sich ein vertiefter mit Rosskastanien bestandener Platz mit einem Wasserbassin als zentralem Gestaltungselement Bei der am oberen Ende gelegenen grossen Promenade aus querlaufenden Rosskastanienalleen kamen ebenfalls wieder Wasserspiele zum Einsatz Figurenschmuck Bearbeiten Bereits im Stadionschen Garten befand sich ein umfangreiches Figuren und Skulpturenprogramm Auf der erhalten gebliebenen akribisch gefuhrten Inventarliste bei der Ubergabe des Gartens an Schonborn sind folgende Posten aufgelistet 14 steinerne Urnen 34 kleine Statuen wovon dem Frolicher zu Frankfurt ein Stuck ins andere 16 Thaler bezahlt worden 15 grosse Statuen eine ins andere 100 fl gerechnet so aber doch mehr kosten denn 4 darunter wo der Frolicher vom Stuck 120 Thaler gehabt der Neptunus mit 3 Meerpferdt die 4 Saulen bei dem Weyher und das Portal von der Grotten haben 700 Thaler gekostet ohne die Steine 8 Der erwahnte Frolicher war der Schweizer Architekt und Bildhauer Johann Wolfgang Frohlicher der ab 1692 aus Frankfurt kommend dort schuf er unter anderem zwischen 1680 und 1686 den Hochaltar der Katharinenkirche fur Stadion arbeitete Ihm wird auch die in der Favorite verwendete Figurengruppe der Neptunskaskade mit der grossen Zentralfigur des Meeresgottes Neptun inmitten von drei Seepferden zugeschrieben Die weiter unten erwahnte erhalten gebliebene Statue eines Flussgottes wird in alteren Literaturquellen als Flussgott Rhenus Rhein und ebenfalls von Frohlicher stammend bezeichnet der sie vor 1700 geschaffen haben musste Weitaus grosseren Anteil an der figurlichen Ausgestaltung der Favorite hatte aber Franz Matthias Hiernle Ursprunglich aus Landshut in Bayern kommend war er seit 1705 in kurfurstlichen Diensten und bekleidete das Hofamt des Hofbildhauers Ihm werden die Statuen des Bacchus des Faunus des Jupiter der Juno der Ceres und der Flora sowie aller Nymphen und Genien aus der griechisch romischen Mythologie zugeschrieben Eine besonders aufwandige Arbeit von Hiernle war die Figurengruppe der Themenfontane Plutos Raub der Proserpina welche die mittlere Gartenanlage kronte Wie bei allen grossen Wasseranlagen arbeitete Hiernle auch hier nach den Entwurfen Welschs und setzte diese entsprechend den bautechnischen Vorgaben kunstlerisch um Auch Hiernles Sohne Sebastian und Kaspar Hiernle haben wahrscheinlich als Bildhauer bei der Figurengestaltung der Favorite mitgearbeitet Ebenfalls als Bildhauer mit der Favorite in Verbindung gebracht werden der kurfurstliche Bildhauer Burkhard Zamels Paul Cure der zu seiner Zeit als Meister der Gartenplastik geruhmt wurde sowie Paul von Strudel Die beiden Letztgenannten standen ebenfalls in Diensten von Schonborn Gebaude Bearbeiten Das Rheinschlosschen Bearbeiten nbsp Vorderansicht des RheinschlosschenDas zuerst errichtete Gebaude der Favorite war ein bereits im Stadionschen Lustgarten vorhandenes direkt am Rheinufer stehendes Rheinschlosschen Schonborn nutzte dieses weiter liess es aber spater wahrscheinlich nach 1705 aufwandig umgestalten Auch ein weiteres Stockwerk wurde aufgesetzt 9 Architekt und Baumeister dieses Umbaus war sehr wahrscheinlich der Bamberger Hofbaumeister Johann Leonhard Dientzenhofer auf dessen Dienste Schonborn als Furstbischof des Bistums Bamberg ebenfalls zuruckgreifen konnte Das Gebaude wies durch seine rechtwinklige Bauweise eine Rheinfront mit grossem Einfahrtstor sowie eine Gartenfront mit Freitreppe auf Die Gartenfront als abschliessender Teil der Langsachse der ersten Gartenanlage war reich dekoriert Zahlreiche teils uberlebensgrosse Figuren schmuckten Aufgang und Eingangsportal Die Treppenfront zeigte das Schonbornsche Wappen flankiert von Musikemblemen Zwei tanzende weibliche Figuren ein immer wiederkehrendes Motiv auch an anderen Gebauden der Anlage bekronten abschliessend das Frontpodest An den Ecken beider Gebaudefronten befanden sich vorspringende Risalite An der Westseite schloss sich ein kleinerer Flugel an Im Plan von 1779 befinden sich dort eine schlichte Kapelle sowie offensichtlich Wohnraume nbsp Die Galerie im RheinschlosschenFur die erst spat gegen 1721 angebrachte Fassadenverzierung in Form gemalter Scheinarchitektur in Freskotechnik wurden Entwurfe des Italieners Giovanni Francesco Marchini verwendet Marchini aus Como in Italien stammend wohnte damals in der Favorite und wurde spater am 16 Juni 1727 Mainzer Burger Zentraler und in der Gesamtanlage grosster Innenraum des Gebaudes war ein prunkvoller reich stuckierter Gartensaal oder eine Galerie ebenfalls mit gemalter Scheinarchitektur von Marchini im Stil des Fruhbarock geschmuckt Wahrscheinlich wurde deshalb das Schlosschen bereits bei Kleiners Stichen 1726 als Garten Gebaude bezeichnet Die Wandflachen des Gartensaals waren durch gemalte Saulen untergliedert Nur eine Seite des Gartensaals wies Fenster auf die gegenuberliegende Seite wurde von den Kunstlern Marchini Luca Antonio Colomba und moglicherweise auch Johann Rudolf Byss mit Scheinfenstern bemalt Alle Wande trugen eine reiche Scheinbossierung das heisst Wandelemente waren durch visuelle Effekte der Malerei scheinbar plastisch hervorgehoben Die bereits vorher bemalte Freskodecke hatte in der Hallenmitte eine von Saulen getragene Kuppel und wurde von Melchior Seidl gestaltet Zentrales Motiv war der Artemistempel in Ephesus als eines der sieben Weltwunder Die Darstellung der anderen Weltwunder schloss sich rechts und links an Ein weiteres in der damaligen Zeit beliebtes Motiv fur Gartengebaude scheint auf Kleiners Stichen die Toilette der Diana gewesen zu sein Zur Beleuchtung befanden sich schwere Kronleuchter an der Galeriedecke Die Orangerie Bearbeiten nbsp Orangerie und Grosse Cascade Die ab 1717 von Maximilian von Welsch erbaute Orangerie war das zentrale Gebaude der Anlage Das Hauptgebaude ursprunglich wie das franzosische Vorbild als kleines aber dennoch prunkvolles Lustschloss geplant wurde in dieser Form nie baulich verwirklicht sondern in eine Orangerie mit Festsaal umgewandelt Es ist anzunehmen dass die Orangerie gemass der in der Barockzeit ublichen Nutzung die Sammlung exotischer Kubelpflanzen insbesondere Zitruspflanzen des Kurfursten aufnahm Diese durften dem Festsaal ein exotisches und reprasentatives Ambiente gegeben haben Der Vorplatz der Orangerie vor der oberen Wasserkaskade das so genannte Orangerie Parterre diente dazu die Kubelpflanzen im Sommer im Freien aufzustellen Bei der Ubernahme der Anlage im Jahr 1700 durch Schonborn wurden in der Inventarliste einige dieser Orangeriepflanzen aufgelistet 119 Bummerantzenbaume Pomeranze 24 Granatbaume Granatapfel 21 Lorbeerbaume Echter Lorbeer 2 Baume Lentiscus Mastixstrauch 8 Jucca gloriosa Yucca 1 Stock Flospassionis Passionsblume Die Orangerie war ein zweigeschossiges Bauwerk mit Souterrain Hochparterre Mezzanin und Mansardwalmdach das Rundfenster hatte Die Fassade war mit Scheinarchitektur reich bemalt Obwohl sie auch zentraler Blickpunkt einer der am aufwandigsten gestalteten Sichtachsen der gesamten Anlage war hebt sich das Gebaude auf den zeitgenossischen Ansichten baulich nur wenig von den sie umgebenden sechs gestuften Pavillons ab Die Grunde fur die vergleichsweise bescheidene Ausfuhrung des zentralen Gebaudes sind nicht bekannt Schonborn liess sich wie beispielsweise bei der Anlage der Wasserspiele auch bei der Orangerie wahrend der Bauphasen uber alle Details unterrichten In einem Brief des Dompropstes Johann Philipp Franz an Schonborn vom 27 August 1718 berichtete dieser seinem kurfurstlichen Herrn Sonsten kann E chfl Gn ich nicht verhalten dass bei Besichtigung der neuen Orangerie in der Favorite mir die Haupttur allzu klein erschienen allermassen ich versichern kann dass kaum meine grosste baume ohn Verletzung der cron dadurch wurden gebracht werden konnen Die Orangerie stand am westlichen Ende auf dem oberen Hauptparterre und oberhalb der zweistufigen grossen Wasseranlage deren oberer Teil von Kleiner als Prospect der grossen und Wasserreichen Cascade beyde Fluss den Rhein und Mayn vorstellend bezeichnet wird Darunter befand sich die so genannte Thetis Grotte Die Kavaliershauser Pavillons Bearbeiten nbsp Hauptparterre der ersten Gartenanlage mit Orangerie und Pavillons1717 1718 baute Welsch auf dem Hauptparterre sechs halbkreisformig und terrassiert angeordnete Pavillons die so genannten Kavaliershauser Bei diesem Gestaltungselement hielt sich der Baumeister streng an das Lieblingsvorbild des Kurfursten Marly le Roi Anscheinend legte der Kurfurst mehr Wert auf das kunstlerische Gesamtensemble der Parkanlage als auf den Luxus der Baulichkeiten Eines der Kavaliershauser liess er sich nach Fertigstellung kurzerhand als Schlafgemach umbauen und berichtete daruber auch seinem Neffen dem Reichsvizekanzler Friedrich Carl von Schonborn nach Wien Ansonsten wurden die Gebaude fur die Unterbringung von Gasten genutzt Die sechs Pavillons wurden in Holz und nicht in Stein ausgefuhrt und hatten jeweils vier Zimmer Wie bei dem Vorbild Marly der Orangerie und dem Rheinschlosschen der Favorite waren auch hier die Fassaden mit einer Scheinarchitektur bemalt Das Porzellanhaus Bearbeiten Das so genannte Porzellanhaus war der letzte grossere Neubau in der Favorite gleichzeitig die erste der in den nachsten Jahrzehnten folgenden Umbaumassnahmen Begonnen wurde der Bau hochstwahrscheinlich noch zu Zeiten Schonborns dessen Wappen das dem Bau vorgelagerte Wasserbecken zierte Die Fertigstellung des Porzellanhauses fiel in die kurze Regierungszeit des auf Schonborn folgenden Kurfursten Franz Ludwig von Pfalz Neuburg nbsp Zeichnung des Porzellanhauses von Groenesteyn um 1730Fur die Planung und Ausfuhrung war Anselm Franz Freiherr von Ritter zu Groenesteyn zustandig Er folgte Welsch als fuhrender Architekt nach und wurde 1730 zum kurfurstlichen Oberbaudirektor ernannt Groenesteyn der die Pariser Architektenschule durchlaufen hatte loste im Mainz des Hochbarock mit dem franzosisch gepragten klassizistischen Stil den aus den Zeiten Welschs vorherrschenden italienisch osterreichisch sowie mainfrankisch mittelrheinisch gepragten Barockstil ab 10 Eines der ersten Bauwerke in diesem neuen Stil wurde das Porzellanhaus Das Porzellanhaus orientierte sich wieder an dem Vorbild Marly diesmal an dem Trianon de Porcelaine de Marly Es lag im dritten und nordlichsten Gartenteil am Ubergang vom unteren rheinnahen zum oberen Alleen Parterre Dem rechteckigen Gebaude mit konvex geformter Dachzone an den Frontseiten wurden Anbauten auf ovalem Grundriss mit Walmdach angegliedert Eine Laterne mit halb konvex halb konkav geschwungenem Mansardwalmdach bekronte die Mitte der Dachflache Zum Rhein und zur grossen Rosskastanienallee offneten sich je drei Fensterturen die durch paarweise angeordnete Pilaster voneinander getrennt waren Die mittlere Tur wurde durch ein Tympanon betont Zu einer Terrasse fuhrte rheinwarts eine doppellaufige Freitreppe mit schmiedeeisernem Gitter oder Saulenbaluster erhaltene Plane zeigen beide Varianten die ein ovales figurengeschmucktes Wasserbassin mit Wasserspielen umschloss Putten und Vasen zierten das Gesims uber den Fensterturen und die Laterne Im Inneren dominierte ein rechteckiger Saal entlang der Langsachse mit einem zentralen Wasserbassin Das Gebaudeinnere war moglicherweise mit einer dekorativen Porzellantafelung und Porzellanfiguren geschmuckt Detailangaben zur Innenausstattung sind nicht erhalten geblieben Wirtschaftsgebaude Bearbeiten Diese durften naturgemass eher zweckmassiger Natur gewesen sein und gehorten nicht zum reprasentativen Teil der Anlage In der Inventurliste des Stadionschen Gartens werden Stallungen und Scheunen fur acht Pferde und zwanzig Stuck Rindvieh erwahnt Auch die Gebaude fur das Dienstpersonal befanden sich im oberen Gartenteil In Kleiners Plan von 1726 sind keinerlei Wirtschaftsgebaude wie Stallungen Geratehauser Treibhauser Anzuchtflachen Wohnhauser der Dienerschaft usw dargestellt wohl aus kunstlerischen Grunden In einem Stich von Le Rouge von 1779 sind diese Gebaude allerdings aufgefuhrt Sie befanden sich hinter der Orangerie und nahmen einen relativ grossen Raum ein Die Favorite und die Politik Der Furstentag im Juli 1792 Bearbeiten nbsp Friedrich Karl Joseph von Erthal Erzbischof und Kurfurst von MainzAm 14 Juli 1792 fand in Frankfurt am Main die Kaiserkronung von Franz Joseph Karl von Habsburg Erzherzog von Osterreich als Franz II statt Der neue Kaiser des Heiligen Romischen Reichs deutscher Nation reiste kurz nach seiner Kronung nach Mainz weiter Dort wurde im Lustschloss Favorite vom 19 bis 21 Juli 1792 ein prunkvoller Furstentag abgehalten zu dem neben den politischen Hauptakteuren Franz II und Konig Friedrich Wilhelm II von Preussen zahlreiche weitere deutsche Fursten und Diplomaten gehorten Gastgeber war der Kurfurst von Mainz Friedrich Karl Joseph von Erthal In politischer Hinsicht wurde bei diesem Furstentag bei dem es um die Absprache der weiteren Vorgehensweise der anwesenden Fursten gegen das revolutionare Frankreich ging Zeitgeschichte geschrieben Der ebenfalls anwesende Herzog Karl Wilhelm Ferdinand von Braunschweig hatte zu diesem Anlass ein gegenrevolutionares Manifest ausgearbeitet das in der kurfurstlichen Buchdruckerei in Mainz gedruckt wurde In diesem Manifest wurde zur Wiederherstellung der alten monarchischen Ordnung in Frankreich aufgerufen und andernfalls direkte militarische Massnahmen angedroht Wie sich zeigen sollte fuhrte der Furstentag in der Favorite zu Mainz tatsachlich direkt zum ersten Koalitionskrieg und letztendlich zum Untergang des Kurfurstentums Mainz Der dreitagige Furstentag war die letzte und prachtvollste Inszenierung die im kurfurstlichen Lustschloss Favorite stattfand Bereits vorher gab der Kurfurst Immigranten des franzosischen Hochadels unter anderem dem Grafen von Artois dem spateren Karl X von Frankreich und dem Prinzen Conde Feste und Hofballe Fur den Furstentag jedoch betrieb der Gastgeber entsprechend den hochrangigen Gasten einen wesentlich hoheren Aufwand Die Favorite und auf dem Rhein kreuzende Schiffe wurden illuminiert und Feuerwerke abgebrannt Wahrend Franz II im Kurfurstlichen Schloss logierte brachte man Friedrich Wilhelm II und sein Gefolge in den Gebauden der Favorite unter Die anwesenden Gaste wurden an einer festlichen Tafel im Freien bewirtet Zu dem Furstentag 1792 gibt es verschiedene Augenzeugenberichte unter anderem von Georg Forster Naturforscher und kurfurstlicher Oberbibliothekar der Universitat Mainz Genauer schildern allerdings zwei Beitrage dieses Ereignis die entsprechende Passage aus den Lebenserinnerungen des Weimarer Bibliotheksdieners Christoph Sachse von 1822 und der Brief eines anonymen Zeitzeugen der Festlichkeiten 11 Anonymer Bericht uber den Furstentag Brief vom 8 August 1792 Mein lieber Herr Oberamtskeller Ich will Dir in kurzem die Geschichte unserer Feierlichkeiten erzahlen Sie fingen sich an praeter propter wie die Fronleichnamsprozession mit einem grossen Zusammenlauf von Narren Gescheiten Weibern Madchen und einem grossen Teil derer die von beiden etwas gemein haben mit Ausruckung des Militars der ganzenBurgerschaftund der Schuljugend in weissen Schaferkleidern In dieser Stellung erwarteten 300 Kanonen und die vielzungigen Glocken der gesamten Klerisei die hochstbegluckte Ankunft der Kaiserl Majestaten um aus vollem Hals ihre untertanigste Devotion zu bezeigen Den zweiten Tag hatten wir nichts zu sehen als den Hofball auf welchem die Kaiserin sehr viel tanzte Der Regel nach sollte auf diesen Tag die Illumination in der Favorite sein allein das bose Wetter des vorhergehenden Tages hatte so viel Unheil angestiftet dass es in einem Tag nicht konnte in integrum restituiert werden Hierin und in den teuren Logis liegt auch die Ursach des Missvergnugens so mancher Fremden allein wer kann furs Wetter und fur einen kurzen Beutel Den dritten Tag endlich die erwartete Illumination vor sich jedoch gelang der ganze Plan nicht so ganz wie man wunschte wegen einem zu heftigen Westwind Man wollte namlich nebst der Favorite welche durch ihre Lage gedeckt war und sich wahrhaft paradiesisch ausnahm auch die Kirchturme von Hochheim samt der Dechanei den von Kostheim und Kastel samt der Rheinbrucke erleuchten aber aller angewandten Muhe ungeachtet war s nicht zustand zu bringen das Ganze litt also einen grossen Stoss Dafur entschadigten die Zuschauer neun Jachten welche von Weisenau langsam herabschwammen und welche alle mit unendlich vielen Lichtern in halben Schoppenglasern erleuchtet waren denen also der Wind nichts anhaben konnte auf den Jachten turkische Musik und kleine Kanonen die mit anderen Feldstucken die man auf die Mainspitze stellte unaufhorlich abwechselten Durch die Zwischenraume der Jachten mussten stets 20 illumninierte Nachen hin und her kreuzen welches dem Ganzen vieles Leben verschaffte Dass es der Wert war zu sehen kannst Du aus dieser unvollstandigen Beschreibung erraten denn Du weisst ich schmeichele nicht Dies dauerte bis spat in die Nacht Georg Forster in Darstellung der Revolution in Mainz 1793 in Paris Nach der Kronung des Kaisers Franz II ist unser Mainz der Sammelplatz von allem was in Deutschland teils wichtig ist teils sich wichtig dunkt von gekronten Hauptern Fursten Ministern Gesandten und einem zahlreichen Adel gewesen Man zahlte gegen zehntausend Fremde in unseren Mauern Alle Gasthofe waren mit Prinzen besetzt die in den kurfurstlichen Palasten nicht mehr Platz gefunden hatten und alle Privathauser beherbergten Gaste oder Freunde aus irgendeinem entfernten Winkel von Deutschland Vom fruhen Morgen an wimmelten die Strassen von wohlgekleideten Personen und gegen Mittag war das Gefuhl der Kutschen rauschend genug um einer Hauptstadt den Rang streitig zu machen Bei Hofe folgten Feste Schmause Konzerte Balle Erleuchtungen Feuerwerke verherrlicht durch den unnachahmlichen Zauber unserer Gegend und die majestatische Pracht des Rheins mehrere Tage hindurch in ununterbrochener Reihe aufeinander Vor allem trugen die Erleuchtungen den Beifall der Kenner davon Die Garten der Favorite die Schiffbrucke die Jachten auf dem Flusse die Kirchturme von Kostheim Kastel und Hochheim in der Ferne zauberten im Dunkel der Nacht einen kunstlichen Tag hervor und gewahrten einen Anblick den man weder in London noch in Paris je so schon gesehen hatte Im unermesslichen Spiegel des Rheins verdoppelten sich die brennenden Turme und die vom Ufer in die Lufte steigenden Feuergarben Die Zerstorung Bearbeiten nbsp Johann Wolfgang von Goethe besichtigte die Favorite vor und nach ihrer ZerstorungFast genau ein Jahr nach dem Furstentag im Juli 1792 waren das Lustschloss Favorite Orangerie und Pavillons die Rabatten mit ihrem reichhaltigen Figurenschmuck die Wasserspiele das Gartenhaus sowie die Rosskastanienalleen vollig zerstort Ironischerweise war dieser Furstentag die Ursache fur die Zerstorung der Favorite Die in Mainz zwischen Kaiser Franz II und Konig Friedrich Wilhelm II abgesprochene Vorgehensweise der Koalitionstruppen denen auch der letzte Mainzer Kurfurst Friedrich Karl Joseph von Erthal angehorte fuhrte zum Ersten Koalitionskrieg Nach dem Vordringen der preussischen und osterreichischen Truppen unter Fuhrung des Herzogs von Braunschweig kam es am 20 September 1792 zu der Kanonade von Valmy Diese endete mit einer Niederlage der Koalitionstruppen Die franzosische Revolutionsarmee ging zum Gegenangriff uber drang unter General Custine Ende September in die Pfalz ein und besetzte am 21 Oktober 1792 Mainz Mitte April 1793 wurde die mittlerweile franzosische Stadt und Festung Mainz bei dem Gegenvorstoss der preussischen und osterreichischen Koalitionstruppen eingeschlossen Durch die kriegsbedingte Planierung des Vorfeldes der Festungsmauern kam es zu ersten Zerstorungen der Favorite so wurden unter anderem die holzernen Kavalierpavillons abgerissen und Baume gefallt Nach gescheiterten Ubergabeverhandlungen begann in der Nacht zum 17 Juni 1793 das Bombardement auf die belagerte Stadt die der Augenzeuge Johann Wolfgang von Goethe in seinem Werk Die Belagerung von Mainz literarisch festhielt Bei der knapp vierwochigen Dauer des Bombardements wurde die gesamte Anlage die direkt in der Frontlinie lag vollstandig zerstort Aber nicht nur die Favorite sondern auch die Mainzer Liebfrauen und die Jesuitenkirche die Dompropstei und viele Burgerhauser und Adelspalaste gingen fur immer verloren Bereits am 25 Juni 1793 schrieb der Mainzer Kurfurst Friedrich Karl Joseph von Erthal in einem Brief La Favorite est detruite pour jamais mes meubles dans les maisons voitures carosses beaucoup de linge tout est au diable Ma bibliotheque est transportee volee pillee Die Favorite ist fur immer zerstort meine Mobel in den Hausern Fahrzeuge Kutschen viel Wasche alles ist zum Teufel Meine Bibliothek wurde weggeschafft gestohlen geplundert 12 Goethe besuchte nach der Einnahme von Mainz am 23 Juli 1793 die zerstorte Favorite und schrieb uber seine Eindrucke Bei unserem folgenden Hin und Herwandern wussten wir den Platz wo die Favorite gestanden kaum zu unterscheiden Im August vorigen Jahres erhub sich hier noch ein prachtiger Gartensaal Terrassen Orangerie Springwerke machten diesen unmittelbar am Rhein liegenden Lustort hochst vergnuglich Hier grunten die Alleen in welchen wie der Gartner mir erzahlte sein gnadigster Kurfurst die hochsten Haupter mit allem Gefolge an unubersehbaren Tafeln bewirtet und was der gute alte Mann nicht alles von demastenen Gedecken Silberzeug und Geschirr erzahlen kann Geknupft an jene Erinnerung machte die Gegenwart nur noch einen unertraglichen Eindruck 13 Nach der Favorite Wustenei Richtplatz und die Neue Anlage BearbeitenDas Gelande des Lustschlosses Favorite war fur die nachsten 26 Jahre verwustet Nach dem Frieden von Campo Formio 1797 gehorte Mainz Mayence wieder zu Frankreich Baumaterial welches von der verwusteten Favorite wieder verwendet werden konnte wurde fur den von den Franzosen betriebenen Festungsbau in Kastel benutzt 1797 bezeichnete ein lokaler Geschichtsschreiber die Gegend als Wustenei es bot sich dort ein Bild furchterlicher Verwustung 1798 feierte die franzosische Administration ein Fest des Ackerbaus auf dem Gelande der zerstorten Favorite ein Ort der mit ziemlicher Sicherheit auch politisch ideologisch motiviert ausgewahlt wurde Dieses Fest war ein Teil der verschiedenen Nationalfeste die im franzosischen Mayence der nachrevolutionaren Zeit zelebriert wurden Ausserdem wurde das Gelande von der franzosischen Justiz als Richtplatz verwendet Prominentester Delinquent war 1803 Johannes Buckler alias Schinderhannes der dort mit seinen Bandenmitgliedern auf dem Gelande der ehemaligen Favorite mit der Guillotine hingerichtet wurde nbsp Stadtpark MainzErst nach dem Ende der franzosischen Herrschaft 1814 und dem Anschluss von Mainz an das Grossherzogtum Hessen Darmstadt am 30 Juni 1816 wurde dem Gelande der ehemaligen kurfurstlichen Favorite wieder mehr Aufmerksamkeit geschenkt 1816 wurde es der Stadt Mainz ubergeben mit der Auflage dort einen Volksgarten einzurichten Der in Versailles ausgebildete Mainzer Landschaftsarchitekt Peter Wolf entwarf fur das Gelande eine so genannte Neue Anlage im Stil eines englischen Landschaftsparks Diese wurde zwischen 1820 und 1825 gebaut Ab der Mitte des 19 Jahrhunderts verwilderte allerdings die Anlage Die Gebruder Siesmayer bekannte Frankfurter Gartenarchitekten wurden deshalb 1888 mit der Neugestaltung beauftragt Der heutige Stadtpark tragt im Wesentlichen ihre gestalterische Handschrift Heute sichtbare Uberreste Bearbeiten nbsp Herkules StatueVon der ganzen Anlage des Lustschlosses Favorite sind lediglich zwei Statuen erhalten Die gut erhaltene rote Sandsteinfigur eines Herkules wurde 1861 bei Bauarbeiten zur Hessischen Ludwigsbahn gefunden und von den Gebrudern Siesmayer im spateren Stadtpark aufgestellt Dort befindet sich auch der unter gleichen Umstanden gefundene Torso eines Flussgottes Rhenus der vielleicht figurlicher Bestandteil der grossen Wasserkaskade vor der Orangerie war Bei Grabungsarbeiten Ende 2009 am Winterhafen wurden Reste der Einfriedungs und Stutzmauer des Rheinschlosschens sowie des mit Kieseln gepflasterten Promenadenwegs der entlang des Rheins verlief entdeckt 14 Sprachliche Anklange an das ehemalige Lustschloss sind die Strassenbezeichnung An der Favorite und ein gleichnamiges Hotel im Stadtpark Am stadtnahen nordlichen Eingang des Stadtparks weist eine grossformatige Hinweistafel der Stadt Mainz auf die ehemalige Anlage hin Lustschloss oder Barockgarten BearbeitenIn der Literatur wird in der Regel der Begriff Lustschloss Favorite als Bezeichnung fur die Gesamtanlage verwendet Lustschlosser entstanden aus der mittelalterlichen Hofhaltung heraus und sollten den Fursten des Barock und Rokoko als intime und luxuriose Ruckzugsrefugien abseits des aufwandigen Hofzeremoniells dienen Ein wichtiges Merkmal der Lustschlosser war insbesondere der das Schloss umgebende Gartenpark Vergleicht man die Gewichtung von Gebaude und Parkanlagen bei der Anlage des Lustschlosses Favorite so fallt die im Gegensatz zur prachtvollen Gartengestaltung vergleichsweise bescheidene Gebaudegrosse und ausfuhrung auf Das kleine Rheinschlosschen bestand im Wesentlichen bereits vor dem Baubeginn der Favorite das als eigentliches Lustschlosschen geplante zentrale Gebaude wurde in eine Orangerie umgewidmet die kaum dem eigentlichen Bauziel entsprochen haben durfte Die Gebaudedekoration mittels Scheinarchitektur und Freskenmalerei steht ebenfalls im Gegensatz zu Schonborns Bauverstandnis Diese Diskrepanz fiel auch immer wieder Besuchern der Favorite auf die wie beispielsweise 1705 der englische Reisende Blainville von eher mittelmassigen Gebauden sprachen die Gartenanlagen allerdings sehr lobten Deshalb musste man bei den fehlenden beziehungsweise eher unzulanglichen Baulichkeiten eigentlich von einem Barockgarten Favorite sprechen dessen Gebaude eher nachgeordnet und weniger bedeutend waren Fur die Beibehaltung der Einordnung der Anlage als Lustschloss mit dem Schwerpunkt der umgebenden Gartenanlagen sprechen allerdings zwei Fakten Lothar Franz von Schonborn konnte wahrend seiner Zeit als Kurfurst auf das Kurfurstliche Schloss als Hauptresidenz und als reprasentativen Ort fur Hofzeremonielle und Staatsgeschafte zuruckgreifen Dies war ein Bauwerk im Stil der Deutschen Renaissance an dem seit 1627 immer wieder gebaut wurde und das auch zu Schonborns Zeit nicht komplett fertiggestellt war Es ist zwar bekannt dass Schonborn das Kurfurstliche Schloss als zu altmodisch fur sein Kunstempfinden ablehnte benutzt haben durfte er es jedoch auf jeden Fall Somit kam dem Lustschloss Favorite vor den Toren der Stadt die klassische Rolle des intimen Ruckzugsortes und der Sommerresidenz mit deutlichem Schwerpunkt der Gartenanlagen und Wasserspiele zu Nach Hennebo und Hoffmann ist die Stellung des dominierenden Hauptgebaudes in den Anlagen des Hochbarocks gerade in Deutschland hochst uneinheitlich Unter anderem wird die Unterordnung des Hauptgebaudes im Gesamtplan die Delegierung gewisser Funktionen an Orangerie Fest oder Gartengebaude genannt etwas was in genau dieser Form bei der Favorite ebenfalls zu finden war Auch in der Residenz Ansbach ubernahm eine dort allerdings schlossahnlich ausgebaute Orangerie die Funktion des zentralen Gebaudes Auch ein Ersatz von aufwandigen Gebaudemassen durch zierlichere Heckenbosquets aufgrund beengter Platzverhaltnisse wird genannt und ist neben Mainz auch zum Beispiel im Grossen Garten in Hannover Herrenhausen oder im Belvederegarten in Wien zu finden 15 Einordnung der Favorite in die zeitgenossische Gartenarchitektur BearbeitenDas Lustschloss Favorite gilt neben seinem Vorbild Marly le Roi als erstes und richtungweisendes Beispiel fur den Ubergang vom formalen franzosisch gepragten Barockgarten zu aufgelockerten Gestaltungsstrukturen mit parallel angelegten Einzelgartenanlagen Ihre Weiterentwicklung und Vollendung fand diese Entwicklungsrichtung der Gartenarchitektur im Sanssouci Friedrichs des Grossen Somit war die Favorite welche die aus Frankreich Wien und Italien kommenden Impulse der neuen Gartengestaltung aufgenommen und mit deutschen Gestaltungselementen des Barock belebt hatte Vorbild fur weitere spater einzuordnende Barock und Rokokogarten Obwohl man sich bei der Planung des Lustschlosses samt Anlagen an dem franzosischen Vorbild orientierte zeichneten die Favorite doch einige Besonderheiten aus die teilweise die zukunftige Gestaltungsmode in der Gartenarchitektur pragten So war die Einteilung der Gesamtanlage in drei parallel nebeneinander und zum Rhein hin ausgerichteten Gartenanlagen fast revolutionar in der damaligen Gartenarchitektur Jede der Anlagen wies andere gestalterische Schwerpunkte auf die trotzdem mit der Gesamtanlage harmonierten Hennebo und Hoffmann sprechen folgerichtig von einer zunehmend starkeren Tendenz nach Auflosung der zwingenden einheitlichen Achsenstruktur des Barockgartens nach Durchbrechung seines Subordinations und Einheitsgedankens 16 Auch die Sichtachsenfuhrung teils parallel zum Rhein teils zum Rhein hinweisend war zu damaliger Zeit neu Marie Luise Gothein nennt dies eine dreifache Achsenentfaltung und bezeichnet die Favorite als den bedeutendsten der zahlreichen Garten von Lothar Franz von Schonborn 17 Ebenfalls aussergewohnlich war die Einbindung der Flusse Rhein und Main und somit der umgebenden Natur in das gestalterische Gesamtkonzept Oben wurde ja schon von der Vorliebe Schonborns fur aufwandige Wasserspiele berichtet Seine Architekten konzipierten die erste und zweite Gartenanlage deshalb so dass die Sichtachsen gefuhrt von kaskadierenden Wasserspielen hin zum Rhein und zu der direkt gegenuberliegenden Mainmundung wiesen Dem Rhein kam somit die Funktion eines abschliessenden naturlichen Wasserkanals direkt am unteren Ende der Parterres zu 17 wahrend der Main eine wenn auch indirekte Weiterfuhrung der durch die Wasserlaufe in der Anlage gebildeten Achse bedeutete Die gelungene Inszenierung des Lustschlosses Favorite in Kombination mit der es umgebenden Naturlandschaft vor allem mit den beiden Flussen und den typischen Weinbergsanlagen an den Hangen wurde von vielen namhaften Besuchern gewurdigt so z B auch von den Dichtern Goethe und Schiller Man sieht hier bereits die ersten Anzeichen der am Ende des 18 und beginnenden 19 Jahrhunderts aufkommenden Rheinromantik die sich erstmals in Beschreibungen der Favorite nachweisen lassen So schrieb bereits 1785 Hirschfeld in seiner Theorie der Gartenkunst Die herrliche Lage der Favorite bei Mayntz erhalt diesen vormals so beruhmten Garten noch in einigem Ruf Fast unter den Fenstern des Schlosses verbindet sich der Mayn mit dem Rhein und beyde stromen in dem Gesichte des Gartens dahin hinter welchem sich anmutige Weinberge erheben 18 Literatur BearbeitenHedwig Bruchert Hrsg Vom kurfurstlichen Barockgarten zum Stadtpark Die Mainzer Favorite im Wandel der Zeit Forderverein Stadthistorisches Museum Mainz e V Mainz 2009 ISSN 1868 3177 Rudolf Busch Das Kurmainzer Lustschloss Favorite Sonderdruck Rheinisches Kulturinstitut 1951 Aus Mainzer Zeitschrift 44 45 1949 50 Eduard Coudenhove Erthal Die Kunst am Hofe des letzten Kurfursten von Mainz Friedrich Carl Joseph Freiherr v Erthal 1774 1802 In Wiener Jahrbuch fur Kunstgeschichte Band 10 Rohrer Baden bei Wien 1935 S 57 86 Paul Georg Custodis Bearb Das kurfurstliche Mainzer Lustschloss Favorite Sonderausstellung Stadthistorisches Museum Mainz 1 August bis 12 September 2004 Mainz 2004 Franz Dumont Ferdinand Scherf Friedrich Schutz Hrsg Mainz Die Geschichte der Stadt von Zabern Mainz 1999 2 Aufl ISBN 3 8053 2000 0 Marie Luise Gothein Geschichte der Gartenkunst Zweiter Band Von der Renaissance in Frankreich bis zur Gegenwart Verlag Eugen Diederichs Jena 1926 Nachdruck Verlag Georg Olms Hildesheim 1988 ISBN 3 487 09091 0 Uta Hasekamp Die Schlosser und Garten des Lothar Franz von Schonborn das Stichwerk nach Salomon Kleiner Grune Reihe 24 Wernersche Verlagsanstalt Worms 2005 ISBN 3 88462 192 0 Ulrich Hellmann Der Hofgarten in Mainz und die Gartner am kurfurstlichen Hof Wernersche Verlagsgesellschaft Mainz 2017 ISBN 978 3 88462 378 7 Dieter Hennebo Alfred Hoffmann Geschichte der deutschen Gartenkunst Band II Der architektonische Garten Renaissance und Barock Broschek Verlag Hamburg 1965 Karl Lohmeyer Sudwestdeutsche Garten des Barock und der Romantik im ihren in und auslandischen Vorbildern Nach dem Arbeitsmaterial der saarlandischen und pfalzischen Hofgartnerfamilie der Koellner Saarbrucker Abhandlungen zur sudwestdeutschen Kunst und Kultur Band 1 Saarbrucken Buchgewerbehaus Aktiengesellschaft 1937 Norbert Schindler Die Favorite zu Mainz und die neue Anlage In Das Gartenamt 9 1962 S 240 245 Werner Wentzel Die Garten des Lothar Franz von Schonborn 1655 1729 Gebr Mann Verlag Berlin 1970 ISBN 3 7861 4033 2 Heinrich Wohte Hrsg Mainz Ein Heimatbuch Verlag Johann Falk III Sohne Mainz 1928Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Favorite Mainz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien regionalgeschichte net Die Favorite in Mainz Festung Mainz Das kurfurstliche Mainzer Lustschloss FavoriteEinzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten Dieter Hennebo Alfred Hoffmann Geschichte der deutschen Gartenkunst Band II Der architektonische Garten Renaissance und Barock S 262 Die umfangreiche Privatkorrespondenz des Kurfursten befindet sich heute als Korrespondenzarchiv im Staatsarchiv Wurzburg Wolfgang Adam Siegrid Westphal Hrsg Handbuch kultureller Zentren der Fruhen Neuzeit Stadte und Residenzen im alten deutschen Sprachraum 2012 S 1429 Bernd Blisch Vom hofischen Vergnugen zur burgerlichen Entspannung Zur Geschichte der Favorite und des Stadtparks in Mainz In Hedwig Bruchert Hrsg Vom kurfurstlichen Barockgarten zum Stadtpark Die Mainzer Favorite im Wandel der Zeit S 64 ff Anonym nach Kuster Mainzer Gartenkunst Die Westmark Nr 6 Mainz 1921 zitiert in Norbert Schindler Die Favorite zu Mainz und die neue Anlage Heinrich Wohte Hrsg Mainz Ein Heimatbuch Band II S 182 a b Georg Peter Karn Die Mainzer Favorite des Lothar Franz von Schonborn In Hedwig Bruchert Hrsg Vom kurfurstlichen Barockgarten zum Stadtpark Die Mainzer Favorite im Wandel der Zeit S 17 nach Wilhelm Velke Die ehemalige Favorite bei Mainz In Rheinische Chronik in Wort und Bild Mainz 1894 1895 Heft 1 bis 3 zitiert in Rudolf Busch Das Kurmainzer Lustschloss Favorite In der Literatur z B Busch Das Kurmainzer Lustschloss Favorite finden sich allerdings auch Hinweise auf ein eingeschossiges Gebaude mit einem Souterrainbau Zeitgenossische Ansichten der Rheinfront lassen eher auf ein zweigeschossiges Gebaude schliessen Kleiners Wiedergabe der Gartenfront des Garten Gebaudes allerdings auf ein eingeschossiges Gebaude mit hoch aufgehendem Souterrain Wolfgang Balzer Mainz Personlichkeiten der Stadtgeschichte Band 3 S 180 Kapitel Anselm Franz von Ritter zu Groenesteyn Mainzer Almanach 1961 Beitrag Helmut Pressler Ein deutscher Gil Blas in der Mainzer Favorite S 112 114 und Beitrag Carl Strigler S 162 166 zitiert nach Heinz Biehn Mainz Die alte Aurea Moguntia zitiert nach Franz Dumont Ferdinand Scherf Friedrich Schutz Hrsg Mainz Die Geschichte der Stadt Beitrag Helmut Mathy Die Residenz in Barock und Aufklarung 1648 1792 S 313 Allgemeine Zeitung Mainz Memento vom 29 November 2009 im Internet Archive Meldung vom 26 November 2009 Dieter Hennebo Alfred Hoffmann Geschichte der deutschen Gartenkunst Band II Der architektonische Garten Renaissance und Barock S 159 Dieter Hennebo Alfred Hoffmann Geschichte der deutschen Gartenkunst Band II Der architektonische Garten Renaissance und Barock S 262 ff a b Marie Luise Gothein Geschichte der Gartenkunst Zweiter Band Von der Renaissance in Frankreich bis zur Gegenwart S 230 nach Christian Cay Lorenz Hirschfeld Theorie der Gartenkunst Leipzig 1785 zitiert in Norbert Schindler Die Favorite zu Mainz und die neue Anlage 49 9918 8 2856 Koordinaten 49 59 30 5 N 8 17 8 2 O nbsp Dieser Artikel wurde am 29 November 2006 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Normdaten Geografikum GND 4827171 8 lobid OGND AKS VIAF 235249404 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lustschloss Favorite Mainz amp oldid 220653246