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Die Orgellandschaft Oberschwaben geht in ihrem heute erhaltenen Bestand bis ins 17 Jahrhundert zuruck Insgesamt stehen in Oberschwaben rund 200 Orgeln mit historisch bedingten regionalen Orgellandschaft Eigenschaften als Denkmalorgeln unter Schutz Inhaltsverzeichnis 1 17 Jahrhundert 2 18 Jahrhundert 3 19 Jahrhundert bis Anfang 20 Jahrhundert 4 Orgelbauer in Oberschwaben 1500 1900 5 Literatur 6 Siehe auch 7 Einzelnachweise 8 Weblinks17 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Chororgel in der Pfarrkirche St Maria auf Schloss ZeilIn Augsburg ist erstmals um 1060 von einer Orgel die Rede Kloster Weltenburg an der Donau besass um 1077 ein solches Instrument Im 1056 gegrundeten Kloster Weingarten finden sich unter Abt Conradus de Wagenbach um 1242 1266 die fruhesten Nachweise uber Orgeln in Oberschwaben Item ad Organa VIII lib 1 In der romanischen Klosterkirche von Salem erklang ab 1250 eine Orgel nachdem Papst Innozenz das Singen mit Orgelbegleitung erlaubt hatte 2 Die Orgelgeschichte des Ulmer Munsters beginnt 1414 als ein orglenmaister in der Stadt steuerpflichtig war 1433 vollendete Meister Ludwig aus Breslau in der Liebfrauenkirche Munster zwei Orgeln Die in Teilen alteste Orgel Oberschwabens ist heute die Chororgel der katholischen Pfarrkirche St Maria auf Schloss Zeil Um 1609 erhielt Meister Daniel wegen der Orgel 36 Gulden und 38 Kreuzer Vermutlich ist das Daniel Hayl aus Irsee der in der Region mehrmals arbeitete 18 Jahrhundert BearbeitenDie Glanzzeit des oberschwabischen Orgelbaus ist das 18 Jahrhundert Hier entstanden in den Klostern prachtige Orgeln von denen sechs Werke uberwiegend original erhalten sind Es sind die beiden Gabler Orgeln in Weingarten und Ochsenhausen drei Orgeln von Johann Nepomuk Holzhey in Obermarchtal Rot an der Rot und Weissenau zwei weitere Instrumente von Holzhey sind in Neresheim und Ursberg erhalten Dazu kommt die erwahnte Chororgel in der Schlosskirche Zeil Zudem sind zwei Instrumente der Familie Schmahl Jungingen 1770 1771 von Georg Friedrich Schmahl und Berghulen 1780 1784 von Johann Matthaus Schmahl in Teilen original erhalten Das sind acht Orgeln des 18 Jahrhunderts zu denen drei oder vier Instrumente im ehemals hohenzollerischen Teil des Landkreises Sigmaringen etwa in den Klostern Inzigkofen und Wald kommen Im noch nicht naher untersuchten Bodenseekreis ist wahrscheinlich keine Orgel des 18 Jahrhunderts mit Gehause und Pfeifenwerk mehr vorhanden Insgesamt sind hochstens ein Dutzend Orgeln des 18 Jahrhunderts in ganz Oberschwaben weitgehend komplett erhalten dazu etwa drei Dutzend Prospekte hinter denen modernes Pfeifenwerk mit wenigen alten Resten steht 19 Jahrhundert bis Anfang 20 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Orgel in der Pfarrkirche Wuchzenhofen Gehause von Peter Paul Braun 1845 1846 Die Sakularisation beendete abrupt die Blutezeit des oberschwabischen Orgelbaus Mit der Aufhebung der Kloster verloren die Orgelbauer ihre wichtigsten Auftraggeber So musste sich die Werkstatt von Johann Nepomuk Holzhey 1798 noch mit Auftragen uberlastet nach 1803 mit Schreinerarbeiten uber Wasser halten Der Aufhebung der Kloster folgte eine etwa 30 Jahre lang andauernde Zeit der wilden Orgelbauer Halbausgelernte Claviermacher oder andere Individuen welche einige Zeit in den Werkstatten wirklicher Orgelbauer den Hobel gefuhrt heisst es in einer Augsburger Publikation von 1848 seien dem Geschaft des Orgelbaus keinesfalls gewachsen und brachten den Gemeinden den grossten pekuniaren Schaden 3 Diese Jahrzehnte sind in Oberschwaben mit Namen von Laien und Rucksackorgelbauern wie den Brudern Joseph und Kaspar Speidel verbunden die zwischen 1800 und 1830 an oberschwabischen Orgeln arbeiteten Zu ihnen gehoren auch Franz Anton Ruef und sein Sohn Friedrich letzterer sass lieber im Wirtshaus als dass er seiner Arbeit nachkam Nachdem sich die wurttembergische Verwaltung in Oberschwaben etabliert hatte bestellte die konigliche Administration auf Grund der vielen Beschwerden Orgelrevidenten Das waren ausgewiesene Fachleute darunter als einer der ersten im Donaukreis der Ulmer Munsterorganist Friedrich Dieffenbacher Er und seine Kollegen nahmen in ihren Gutachten kein Blatt vor den Mund und sorgten nach und nach fur Ordnung Keine Neuanschaffung oder Reparatur durfte ohne ihre Genehmigung in Auftrag gegeben werden Als 1854 die durchgehende Bahnverbindung Stuttgart Ulm Friedrichshafen fertig wurde konnten sich innerhalb weniger Jahre die ausgebildeten Orgelbauer Carl Gottlieb Weigle 1810 1882 Eberhard Friedrich Walcker 1794 1872 und die Gebruder Paul 1821 1891 und Johann 1821 1871 Link in Oberschwaben etablieren Von Weigle sind etwa die 1856 op 31 erbaute Orgel in Altheim Alb Alb Donau Kreis das 1861 errichtete Instrument in Lonsee Alb Donau Kreis und die 1863 in Baltringen Landkreis Biberach errichtete Orgel erhalten Mehrere Orgeln von Weigle in oberschwabischen Stadtkirchen etwa in Biberach Ehingen Saulgau und Ravensburg wurden im Zuge von Modernisierungen der 1960 bis 1970er Jahre abgebrochen In Bolstern Stadt Bad Saulgau Landkreis Sigmaringen erbaute Walcker 1881 1882 eine Orgel die fast vollig original erhalten ist Das gilt auch fur sein 1883 in Boms Landkreis Ravensburg erbautes Werk kaum verandert ist seine Orgel von 1887 in Urlau Kreis Ravensburg Von den im 19 Jahrhundert in Oberschwaben gebauten Orgeln haben sich eine ganze Reihe Werke verschiedener Meister erhalten 1839 stellte der Ennetacher Orgelbauer Vitus Klingler in der alten Pfarrkirche St Mauritius in Langenenslingen Landkreis Biberach eine Orgel auf 1845 folgte ein Werk in Magenbuch Landkreis Sigmaringen beide Instrument sind im Kern erhalten Eine Orgel mit zehn Registern erstellte 1841 1842 der Ulmer Orgelbauer Franz Sales Hechinger fur die Pfarrkirche St Blasius in Attenweiler Landkreis Biberach sie ist weitgehend im originalen Zustand Gut erhalten ist auch die achtregistrige inzwischen restaurierte Orgel von Friedrich Schaefer die er 1859 in der Dorfkirche von Michelwinnaden Landkreis Ravensburg aufstellte Im gleichen Jahr lieferte der Rottweiler Orgelbauer Ferdinand Benz eine Orgel mit 10 Registern in die kath Pfarrkirche Zwiefaltendorf 1993 restaurierte die Werkstatt Spath das Instrument Als vortrefflich beurteilte der Reutlinger Musikdirektor Jacob Adam Seitz den 1864 vollendeten Neubau von Wilhelm Blessing in der kath Pfarrkirche St Martin Unteressendorf Landkreis Biberach die Orgel ist in spielbarem Zustand erhalten derzeit sammelt man in der Gemeinde fur eine denkmalgerechte Restaurierung Im oberschwabischen Teil des Landkreises Alb Donau sei auf zwei gut erhaltene Link Orgeln hingewiesen 2003 wurde die Restaurierung der 1887 erbauten Orgel in der Pfarr und Wallfahrtskirche Unser Lieben Frau in Ehingen abgeschlossen im nahen Nasgenstadt steht eine Link Orgel von 1877 In Schmalegg Landkreis Ravensburg befindet sich eine 1864 erbaute Orgel von Link das Werk wurde 1991 von der Erbauerfirma restauriert Im letzten Drittel des 19 Jahrhunderts begann die grosse Zeit der Orgelbaudynastie Spath Franz Xaver der Sohn des Firmengrunders Alois Spath stellte 1880 1890 eine Orgel in der Liebfrauenkapelle zu Bad Saulgau auf sie wurde 1988 generaluberholt Als Hoforgelbauer erstellten die Spaths eine Reihe von Werken Erhalten sind etwa die 1907 im ehemaligen Kloster Habsthal Landkreis Sigmaringen generaluberholt erbaute Orgel weiterhin ein uberholungsbedurftiges Werk im ehemaligen Kloster Hedingen in Sigmaringen von 1912 oder die Orgel in dem kleinen Dorf Wuchzenhofen Stadt Leutkirch Kreis Ravensburg 1915 in ein Gehause von Peter Paul Braun 1845 1846 eingebaut Als historisch gilt schliesslich auch die 1928 in der Ulmer Martin Luther Kirche von Walcker erbaute Orgel das Werk wurde 2008 2009 restauriert Orgelbauer in Oberschwaben 1500 1900 BearbeitenVorbemerkung In diesem Zeitraum arbeiteten einige hundert Orgelbauer in Oberschwaben viele werden nur einmal genannt Die bedeutenden Meister waren nicht nur begrenzt regional tatig sondern arbeiteten auch in Vorarlberg und der Schweiz Die folgende Aufzahlung ist unvollstandig nbsp Die Aichgasserorgel auf der Nonnenempore im Kloster WaldJohann Georg Aichgasser 1701 1767 gehort zu den bedeutenden Meistern im Raum Bodensee Allgau Oberschwaben Schweiz Einige seiner Orgeln etwa im Kloster Wald oder in schweizerischen Kloster Fischingen sind stark verandert erhalten In den Archiven sind zahlreiche Nachweise uber Reparaturen etwa 1735 in Wangen Allgau zu finden Chrysostomus Baur 1662 1729 kann als bedeutender Meister in der Wende zum 18 Jahrhundert gelten Er arbeitete zwischen 1690 und 1729 im Ulmer Land und Schwaben Seine grosste Arbeit war 1699 der Umbau der Ulmer Munsterorgel Der Prospekt seiner Orgel in Altheim Alb ist erhalten Georg Friedrich Schmahl fuhrte die Werkstatt weiter Ferdinand Benz 1821 1878 stammt aus Rottweil und liess sich 1859 in Obermarchtal nieder Er baute Orgeln in Riedlingen Buchau und Zwiefaltendorf letztere ist restauriert erhalten Johann Michael Bihler 1687 88 nach 1763 stammt aus Konstanz Zusammen mit seinem Sohn Johann Basilius auch Baptist 1732 nach 1775 arbeiteten Vater und Sohn in einem recht grossen Radius in Suddeutschland und der Schweiz In Oberschwaben waren die Bihler in Ertingen Landkreis Biberach sowie in Altshausen und Isny Landkreis Ravensburg tatig Wilhelm Blessing 1832 1870 Orgelbauer aus Esslingen arbeitete mehrfach in Oberschwaben etwa 1870 in Baindt Landkreis Ravensburg Seine 1864 in Unteressendorf Landkreis Biberach gebaute Orgel ist von Link verandert erhalten Joseph Bossart 1665 1748 ist der Stammvater einer bedeutenden Schweizer Orgelbauer Dynastie Er errichtete 1722 bis 1724 zusammen mit seinem Sohn Victor Ferdinand Bossart 1699 1772 eine neue Chororgel im Kloster Weingarten Heinrich Conrad Branmann 1840 1882 erhielt seine Ausbildung zum Orgelbauer bei Blessing und fuhrte nach dessen Tod die Werkstatt fur kurze Zeit weiter Er grundete eine Werkstatt in Ulm und war von dort aus mehrfach in Oberschwaben etwa in Gogglingen Stadt Ulm Risstissen und Oberstadion Alb Donau Kreis tatig Seine Orgel in Erolzheim Landkreis Biberach ist erhalten Peter Paul Braun 1807 1888 war Schreiner und kam irgendwann auf den unglucklichen Gedanken sich als Orgelbauer zu betatigen Ab 1841 arbeitete er an vielen Orgeln im Raum Leutkirch Wangen Isny Das Gehause und ein Pedalregister seiner 1845 1846 erbauten Orgel in Wuchzenhofen ist mit einem Werk von Spath 1915 erhalten Peter Paul Braun hat nichts mit der Orgelbauersippe Braun aus Spaichingen zu tun letztere war auch in Oberschwaben zum Beispiel in Haslach Landkreis Biberach tatig Hans Buchner Burger in Ravensburg Organist und Orgelbauer in Personalunion war dort 1493 auf Lebenszeit angestellt Er hatte ouch das werck truwlich zu versorgen vor Beschadigung 4 Sein gleichnamiger Sohn Hans Buchner ab 1506 in Konstanz war ein bekannter Komponist Jorg Jerg Ebert Eberhardt um 1500 nach 1573 gilt als beruhmter und kunstreicher aber auch sehr eigenwilliger Orgelmacher Er wurde 1542 Burger in Ravensburg nachdem er ein Jahr zuvor die neue Orgel in Liebfrauenkirche gebaut hatte Ebert in Wangen wird er in den Ratsprotokollen Eberhardt genannt baute unter anderem Orgeln in Weissenau Ottobeuren und Wangen im Allgau Der Orgelmacher war ein begehrter Meister der auch in Osterreich und der Schweiz arbeitete Seine Orgel der Hofkirche Innsbruck ist erhalten 1573 wurde Jorg Eberhardt zusammen mit seinem Sohn Matthias in Wangen als Burger aufgenommen Danach verliert sich seine Spur 1574 wird er anders als sein Sohn Matthias in den Ratsprotokollen nicht mehr erwahnt Johann Ehemann 1670 seit 1649 Ulmer Burger erstellte 1639 bis 1641 eine Orgel in der Dreifaltigkeitskirche in Ulm Im Landkreis Ravensburg arbeitete er in Wangen und Leutkirch Franz Xaver Engelfried 1805 1881 arbeitete 1827 in Weissenau 1849 bis 1852 baute er eine Orgel in der Wallfahrtskirche Steinhausen heute Stadt Bad Schussenried Angeblich aus politischen Grunden wahrscheinlich auch wegen seiner Schulden wanderte er 1853 in die USA aus Dort betrieben er und seine Sohne weiterhin Orgelbau Johann Georg Fux Fuchs 1651 1738 war seinerzeit einer der fuhrenden suddeutschen Meister Er war 1734 fur den Neubau der Hauptorgel in Weingarten im Gesprach 1735 erbaute er eine Chororgel in Isny Von seinen zahlreichen Neubauten in Schwaben und Bayern ist die Orgel in Furstenfeldbruck 1736 erhalten nbsp Spieltisch der Gabler Orgel in WeingartenJoseph Gabler 1700 1771 wurde bereits 1812 in einem Musiklexikon als einer der vortrefflichsten Orgelbauer unserer Zeit bezeichnet Seine beiden uberwiegend erhaltenen Orgeln in Weingarten 63 Register 1737 1750 und Ochsenhausen sein Erstlingswerk 1728 bis 1734 erbaut 1750 bis 1753 umgebaut 45 Register sind Kulturguter von europaischem Rang Gabler lernte bei seinem Vater dem Zimmermann Hans Gabler ab 1719 wurde er in Mainz vermutlich bei Anton Ignaz Will oder Johann Jacob Dahm zum Orgelbauer ausgebildet Nach seiner gescheiterten Bewerbung um die Pflege der Domorgeln kehrte Gabler in seinen Heimatort zuruck 1728 begann er mit dem Bau seines Meisterstucks Neben den Orgeln in Ochsenhausen und Weingarten errichtete Joseph Gabler eine Reihe von Neu und Umbauten von denen die Orgel in Maria Steinbach stark verandert erhalten ist In seinem inzwischen zum Standardwerk gewordenen Buch Joseph Gabler Orgelmacher Biberach 2002 hat der Kirchenmusiker Johannes Mayr Leben und Werk des Meisters erschopfend dargestellt und mit einem umfassenden Quellenteil versehen Es gibt auch Einblicke in die Personlichkeit Joseph Gablers dem genialen Erfinder Techniker und Tuftler steht ein Mann gegenuber der in geschaftlichen Dingen chaotisch agierte Mit seiner chronischen Unpunktlichkeit und den standigen finanziellen Nachforderungen brachte er Auftraggeber zur Verzweiflung Johann Andreas Goll 1751 1823 und sein Sohn Ludwig Friedrich Goll 1785 1853 arbeiteten mehrfach im Ulmer Land 1809 baute Johann Andreas die 1742 bis 1743 von Schmahl errichtete Orgel in Laichingen um Ludwig Friedrich bewarb sich 1833 1834 vergeblich um eine Reparatur in St Martin Biberach Christoph Ludwig Goll 1824 1897 arbeitete bei Weigle und Schaefer Heilbronn war zeitweilig mit Gruol assoziiert Nach dem Tode Golls fuhrte Friedrich Schaefer 1861 1920 die Werkstatt weiter Von Schaefer ist die 1859 errichtete Orgel in Michaelwinnaden Landkreis Ravensburg erhalten Goll Schaefer bauten etwa 130 preiswerte Orgeln in ganz Wurttemberg Benedikt Grieser 1754 1838 aus Uttenweiler Landkreis Biberach war langjahriger Geselle von Johann Nepomuk Holzhey und arbeitete mit diesem unter anderem in Rot an der Rot und Obermarchtal zusammen Haaser Haser Orgelbauerfamilie in Stiefenhofen und Immenstadt Franz Anton Haser 1763 1825 baute zahlreiche Orgeln u a in Treherz rekonstruiert Gebrazhofen Roggenzell und wohl auch in Merazhofen alle Landkreis Ravensburg der Sohn Remigius Haaser 1797 1860 und Franz Enkel Fidel Haaser arbeiteten wahrscheinlich nicht in Oberschwaben Johann Christoph Hagemann 1735 1819 stammte aus Magdeburg und heiratete 1764 in Tubingen Nach 1800 assoziierte er sich mit Georg Christian Knecht 1779 1820 dem Sohn des Biberacher Komponisten und Musikdirektors Justin Heinrich Knecht Die Orgelbauer Hanser stammen aus Singenberg einem Weiler bei Wangen Franz Xaver Hanser 1697 1750 war Lehrer und Orgelbauer Die Sohne Raymund Hanser 1734 1810 und Mauriz Hanser 1737 1817 sowie Raymunds Sohn Franz Xaver Hanser waren im Allgau tatig 1770 bis 1836 arbeiteten sie mehrfach in Wangen 1770 Neubau zweier Orgeln in St Martin Wangen Es bestanden verwandtschaftliche Beziehungen zu Franz Anton Kiene Johannes Hauber 1697 1750 aus Stiefenhofen war in Leutkirch und Isny tatig in Esseratsweiler Landkreis Ravensburg ist ein Neubau nachgewiesen Johann Carl Sigmund Haussdorffer 1714 1767 war ein vielbeschaftigter Orgelbauer dem bislang 18 Neubauten zugeschrieben werden 1753 bis 1754 errichtete er in der ev Stadtkirche zu Blaubeuren ein Werk mit einer Vorform der Kegellade 1759 stellte er in Mundingen Alb Donau Kreis eine gebrauchte Orgel auf Angeblich stammt die kleine Orgel in der ev Spitalkirche Biberach von ihm Daniel Hayl Lebensdaten unbekannt war spatestens 1591 in Irsee bei Kaufbeuren ansassig Tatigkeitsnachweise gibt es zwischen 1591 in Ravensburg und 1630 in Altshausen Landkreis Ravensburg Hayl war uberregional gefragt und arbeitete etwa 1599 bis 1603 in Ochsenhausen 1609 baute er Meister Daniel vermutlich eine Orgel in der Schlosskirche Zeil Anton Hechinger 1755 1835 ubernahm die Werkstatt seines Stiefvaters Joseph Martin Der Sohn Franz Sales Hechinger 1800 1887 liess sich um 1830 in Ulm oder Wiblingen heute Ulm Wiblingen nieder und ubernahm vielleicht die verwaiste Werkstatt der Orgelbauer Schmahl Er arbeitete in Zwiefalten sowie im Raum Laupheim Illertal Seine Orgel in Attenweiler 1841 1842 Landkreis Biberach ist erhalten desgleichen das Gehause seines 1835 errichteten Neubaus in Grundsheim Alb Donau Kreis Hechinger wanderte 1855 in die USA aus Dort konnte sich die gemeinsam mit seinem Sohn Eduard betriebene Werkstatt Francis Hechinger and son in New York durchsetzen sie ist bis 1883 nachweisbar nbsp Orgelgehause von Jacob Hor in der Pfarrkirche St Katharina WolfeggJacob Hor 1702 1741 war Orgelmacher in Reinstetten bei Ochsenhausen Von seinem Orgelbau in Wolfegg 1736 Landkreis Ravensburg sind das Gehause und einige Register erhalten Er war auch im nahen Kisslegg tatig Joseph Hoss 1745 1797 Orgelmacher in Ochsenhausen Angeblich soll er seine Gesellenzeit in Sachsen bei Schmahl Zittau verbracht haben Nach Gabler und Holzhey gilt Hoss als bedeutendster Orgelbauer Oberschwabens im ausgehenden 18 Jahrhundert Ausser der erhaltenen Orgel in Dischingen haben sich noch umfangreiche Teile seiner Chororgeln in Neresheim Kaisheim und Ochsenhausen rekonstruiert erhalten Hoss erweiterte 1782 bis 1785 die Chororgel in der Schlosskirche Zeil Johann Georg Hofer 1680 1731 arbeitete in Leutkirch und baute eine Orgel in der Wallfahrtskirche Bad Wurzach nbsp Holzhey Orgel in WeissenauJohann Nepomuk Holzhey 1741 1809 war einer der produktivsten und bedeutendsten Orgelbauer des 18 Jahrhunderts Eine betrachtliche Anzahl seiner grossen Orgeln haben sich erhalten so die Werke in den Klosterkirchen Neresheim Rot an der Rot Obermarchtal Weissenau und Ursberg Insgesamt ist der Bau von 28 Orgeln gesichert Nach der Sakularisation hielt sich die Werkstatt mit Schreinerarbeiten uber Wasser es entstanden noch zwei Dorforgeln 1803 in Kirchbierlingen Alb Donau Kreis und 1809 in Durmentingen Landkreis Biberach Martin Kettinger ist nur mit einer Reparatur 1595 in Schussenried nachgewiesen seine Lebensdaten sind unbekannt Franz Anton Kiene 1777 1847 ist der Stammvater einer bedeutenden aus Amtzell bei Wangen im Allgau stammenden Orgelbaufamilie Der gelernte Schreiner bildete sich von 1802 bis 1804 bei den Brudern Hanser in Singenberg als Orgelbauer weiter Von 1808 bis 1828 hatte er seine Werkstatt in Kisslegg danach in Langenargen Kiene war mit etwa 70 Neu und Umbauten davon 18 im Landkreis Ravensburg der meistbeschaftigte Orgelbauer in der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts im Allgau und Oberschwaben Die Reste einer Kiene Orgel von 1843 1845 sind in Hochberg Stadt Saulgau erhalten Franz Anton fuhrte die oberschwabische Barocktradition in eigentumlicher Weise weiter Der Sohn Johann Nepomuk Kiene 1812 1902 ubernahm die Werkstatt Zehn seiner uber 30 Neu und Umbauten entstanden im Landkreis Ravensburg Johann Nepomuks Sohn Johann Franz Anton Kiene 1845 1908 eroffnete eine Werkstatt in Waldkirch die wiederum von seinem Sohn Rudolf Kiene 1888 1971 weiter betrieben wurde Den jahrelang stillgelegten Betrieb eroffnete 1986 Wolfram Stutzle 1956 wieder Joseph Klingler 1805 1878 und Vitus Klingler 1810 1877 aus Hart bei Haigerloch waren um die Mitte des 19 Jahrhunderts in Oberschwaben und Hohenzollern vielbeschaftigte Orgelbauer Die Bruder sind erstmals 1828 in Emerfeld Landkreis Biberach nachweisbar Wahrend Vitus vielfach an oberschwabischen Klosterorgeln etwa in Zwiefalten und Schussenried arbeitete war Joseph Klinglers Hauptarbeitsgebiet Hohenzollern Von Vitus sind eine 1839 errichtete Orgel in Langenenslingen Landkreis Biberach und ein kleines Werk in Magenbuch 1843 Kreis Sigmaringen erhalten Das Œuvre der beiden gut ausgebildeten und schreibfreudigen Orgelbauer umfasst rund 100 Neu und Umbauten bzw grossere Instandsetzungen Marinus Kock 1666 1721 wurde 1685 Laienbruder bei den Franziskanern Sein Stiefvater Ursus Neinlist bildete ihn als Orgelbauer aus Etwa zwischen 1687 und 1718 war er von der Ordensprovinz Tirol aus im vorderosterreichischen Schwaben unterwegs Zeitweilig war er Mitglied im Ehinger und Waldseer Konvent In Waldsee baute er eine Orgel man vermutet er habe mehrfach auch in anderen Klosterkirchen Oberschwabens gearbeitet Marinus Kocks Neffe Gaudentius Kock 1691 1744 arbeitete gleichfalls als Orgelbauer bei den Franziskanern und wurde ebenfalls nach Suddeutschland geschickt Er war 1725 bis 1727 Mitglied im Ehinger Konvent und hat moglicherweise eine Orgel in der 1725 geweihten Franziskanerkirche zu Ehingen gebaut Johann Kuhn 1766 1806 stammt aus Muttensweiler Landkreis Biberach Er hat mit den Schweizer Orgelbauern Kuhn nichts zu tun 1797 reparierte der Kleinmeister die Orgel in Riedlingen 1804 war er in Bolstern Landkreis Sigmaringen tatig 1805 baute er eine nicht erhaltene Orgel in Hochberg Stadt Saulgau Mehrfach ist Kuhn in der Region Saulgau Ostrach Landkreis Sigmaringen mit Reparaturen nachgewiesen Johann Nepomuk Kuhn 1827 1888 war der Grunder der Firma Orgelbau Kuhn im schweizerischen Mannedorf Der vormalige Weigle Mitarbeiter war vielleicht 1853 bei Weigles Orgelbau in Waldsee dabei Der Betrieb hat sich in Oberschwaben vor allem durch Restaurierungen der Gabler Orgeln in Weingarten und Ochsenhausen dort zusammen mit Klais einen Namen gemacht Josef Lang 1703 1773 baute 1739 Berg und 1766 1767 Bergatreute im Kreis Ravensburg zwei Orgeln Sein Sohn Johann Baptist Lang 1747 1816 war Werkstattnachfolger von Aichgasser in Uberlingen Seine Orgel in Inzigkofen 1780 ist verandert erhalten Weitere Instrumente mit wenig Originalsubstanz haben sich etwa in Reichenau Niederzell und Kehlen erhalten Joseph Laubekh 1713 1770 erhielt seine Ausbildung vielleicht von Josef Gabler Er heiratete die Witwe des Orgelmachers Jacob Hor und ubernahm damit die Werkstatt in Ochsenhausen Nach seinem Tod wurde Joseph Hoss Werkstatt Nachfolger Von Hor sind Orgelbauten in Steinhausen Rottum 1745 und Ziegelbach bei Bad Wurzach 1746 bekannt nbsp Spieltisch der Link Orgel in SchmaleggDie Werkstatt Link in Giengen ist eine der altesten suddeutschen Orgelbaufirmen Gegrundet 1851 von den Gebrudern Paul und Johann Link setzte sich die Werkstatt im letzten Drittel des 19 Jahrhunderts in Oberschwaben durch Einige Gebrauchsorgeln etwa in Schmalegg 1864 Kreis Ravensburg Nasgenstadt bei Ehingen 1877 und in Ehingen 1886 sind erhalten Die drei Sohne von Eugen Link fuhrten die Firma weiter 1995 unter ihrem Inhaber Christoph Naacke hatte die Werkstatt weit uber 1000 Orgeln gebaut 2001 feierte die Firma ihr 150 jahriges Jubilaum Jetzt wird die Giengener Orgelmanufaktur Gebr Link GmbH von Thomas Wohlleb gefuhrt die Website weist nun einen Bestand von uber 1060 gebauten Orgeln aus Christoph Low Leu der Altere um 1640 um 1710 verliess 1661 seine Heimatstadt Clausthal und liess sich in Augsburg nieder Obwohl evangelisch fuit lutheranus sed vir bonus er war Lutheraner aber ein guter Mann baute er 1669 bis 1671 eine Orgel in Monchsrot Rot an der Rot Zudem ist er zwischen 1669 und 1690 mit Arbeiten in Biberach Schussenried und Steinhausen nachgewiesen Von seinem Sohn Johann Christoph 1675 1749 ist die grosse Orgel in der Klosterkirche Rheinau Schweiz erhalten Joseph Martin um 1740 vor 1807 war Nachfolger von Aegidius Schni t zer in Hayingen Beruhmt wurde er durch seine 1771 bis 1777 erbaute Monumentalorgel in Zwiefalten 1765 schloss er einen Neubauvertrag in Altshausen Landkreis Ravensburg ab Neubauten sind weiterhin in Ringingen und Pappelau Alb Donau Kreis bekannt 1786 setzte er beide Orgeln in der Stadtpfarrkirche Ehingen in Stand Wie Gabler musste auch Martin den Spott des selbstbewussten Johann Andreas Silbermann uber sich ergehen lassen Gottfried Maucher 1740 1830 aus Konstanz war Gabler Mitarbeiter Er war im damaligen Vorderosterreich mit zahlreichen Orgelprojekten beschaftigt unter anderem in Altshausen Aulendorf Kloster Reute und Bad Waldsee Ein paar seiner Klaviere sind erhalten aber keine Orgeln Xaver Monch 1843 1907 war der Grunder der Orgelbauwerkstatt in Uberlingen Die Sohne Franz und Otto firmierten als X Monch Sohne Orgelbauanstalt Der Enkel Karl Otto Monch gewann 1972 Horst Prachtel als Partner die Firma hiess dann Monch und Prachtel Heute leiten Peter 1952 und Hans Monch 1956 den Betrieb In der Pfarrkirche St Peter und Paul in Herdwangen Kreis Sigmaringen hat sich die 1893 vom Firmengrunder gebaute Orgel erhalten die Werkstatt hat zahlreiche Orgeln vor allem im Raum Bodensee Messkirch Pfullendorf neu errichtet oder umgebaut Anton Neuknecht 1609 1610 arbeitete 1576 in Innsbruck und ubersiedelte 1586 an den bayrischen Hof in Munchen Ab 1596 arbeitete er in Salem und Uberlingen 1603 erweiterte Neuknecht die Orgel in Weissenau 1604 erhielt er in Ravensburg Beisitz 1608 Burgerrecht ob er dort an Orgeln tatig war ist nicht bekannt Sebastian Ochsenreiter Ochsenreuter Lebensdaten unbekannt schloss 1714 einen Neubauvertrag in Isny ab 1730 lieferte er ein Positiv nach Weingarten 1732 bis 1735 war er in Schloss Zeil tatig Paul Prescher 1628 1695 stammt wie die Orgelbauer Schmahl aus Zittau und gehort zu den bedeutendsten suddeutschen Orgelbauern des 17 Jahrhunderts Er arbeitete hauptsachlich in der Region Aalen Nordlingen Heidenheim Fur Kloster Ochsenhausen lieferte er 1688 bis 1693 ein Positiv mit funf Registern Auch sein Sohn Nikolaus ca 1670 1712 war wohl in Ochsenhausen tatig Bei Paul Prescher lernte Johann Michael der Vater von Georg Friedrich Schmahl nbsp Reiser Orgel der Pfarrkirche HauerzAlbert Reiser 1874 1947 lernte bei Monch Spath und Schlimbach und ubernahm 1906 in Biberach die verwaiste Werkstatt von Adolf Schefold dem Sohn von Johann Baptist Schefold 1843 1901 Neben soliden und preisgunstigen Gebrauchsorgeln schuf er handwerklich vorzugliche Werke etwa 1906 sein opus 1 in Bach bei Erbach Alb Donau Kreis oder 1916 eine Orgel in Hauerz Stadt Bad Wurzach Kreis Ravensburg Seine Sohne Albert Hans und Josef fuhrten die Werkstatt als Gebruder Reiser weiter und machten sie zu einer der grossen Orgelbaufirmen in Suddeutschland Seit 1983 fuhrt Hans Peter Reiser 1943 den Betrieb Urban Reitter Reutter 1672 1730 war der erste als Orgelbauer bezeichnete Meister in Hayingen Landkreis Reutlingen Er arbeitete 1696 1702 in Marchtal stellte jeweils 1699 im Kloster Wald Landkreis Sigmaringen und 1721 in Laupheim Landkreis Biberach eine Orgel auf Aaron Riegg Riekh 1573 1654 war wohl ein Schuler von Schneider Sartorius Er erhielt 1611 Beisitz in Ravensburg und baute dort in der ev Stadtkirche sowie 1615 in Leutkirch je eine Orgel Von seinem Sohn Tobias Sigmund 1684 sind Arbeiten in Dietenheim Alb Donau Kreis und auf Schloss Zeil nachgewiesen Karl Joseph Riepp 1710 1775 wurde in der Nahe von Ottobeuren geboren war aber hauptsachlich in Frankreich tatig In der Heimat baute er mehrere Orgeln fur die bedeutenden Reichsabteien Ottobeuren und Salem Martin Ruck Ruck aus Worms baute 1554 bis 1559 eine Orgel im Kloster Weingarten fur angeblich 5800 Gulden Ruck starb am 10 Januar 1559 Franz Anton Ruef 1776 1840 aus Waldsee reparierte zahlreiche Orgeln in der Region Waldsee Biberach von ihm sind zwei Neubauten in Ebersbach 1830 1831 und Ziegelbach 1834 bis 1837 beide Orte im Landkreis Ravensburg bekannt Sein Sohn Friedrich Ruef 1811 nach 1852 hatte obwohl zeitweise bei Aug Laukhuff und Walcker tatig einen eher zweifelhaften Ruf Er konnte an keinem Wirtshaus vorbeigehen und hinterliess Pfusch und Schulden Bekannte Neubauten Reinstetten b Ochsenhausen 1841 Hurbel Kreis Biberach 1843 Zussdorf und Pfrungen Kreis Ravensburg 1848 49 Samuel Ruff 1820 1890 und sein Sohn Theodor 1859 bis nach 1904 aus Sigmaringendorf waren hauptsachlich im heutigen Landkreis Sigmaringen mit Reparaturen tatig Samuel Ruff versuchte sich zwar an Neubauten etwa Krumbach bei Sauldorf 1855 1860 erhalten die Urteile der Sachverstandigen uber seine Arbeit waren aber wenig schmeichelhaft Friedrich Schaefer 1825 1892 lieferte um 1860 einige Orgeln nach Oberschwaben von denen das 1857 bis 1859 in Michelwinnaden Kreis Ravensburg erbaute Werk Restaurierung 2005 erhalten ist Joseph Schefold 1764 nach 1837 Schreiner in Betzenweiler Kreis Biberach war der Stammvater der Orgelbauersippe Schefold in Biberach Ehingen und CH Beckenried Sein altester Sohn Clemens Schefold 1796 1868 zeitweise mit seinem Bruder Konrad Schefold 1804 1868 assoziiert wurde von den Orgelrevidenten wegen seiner hochst mangelhaften Arbeit scharf kritisiert Nach 1855 verschwand er von der Bildflache und zog sich wahrscheinlich zu seinem Sohn Ludwig 1830 1883 nach Beckenried am Vierwaldstattersee zuruck Von seinen Arbeiten in Oberschwaben ist nichts mehr vorhanden Bruder Konrad Schefold machte sich 1838 in Biberach selbstandig und arbeitete als Orgel und Instrumentenmacher Neben funf nachgewiesenen Neubauten in Oberschwaben beschaftigte er sich hauptsachlich mit Reparaturen Konrads Sohn Johann Baptist Schefold 1843 1901 arbeitete acht Jahre lang bei Walcker und war an einigen seiner Projekte beteiligt Er war zwischen 1878 und 1884 mit zehn Mitarbeitern gut beschaftigt und fuhrte zahlreiche Reparaturen an oberschwabischen Orgeln durch sie wurden von den Revidenten uberwiegend wohlwollend beurteilt Einige seiner erhaltenen Dorforgeln etwa in Uigendorf 1875 1876 und Walpertshofen 1888 1889 beide Kreis Biberach sprechen fur den soliden Handwerker Schefold Nach seinem Tod fuhrte Sohn Adolf Christian Schefold 1873 1905 die Werkstatt weiter verdarb sich aber wegen seiner chronischen Unzuverlassigkeit samtliche Sympathien und Auftrage 1906 ubernahm Albert Reiser die verwaiste Werkstatt nbsp Orgel der Klosterkirche Roggenburg mit dem Prospekt von Georg Friedrich SchmahlGeorg Friedrich Schmahl 1700 1773 war evangelischer Zeitgenosse aber kein Konkurrent von Gabler Anlasslich seines Orgelbaus in Aalen 1769 wurde er sogar als schwabischer Silbermann bezeichnet Zwischen den beiden Meistern gab es kaum Beruhrungspunkte denn der Protestant Schmahl war uberwiegend im Ulmer Land tatig Sein Prospekt in der Klosterkirche Roggenburg gilt als der eleganteste in Suddeutschland und auch vollig einmalig in seiner Art 5 Schmahl hinterliess 45 Orgeln von denen im Ulmer Land einige teilweise erhalten sind Sein Sohn Johann Matthaus Schmahl 1734 1793 war weniger ambitioniert fur seinen erhaltenen Orgelbau in Berghulen Alb Donau Kreis brauchte er vier Jahre 1780 1784 Sein jungerer Bruder Georg Friedrich Schmahl d J 1748 1827 betrieb die Werkstatt weiter Nach ihm ubernahm sein Sohn Christoph Friedrich Schmahl 1787 1839 die Werkstatt Einige wenige Instrumente und Reparaturen sind ihm zuzuweisen Mit seinem Tod ging die Ulmer Linie der Orgelbauerfamilie Schmahl zu Ende Werkstattnachfolger war hochstwahrscheinlich Franz Sales Hechinger Andreas Schneider Sartorius ca 1550 ca 1620 aus Luckau arbeitete 1613 in Weingarten und fertigte in der Klosterkirche eine Orgel auf der Empore Er war vielbeschaftigt und unter anderem auch in Ober marchtal Reutlingen Rot an der Rot Kloster Wiblingen und Ulm tatig Zudem arbeitete Sartorius in Italien Holland und Prag Aegidius Schni t zer 1693 nach 1756 war Reitters Werkstattnachfolger in Hayingen Er baute 1726 eine grosse Orgel mit 30 Registern fur 700 Gulden im Kloster Siessen 1730 errichtete er eine neue Orgel in Marchtal war unter anderem in Ehingen Ravensburg und Inzigkofen tatig Johann Michael Schultes 1776 1858 war Geselle bei Holzhey und baute zusammen mit Benedikt Grieser im Auftrag Holzheys eine Orgel in Groden Sudtirol Er fuhrte im Landkreis Biberach mehrere Reparaturen aus von ihm sind 25 Neubauten bekannt nbsp Spieltisch der Schwarz Orgel im Salemer MunsterWilhelm Schwarz 1848 1912 ausgebildet bei Joseph Braun in Spaichingen ist der Begrunder einer jahrzehntelang tatigen Werkstatt Wilhelm Schwarz amp Sohn in Uberlingen 1902 1903 erbaute er die erhaltene Orgel in der Wallfahrtskirche von Engelswies Landkreis Sigmaringen In Oberschwaben war die Werkstatt kaum tatig Julius Schwarzbauer 1873 nach 1940 war Orgelbauer in Ochsenhausen und Mindelheim Er baute in Oberschwaben rund 50 Werke meist minderer Qualitat seine Orgel in der Kreuzbergkapelle in Schoneburg Kreis Biberach ist erhalten Schwarzbauers Firma ging wahrend der Inflationszeit in Konkurs und er wanderte 1928 in die USA aus Johann Andreas Silbermann 1712 1783 wurde 1753 dringend gebeten die neue Orgel in Zwiefalten zu bauen Er lehnte ab und machte sich in seinen Tagebuchern mehrfach uber Joseph Gabler und Joseph Martin lustig nbsp Orgel der Gebr Spath op 152 in Ringgenweiler Gde Horgenzell 1907Alois Spath 1825 1876 ist der Stammvater einer bedeutenden Orgelbauersippe in Suddeutschland Alois Spath lernte den Orgelbau bei Vitus Klingler und ubernahm 1862 dessen Werkstatt in Ennetach Er ist mehrfach mit Reparaturen nachgewiesen seine 1870 erbaute Orgel in Allmannsweiler Kreis Biberach ist erhalten Sein Sohn Franz Xaver 1859 1940 arbeitete bei verschiedenen Orgelbauern Benz Monch Branmann 1882 eroffnete er die durch den Tod des Vaters verwaiste Werkstatt wieder 1912 wurde Spath Hoforgelbauer 1927 papstlicher Hoflieferant die Firma gehorte neben Walcker und Klais zu den fuhrenden Orgelbauwerkstatten Suddeutschlands Aus der Blutezeit der Firma sind zahlreiche Instrumente erhalten so etwa die Orgeln im Kloster Habsthal Kreis Sigmaringen 1907 in der Gruftkirche Sigmaringen Hedingen 1912 und die 1915 erbaute Dorforgel in Wuchzenhofen Stadt Leutkirch In vier Generationen baute die Werkstatt Gebr Spath Orgelbau in Oberschwaben und Hohenzollern bis um 1985 rund 250 Orgeln die Werke der 1960er Jahre waren nicht immer von erstklassiger Qualitat 2002 wurde der Standort Ennetach geschlossen Hartwig Spath aus March Hugstetten bei Freiburg ubernahm den Betrieb Vertreter der funften Generation ist Hartwigs Sohn Tilman 1984 Die Bruder Joseph Speidel und Kaspar Speidel 1783 1875 wanderten um 1818 nach Oberschwaben ein Sie gehorten wohl zu jenen halbausgebildeten und wilden Rucksackorgelbauern und ubernahmen 1817 wahrscheinlich die verwaiste Werkstatt von Evermod Schmid in Schussenried Die beiden flickten an zahlreichen oberschwabischen Orgeln herum Kaspar Speidels Sohn Karl Anton geb 1815 wurde anlasslich eines Orgelbaus in Uttenweiler Kreis Biberach von Gutachter Dr Kocher aus Stuttgart als ausgemachtester Pfuscher bezeichnet er wanderte 1853 in die USA aus Hieronymus Spiegel 1699 nach 1778 Orgelmacher in Rottenburg und Waldsee hinterliess eine Reihe kleinerer Orgeln etwa in Haigerloch Kaiseringen und Muhlheim an der Donau Als sein Hauptwerk gilt die 1741 bis 1749 erbaute Orgel im Kloster Beuron Kreis Sigmaringen deren Prospekt seit 1807 in Pfullendorf steht Spiegel bewarb sich 1775 auch in Biberach Johann 1862 1924 und sein Bruder Josef Stehle 1873 1946 grundeten 1894 eine Orgelbauwerkstatt in Haigerloch Bittelbronn Die Firma heute Stehle Orgelbau GmbH arbeitet uberwiegend den ehemals hohenzollerischen und badischen Teilen des Landkreises Sigmaringen In Ablach Gem Krauchenwies Kreis Sigmaringen ist eine Kegelladenorgel von 1904 1905 erhalten einige Stehle Orgeln gibt es auch im oberschwabischen Teil Altkreis Saulgau des Landkreises Sigmaringen Kaspar Sturm um 1540 bis nach 1604 baute 1576 bis 1578 eine Orgel im Ulmer Munster vor 1575 war er angeblich auch in Blaubeuren tatig Gilg Taiglin Teuglin reparierte 1521 die Munsterorgel in Ulm 1533 empfahl ihn der Weingartner Abt Gerwig Blarer als guten Orgelmacher und Meister der seine Kunst verstunde Pater Christoph Vogt 1648 1725 Benediktinerpater in Ottobeuren war als Architekt und Orgelbauer tatig Eine ihm zugeschriebene Orgel im Kloster Holzen 1682 oder 1687 erbaut besass die einzige in Schwaben bekannte Springlade Der Entwurf des Orgelgehauses in Ummendorf Kreis Biberach das Pfeifenwerk ist von Weigle Reiser stammt wahrscheinlich von ihm nbsp Walcker Orgel in der ehem Garnisonskirche St Georg in UlmEberhard Friedrich Walcker 1794 1872 Sohn des Orgelmachers Johann Eberhard Walcker 1756 1843 grundete 1820 in Ludwigsburg einen Betrieb der Weltgeltung erlangte In Oberschwaben sind einige seiner Orgeln etwa Betzenweiler Sulmingen Kreis Biberach oder in Bolstern Stadt Bad Saulgau 1881 erhalten Mit dem Namen Walcker verbindet sich die Einfuhrung der Kegellade 1842 Die Firma lieferte Monumentalorgeln in alle Welt allein drei Instrumente ins Ulmer Munster 1856 volliger Umbau 1889 Neubau 1969 opus 5000 Zudem sind in Ulm zwei Walcker Orgeln in der kath Pfarrkirche St Georg 1904 und in der Martin Luther Kirche 1928 erhalten Die Geschichte der Firma endete 2003 als die Werkstatt den Betrieb endgultig einstellen musste Derzeit betreibt Gerhard Walcker Mayer 1950 im Saarland eine Werkstatt unter eigenem Namen in Guntramsdorf bei Wien existiert ein selbstandiger Betrieb von Michael Walcker Mayer 1957 gefuhrt nbsp Pfarrkirche Bergatreute Orgel mit dem neobarocken Prospekt von C G Weigle 1860Carl Gottlob Weigle 1810 1882 wurde bei seinem Onkel Eberhard Friedrich Walcker ausgebildet 1845 machte er sich in Stuttgart selbstandig In der Reihe der etwa 100 von ihm erbauten Orgelwerke errichtete er mehrere grosse Instrumente in Stadtkirchen Oberschwabens darunter seine erste oberschwabische Orgel 1853 opus 22 in Waldsee Alle Stadtkirchen Orgeln Biberach Ehingen Ravensburg Saulgau wurden in den 1960er Jahren abgebrochen Erhalten sind kleinere Orgeln etwa das 1863 fur Baltringen Kreis Biberach erbaute Werk oder der Prospekt seiner Orgel in Bergatreute Kreis Ravensburg von 1860 Weigles Sohne darunter Friedrich Weigle und Enkel entwickelten zahlreiche technische Neuheiten die Firma war auch weiterhin in Oberschwaben aktiv Warum Urenkel Fritz Weigle 1925 seinen Betrieb 1985 bei op 1381 aufgab ist unbekannt immerhin enthielt das Werkstattbuch noch drei Neubauauftrage Fritz Sohn Joachim F Weigle fuhrt eine eigene Werkstatt in St Johann Upfingen bei Bad Urach Landkreis Reutlingen Xaver Wetzel 1871 1923 stammte aus Rot bei Laupheim Kreis Biberach Ab 1908 war er in leitender Stellung bei Link und betrieb eine Filiale der Giengener Firma in Namur 1918 kehrte er mit seiner Familie nach Rot zuruck und liess sich dort als Orgelbauer nieder Seine fur Rot und Grossschafhausen Kreis Biberach gefertigten Orgeln sind erhalten Wetzels Bruder Xaver wanderte zwischen 1910 und 1920 in die USA aus und eroffnete dort eine Werkstatt die sein Sohn Markus Wetzel 1904 1984 bis zu seinem Tod betrieb Literatur BearbeitenOtto Beck Ingeborg Maria Buck Oberschwabische Barockstrasse 6 Auflage Schnell amp Steiner Regensburg 1997 ISBN 3 7954 1124 6 Hermann Fischer Orgelbau rund um den Bodensee In Ars Organi 56 Jhg Heft 1 Marz 2008 S 1 12 gdo de PDF Wolfgang Manecke Johannes Mayr Historische Orgeln in Oberschwaben Der Landkreis Biberach Schnell amp Steiner Regensburg 1995 ISBN 3 7954 1069 X Inhalt Wolfgang Manecke Johannes Mayr Historische Orgeln in Ulm und Oberschwaben Pfeifenorgeln im Alb Donau Kreis in Ulm Hayingen und Zwiefalten Suddt Verlagsges Ulm 1999 ISBN 3 88294 268 1 Inhalt Wolfgang Manecke Johannes Mayr Mark Vogl Historische Orgeln in Oberschwaben Der Landkreis Ravensburg Josef Fink Lindenberg 2006 ISBN 3 89870 250 2 Inhalt Wolfgang Manecke Mark Vogl Historische Orgeln im Dreilanderkreis Sigmaringen Gmeiner Messkirch 2010 ISBN 978 3 8392 1152 6 Inhalt Wolfgang Manecke Mark Vogl Historische Orgeln im Bodenseekreis Gmeiner Messkirch 2014 ISBN 978 3 8392 1639 2 Inhalt Josef Edwin Miltschitzky Ottobeuren ein europaisches Orgelzentrum Orgelbauer Orgeln und uberlieferte Orgelmusik Dissertation Universitat Amsterdam 2012 Volltext Bernd Sulzmann Mitteilungen uber das Wirken schwabischer Orgelmacher in badischen Landen vom 16 bis 19 Jahrhundert In Alfred Reichling Hrsg Mundus Organorum Festschrift Walter Supper Merseburger Berlin 1978 S 322 361 Helmut Volkl Eugen Groner Wolfgang Rehfeldt Orgeln in Wurttemberg Hanssler Neuhausen Stuttgart 1988 ISBN 3 7751 1090 9 Siehe auch BearbeitenListe der Orgeln in OberschwabenEinzelnachweise Bearbeiten Hauptstaatsarchiv Stuttgart B 515 Band 9 10 15 66 75 86 und Bu 15 Fur die Orgel acht Pfund bezahlt Peter Nicola Salemer Orgelgeschichte In Munsterpfarrei Salem Hrsg Musik in Salem Owingen 2005 S 28 43 Donat Muller Kurze Beschreibung der einzelnen Theile der Kirchenorgel ein nothwendiges Handbuchlein Augsburg 1848 S 40 41 Digitalisat Der Vertrag mit Buchner wird zitiert in Ingeborg Rucker Die deutsche Orgel am Oberrhein um 1500 Freiburg 1940 S 164 Hermann Fischer Theodor Wohnhaas Historische Orgeln in Schwaben Regensburg 1982 S 212Weblinks BearbeitenOrgeln in und um Ulm Historische Orgeln in Oberschwaben e V Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Orgellandschaft Oberschwaben amp oldid 235327219