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Der Reichsfreiherr Anselm Franz von Ritter zu Groenesteyn auch von Grunstein 15 September 1692 31 Mai 1765 in Kiedrich war ein kurmainzischer Kammerer Hofmarschall zeitweise Vitztum Statthalter sowie Architekt Wappen derer Freiherren von Ritter zu Grunstein Allianzwappen der Familien de Ridder und van GroenesteynInhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Leben 3 Architekturwerk 4 Literatur 5 WeblinksFamilie BearbeitenAnselm Franz Reichsfreiherr von Ritter zu Groenesteyn war das erste Kind des Kurmainzer Hofgerichtsprasidenten und Geheimen Rates Caspar Wilhelm Reichsfreiherr von Ritter zu Groenesteyn und dessen Frau Odilia Anna Maria geborene Freiin Spies von Bullesheim Die Familie de Ridder wurde urkundlich 1240 in der Ritterschaft des Erzstiftes Utrecht erstmals erwahnt Seit 1405 nennt sich ein Zweig der Familie nach dem Stammgut Groenesteyn nbsp Stammhaus Groenesteyn 1729 Stefan von Ritter zu Groenesteyn 1606 29 Oktober 1657 der Grossvater von Anselm Franz trat 1627 im Dreissigjahrigen Krieg in kaiserliche Dienste und war 1640 unter dem eingedeutschten Namen Stefan von Ritter zu Groenesteyn kaiserlicher Rittmeister in der Leibgarde des Mainzer Kurfursten Anselm Casimir Wambolt von Umstadt Stefan von Ritter zu Groenesteyn heiratete am 20 Januar 1640 Anna Ursula Freiin von Schwalbach Sie war das einzige Kind von Wolff Adam Freiherr von Schwalbach und dessen Frau Anna Juliana geborene Grafin von Eltz Hierdurch kam er in den Besitz umfangreicher Guter in Kurmainz darunter die freiadligen Guter zu Kiedrich und Rudesheim Am 23 November 1648 wurde Stefan von Ritter zu Groenesteyn Mitglied der rheinischen Reichsritterschaft und am 26 Februar 1653 erfolgte die Standeserhohung zu Reichsfreiherren Stefan von Ritter zu Groenesteyn hatte zwei Sohne Caspar Wilhelm von Ritter zu Groenesteyn 11 April 1729 der Vater von Anselm Franz und Daniel von Ritter zu Groenesteyn spater Vizedom in Erfurt Er war der Vater des Damian von Ritter zu Grunstein Caspar Wilhelm von Ritter zu Groenesteyn wurde 1674 Hofgerichtsprasident und 1691 Geheimer Rat Sein erstgeborener Sohn war Anselm Franz von Ritter zu Groenesteyn Taufpate war Kurfurst Anselm Franz von Ingelheim Seine Frau starb zwei Jahre spater am 6 September 1739 bei der Geburt des ersten Kindes Leben Bearbeiten1706 begannen Anselm Franz von Ritter zu Groenesteyn und sein Bruder Heinrich Valentin ihre Studien an der Universitat Mainz Zunachst handelte es sich um eine schulische Ausbildung an der dortigen Lateinschule Danach studierte er Rechtswissenschaften Das Studium schloss er mit der Promotion zum Dr jur ab Die in lateinischer Sprache abgefasste Doktorarbeit uber Ausgewahlte Rechtsfragen uber die Natur des Lotteriewesens wurde am 14 November 1714 veroffentlicht 1716 bis Ende 1717 bereisten die Bruder auf einer Kavalierstour Europa Insbesondere der Besuch in Paris war fur die spatere Architekturtatigkeit Anselm Franz von hoher Bedeutung da er dort mit der fuhrenden Architektur Europas vertraut wurde In den Kurstaat zuruckgekehrt ernannte der Kurfurst Lothar Franz von Schonborn Anselm Franz am 14 Mai 1718 zum wirklichen Kammerer Am 18 April 1719 erhielt er Sitz und Stimme im Hofrat und Hofgericht des Erzstiftes Mainz Lothar Franz von Schonborn wurde auf den jungen Adligen aufmerksam und teilte mit ihm seine Begeisterung fur das Bauwesen In der Folge arbeitete Anselm Franz an einer Vielzahl von Baumassnahmen fur das Erzstift bzw fur Familienmitglieder derer von Schonborn an fuhrender Stelle mit Mit dem Tod des Vaters 1729 erbte Anselm Franz die elterlichen Besitzungen und den Familiensitz in Kiedrich Am 30 Januar 1730 ernannte Franz Ludwig von Pfalz Neuburg Anselm Franz Reichsfreiherr von Ritter zu Groenesteyn zum Oberbaudirektor der Kurstaates Er sollte die Oberinspektion und Direktion uber alles Bauwesen und bey dero hofliegen Lust undt garten bowen auswendigen ambtshausern und Kellereyen ubernehmen Am 13 Oktober 1737 heiratete Anselm Franz Anna geborene Grafin von Eltz Kempenich die Tochter des Kurtrierer und mainzischen Geheimen Rates Erzmarschalls und Landhofmeisters Graf Karl Anton Ernst von Eltz Kempenich eine Nichte des Kurfursten Am 13 Oktober 1740 wurde er zusatzlich zum Amtmann der Amter Hausen und Orb ernannt Am 6 Oktober 1741 erhielt er das durch die Beforderung Friedrichs Graf von Stadion zum Obermarschall freigewordene Amt des Oberhofmarschalls sowie den Titel eines Geheimen Rates Am 16 April 1743 heiratete Anselm Franz in zweiter Ehe Maria Anna Rosina geborene Freiin von Ebersberg die Tochter des kurmainzischen Kammerers und Obersten Ernst Friedrich von Ebersberg Diese Ehe endete bereits am 16 Juli 1743 mit dem Tod der Ehefrau Am 28 Dezember 1743 heiratete er in dritter Ehe Eleonore Franziska Freiin von Riedt die Tochter des kurmainzischen Geheimrats und Festungskommandanten Philipp Wilhelm Freiherr von Riedt Aus der Ehe gingen vier Kinder hervor die alle im Kindesalter starben Am 19 Dezember 1750 wurde er krankheitsbedingt als Hofmarschall entlassen und zum Vizedom des Rheingaus ernannt Architekturwerk BearbeitenEr war an vielen Grossbaumassnahmen im Einflussgebiet der Familie der Furstbischofe von Schonborn beteiligt So plante bzw wirkte er in Teilbereichen bei diesen Bauten mit Orangerie und Fasaneriegebaude des Schloss Komplexes Weissenstein 1719 Deutschhaus Mainz Deutschordenshaus Stadioner Hof in Mainz Bassenheimer Hof in Mainz Lustschloss Favorite in Mainz Barockschloss Bruchsal der neuen Residenz des neuberufenen Speyerer Bischofs Wurzburger Residenz Schloss Jagersburg der Sommerresidenz des Bamberger Furstbischofs in Eggolsheim Landkreis Forchheim Abtskirche des Klosters Banz Franken Abtskirche des Klosters Amorbach Odenwald Steinerne Balustrade des Schlosses Biebrich in Wiesbaden Stadionsches Schloss ein Schloss im Stil des Rokoko in Bonnigheim im Landkreis Ludwigsburg Kloster GossweinsteinDen durch Heirat der Erbtochter mit Grossvater Stefan in Familienbesitz gekommenen Schwalbacherhof in Kiedrich Rheingau liess er niederlegen und errichtete dort 1730 das Schloss Groenesteyn eine barocke Dreiflugel Anlage mit Kapelle Als Stuckateur wahlte er den Mainzer Georg Hennicke aus einen Schuler des Franzosen Jean Berain der auch in der Wallfahrtskirche zum heiligen Blut in Walldurn arbeitete Das Schloss ist noch im Familienbesitz Literatur BearbeitenGunther Jahn Der kurmainzische Hofkavalierarchitekt Anselm Franz Reichsfreiherr von Ritter zu Groenesteyn Dissertation 1977Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Anselm Franz von Ritter zu Groenesteyn Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ritter zu Grunstein Anselm Franz Anton Freiherr von Hessische Biografie Stand 20 November 2019 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Anselm Franz von Ritter zu Groenesteyn in der Rheinland Pfalzischen Personendatenbank kiedrich geschichte de Schloss Groenesteyn in Kiedrich frank66furt de Foto von Schloss Groenesteyn guuspauwels nl Fotos von Kastell Groenestein in Wijk Niederlande historische HerkunftNormdaten Person GND 118601334 lobid OGND AKS VIAF 10638364 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ritter zu Groenesteyn Anselm Franz vonALTERNATIVNAMEN Grunstein Anselm Franz Freiherr von Ritter zuKURZBESCHREIBUNG deutscher Architekt und kurmainzischer HofbeamterGEBURTSDATUM 15 September 1692STERBEDATUM 31 Mai 1765STERBEORT Kiedrich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Anselm Franz von Ritter zu Groenesteyn amp oldid 237445811