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Bolstern ist ein Ortsteil der Stadt Bad Saulgau im baden wurttembergischen Landkreis Sigmaringen in Deutschland BolsternStadt Bad SaulgauEhemaliges Gemeindewappen von BolsternKoordinaten 47 59 N 9 28 O 47 983333333333 9 46 637 Koordinaten 47 59 0 N 9 27 36 OHohe 637 m u NNFlache 12 06 km Einwohner 412Bevolkerungsdichte 34 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 1975Postleitzahl 88348Vorwahl 07581Kirche St Gallus in Bolstern von NordostenKirche St Gallus in Bolstern von Nordosten Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Lage 1 2 Teilorte 2 Geschichte 3 Politik 3 1 Ortsvorsteher 3 2 Wappen 4 Kultur und Sehenswurdigkeiten 4 1 Bauwerke 4 2 Vereine 5 Wirtschaft und Infrastruktur 5 1 Verkehr 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenLage Bearbeiten Bolstern liegt rund funf Kilometer sudwestlich von Bad Saulgau rings von Waldungen umgeben am Beginn des Fulgenstadter Tals und wird von dem kleinen Wagenhauser Bach durchflossen Teilorte Bearbeiten Zur Ortschaft Bolstern gehoren die Teilorte Wagenhausen Holzmuhle eine ehemalige Mahl und Olmuhle mit einem Hofgut und Heratskirch Geschichte BearbeitenDer Ort durfte wohl eine Rodungssiedlung des hochmittelalterlichen Landesausbau sein Er soll bereits 817 erstmals urkundlich erwahnt worden sein 1 und bildete ein eigenes Amt der Grafschaft Friedberg das auch das Amt Siessen genannt wurde weil es die Besitzungen des Klosters Siessen umfasste Der fruhere Ortsadel wohnte an der Strasse nach Heratskirch in einer Turmhugelburg 2 deren Reste im Wald noch deutlich sichtbar sind Um 1086 taucht der eigenartige Ortsname Bolstara 3 auf dessen Herkunft bis heute im Verborgenen liegt Eine weitere Erwahnung stammt aus einer Schenkungsurkunde 1101 kam Bolstern Pulster Polster bzw Bolstari im pagus Heregowa von den alteren Grafen von Nellenburg an das von ihnen gestiftet Kloster Allerheiligen bei Schaffhausen und Kloster Sankt Georgen im Schwarzwald Ob der 1265 als Saulgauer Burger genannte Berchtold von Bolstern dem Adel angehorte ist fraglich 4 1268 ging das Patronatsrecht von den Wartenberg an den Deutschorden uber Der Besitz des Orts war schon fruh geteilt ein Teil war im Jahr 1299 mit Saulgau und Friedberg von Osterreich erkauft worden ein weiterer besass bis zur Allodifizierung in der Mitte des 19 Jahrhunderts das Kloster Siessen mit sieben Lehenhofe nebst Selden 5 Das Patronat und Vogtrecht der Kirche hatten ehemals die Grafen von Landau von ihnen kamen diese Rechte dem Kloster Heiligkreuztal zu Im Zweiten Koalitionskrieg 1798 1802 wurde das von franzosischen Truppen besetzte Bolstern am 21 Marz 1799 von den Osterreicher unter ihrem Kommandeur Erzherzog Karl von Osterreich Teschen befreit 6 Unter osterreichischer Herrschaft gehorte der Ort lange Zeit zur Grafschaft Friedberg Scheer bis es schliesslich 1806 zu Wurttemberg und zum neu geschaffenen Oberamt Saulgau kam 1816 kam Heratskirch bislang Filiale des Klosters Siessen als Teilort zu Bolstern Auch Wagenhausen ehemals ein Weiler dessen Name auf die nahebei erbaute Sagemuhle des Klosters Siessen zuruckgeht gehort zu Bolstern Am 15 Marz 1944 entging Bolstern knapp einer Katastrophe als ein mit Brandbomben beladener englischer Lancaster Bomber bei einem Angriff auf Stuttgart durch Nachtjager abgedrangt wurde und nahe der Ortschaft absturzte wobei alle sieben Besatzungsmitglieder ums Leben kamen 7 Im Zuge der Gemeindereform in Baden Wurttemberg wurde Bolstern am 1 Januar 1975 in die Stadt Saulgau eingemeindet 8 Von 1983 bis 1993 ist in Bolstern die Flurbereinigung vollzogen worden Politik BearbeitenOrtsvorsteher Bearbeiten Ortsvorsteher ist derzeit Anton Stork Stand 2009 Wappen Bearbeiten Das Wappen der ehemaligen Gemeinde Bolstern zeigt in Gold zwei bewurzelte grune Tannen oben begleitet von einem sechsspeichigen roten Rad Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenBauwerke Bearbeiten nbsp KircheDie Pfarrkirche St Gallus in Bolstern wurde 1268 erstmals erwahnt Nachdem das alte Gotteshaus durch Sturm und Unwetter vollstandig zerstort worden war wurde die Kirche 1817 neu errichtet Sie war noch nicht ganz fertig als der Turm wieder einsturzte und zehn Arbeiter dabei verungluckten wovon zwei zu Tode kamen 1881 82 erbaute Eberhard Friedrich Walcker 1794 1872 eine Orgel die fast vollig original erhalten ist Die Kirche wurde jungst renoviert die Altarweihe und Wiedereroffnung fand am 3 April 2011 mit Weihbischof Johannes Kreidler statt Vereine Bearbeiten Der Sportverein Bolstern wurde im November des Jahres 1969 gegrundet Die aktive Fussballmannschaft der Manner spielt in der Kreisliga A Bezirk Donau Nicht nur der Sportverein sondern auch der 1859 gegrundete Liederkranz Bolstern Inhaber der Zelter Plakette und der Narrenverein Bolstern gegrundet 1993 gestalten das Dorfleben mit Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenDie grossen Waldungen um das Dorf waren jahrhundertelang Rohstofflieferant fur die Kohlerei und Harzverarbeitung Verkehr Bearbeiten Bolstern liegt an der Landesstrasse 280 von Bad Saulgau nach Ostrach Literatur BearbeitenBolstern In Johann Daniel Georg von Memminger Hrsg Beschreibung des Oberamts Saulgau Die Wurttembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824 1886 Band 6 Cotta sche Verlagsbuchhandlung Stuttgart Tubingen 1829 Volltext Wikisource Bolstern In Hans Willbold Stadt Saulgau Ein kleiner Fuhrer Ein Fuhrer durch die Stadt Saulgau und seine Geschichte hrsg von Stadt Saulgau Gebr Edel Saulgau Juli 1998 S 98f Weblinks BearbeitenOffizielle Internetseite des Teilortes BolsternEinzelnachweise Bearbeiten Neugart C D Nr 193 In einer alten Grenzbeschreibung kommt vor die alte Burg am Wege von Bolstern nach Weiler Kop 17 Jahrhundert Landesarchivdirektion Baden Wurttemberg Hrsg Das Land Baden Wurttemberg amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden Band 7 Regierungsbezirk Tubingen Verlag W Kohlhammer 1978 S 852 ISBN 3 17 004807 4 Der Seldner war Tagelohner ursprunglich ohne eigens Haus und ohne Anteil an den Gemeinderechten Er lebte als Hintersasse beim Lehenbauern Karl von Blazekovie Chronik des k k 31 Linien Infanterie Regimentes gegenwartig Grossherzog Friedrich Wilhelm von Mecklenburg Strelitz Kaiserlich koniglichen Hof und Staatsdruckerei 1867 S 257f Ehrenmal Per Ardua Ad Astra am Feldweg ostlich von Bolstern 15 Marz 2014 Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 550 Teilorte Dorfer Weiler und Wohnplatze von Bad Saulgau Teilorte Bierstetten Bolstern Bondorf Braunenweiler Friedberg Fulgenstadt Grosstissen Haid Hochberg Lampertsweiler Moosheim Renhardsweiler WolfartsweilerDorfer Weiler Wohnplatze Bernhausen Bogenweiler Engenweiler Figels Heratskirch Kleintissen Krumbach Luditsweiler Nonnenweiler Obereggatsweiler Rieden Schwarzach Siessen Steinbronnen Untereggatsweiler Wagenhausen Wilfertsweiler Ziegelhof Normdaten Geografikum GND 7795915 2 lobid OGND AKS VIAF 238691242 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bolstern amp oldid 228724971