Sckell (Schreibweise auch Skell bzw. Skehl) ist der Name einer deutschen Gärtner- und Malerfamilie.
Einleitung Bearbeiten
Die Sckell sind eine weitverzweigte Familie von Malern wie z. B. Ludwig Skell oder Ludwig Sckell, Gartenbauarchitekten beziehungsweise Forstleuten. Seit dem 17. Jahrhundert sind diese dänischen Ursprungs als Gärtner nachzuweisen. Verwandtschaftliche Beziehungen bestehen zu den Gärtnerdynastien der Koellner und Petri im mittel- und süddeutschen Raum.
Gewissermaßen etwas aus der Art geschlagen ist Johann Georg Sckell, der Gerichtsschultheiß und Geldeinnehmer unter dem Herzog Johann Georg I. (Sachsen-Eisenach) (1634–1686) gewesen war.
Als Stammvater des thüringischen Zweiges der Sckell gilt dessen Sohn Johann Valentin Sckell, der Oberförster und Wildmeister war. Sein Sohn Johann Georg Christian Sckell war beteiligt an der ersten Forsteinrichtung in einem deutschen Land. Die Sckell waren jahrzehntelang Hofgärtner in Weimar insbesondere Belvedere, wovon einer Otto Ludwig Sckell an der geschichtlichen Aufarbeitung wirkte, aber auch u. a. in München/Nymphenburg beziehungsweise im Brandenburgischen und Hessischen tätig. Friedrich Ludwig Sckell beispielsweise war der Begründer des klassischen Landschaftsgartens in Deutschland und zugleich Stadtplaner. Seinen Namen trägt die Auszeichnung für hervorragende Landschaftsarchitekten Friedrich-Ludwig-von-Sckell-Ehrenring. Es ließe sich Carl August Sckell anführen, der bayerischer Hofgarten-Intendant gewesen war. Eine besonders hohe Konzentration der Sckell als Gartenarchitekten ist aber in den Thüringischen Landen auszumachen. Außer in Weimar waren weitere tätig z. B. in Wilhelmsthal bzw. Marksuhl oder Eisenach. Unter den Malern ist u. a. Ludwig Sckell hervorzuheben, der Ehrenmitglied der Akademie der bildenden Künste München gewesen war.
Zu bemerken ist, dass es auch einen nicht unbedeutenden archivalischen Nachlass dieser Familie gibt.
Mitglieder der Familie Sckell Bearbeiten
Nachfolgende Auflistung ist keine vollständige Erfassung aller Familienmitglieder.
- Johann Georg Sckell (* 1634; † 31. Mai 1706 in Marksuhl bei Eisenach), Gerichtsschultheiß und Geldeinnehmer bzw. Wildmeister. Vater von Johann Georg Wilhelm Sckell und Johann Valentin Sckell.
- Matthias Sckell (1760–1816), Landschaftsgärtner und Hofgärtner; Sohn von Johann Wilhelm Sckell.
- Carl August Sckell, auch Karl Skell (1793–1840), bayerischer Hofgarten-Intendant; Sohn von Matthias Sckell.
- Friederike Sckell, Tochter von Matthias Sckell, verheiratet mit Karl Ludwig Seitz, der nach dessen Tod Carl August Sckells Nachfolger wurde.
- Johann Friedrich Sckell (* 1725 in Reckahn), seit 1746 Weilburg-Nassauischer Gärtner; 1750 als Hofgärtner in Neu-Saarwerden und auf dem Windhof b. Weilburg nachgewiesen, 1757 Hof- und Lustgärtner sowie Bauinspektor in Weilburg. Nicht ausgeführte Gartenpläne aus dem Jahr 1762 für das Jagdschloss Lichtenthal b. Neuwied. Plan für die erste Gartenanlage in Wilhelmsthal b. Eisenach (ebenfalls nicht ausgeführt); ab 1773 Nassau-Oranischer Hofgärtner und Bauinspektor/Baudirektor im Fürstentum Dillenburg und der Herrschaft Beilstein. Einer der Taufpaten von Friedrich Ludwig Sckell.
- Johann Valentin Sckell (* 1694 in Marksuhl; † 1769 in Marksuhl), Wildmeister; verheiratet mit der Tochter des Hofgärtners Johann Nikolaus Petri; Sohn von Johann Georg Sckell.
- Karl August Christian Sckell (auch: Carl August Christian Sckell) (* 4. Februar 1801 in Belvedere b. Weimar; † 1874 in Dornburg/Saale), Anstellung am Botanischen Garten Jena, ab 1823 Hofgärtner und Schloßkastellan in Dornburg; Sohn von Johann Conrad Sckell.
- Johann Christian Sckell (* 1773 in Wilhelmsthal (Marksuhl) b. Eisenach; † 1857 in Belvedere b. Weimar), Hofgärtner in Belvedere b. Weimar, ab 1840 Garteninspektor; Sohn von Johann Georg Sckell; heiratete seine Cousine, die Tochter von I.L.G. Sckell.
- Johann Georg Christian Sckell (* 1721 in Eisenach; † 1778), Oberförster und Wildmeister in Troistedt; Sohn von Johann Valentin Sckell
- Johann Ludwig Gottlieb Sckell (* 26. April 1740 in Marksuhl, † 1808), Oberförster und Wildmeister in Troistedt, Bruder von Johann Georg Christian Sckell
Weiterhin gehören zu Familie:
- Ludwig Skell (1842–1905), Landschafts-, Genre-, Bildnismaler, Lithograph.
- Fritz Skell (1885–1961), Maler und Zeichner, Illustrator medizinischer, biologischer und zoologischer Werke.
- Ludwig Julius Sckell (* 1890 in Eisenach; † 1963), bis 1921 Großherzoglicher Obergärtner in Dornburg/Saale, danach in Eisenach.
- Friedrich Walther Sckell (* 1894 in Eisenach; † 1915 in Wołkusz (Polen)), Gärtner.
- Robert Sckell (1979 in München) Künstler und Musikproduzent.
Literatur Bearbeiten
- Sckell. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 30: Scheffel–Siemerding. E. A. Seemann, Leipzig 1936, S. 396–397.
- Karl Lohmeyer: Südwestdeutsche Gärten des Barock und der Romantik mit ihren in- und ausländischen Vorbildern nach dem Arbeitsmaterial der saarländischen und pfälzischen Hofgärtnerfamilie der Koellner. Saarbrücker Abhandlungen zur südwestdeutschen Kunst und Kultur. Band 1. Saarbrücken, 1937.
- Otto Sckell: Ahnentafel von Julius Otto Franz Christian Sckell: Gartenkondukteur zu Ettersburg, Hofgärtner und Garteninspektor in Belvedere b. Weimar, geb. Eisenach 30.1.1829, gest. Weimar (pensioniert) 14.6.1915, ersch. ca. 1920. Enthalten in: Stammtafel der Sckell's: Thüringer Linie mit Einschluß des Argentinischen- u. Schweizer Zweiges, ca. 1944.
- Horst Ludwig: Sckell und Skell und andere Tiermaler: Münchner Landschaftsmaler im 19. und frühen 20. Jahrhundert. 13. Folge. In: Weltkunst. 57, 1987, S. 3690–3694.
- Jutta Fulsche: Faniliennachlass Sckell. Repertorien des Thüringischen Hauptstaatsarchivs Weimar, Band 3. Weimar 1996.
- Peter Lack: Die Gärtner- und Künstlerfamilie Sckell. In: Die Gartenkunst. Jahrgang 14, Heft 2, 2002, S. 195.
- Jan Woudstra: The Sckell Family in England (1770–1830). In: Die Gartenkunst. Jahrgang 14, Heft 2, 2002, S. 211.
- Iris Lauterbach (Hrsg.): Friedrich Ludwig von Sckell (1750–1823). Gartenkünstler und Stadtplaner. Wernersche Verlagsanstalt, Worms 2002, ISBN 3-88462-190-4.