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Die Schlusselburg ist eine abgegangene Hohenburg auf einem 290 m u NN hohen Bergsporn uber dem Weiler Talhausen im Glemstal der zur Stadt Markgroningen im baden wurttembergischen Landkreis Ludwigsburg gehort Die Burg wurde um 1545 zerstort oder aufgegeben ihre Ruine im 19 Jahrhundert abgebrochen und im 20 Jahrhundert zugeschuttet SchlusselburgBurgstall der wust gefallenen SchlusselburgBurgstall der wust gefallenen SchlusselburgAlternativname n Aussere BurgStaat DeutschlandOrt Markgroningen TalhausenEntstehungszeit vor 1380Burgentyp HohenburgErhaltungszustand BurgstallStandische Stellung Ministeriale oder EdelfreieGeographische Lage 48 55 N 9 4 O 48 913559 9 06647 290 Koordinaten 48 54 48 8 N 9 3 59 3 OHohenlage 290 m u NNw1 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Burgherren gesucht 1 1 1 Burg von Konrad von Schlusselberg 1 1 2 Burg der Rietpurer Ministerialen 1 2 Von der Ruine zum Burgstall und Schuttplatz 1 3 Geographische Ruckschlusse 1 3 1 Sankt Johanns Kapelle mit zusatzlicher Siedlung 1 3 2 Eine alte Strasse unter dem Schutz der Burg 2 Sage 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksGeschichte BearbeitenBurgherren gesucht Bearbeiten Burg von Konrad von Schlusselberg Bearbeiten nbsp Bildausschnitt um 1800 mit der Ruine der Schlusselburg und der Frauenkirche Unterriexingen am linken Bildrand In der oben stehenden Legende wird auf sie verwiesen A nbsp Schlusselberg mit Burgstall von Westen nbsp Die Allmende um den Standort der Sankt Johanns Kapelle konnte auf eine wustgefallene Siedlung zuruckgehen nbsp Potenzieller Verlauf der 1480 verfugten B10 Umleitung uber Gruningen und die vordere oder hintere Steige orange an der Schlusselburg roter Punkt vorbei Karte von 1840 nbsp Hohlweg Relikte der Vorderen Steige am Schlusselberg vom Burgstall aus betrachtet nbsp Bergsporn des Schlusselbergs vom Gestut an der Vorderen SteigeDie Hohenburg im Gewann Schlusselberg deren Spornlage teils steil zur Glems abfallt soll gemeint gewesen sein als 1380 eine Aussere Burg von Groningen erstmals urkundlich erwahnt wurde Erbauer und Bewohner der Schlusselburg oberhalb dem heutigen Ortsteil Talhausen sind nicht bekannt Wegen seines Namens wird sie gerne dem Edelfreien Konrad II von Schlusselberg zugeschrieben 1 der von 1322 bis 1336 das Gruninger Reichssturmfahnlehen mit Reichsburg und Stadt innehatte Warum der in der Frankischen Schweiz beguterte Schlusselberger ohne mannlichen Erben eine zusatzliche Burg bei Gruningen hatte bauen oder erwerben sollen erscheint jedoch unschlussig Zumal er das Gruninger Lehen auf Druck des Konigs Ludwig dem Bayern 1336 an den Grafen Ulrich III von Wurttemberg abtrat und den Verkaufserlos in seiner Heimat offenbar in seine 1336 gegrundete Stadt Schlusselfeld investierte Burg der Rietpurer Ministerialen Bearbeiten Wahrscheinlicher ist die These dass die Burg weit fruher entstand und einem niederadligen Rittergeschlecht gehorte Moglicherweise waren es die im 12 Jahrhundert nachweisbaren Ortsadeligen von Gruningen oder die in der Gegend mehrfach belegten Rietpurer auch von Rieppurg oder Ruppurg genannt Denn im Jahre 1399 verkaufte die damals mit dem Heilbronner Edelknecht Rudolf Kamrer und ab 1410 mit dem Edelfreien Siegfried Osterbrunn von Riexingen verheiratete Anna von Klingenberg jenen rund 30 Morgen grossen Orts und Flurteil des damals noch eigenstandigen Orts Talhausen der fruher dem Rietpur war d h gehorte und den die Wurttemberger Grafen noch nicht besassen an Graf Eberhard den Milden In den Besitz des Talhauser Anteils kam sie vermutlich uber ihre Mutter Anna von Sachsenheim In die Verkaufsmasse konnte auch ein Teil der Schlusselburg und die Sankt Johanns Kapelle eingeschlossen gewesen sein Denn 1530 wird in einer Stiftungsurkunde ein Fruhmesser namens Albert von Vaihingen oder Vohingen erwahnt der laut Graf Eberhard II von Wurttemberg am Altar St Johannis in castro nostro gewesen ist 2 Die niederadligen Geschlechter von Rietpur g und die von Klingenberg sollen ursprunglich weissenburgische dann ebersteinische bzw badische Ministeriale gewesen sein Der als Glockenstifter der Markgroninger Stadtkirche uberlieferte Graf Hartmann III von Gruningen war mit einer Tochter des edelfreien Herren von Eberstein verheiratet Vielleicht kam der Rietpur uber diese Verbindung ins Markgroninger Umfeld Oder uber die moglicherweise mit ihnen verwandten Herren von Rosswag mit denen sie sich das badische Dorf Spessart teilten In einer von Crusius zitierten Bestandsaufnahme von 1536 wird die Burg allerdings Burg Schlusselberg genannt ubi St Johannis fanum stat fuisse arcem Schlusselberg appellatam was andererseits auf Konrad von Schlusselberg und eine fruhere Inbesitznahme durch die Wurttemberger hinweisen konnte 3 oder eben doch nur auf den heute noch vielerorts gangigen Flurnamen Schlusselberg Von der Ruine zum Burgstall und Schuttplatz Bearbeiten 1545 soll die Burg zerstort gewesen sein 3 Im 19 Jahrhundert wurde die im nebenstehenden Bildausschnitt noch sichtbare Ruine schliesslich abgebrochen In den umliegenden Weinbergmauern finden sich zahlreiche behauene Steine die von der Ruine stammen konnten In den 1960er Jahren liess die Stadtverwaltung die letzten sichtbaren Grundmauer und Grabenreste durch Mull und Bodenablagerungen uberdecken Leider ohne die Uberbleibsel der Ruine vorher zu dokumentieren Geographische Ruckschlusse Bearbeiten Sankt Johanns Kapelle mit zusatzlicher Siedlung Bearbeiten Sudlich des Burgstalls und etwas tiefer gelegen uberdauerte die so genannte Sankt Johanns Kapelle die Burg noch fur langere Zeit Im Mittelalter war sie moglicherweise von einer kleinen wust gefallenen Siedlung umgeben Die Flache ist jedenfalls bis heute als ehemalige Allmende im Besitz der Stadt 4 Schliesslich konnte auch der Ortsname Talhausen auf zusatzliche Gehofte auf der Hohe hinweisen Eine alte Strasse unter dem Schutz der Burg Bearbeiten Vier parallel vom Kapellen Standort nach Talhausen fuhrende bzw nachvollziehbare Wegvarianten und insbesondere deren Hohlweg Relikte in der bis heute erhaltenen Schafweide lassen darauf schliessen dass auf diesem aus Markgroninger Sicht vorderen Pendant zur Hinteren Steige nordlich der Schlusselburg einst reger Verkehr herrschte Doch wohin sollte der Weg uber Talhausen hinaus gefuhrt haben Entweder den gegenuber liegenden flacheren Talhang hinauf in Richtung Vaihingen Enz bzw Oberriexingen vorbei an der Burg Dauseck So konnte die von Graf Eberhard im Bart 1480 umgeleitete B10 unter dem Schutz Gruningens und zweier Burgen durch Talhausen gefuhrt worden sein Oder der Weg von Markgroningen nach Unterriexingen fuhrte einst nicht uber den Hohenrucken des Ruxarts sondern vorbei an der Schlusselburg und durch Talhausen weiter glemsabwarts Wegen des fehlenden Flussregimes und haufigen Hochwassers mit entsprechenden Strassenschaden wurden Wegfuhrungen durch enge Flusstaler im Mittelalter allerdings gemieden Ein Weder noch als dritter Erklarungsansatz dass die Wegrelikte an der Burg vorbei also nur zur Anbindung der wenigen Talhauser Gehofte an Gruningen dienten erscheint in Anbetracht der Duplizitat von Vorderer und Hinterstaig und der heute noch nachvollziehbaren Nutzungsintensitat der vorderen Steige nahezu ausgeschlossen Als die Gruninger Reichsburg vermutlich im 13 Jahrhundert in der Nordwestecke der Stadt erbaut wurde konnte diese vermutete Strasse bereits an Bedeutung verloren haben da die Stadt ansonsten in dieser Richtung sicher ein eigenes Tor bekommen hatte anstatt nur eine Durchfahrtsmoglichkeit durch die mit zwei Toren versehene Reichsburg Oder die Wegrelikte gehen tatsachlich auf die ab 1480 bis etwa 1520 verlegte B10 zuruck und liessen damit keinen Ruckschluss auf die Standortwahl des ersten Burgherrn zu siehe Karte Sage BearbeitenNach einer alten Sage soll die Schlusselburg durch einen unterirdischen Gang mit der Festung Hohenasperg verbunden gewesen sein 5 Siehe auch BearbeitenGeschichte Gruningens Markgroningen Konrad von Schlusselberg zu GruningenLiteratur BearbeitenLudwig Friedrich Heyd Geschichte der vormaligen Oberamts Stadt Markgroningen mit besonderer Rucksicht auf die allgemeine Geschichte Wurttembergs Stuttgart Loflund 1829 Als Faksimile Ausgabe zum Heyd Jubilaum hrsg v Arbeitskreis Geschichtsforschung Heimat und Denkmalpflege Markgroningen 1992 Max Miller Gerhard Taddey Hrsg Handbuch der historischen Statten Deutschlands Band 6 Baden Wurttemberg Kroners Taschenausgabe Band 276 2 verbesserte und erweiterte Auflage Kroner Stuttgart 1980 ISBN 3 520 27602 X Hermann Romer Markgroningen im Rahmen der Landesgeschichte I Urgeschichte und Mittelalter Markgroningen 1933 S 111 121 Paul Sauer Tamm Geschichte einer Gemeinde Tamm 1980 Einzelnachweise Bearbeiten Hierzulande nannte er sich Konrad von Schlusselberg zu Gruningen Heyd 1829 S 192 f bezieht diesen auf die Schlusselburg vermutlich war aber die Burgkapelle in der Reichsburg gemeint Siehe Urkunde im HStA Stgt A 602 Nr 8788 LABW online a b Heyd 1829 S 192 f Heyd 1829 S 193 1536 Da wo ein Allmand Platz ist ehe der Staigweg und der zur Schlusselburg beginnt Weitere Nennung im Lagerbuch der Geistlichen Verwaltung von 1554 Ain halben Morgen Wingarts ungevarlich der Schlusselberg genannt hat in Besitzung dieser Zeit Veit Sattler zwischen der Almand under Sant Johanns Kirchlen zu beiden Seiten gelegen stosst oben und unten auf die Allmand Klaus Graf Sagen rund um Stuttgart G Braun Buchverlag GmbH Karlsruhe 1995 ISBN 3 7650 8145 0 S 188 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schlusselburg Markgroningen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Schlusselburg bei burgeninventar deBurgen und Schlosser im Landkreis Ludwigsburg Edelmannshaus Affalterbach Schloss Aldingen Burgruine Altrosswag Burg Altsachsenheim Altes Schloss Beihingen Neues Schloss Beihingen Obere Burg Besigheim Oberamtei Besigheim Untere Burg Besigheim Schloss Bietigheim Burg Bonnigheim Steinhaus Bonnigheim Schloss Ditzingen Schloss Favorite Mauseturm Freudental Schloss Freudental Oberes Schloss Geisingen Unteres Schloss Geisingen Schloss 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