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Das Stadionsche Schloss in Bonnigheim bei Ludwigsburg wurde 1753 im Auftrag von Reichsgraf Anton Heinrich Friedrich von Stadion im spatbarocken Stil erbaut Eine Besonderheit des Schlosses ist die deutliche architektonische Anlehnung an franzosische Vorbilder die stilistisch im altwurttembergischen Raum kaum verbreitet ist Das Stadionsche Schloss Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Geschichte 3 Heutige Nutzung 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenDas Stadionsche Schloss liegt im Liebensteiner Viertel im Zentrum der Stadt am Ende der Hauptstrasse Ein eiserner Zaun grenzt das Gelande ab Vor dem Schloss befindet sich ein Vorplatz Beim Schloss handelt es sich um einen einflugeligen zweistockigen Massivbau mit Mansarddach und Mittelrisalit der im Stil des franzosischen Spatbarock mit Rokoko Dekorationen gestaltet wurde Wahrend der nordliche Risalit als Zielpunkt der Hauptstrasse fungierte offnete sich die Sudfront ursprunglich gegen einen regelmassig angelegten Garten was dem Bauwerk gleichermassen Zuge eines Stadt als auch Landschlosses verlieh Von besonderer Schonheit sind die Stuckarbeiten im Inneren die von Schulern des Kurmainzer Hofstuckateurs Johann Peter Jager geschaffen wurden im Festsaal wahrscheinlich sogar von ihm selbst Das Schloss wird uber ein zweilaufiges Treppenhaus erschlossen Der Festsaal besass bis 1931 eine Ledertapete die heute im Residenzschloss Ludwigsburg ausgestellt ist Die vier Medaillons im Saal die untereinander verbunden sind sollen die vier Jahreszeiten darstellen 1 2 Geschichte BearbeitenDer Vorganger des Gebaudes war das 1560 erbaute Liebensteiner Schloss welches den Sitz der Herren von Liebenstein innerhalb der Ganerbschaft Bonnigheim darstellte 1717 uberliess Lothar Franz von Schonborn Kurfurst und Erzbischof von Mainz Johann Philipp von Stadion der Kanzler und Grossbaumeister von Kurmainz war die Liebensteiner Besitztumer in Bonnigheim 3 Dessen Sohn Anton Heinrich Friedrich von Stadion der nach dem Tod seines Vaters 1742 die Besitztumer erbte beendete die Ganerbschaft durch den Kauf Bonnigheims nbsp Kavaliersbau1753 liess er das Liebensteiner Schloss und alle Nebengebaude bis auf den sogenannten Kavaliersbau abreissen Stattdessen liess er einen Neubau nach franzosischem Vorbild von Anselm Franz von Ritter zu Groenesteyn planen da dieser schon mehrere Gebaude in Mainz erbaut hatte Der Neubau wurde von Anton Haaf koordiniert es wurden speziell fur den Neubau Handwerker aus Mainz kommen lassen wie z B das Zeichen eines Mainzer Steinmetzes beweist 4 1756 waren die Bauarbeiten abgeschlossen Das Gebaude wurde von diesem Zeitpunkt an wie das Schloss Warthausen als Landsitz der Familie Stadion benutzt Nach dem Tod des Grafen von Stadion im Jahre 1768 zog dessen Hofrat und vermutlich auch unehelicher Sohn Georg Michel von La Roche mit seiner Frau Sophie und seiner Familie ein und blieb dort zwei Jahre Nach dem Auszug der La Roches stand das Gebaude wohl leer 1785 lief die Verpfandung an die Grafen von Stadion aus Daraufhin kaufte Herzog Carl Eugen von Wurttemberg mit mehreren anderen Stadten auch Bonnigheim und das Stadionsche Schloss Spater wurde fur kurze Zeit der Sitz des neugegrundeten Oberamts Bonnigheim in den Kavaliersbau verlegt Jedoch wurde das Schloss ab 1792 fur die Mitglieder des Hauses Wurttemberg als Residenz genutzt Von 1792 bis zu seinem Regierungsantritt 1793 wohnte Ludwig Eugen von Wurttemberg dort 5 In dieser Zeit wurden die beiden Pavillons an den Seiten des Schlosses gebaut 6 1801 zog die Schwagerin von Konig Friedrich I von Wurttemberg Albertine von Schwarzburg Sondershausen in das Schloss ein in dem sie bis zum Jahr 1821 blieb Nach sieben weiteren Jahren in denen das Gebaude ungenutzt war wurde der Sitz des Koniglich Wurttembergischen Oberforstamts fur den Stromberg und das Zabergau in das Schloss verlegt nbsp ForstgefangnisIn dieser Zeit wurde wahrscheinlich der steinerne Bau zwischen Vorderem Schlossgarten und Kavaliersbau gebaut der als Forstgefangnis diente Das Forstamt blieb hier bis 1888 danach wurde das Gebaude fur die Funktion der ab 1889 hier ansassigen Koniglichen Taubstummenanstalt ab 1916 Staatliche Gehorlosenschule umgebaut 1966 wurde die Gehorlosenschule nach Heilbronn verlegt und das Gebaude renoviert Ein Jahr spater kaufte Walter Leibbrecht das gesamte Gelande und richtete hier das Schiller College ein welches fur amerikanische Studenten gedacht war Das Schloss wurde nach der Einstellung des Schulbetriebs 1973 an das Christliche Jugenddorfwerk Deutschlands CJD verpachtet Infolgedessen wurde das Schloss erneut umgebaut 1994 gab das CJD seinen Standort in Bonnigheim auf Das Schloss wurde im selben Jahr von der Stadt Bonnigheim gekauft und grundlegend saniert Heutige Nutzung BearbeitenVon 1996 bis 2020 befand sich im Hauptgebaude des Schlosses die Sammlung Zander ein international renommiertes Museum fur die Kunst der Naiven Kunst Art brut und Outsider Art Die Gemeinde mochte das Gebaude in Zukunft nicht selbst nutzen ein Verkauf des Schlosses wird diskutiert 7 Im ehemaligen Waschhaus kann das Museum Sophie La Roche besucht werden im fruheren Forstgefangnis befindet sich eine Vinothek Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stadionsches Schloss Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Dagmar Zimdars Bearb Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Baden Wurttemberg I Deutscher Kunstverlag Berlin und Munchen 1993 ISBN 3 422 03024 7 S 89f Bonnigheim Herausgegeben im Auftrag der Stadtverwaltung und des Gewerbevereins Wachter Bonnigheim 1970 S 29 Schlossgeschichte Memento des Originals vom 11 Februar 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www boennigheim de auf der Website der Stadt Bonnigheim abgerufen am 29 Januar 2014 Ulrich Hartmann Hrsg Der Kreis Ludwigsburg 2 neubearbeitete Auflage Theiss Stuttgart 1994 ISBN 3 8062 1055 1 S 181 Beschreibung des Oberamts Besigheim Herausgegeben von dem Koniglichen statistisch topographischen Bureau unveranderter Nachdruck der Ausgabe von 1853 Bissinger Magstadt 1962 S 141f Judith Breuer Schloss Bonnigheim Bau und Restaurationsgeschichte In Denkmalpflege in Baden Wurttemberg 25 Jg 1996 Heft 4 S 261 265 PDF 6 5 MB Memento des Originals vom 25 Marz 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot journals ub uni heidelberg de Stadion sches Schloss Verkaufen oder besser vermieten Ludwigsburger Kreiszeitung 17 April 2021 abgerufen am 21 Januar 2022 Burgen und Schlosser im Landkreis Ludwigsburg Edelmannshaus Affalterbach Schloss Aldingen Burgruine Altrosswag Burg Altsachsenheim Altes Schloss Beihingen Neues Schloss Beihingen Obere Burg Besigheim Oberamtei Besigheim Untere Burg Besigheim Schloss 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