www.wikidata.de-de.nina.az
Johannes I Scotus auch John Scotus um 990 10 November 1066 in Rethra 1 war der erste mecklenburgische Bischof irischer oder schottischer Herkunft 2 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Quellen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJohannes war vermutlich identisch mit jenem John der zwischen 1055 und 1060 1066 Bischof von Glasgow gewesen sein soll Er war aus Schottland nach Sachsen gekommen und erhielt als Schotte den Beinamen Scotus Dieser hielt wohl 1055 den Titel eines Bischofs von Orkney 3 Da Erzbischof Adalbert von Bremen beabsichtigte zur Erweiterung seiner Macht in seiner Erzdiozese zwolf Bistumer zu errichten sammelten sich an seinem Hofe viele Geistliche und Priester aber auch Bischofe die von ihren Sitzen vertrieben worden waren 4 Dorthin begab sich auch Johannes der den Angaben Helmolds zufolge Schottland aus Pilgerlust verlassen hatte 5 Adalbert teilte das Bistum Oldenburg zwischen 1055 und 1057 in die Bistumer Oldenburg Ratzeburg und Mecklenburg auf und setzte Johannes gegen 1062 6 zum Bischof des neu gebildeten Bistums Mecklenburg ein Johannes nahm seinen Amtssitz in der Mecklenburg der Residenz des abodritischen Samtherrschers Gottschalk Dieser in Luneburg christlich erzogen hatte sich politisch eng an Adalbert angelehnt um durch den Aufbau einer kirchlichen Organisation seine eigene Machtbasis gegenuber dem heidnischen Adel und der Priesterschaft zu vergrossern Doch das Missionswerk des greisen Bischofs war nicht nur aufgrund seines fortgeschrittenen Alters von eher massigem Erfolg Zwar bescheinigt Helmold von Bosau dem Bischof wahrend dessen Aufenthaltes auf der Mecklenburg viele Tausend Heiden getauft zu haben 4 Doch an anderer Stelle bemangelt der Chronist im gesamten Abodritenreich seien nicht einmal ein Drittel derjenigen Slawen dem Christentum zugewandt gewesen wie unter dem abodritischen Samtherrscher Mistiwoj Das Hauptproblem der Slawenmission des Johannes war vielmehr die Sprachbarriere Die Missionare predigten in Latein welches keiner der Abodriten zu verstehen vermochte Bezeichnend fur das Ausmass der Kalamitat ist eine Anekdote Helmolds wonach der Samtherrscher Gottschalk selbst den Besuchern eines Gottesdienstes aus dem Lateinischen in die polabische Sprache ubersetzen musste Wahrend eines Aufstandes der heidnischen Krafte gegen Gottschalk und die von ihm betriebene Steuer und Christianisierungspolitik die insbesondere den Einfluss des Adels beschrankte wurde Johannes 1066 auf der Mecklenburg gefangen genommen und anschliessend durch die einzelnen Burgbezirke gefuhrt ehe er in das slawische Zentralheiligtum Rethra verbracht wurde 1 Hier wurden ihm Hande und Fusse abgehackt und der Kopf abgetrennt 7 Dieser auf einer Lanze aufgespiesst wurde Radegast dem Gott des Krieges am 10 November 1066 geopfert Johannes hinterliess weder Urkunden noch Siegel Er wird als Martyrer eingestuft und im Martyrologium des Benediktinerordens genannt 8 Quellen BearbeitenAdam von Bremen Bischofsgeschichte der Hamburger Kirche In Werner Trillmich Rudolf Buchner Hrsg Quellen des 9 und 11 Jahrhunderts zur Geschichte der hamburgischen Geschichte und des Reiches Fontes saeculorum noni et undecimi historiam ecclesiae Hammaburgensis necnon imperii illustrantes Ausgewahlte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters 11 5 durchgesehene Auflage Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1978 ISBN 3 534 00602 X S 137 499 Literatur BearbeitenJulius Wiggers Kirchengeschichte Mecklenburgs Verlag der Hinstorff schen Hofbuchhandlung Parchim u a 1840 S 24 25 S Johannes Scotus Ep Mart In Johann Evang Stadler Franz Joseph Heim Hrsg Vollstandiges Heiligen Lexikon Band 3 I L Schmid Augsburg 1869 S 268 Nr 152 Alfred Rische Verzeichnis der Bischofe und Domherren von Schwerin Mit biographischen Bemerkungen Bericht vom Schuljahre uber das Grossherzogliche Realgymnasium zu Ludwigslust Beilage 29 1899 1900 ZDB ID 1066964 4 Kober Ludwigslust 1900 Josef Traeger Johannes I Scotus ca 1062 1066 In Josef Traeger Die Bischofe des mittelalterlichen Bistums Schwerin Benno Leipzig 1984 S 16 18 Donald E R Watt Fasti Ecclesiae Scotinanae Medii Aevi ad annum 1638 Scottish Record Society New series Nr 1 ISSN 0143 9448 2nd Draft Scottish Record Society Edinburgh 1969 S 144 Grete Grewolls Wer war wer in Mecklenburg und Vorpommern Das Personenlexikon Hinstorff Verlag Rostock 2011 ISBN 978 3 356 01301 6 S 4691 Weblinks BearbeitenLiteratur uber Johannes Scotus in der Landesbibliographie MV Heiligenkalender des Bistums MunsterEinzelnachweise Bearbeiten a b Helmold von Bosau Slawenchronik I 23 Herbert Remmelt Der erste Bischof von Mecklenburg SVZ Schwerin Mecklenburg Magazin 13 Oktober 2017 Adam von Bremen S 431 III 77 a b Helmold von Bosau Slawenchronik I 22 Helmold von Bosau Slawenchronik I 22 peregrinacionis amore siehe auch Peregrinatio Karl Jordan Die Bistumsgrundungen Heinrichs des Lowen Untersuchungen zur Geschichte der ostdeutschen Kolonisation Monumenta Germaniae Historica Schriften 3 ISSN 0080 6951 Hiersemann Leipzig 1939 S 72 Alfred Rische Verzeichnis der Bischofe und Domherren von Schwerin 1900 S 11 Lexikon fur Theologie und Kirche Band 1 10 Herder Freiburg Breisgau 1930 1938 Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 3 September 2017 PersonendatenNAME Johannes ScotusALTERNATIVNAMEN John Scotus Johann ScotusKURZBESCHREIBUNG Bischof von Glasgow Bischof von Orkney und erster Bischof von MecklenburgGEBURTSDATUM um 990STERBEDATUM 10 November 1066STERBEORT Rethra Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johannes Scotus Bischof amp oldid 235675368