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Georg Friedrich Steinmeyer 21 Oktober 1819 in Walxheim 22 Februar 1901 in Oettingen war ein deutscher Orgelbauer Firmenplakette in St Christophorus Muhlfeld Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Orgelbau 2 1 Windladen 3 Harmoniumfertigung 4 Familie 5 Mensch und Personlichkeit 6 Ehrungen 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGeorg Friedrich Steinmeyer wuchs zunachst auf dem elterlichen Bauernhof in Walxheim auf Als seine Eltern 1830 nach Oettingen umzogen kam er zu seinen Grosseltern nach Ostheim in Pflege 1832 starb der Vater die Mutter ging 1833 zuruck nach Walxheim und nahm den Sohn wieder zu sich 1834 begann er bei einem Verwandten in Oettingen eine Schreinerlehre Die Werkstatt gehorte dem Orgelbauer Aloys Thoma 1795 1843 aus Aitrang Die Schreinerlehre beendete er 1838 mit der Gesellenprufung Danach lernte er im selben Betrieb noch bis 1842 den Orgelbauerberuf Nach der Gesellenprufung ging er auf Wanderschaft uber Augsburg Joseph Anton Bohl nach Ulm zu Franz Sales Hechinger und erhielt dann von 1843 bis 1847 eine Anstellung bei der Orgelbaufirma Walcker in Ludwigsburg 1847 ubernahm er in Oettingen die Werkstatt von Thoma und machte sich selbstandig Nachdem er 1851 in Nordlingen die Meisterprufung bestanden hatte erhielt er auch in Oettingen die Gewerbeerlaubnis Der Standort in Oettingen war gut fur eine neue Orgelbaufirma geeignet weil er gleich weit entfernt von den nachsten Orgelbauzentren Augsburg und Nurnberg lag Der renommierteste Konkurrent Walcker befand sich jenseits der Landesgrenze im Konigreich Wurttemberg Ausserdem lag Oettingen auch an der neu gebauten Ludwig Sud Nord Bahn von Lindau nach Hof was den Transport des Materials und der Orgelteile sehr erleichterte Orgelbau BearbeitenSiehe auch G F Steinmeyer amp Co Die erste Orgel baute er 1848 fur die evangelische Kirche in Frankenhofen Der Betrieb expandierte schnell 1860 beschaftigte er bereits 15 Mitarbeiter in den 1880er Jahren 50 und in den 1890er Jahren uber 70 Personen Opus 100 ging 1871 nach Naila und Opus 200 mit III 54 wurde 1880 fur die Munchner Frauenkirche gebaut Sein grosstes Werk war 1883 Opus 245 mit III 70 Registern fur den Speyerer Dom Bis 1899 wurden 676 neue Orgeln gebaut 377 einmanualige 287 zweimanualige und 12 dreimanualige 1 Fur den Erfolg der Steinmeyer Orgeln war entscheidend dass sie eine hohe Qualitat besassen sehr zuverlassig waren und eine gute Spieltechnik hatten Windladen Bearbeiten Bei Walcker hatte er die Kegellade kennengelernt die dieser seit 1842 baute 2 Bereits Steinmeyers erste Orgel hatte Kegelladen Sie war die erste mit dieser Bauweise in Bayern Auch alle weiteren hatten Kegelladen ausser Opus 2 die mit Schleifladen versehen war Damit bei grosser Registeranzahl die Tastatur nicht zu schwergangig wurde baute er teilweise zusatzlich Barkerhebel ein zuerst 1879 in St Lorenz in Nurnberg fur die Hauptwerk Traktur Opus 193 mit III 48 3 In den 1890er Jahren wurde dann die mechanische Kegellade teilweise durch die sogenannten Kegelladen mit pneumatischen Vorgelege ersetzt Dabei wird das Kegelventil statt uber eine Welle und Armchen von einem Balg geoffnet Ab der Jahrhundertwende hat sich die pneumatische Kegellade mehrheitlich durchgesetzt Friedrich Witzig ein Mitarbeiter bei Steinmeyer seit 1857 4 konstruierte 1895 die sogenannte Taschenlade fur die er 1896 ein Patent bekam 5 Es ist ein Membranventil das die Funktion des Kegelbalgs und Kegelventils in einem Bauteil vereint Harmoniumfertigung BearbeitenIm Jahr 1858 stellte Steinmeyer den zwanzigjahrigen Schreiner Friedrich Hessing ein und liess ihn bei Schiedmayer in Stuttgart zum Harmoniumbauer ausbilden Nach seiner Ruckkehr startete er die Harmoniumfertigung 1864 verliess Hessing das Unternehmen weil sich eine Teilhaberschaft zerschlug dadurch dass der erfahrene Orgelbauer Johannes Strebel 1832 1909 ins Unternehmen kam Strebel war nach Lehre und Gesellenzeit bereits zwei Jahre von 1856 bis 1858 bei Steinmeyer gewesen Nachdem er von 1862 bis 1864 bei Cavaille Coll gearbeitet hatte sollte er als sein Vertreter nach Spanien gehen Strebel zog jedoch eine Anstellung bei Steinmeyer vor und ubernahm dort die Leitung der Abteilung Harmoniumbau Im Zeitraum von 1865 bis 1875 wurden bereits 550 Harmonien gefertigt dazu 90 Orgeln Am 1 Januar 1870 wurde Strebel Teilhaber der Firma die dann als Orgel und Harmoniumfabrik von Georg Friedrich Steinmeyer amp Cie Oettingen in Bayern firmierte 1884 trennten sich Steinmeyer und Strebel friedlich um Steinmeyers altesten Sohn Johannes an der Geschaftsleitung zu beteiligen Die Harmoniumabteilung leitete ab da Steinmeyers Sohn Wilhelm Strebel liess sich seine Anteile auszahlen und eroffnete damit in Nurnberg einen eigenen Orgelbaubetrieb der schon bald ein spurbarer Konkurrent wurde Von Steinmeyer wurden bis 1901 ungefahr 2000 Harmonien fertiggestellt zuletzt ca 100 Stuck jahrlich Familie BearbeitenIm Jahr 1851 heiratete Georg Friedrich Steinmeyer Johanna Beyhl 1829 1863 Mit ihr hatte er acht Kinder Theodor 1852 1880 Babette 1854 1880 Johannes 1857 1928 Berta Wolf 1863 1926 Johanna 1858 1882 Maria 1860 1915 Drei Kinder verstarben bereits im Kindesalter In zweiter Ehe war er seit 1864 mit Elisabeth Wolz 1894 aus Segringen verheiratet mit der er weitere 11 Kinder hatte Die Kindheit uberlebt haben Friedrich 1865 1931 Sophie 1866 1958 Gottlieb 1867 1950 Wilhelm 1868 1915 Ludwig 1870 1939 Albert 1874 1941 Magdalena 1876 1964 Funf seiner Sohne wurden ebenfalls Orgelbauer Mensch und Personlichkeit BearbeitenSteinmeyer war evangelisch aufgewachsen und engagierte sich viele Jahre in der Verwaltung seiner Kirche und im Kirchenvorstand Gute Beziehungen unterhielt er zu Wilhelm Lohe und seinem Kreis Gleichzeitig war ihm Toleranz zu den Katholiken eine Selbstverstandlichkeit Er war ehrenamtlich in der Verwaltung des Krankenhauses und der Witwenanstalt tatig 1888 grundete er den Krankenunterstutzungsverein der Gehilfen in der Hof Orgel und Harmoniumfabrik von G F Steinmeyer amp Co Im Gemeindekollegium und im Magistrat der Stadt war er insgesamt 40 Jahre tatig Ehrungen Bearbeiten1891 wurde ihm der Titel Kommerzienrat verliehen 1899 wurde er Ehrenburger der Stadt Oettingen Literatur BearbeitenHermann Fischer Die Orgelbauerfamilie Steinmeyer Pape Berlin 2011 ISBN 978 3 921140 90 1 Ludger Stuhlmeyer Ein Spiegel der Instrumentenbaukunst Georg Friedrich Steinmeyer In Curia sonans Die Musikgeschichte der Stadt Hof Heinrichs Verlag Bamberg 2010 ISBN 978 3 89889 155 4 Hermann Fischer 100 Jahre Bund Deutscher Orgelbaumeister 1891 1991 Orgelbau Fachverlag Rensch Lauffen 1991 ISBN 3 921848 18 0 Georg Brenninger Orgeln in Altbayern Bruckmann Munchen 1982 ISBN 3 7654 1859 5 Weblinks BearbeitenBiographie im Haus der Bayerischen Geschichte WerkverzeichnisEinzelnachweise Bearbeiten Fischer Die Orgelbauerfamilie Steinmeyer 2011 S 147 Ferdinand Moosmann Rudi Schafer Eberhard Friedrich Walcker 1794 1872 Musikwissenschaftliche Verlagsgesellschaft Kleinblittersdorf 1994 ISBN 3 929670 34 5 S 38 Fischer Die Orgelbauerfamilie Steinmeyer 2011 S 92 Fischer Die Orgelbauerfamilie Steinmeyer 2011 S 32 Fischer Die Orgelbauerfamilie Steinmeyer 2011 S 96 Normdaten Person GND 118617567 lobid OGND AKS VIAF 50018433 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Steinmeyer Georg FriedrichALTERNATIVNAMEN Steinmeyer Georg F KURZBESCHREIBUNG deutscher OrgelbauerGEBURTSDATUM 21 Oktober 1819GEBURTSORT WalxheimSTERBEDATUM 22 Februar 1901STERBEORT Oettingen in Bayern Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Georg Friedrich Steinmeyer amp oldid 234969278