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Eberhard von Holle 1531 32 in Uchte 5 Juli 1586 in Lubeck war ab 1561 Bischof von Lubeck zugleich Abt des Michaelisklosters Luneburg und ab 1564 Administrator des Bistums Verden Eberhard von Holle Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Jugend und Abt von St Michaelis zu Luneburg 1 2 Bischof von Lubeck 1 3 Erwahlter Bischof von Verden 2 Einzelnachweise 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenJugend und Abt von St Michaelis zu Luneburg Bearbeiten Eberhards Vater Johann Holle war Drost zu Bokeloh Wunstorf Ricklingen und Uchte Seine Bruder sind mehrfach als Kriegsobersten genannt 1549 trat er in die Schule des Klosters St Michaelis in Luneburg ein Ab 1550 studierte er an der Universitat Wittenberg 1 Vor 1555 ist er als Conventual in dieses Kloster unter seinem Onkel dem ersten lutherischen Abt Herbort von Holle 13 Dezember 1532 bis 12 Dezember 1555 eingetreten Bei dessen Tod wurde er sofort wegen der drohenden Einziehung des Klosters zum Abt gewahlt verwandelte diesen Titel aber 1564 vielleicht zur Sicherung des Besitzes in Herr vom Hause St Michaelis Bischof von Lubeck Bearbeiten nbsp Wappen Eberhard von Holles aus dem Gut Kaltenhof 1586 nbsp Relief mit Inschrift vom Gut Kaltenhof heute am Amtsgericht Bad SchwartauAm 16 Mai 1561 wurde er auf Betreiben des holsteinischen Adels und des Konigs von Danemark vom Domkapitel des Bistums Lubeck zum Koadjutor des Bischofs Johannes Tiedemann bestimmt Nur zwei Monate spater wurde er nach Tiedemanns Tod sein Nachfolger als Bischof Es gelang Eberhard von Holle dessen lutherische Position noch keineswegs klar war und den die Forschung als Diplomat und Opportunist 2 kennzeichnet sogar noch 1562 die papstliche Bestatigung seiner Wahl zu erreichen nachdem er auch vom Kaiser durch die Belehnung mit den Regalien anerkannt worden war Durch die Einfuhrung der Reformation in der Stadt Lubeck 1531 und in den holsteinischen Gebieten hatte er zwar keine geistliche Macht mehr war aber immer noch Reichsfurst und Landesherr im Hochstift Lubeck Die Reformation hatte Johannes Bugenhagen 1530 31 nach Lubeck gebracht Ab 1535 wurde der Hauptteil des Lubecker Domes lutherisch Im Kapitel und dem Bischof unterstehende Ostchor wurde erst 1571 durch Eberhard die Feier des lutherischen Gottesdienstes durchgesetzt wogegen das Domkapitel in einem Prozess vor dem Reichskammergericht klagte Durch ein kompliziertes Wahlverfahren gab es auch weiterhin bis 1803 katholische Domherren Erwahlter Bischof von Verden Bearbeiten Am 4 Februar 1564 nahm Bischof Georg von Braunschweig Luneburg im Einverstandnis mit dem mehrheitlich protestantischen Kapitel ihn zum Koadjutor von Verden an um die 1561 eingefuhrte Reformation zu erhalten 3 Nach Georgs Tod am 18 Dezember 1566 ubernahm er sofort die Administration und wurde am 21 Februar 1567 vom Domkapitel offiziell Bischofsamt gewahlt Fur dieses Amt erhielt er selbstverstandlich keine papstliche Bestatigung 1574 einigte er sich mit Herzog Wilhelm von Luneburg uber den Grenzverlauf zwischen dem Bistum Verden und dem Furstentum Luneburg sowie der Grafschaft Hoya Die Verhandlungen hatten 20 Jahre gedauert Die Grenze wurde mit zahlreichen behauenen Steinen Snedenstein Schwedenstein bzw Hauenstein markiert die auf der einen Seite das bischofliche Kreuz und auf der anderen den Luneburger Lowen bzw die Hoyaer Barentatzen zeigen Inschriften zwischen Stift Verden und der Grafschaft Hoya lauten DES STIFTES VERDEN Wappen V G G EVERHARDT VON HOL LE BISCHOF ZU LUBECK ADMI NISTRATOR DES STIFTES VERDEN ABET UND HERE VON HUSE ZU SANCTE MICHELI IN LUNEBURG ANNO 1575DER GRAVESCHAVE HOIA GRENSE Wappen TE GRAVE TOR HOIA UN D BROCKHUSEN1576 berief er Friedrich Dedekind 1524 1598 als Pastor an die Michaeliskirche in Luneburg und zum Inspektor der Kirchen in Verden Eberhard unterzeichnete als Bischof von Lubeck und Administrator von Verden die Konkordienformel von 1577 und das Konkordienbuch von 1580 4 Im Zuge der Einfuhrung der Reformation im Stift Verden 1568 hat er die bestehende Lateinschule am Dom zu Verden 1578 fundiert erneuert und erweitert das heutige Domgymnasium Verden Er besass mehrere feste Schlosser Seinem Bruder Johann kaufte er ein Gut in Mulmshorn OT von Rotenburg Wumme das sich uber das ganze Dorf erstreckte Da er das Bistum Verden entgegen dem Passauer Vertrag und dem Augsburger Religionsfrieden besass hatte er die papstliche Bestatigung nie erhalten aber auch nicht nachgefragt Die Kurie nannte ihn daher am 15 April 1583 das schandlichste Ungeheuer Er starb infolge eines schweren Sturzes und wurde in der Kirche zu St Michaelis beigesetzt Im April 1965 wurde ihm bei der Neugestaltung der Eingangshalle des Domgymnasiums als Grunder ein Denkmal gesetzt Einzelnachweise Bearbeiten Immatrikulation von Eberhardus von Holle Wolf Dieter Hauschild Kirchengeschichte Lubecks Lubeck 1981 S 255 Die Pfarrgemeinde der Bischofsstadt Verden war nach einer ersten lutherischen Predigt 1558 seit 1561 definitiv evangelisch siehe Gemeindelexikon Verden St Johannis Vgl BSLK S 15 und S 762 Literatur BearbeitenGeorg Wilhelm Dittmer Genealogische und biographische Nachrichten uber Lubeckische Familien aus alterer Zeit Dittmer Lubeck 1859 S 46 Digitalisat Herbert Kater Genealogie der Familie von Holle 1128 1955 Das Stadthaus von Oberst Johann von Holle dem Alteren in Wunstorf Niedersachs Landesverein fur Familienkunde Hannover 1995 Sonderveroffentlichung 27 Karl Ernst Hermann Krause Eberhard confirmirter Bischof des Stifts Lubeck In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 5 Duncker amp Humblot Leipzig 1877 S 547 f Wolfgang Prange Holle Eberhard von In Olaf Klose Eva Rudolph Hrsg Schleswig Holsteinisches Biographisches Lexikon Bd 4 Wachholtz Neumunster 1976 S 103f Walter Schafer Eberhard von Holle Bischof und Reformator Luhrs amp Rover Verden 1967 Jahrbuch der Gesellschaft fur Niedersachsische Kirchengeschichte Beiheft 65 Thomas Vogtherr Das allerschandlichste Ungeheuer Eberhard von Holle als Abt Bischof und Reformer In Hans Eckhard Dannenberg und Hans Otte Hrsg Die Reformation im Elbe Weser Raum Landschaftsverband der Ehemaligen Herzogtumer Bremen und Verden Stade 2017 Schriftenreihe des Landschaftsverbandes der Ehemaligen Herzogtumer Bremen und Verden 50 ISBN 978 3 931879 67 9 S 53 64 Hans Wohltmann Eberhard v Holle In Neue Deutsche Biographie NDB Band 4 Duncker amp Humblot Berlin 1959 ISBN 3 428 00185 0 S 229 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Eberhard von Holle Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zu Eberhard von Holle auf catholic hierarchy org abgerufen am 4 August 2020 VorgangerAmtNachfolgerGeorg von Braunschweig WolfenbuttelBischof von Verden 1566 1586Philipp Sigismund von Braunschweig WolfenbuttelJohannes IX TiedemannBischof von Lubeck 1561 1586Johann Adolf von Schleswig Holstein GottorfProtestantische Furstbischofe von Verden 1566 1648 Vorganger Georg von Braunschweig Luneburg rom kath Bischof Eberhard von Holle Philipp Sigismund von Braunschweig Wolfenbuttel Friedrich II III Prinz von Danemark Johann Friedrich von Schleswig Holstein Gottorf Friedrich III von Danemark 2 sakularisiert Normdaten Person GND 118687417 lobid OGND AKS VIAF 59878411 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Eberhard von HolleKURZBESCHREIBUNG Bischof von LubeckGEBURTSDATUM 1531 oder 1532GEBURTSORT UchteSTERBEDATUM 5 Juli 1586STERBEORT Lubeck Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eberhard von Holle amp oldid 237822054