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Zechau ist ein Ortsteil von Kriebitzsch im Landkreis Altenburger Land in Thuringen Seit 1923 bis zur Abbaggerung der Ortsteile in den 1940er bzw 1950er Jahren war Zechau der Hauptort der Gemeinde Zechau Leesen ZechauGemeinde KriebitzschKoordinaten 51 1 N 12 20 O 51 0125 12 333888888889 230 Koordinaten 51 0 45 N 12 20 2 OHohe 230 m u NNEinwohner 100 2012 Eingemeindung 1 August 1977Postleitzahl 04617Vorwahl 034498Zechau Thuringen Lage von Zechau in ThuringenIm OrtIm Ort Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Personlichkeiten 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLage Bearbeiten nbsp Restloch ZechauZechau liegt sudlich von Kriebitzsch am Rande der Leipziger Tieflandbucht und am Ubergang zum uberlossten Zeitzer und Schmollner Hugelland Die Landesstrasse 1361 fuhrt westlich und die Bundesstrasse 180 ostlich daran vorbei Westlich von Zechau befindet sich das Naturschutzgebiet Restloch Zechau ein Uberbleibsel des Braunkohletagebaus Zechau dem die Ortsteile Petsa und Leesen zum Opfer fielen Geschichte Bearbeiten nbsp Lage von Zechau in der Gemeinde Kriebitzsch nbsp Erinnerung an abgebaggerte OrteZechau wurde erstmals in dem zwischen 1181 und 1214 zu datierenden Zehntverzeichnis des Klosters Posa erwahnt 1 Der Ort gehorte zum wettinischen Amt Altenburg 2 3 welches ab dem 16 Jahrhundert aufgrund mehrerer Teilungen im Lauf seines Bestehens unter der Hoheit folgender Ernestinischer Herzogtumer stand Herzogtum Sachsen 1554 bis 1572 Herzogtum Sachsen Weimar 1572 bis 1603 Herzogtum Sachsen Altenburg 1603 bis 1672 Herzogtum Sachsen Gotha Altenburg 1672 bis 1826 Bei der Neuordnung der Ernestinischen Herzogtumer im Jahr 1826 kam der Ort wiederum zum Herzogtum Sachsen Altenburg Nach der Verwaltungsreform im Herzogtum Sachsen Altenburg gehorte der Ort bezuglich der Verwaltung zum Ostkreis bis 1900 4 bzw zum Landratsamt Altenburg ab 1900 5 Juristisch unterstand das Dorf seit 1879 dem Amtsgericht Altenburg und ab 1906 dem Amtsgericht Meuselwitz Ab 1918 gehorte Zechau zum Freistaat Sachsen Altenburg der 1920 im Land Thuringen aufging 1922 wurde der Ort dem Landkreis Altenburg angegliedert Zechau Leesen und Petsa fusionierten 1923 zur Gemeinde Zechau Leesen 6 Der Braunkohleabbau um das im Suden des Meuselwitz Altenburger Braunkohlereviers liegende Zechau wurde in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts begonnen Tiefbaugruben waren im Norden des Orts die Grube Ida Nr 108 1878 bis 1952 im Nordosten die Grube Baunack Nr 83 1867 bis 1876 im Osten und Suden die Grube Gertrud Nr 131 1899 bis 1959 und im Sudwesten die Grube Eugen Nr 132 1900 bis 1960 1898 entstand durch Vereinigung des Gertrud Schachtes mit dem Gluckauf Schacht bei Kriebitzsch die Aktiengesellschaft Zechau Kriebitzscher Kohlenwerke Gluckauf mit Sitz in Zechau Weiterhin wurde die Brikettfabrik Gertrud eroffnet die wie die werkseigene Zuckerfabrik aus dem Tiefbau mit Rohkohle versorgt wurde Sie war bis 1991 in Betrieb Im Tagebau wurde die Kohle zunachst im sudwestlich von Zechau liegenden Tagebau Eugen 1911 bis 1915 und dem nordwestlich liegenden Tagebau Gertrud I 1908 bis 1916 gefordert Etwas spater folgte der Tagebau Gertrud II Petsa 1914 bis 1932 sudlich von Petsa Der 1931 aufgeschlossene Tagebau Gertrud III Zechau naherte sich allmahlich der 1923 gebildeten Gemeinde Zechau Leesen von Sudosten Nachdem 1943 44 der Drehpunkt in den Norden von Petsa verlegt worden war erfolgte bis 1947 die Aussiedlung der 350 Bewohner des Ortsteils Petsa grosstenteils in einen eigens fur die Einwohner errichteten Ortsteil in Kriebitzsch Zwischen 1950 und 1952 traf dieses Schicksal auch die 1310 Einwohner des Ortsteils Leesen und eines Teils von Zechau die ebenfalls nach Kriebitzsch umgesiedelt wurden Dies war seinerzeit die grosste bergbaubedingte Siedlungsverlegung Dabei wurden samtliche Graber des Friedhofs Zechau Leesen nach Meuselwitz umgebettet Nach 1952 wurde die Ortsflur von Leesen uberbaggert Nachdem der Tagebau im Jahr 1959 am westlichen Ortsrand von Zechau wegen Auskohlung zum Stillstand gekommen war entstand im Bereich von Leesen das heute renaturierte Restloch Zechau Es ist heute Naturschutzgebiet mit grosser okologischer Bedeutung innerhalb der Bergbaulandschaft sudlich von Leipzig Die ehemalige Ortsflur von Petsa und der durch den Tagebau devastierte Bereich sudlich von Zechau wird heute landwirtschaftlich genutzt Am 1 August 1977 wurde der einzig verbliebene Ortsteil Zechau der ehemaligen Gemeinde Zechau Leesen nach Kriebitzsch eingemeindet In den 1980er Jahren war die Wiederaufnahme des Braunkohleabbaus geplant welche aber nicht zur Ausfuhrung kam Dem geplanten Tagebau Meuselwitz zwischen Meuselwitz und Rositz hatte das gesamte Gemeindegebiet von Kriebitzsch einschliesslich der Ortslage Zechau und des Gebiets des ehemaligen Tagebaus Zechau weichen mussen 7 2012 lebten 100 Einwohner im Ortsteil Zechau Personlichkeiten BearbeitenAnna Elisabeth Behaim 9 Januar 1685 in Zechau 21 Februar 1716 in Hirschfeld Dichterin Walter Libuda 24 Juni 1950 in Zechau Leesen 6 Juli 2021 in Berlin Maler Zeichner Plastiker und ObjektkunstlerWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Zechau Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Beschreibung des Tagebaus Zechau in einem PDF Dokument der LMBV Messtischblatt 2875 sachs Nr 57 Meuselwitz 1928 Webseite uber die Brikettfabrik Gertrud in ZechauEinzelnachweise Bearbeiten Hans Patze Bearb Altenburger Urkundenbuch 976 1350 Jena 1955 Nr 69a Das Amt Altenburg im Buch Geographie fur alle Stande in der Google Buchsuche ab Seite 201 Die Orte des Amts Altenburg in der Google Buchsuche ab S 83 Der Ostkreis des Herzogtums Sachsen Altenburg im Gemeindeverzeichnis 1900 Das Landratsamt Altenburg im Gemeindeverzeichnis 1900 Zechau Leesen im Archivportal Thuringen Das Braunkohlerevier Altenburg Meuselwitz Publikation des LMBVOrtsteile von Kriebitzsch bestehende Ortsteile Altpoderschau Kriebitzsch Zechaudevastierte Ortsteile Leesen Petsa Normdaten Geografikum GND 4491302 3 lobid OGND AKS VIAF 240528953 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zechau amp oldid 237592595