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Die protestantische Amanduskirche in Beihingen einem Ortsteil von Freiberg am Neckar ist eine spatgotische ehemalige dorfliche Wehrkirche Neben der Stiftskirche in Bad Urach ist sie die einzige Kirche dieses Namens in Baden Wurttemberg Amanduskirche Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Mittelalter 1 2 Reformationszeit 1 3 Pestepidemien und Erweiterungen um 1600 1 4 Der Dreissigjahrige Krieg und das 17 Jahrhundert 1 5 18 und 19 Jahrhundert 1 6 Sanierungsbedarf und Erneuerung ab 1900 2 Bau 3 Ausmalung 4 Orgel 5 Grabmaler und Epitaphien 6 Kirchturmuhr 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Mittelalterlicher TaufsteinMittelalter Bearbeiten Die alteste Erwahnung einer Kirche am selben Platz datiert von 844 Anlasslich einer Schenkung des Ingersheimer Grafen Adelold wird eine Kirche in villa Biginga erwahnt Uber das Patrozinium ist in dieser Urkunde nichts zu erfahren doch wird hochstwahrscheinlich Amandus noch nicht Kirchenpatron gewesen sein Vielmehr scheint es sich ursprunglich um eine Marienkirche gehandelt zu haben denn 1338 im Pfalzer Kopialbuch und 1486 bei der Grundung der Sebastians und Veitsbruderschaft in Beihingen wurde Maria als Patronin des Altars erwahnt Die Grundmauern des wuchtigen Chorturms stammen bereits aus der spatromanischen oder fruhgotischen Zeit Der Chor der Chorturm mit seinen Schiessscharten und der alteste Teil des Kirchenschiffes sind vermutlich nicht vor 1450 entstanden trotz der fruhgotischen Anmutung des Chorbogens Die Stilepochen auf dem Lande sind oft verspatet gegenuber denen der kulturellen Hauptorte der Region Der Ausbau der Kirche durch die Herren Nothaft von Hohenberg die seit dem 14 Jahrhundert Besitz in Beihingen hatten steht im Zusammenhang mit dem Ausbau von deren Burg in Beihingen um 1480 Laut Grundstein an der Sudwand der Kirche wurde auf Veranlassung des von hier stammenden Mainzer Domherren Peter Nothaft im Jahre 1500 eine heute nicht mehr erhaltene Kapelle angebaut vermutlich eine Gedachtniskapelle fur seinen Vater Bernhard V Nothaft 1467 und seinen Bruder Werner VI Nothaft 1492 deren Grabmale in der Kirche erhalten blieben Ebenfalls in der spatgotischen Zeit entstanden die Masswerkfenster im Chor sowie der ausdrucksvolle Kruzifixus auf dem Altar In die Zeit dieser baulichen Umgestaltungen ab dem spaten 15 Jahrhundert fallt vermutlich auch der Wechsel des Kirchenpatrons zu Amandus Die Bauhutte von Peter von Koblenz hatte ab 1474 die Stiftskirche St Amandus in Urach umgebaut und danach die Kirche in Heutingsheim Einige der Steinmetzzeichen an der Beihinger Kirche lassen sich der Schule des Peter von Koblenz zuordnen Direkte Bezuge zur Uracher Amanduskirche gibt es zwar keine aber die zeitliche Abfolge und die Abhangigkeit der Baumeister deuten auf einen Zusammenhang hin Reformationszeit Bearbeiten 1534 kam Beihingen mehrheitlich an Ludwig von Freyberg 1569 Zwar waren schon die Nothaft reformatorisch gesinnt gewesen und vollzog sich in Wurttemberg ab 1534 die Reformation doch war der neue Patronatsherr Freyberg langere Zeit unschlussig und behinderte auch ein Lowensteinischer Lehensanteil die unmittelbare Reformation der Kirche Der erste namentlich bekannte reformatorische Pfarrer in Beihingen war Philipp Degen der von 1551 bis 1558 in der Amanduskirche wirkte Patronatsherr Ludwig von Freyberg bekannte sich zu dessen Verabschiedung 1558 zum neuen Glauben Sein Grabmal ist in der Kirche erhalten Bis 1570 war dem Pfarrer jedoch noch ein katholischer Lowensteinischer Kaplan beigestellt nbsp Eingang zur Sakristei mit Renaissance BemalungDer Besitz an Beihingen und damit das Patronatsrecht und die Baulast an der Kirche kamen nach Ludwig von Freybergs Tod uber mehrere Erbgange an die Herren von Hallweil Hans Jorg von Hallweil liess 1583 das obere Turmgeschoss der Kirche erneuern das dabei spatgotische Masswerkfenster erhielt 1590 wurde das auch heute noch genutzte Pfarrhaus hinter der Nordseite der Kirche erbaut und in diesem Zusammenhang wohl auch ein Portal an der Sakristei als Zugang vom Pfarrhaus her geschaffen Unter Ludwig von Hallweil wurde 1596 der Chor in Ganze mit Wandbildern durch den Kunstler Jorg Herzog aus Markgroningen ausgemalt Auch das Schiff erhielt um diese Zeit seine Ausmalung Pfarrer zu jener Zeit war Georg Ruckenbrodt der sich ofters daneben benahm und von den Ortsherren 1596 aus Beihingen verjagt wurde Pestepidemien und Erweiterungen um 1600 Bearbeiten 1597 und 1607 gab es Pestepidemien in Beihingen denen 1607 auch Ruckenbrodts Nachfolger Ludwig Munster zum Opfer fiel Der Kirchhof wurde wegen der zahlreichen Toten zu klein Deshalb entstand 1610 der heute noch genutzte Friedhof im Osten der Kirche nbsp Ansicht des 1620 eingebauten Furstenstuhls die Bemalung stammt aus dem 18 Jahrhundert 1620 wurde mangels Platz fur die Kanzel und die zum Horen der Predigt nun neuerdings sitzende Gemeinde die im Langhaus nur schmale turmbreite Kirche nach Suden betrachtlich erweitert und dadurch ein Querhaus bis in den Dachfirst ausgebildet Wegen des Gelandes an der Sudwestecke war keine Verbreiterung uber die gesamte Lange der Sudseite moglich Zur Erschliessung der Sudempore mit dem Gestuhl fur die Beihinger Grundherren und des Dachgeschosses dient seither als Treppenaufgang der sudliche Rundturm mit welscher Haube Die Kirche erhielt dadurch im Wesentlichen ihre heutige bauliche Gestalt als Querkirche 1 mit der Renaissancekanzel im Mittelpunkt der Dreiseitenempore Der Altar wurde aus dem Turmchor in den verbreiterten Kirchenraum geholt Ausser fur Epitaphe blieb fortan der alte Turmchor funktionslos Der Dreissigjahrige Krieg und das 17 Jahrhundert Bearbeiten Im Dreissigjahrigen Krieg hatten die Glaubigen und Patronatsherren sehr zu leiden 1625 brach wieder einmal eine Seuche aus im weiteren Verlauf des Dreissigjahrigen Krieges gab es manches Hungerjahr Viele Angehorige der Ortsherrschaft starben Der 1630 verstorbene Ludwig von Hallweil wurde zwar im Chor der Kirche bestattet fur ein Grabmal war aber in den Notzeiten wohl keine Gelegenheit Fur die 18 jahrige Elisabeth von Hallweil die 1633 starb hat sich ein Epitaph uber dem westlichen Emporenaufgang erhalten Nach dem Einfall der kaiserlichen Truppen 1634 starben viele Bewohner Beihingens auf der Flucht darunter auch Pfarrer Kromppein 1640 gab es mit Daniel Meyer wieder einen Pfarrer doch auch dieser starb auf der Flucht und zwar 1643 nach Marbach Nach Ende des Dreissigjahrigen Krieges kamen das kirchliche und das dorfliche Leben zunachst rasch wieder in Gang da die Kirche und das Pfarrhaus wie auch das Beihinger Schloss den Krieg ohne schwere Schaden uberstanden hatten Ortsherr zu jener Zeit war Friedrich Georg von Hallweil der sich jedoch bald in Streitigkeiten mit den ortlichen Pfarrern verlor wobei es sogar zu Handgreiflichkeiten kam Der Streit gipfelte darin das Hallweil den Untertanen bei Strafe verbot die Predigt zu besuchen wahrend der Pfarrer den Ortsherren exkommunizierte Erst nach Friedrich Georg von Hallweils Tod 1671 normalisierten sich die Verhaltnisse Der Verstorbene wurde zwar in der Kirche bestattet erhielt aber kein Grabmal Als im pfalzischen Erbfolgekrieg franzosische Truppen 1693 marodierend durch Wurttemberg zogen wurden der Ort und die Kirche schwer in Mitleidenschaft gezogen Kanzel und Gestuhl waren verbrannt Turen Fenster und Glocken gestohlen die Turmuhr zerstort Pfarrer Goppel war verschwunden Weil die Kirche in so schlechtem Zustand war wurden die Gottesdienste zeitweilig in der Ratsstube abgehalten Die Gottesdienste versah Pfarrer David Flattich aus Heutingsheim Er war ein Onkel von Johann Friedrich Flattich und liess sich 1696 vollends nach Beihingen versetzen In der nachfolgenden Zeit wurde die Kirche wiederhergestellt 1699 entstand der Schalldeckel anschliessend nach Ludwigsburger Vorbildern aus dieser Zeit die Kanzel darunter Im selben Jahr wurde erstmals eine Orgel in die Kirche eingebaut Das Sudschiff erhielt 1703 seine Stuckdecke 1706 wurden die Glocken ersetzt 18 und 19 Jahrhundert Bearbeiten Nach dem Tod von Ludwig Friedrich von Hallweil 1710 kam Beihingen mehrheitlich an die Freiherren von Gemmingen Hornberg denen der Gemeindefrieden und der Unterhalt der Kirche besondere Anliegen waren Ludwig von Gemmingen 1694 1771 einigte sich 1740 mit den Herren von Schertlin in der seit langerem immer wieder strittigen Frage des Prasentationsrechts indem man kunftig die vom wurttembergischen Konsistorium vorgeschlagenen Pfarrer vorbehaltlos akzeptierte Ludwig von Gemmingen liess ausserdem zahlreiche Bau und Verschonerungsmassnahmen in der Kirche durchfuhren 1737 machte die gestiegene Einwohnerzahl der Gemeinde einen weiteren Ausbau erforderlich woraufhin die grosse holzerne Nordempore fur die Manner der Gemeinde mit einem eigens dafur geschaffenen Aussenaufgang samt steinernem Portal errichtet wurde 1747 erhielt die Kirche eine neue Turmuhr Ab 1752 erfolgte eine umfangreiche Renovierung im Rokoko Stil Die gotische Decke die Fenster und Turleibungen und der Pfarrstuhl wurden mit Bandelwerk bemalt Derselbe Kunstler Hans Stiegler malte auch die Olbilder an den Emporenbrustungen 1763 wurde das Gelaut erneuert 1766 erhielt die Kirche eine neue Orgel deren Prospekt bis heute erhalten geblieben ist Neben dem 1771 gestorbenen Ludwig von Gemmingen wurden noch einige seiner Angehorigen in der Kirche begraben bevor die Bestattungen in der Kirche 1798 endeten Nach der Neuordnung des deutschen Sudwestens in Folge der napoleonischen Kriege kam ganz Beihingen an Wurttemberg Die Freiherren von Gemmingen beanspruchten bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts jedoch weiterhin Mitsprache beim Patronatsrecht Pfarrer von 1822 bis 1844 war Karl Friedrich Amandus Dorner der in mehrjahriger Arbeit eine ausfuhrliche Geschichte der Pfarrei des Ortes und der Herrschaft verfasste Ansonsten wurde die Kirche im 19 Jahrhundert und fruhen 20 Jahrhundert ohne besondere Vorkommnisse aber auch ohne grosse Unterhaltungsmassnahmen jahrzehntelang als Dorfkirche genutzt 1869 wurde eine neue Glocke bei Bachert gegossen 1894 gab es einen neuen Aussenanstrich 1898 wurde das Orgelwerk erneuert und ein neuer Altartisch gesetzt 1902 wurde das Dach ausgebessert 1912 erhielt die Kirche einen einfachen weissen Innenanstrich der spatestens jetzt alle bis dato noch sichtbaren historischen Wandmalereien abdeckte Sanierungsbedarf und Erneuerung ab 1900 Bearbeiten nbsp Pfarrhaus von 1590 saniert 1914Die lange Nutzung der Kirche ohne umfassende Renovierungen fuhrte dazu dass ein wurttembergischer Regierungsrat sie 1913 als die vernachlassigste heruntergekommenste Kirche im ganzen Oberamt bezeichnete Eine umfassende Sanierung wurde danach zwar geplant aber der Erste Weltkrieg liess die Plane dazu unverwirklicht bleiben Nur das Pfarrhaus wurde 1914 saniert Die grosste und die kleinste der Glocken mussten 1917 zu Rustungszwecken abgeliefert werden Ersatzglocken konnte man sich erst 1925 wieder leisten 1931 erhielt die Kirche elektrische Beleuchtung 1938 wurde eine neue Turmuhr beschafft Im Zweiten Weltkrieg mussten 1942 die grossere und die mittlere der drei Glocken abgeliefert werden Den Zweiten Weltkrieg uberdauerte die Kirche ansonsten ohne grossere Schaden Gleichwohl war sie immer noch in desolatem Zustand da die bereits 1913 geplante Generalsanierung nun schon Jahrzehnte uberfallig war Nach dem Zweiten Weltkrieg widmete man sich zunachst der Wiederbeschaffung von Kirchenglocken die 1953 geweiht werden konnten Danach schloss sich eine Erneuerung der maroden Dacher auf Schiff und Turm an und ab 1958 auch eine grundlegende Restaurierung des Kircheninneren Bei dieser Gelegenheit wurden im Mittelalter und um 1600 entstandene und spater ubertunchte Ausmalungen entdeckt Zum grossen Teil konnten sie in den darauf folgenden Jahren wiederhergestellt werden Der zu kleine Altar vor der Orgel wurde 1960 durch einen steinernen Altartisch ersetzt auf ihm fand das gotische Kruzifix seinen Platz 1981 wurde unter Beibehaltung des Gehauses von 1766 der Klangkorper der Orgel erneuert Bau Bearbeiten nbsp Blick vom hinteren Teil der Empore durch Hauptschiff und ChorDurch die verschiedenen Erweiterungen und Einbauten wirkt die Kirche verwinkelt lebhaft und kontrastreich Der massige strenge gotische Chorturm steht in eigentumlichem Kontrast zum Kirchenhaus das mit seinem angebauten sudlichen Schiff und noch mehr durch den daran sich anschliessenden halbrunden Treppenhaus Anbau eher den heiteren Eindruck eines Renaissance Palais vermittelt Dennoch wirkt der Gesamtbau in sich harmonisch Zierelemente die sich an den verschiedenen Gebaudeteilen wiederholen beispielsweise die Gestaltung der Fenster der Sichtsteine an den Gebaudekanten sowie rundum laufende Stockwerksabsatze verdeutlichen dass es sich um ein zusammengehorendes Ganzes handelt Die hellweisse Aussenfarbe sowie seine exponierte Lage tun ein Ubriges um den Bau hervorzuheben und gleichzeitig einen ganzheitlichen Eindruck zu vermitteln Im Inneren fallen beim Eintreten als erstes die im Verhaltnis zur Raumgrosse aussergewohnlich grossen Emporen auf Es entsteht fast der Eindruck eines zweiten Raumgeschosses Im Gegensatz dazu ist der Chor ein klassischer Turmchor wie man ihn in vielen Kirchen in Suddeutschland findet Ein im Vergleich zur Breite des Schiffs deutlich schmalerer gotischer Chorbogen trennt den Chor vom Hauptschiff Auch das sudliche Seitenschiff ist deutlich vom ubrigen Raum abgetrennt Eine runde mit farbigem Gips verputzte Saule zwischen zwei grossen Rundbogen tragt die Deckenlast zwischen Haupt und Seitenschiff Die Sicht zum Chor und damit zum Altar ist auf einigen Platzen im Seitenschiff behindert Von fast allen Platzen aus sehr gut zu sehen ist die reich verzierte barocke Predigtkanzel mit ihrem Schalldeckel Ausmalung BearbeitenAn der Westwand der Kirche fallt ein grosses buntes mittelalterliches Fresko auf das eine Auferstehungsszene zeigt Es wurde bei der Restaurierung 1958 aufgedeckt An einigen alten Teilen der Wande des Kirchenschiffs die noch aus der Zeit vor der Erweiterung der Kirche von 1620 stammen hat sich der Rest eines Prophetenzyklus erhalten zu dem auch die vollstandig erhaltene Konigsgestalt uber der Kanzel zahlt 2 Die Grundbemalung der Kassettendecke sowie der beiden Querbalken stammt ebenfalls aus dem Mittelalter Sie ist unter Hans Stieglers Bandelwerk Ubermalung aus dem Rokoko noch erkennbar Anlasslich dieser Ausmalung wurde auch die Verzierung mit goldenen Halbkugeln in die Felder der Decke eingebracht Auffalligstes Ergebnis dieser Verschonerung sind jedoch Stieglers Olbilder die die gesamte Lange der Emporenbrustungen bedecken Sie zeigen auf der Adelsempore im Suden Christus die 12 Apostel und die vier Evangelisten Auf der Mannerempore wird fortlaufend von der West zur Nordseite die biblische Geschichte von der Erschaffung der Welt bis zum jungsten Gericht sowie die Dreieinigkeit dargestellt Die Renaissance Ausmalung von Jorg Herzog im Chor zeigt uber dem Sakristei Eingang die Erschaffung des Menschen im Paradies sowie die Geschichte von Kain und Abel Links des ostlichen Chorfensters ist Moses mit den 10 Geboten zu sehen rechts des Fensters sein Bruder Aaron Die Darstellung der Erschaffung der Welt chorseitig uber dem Chorbogen war wegen fruherer Arbeiten nicht mehr restaurierbar 3 An der Westwand schuf Herzog eine Inschriftenkartusche in der in unbeholfenem Latein uber die Vertreibung des wegen ungebuhrlichen Verhaltens in Ungnade gefallenen Pfarrers Georg Ruckenbrodt 1596 berichtet wird nbsp Mittelalterliches Fresko an der Westwand nbsp Kassettendecke uber dem Kirchenschiff nbsp Renaissancemalerei und Bandelwerk am Ostfenster des Chors nbsp Detail der Sudempore die Evangelisten nbsp Detail der Nordempore David totet Goliath Konig Salomo nbsp Detail der Nordempore Taufe Jesu Martin Luther mit dem Schwan dem Attribut Luthers nbsp Detail der Nordempore Auferstehung und Himmelfahrt beachte die zuruckgelassenen Schuhe nbsp Putto Wandmalerei am Durchgang zum TreppenturmOrgel Bearbeiten nbsp Die OrgelDie 1766 feierlich eingeweihte Orgel stammt von dem angesehenen Orgelbaumeister Johannes Weinmar aus Bondorf Sie ist geschmuckt mit den Figuren musizierender Engel sowie mit reichlich vergoldetem Rankenwerk Ursprunglich stand sie auf einer eigens angefertigten Empore Letztere entfiel aber bei einer Renovierung der Orgel im Jahr 1898 Bei jener Renovierung wurde auch das Klangwerk durch ein dem damaligen Zeitgeschmack entsprechendes ersetzt Bei der zweiten Renovierung 1981 wurde wiederum ein neues Klangwerk eingesetzt das dem ursprunglichen barocken Vorbild moglichst nahekommen soll Die Orgel verfugt uber insgesamt 21 Register verteilt auf Hauptwerk Positiv und Pedal nbsp Musizierender Engel links nbsp Rechte Seite mit EngelsfigurGrabmaler und Epitaphien BearbeitenDie Amanduskirche diente nicht nur als Dorfkirche sondern auch als Reprasentationsort und Grablege der ortlichen Herrscherhauser Davon zeugen an der sudlichen Ostwand die beiden Grabmaler von Bernhard 1467 und Werner 1492 Nothaft beide Angehorige der Ritterfamilie Nothaft Daneben befindet sich die ganze Hohe der Wand einnehmend das farbenprachtige und reich verzierte Rokoko Grabmal von Ludwig von Gemmingen 1694 1771 Ausserdem wurden auch dessen zehnjahriger Sohn Eberhard und die zweijahrige Tochter Albertina seines Sohnes Ernst dort bestattet Die Beisetzung von Albertina von Gemmingen 1798 war die letzte Bestattung in der Kirche Im Chor finden sich eine ganze Reihe von teils wegen der bildhauerischen Gestaltung teils wegen der Farbgebung beachtlichen Grabstatten und Epitaphien Sie erinnern an Mitglieder der Adelsfamilien Hallweil Freyberg Stammheim Sachsenheim und Breitenbach aus der Renaissancezeit Die zugemauerte Grablege dieser Familien befindet sich unter dem Chor nbsp Grabmal Ludwig von Freyberg 1569 nbsp Grabmal Friedrich von Breitenbach 1588 und Ehefrau Radigunda geb von Freyberg nbsp Grabmal Hans Georg von Hallweil 1593 und Ehefrau Maria Magdalena geb von Freyberg nbsp Grabmal Ludwig von Gemmingen 1771 Kirchturmuhr Bearbeiten nbsp Altes Uhrwerk der AmanduskircheDas alte Uhrwerk der Kirchturmuhr stammte aus der Mitte des 18 Jahrhunderts Es war in der Werkstatt des Grossbottwarer Uhrmachers und Schlossers Georg Daniel Seyffer gefertigt worden 1856 wurde es durch den Ludwigsburger Uhrmacher Bauer instand gesetzt Letztlich konnte es nur durch zahlreiche teure Reparaturen in Gang gehalten werden sodass 1938 eine neue Uhr mit elektrischem Uhrwerk angeschafft wurde Seitdem verwahrloste das alte Uhrwerk in Lagerraumen 4 Es hat ein Gehwerk und drei Schlagwerke Vom Viertelstundenschlag wurde uber einen Hebel das Schlagwerk der Stunde ausgelost Als besonderen Komfort hat das Stundenwerk einen Nachschlag mit einem anderen Glockenschlag So konnten die Anwohner durch den ersten Stundenschlag aufmerksam geworden beim Nachschlag konzentriert mitzahlen Bemerkenswert ist auch die hervorragende Schmiedearbeit Das Gestell ist fast nur mit Keilen versteift es gibt kaum Schrauben 4 2015 stellten der Freiberger Uhrenliebhaber Helmut Meffle und der Uhrenspezialist Klaus Keith aus Schwabisch Hall das Uhrwerk in gemeinsamer Arbeit wieder her Keith hatte fruher das Uhrenmuseum in Mainhardt betrieben Sie zerlegten das alte Uhrwerk entrosteten die Teile und schutzten sie mit einem Wachsuberzug gegen Korrosion Fehlende Teile wie Pendel Pendelstange Pendelfeder und einige Wellen stellte Keith in Handarbeit wieder her Bei einigen losen Teilen die nur mit Draht festgebunden waren musste ausprobiert werden wo sie hingehoren Auch die Originalgewichte die 40 kg 50 kg wogen fehlten Sie wurden allerdings nicht ersetzt 4 Das Uhrwerk ist nun im Eingangssaal des Freiberger Rathauses ausgestellt so dass die Mechanik sichtbar ist und erklart werden kann Kraft eines noch heute gultigen Vertrages aus dem Jahr 1892 ist die Burgergemeinde verpflichtet die Kosten fur die Turmuhr zu tragen Auch die ursprunglichen Kosten waren mit 263 Gulden von der Gemeindepflege getragen worden Die Pfarrpflege hatte lediglich einen Zuschuss von 50 Gulden bezahlt 4 Literatur BearbeitenErwin Rall Die Kirchenbauten der Protestanten in Schwaben und Sudfranken im 16 und 17 Jahrhundert maschinenschriftliche Dissertation TH Stuttgart 1922 S 20 f Zeichnung Nr 11 Bild Nr 5 Amanduskirche Freiberg am Neckar Stadtteil Beihingen Kirchenfuhrer nach Pfr O Majer Freiberg o J ca 1985 Amanduskirche Freiberg am Neckar Kirchenfuhrer Erhaltlich bei der Kirchengemeinde Friedrich Winter Amanduskirche Beihingen Die Chronik einer Kirche zwischen Herrschaft und Burgerschaft Memminger Freiberg am Neckar 2001 ISBN 3 9807733 0 2 Faltblatt Ein herzliches Willkommen mit Grundriss und Kunstwerke Plan Beihingen o J Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Amanduskirche Freiberg am Neckar Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ausfuhrliche Beschreibung und mehr Bilder auf Kirchen Online de Internetauftritt der Amandus KirchengemeindeEinzelnachweise Bearbeiten Ulrich Zimmermann Die Predigtkirche und die Querkirche Protestantischer Kirchenbau in Wurttemberg Eine Studie zur Geschichte und Theologie des Kirchenraums und zur Entstehung zweier Kirchenbautypen Neulingen 2023 besonders S 247 270 ISBN 978 3 949763 29 8 Markus Otto Nachreformatorische Gemalde in den Kirchen des Kreises Ludwigsburg In Ludwigsburger Geschichtsblatter XVI 1964 S 30 56 hier S 42 44 Markus Otto Nachreformatorische Gemalde in den Kirchen des Kreises Ludwigsburg In Ludwigsburger Geschichtsblatter XVI 1964 S 30 56 hier S 40 42 a b c d Beate Volmari Uhrwerk aus dem Jahr 1747 wird jetzt instand gesetzt In Ludwigsburger Kreiszeitung Ludwigsburg 24 September 2015 S 11 48 9375 9 205 Koordinaten 48 56 15 N 9 12 18 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Amanduskirche Beihingen amp oldid 234253094