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Bierstetten ist ein Ortsteil der Stadt Bad Saulgau im Landkreis Sigmaringen in Baden Wurttemberg BierstettenStadt Bad SaulgauEhemaliges Gemeindewappen von BierstettenKoordinaten 48 1 N 9 35 O 48 009444444444 9 5861111111111 642 Koordinaten 48 0 34 N 9 35 10 OHohe 642 mFlache 6 15 km Einwohner 620Bevolkerungsdichte 101 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 1975Postleitzahl 88348Vorwahlen 07581 07583Kapelle St Josef in BierstettenKapelle St Josef in Bierstetten Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Lage 1 2 Teilorte 2 Geschichte 2 1 Einwohnerentwicklung 3 Politik 3 1 Ortsvorsteher 3 2 Wappen 4 Kultur und Sehenswurdigkeiten 4 1 Bauwerke 5 Wirtschaft und Infrastruktur 5 1 Verkehr 5 2 Oberschwabische Keltenstrasse 6 Literatur 7 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenLage Bearbeiten Bierstetten befindet sich rund sechseinhalb Kilometer ostlich von Bad Saulgau an der ostlichen Grenze des Landkreises Sigmaringen hin zum Landkreis Biberach am Hang der Renhardsweiler Hohe Die reichhaltigen Quellen dieser Wurm Endmorane speisen den Bierstetter Bach der von einigen als der eigentliche Ursprung der Kanzach gesehen wird welche sich im Ort Kanzach mit dem Federseeausfluss erst spater Kanzach genannt vereinigt Der Teilort Steinbronnen liegt in einem ehemaligen Gletschertor des Federseebeckens Teilorte Bearbeiten Zum Ortsteil Bierstetten gehort der Wohnplatz Steinbronnen Geschichte BearbeitenErste Siedlungsspuren stammen von den Kelten eine spatkeltische Viereckschanze die entweder unvollendet blieb oder weitgehend abgetragen wurde Sie befindet sich auf dem sogenannten Schlossbuhl rund ein Kilometer nordostlich des heutigen Dorfes entfernt Die Reste mit einer Ausdehnung von 100 Meter im Norden 90 Meter im Osten Graben noch erkennbar 20 Meter unfertig im Suden und Steilhang ohne Graben im Westen wurden in der Vergangenheit auch falschlich als Burg oder Schlossrest gedeutet 1 Bierstetten wurde 1291 erstmals urkundlich als Bustette genannt Es gehorte zu der vom romisch deutschen Konig Albrecht I von Osterreich im Jahr 1299 erkauften Stadt und Vogtei Saulgau Vogtey Sulgau Fortan unterstand der Ort osterreichischer Landeshoheit Zusammen mit Bondorf und Steinbronnen bildete er das eigenstandige Amt Bierstetten Im Jahr 1313 hatte der Jude Gottschach zu Saulgau die Steuern im Amt Bierstetten als osterreichische Pfandschaft inne Das osterreichische Lehen unterstand dem Oberamt Stockach und kam als Pfandschaft an die Truchsessen von Waldburg Im Jahr 1588 wurde das Amt Bierstetten zusammen mit dem Amt Tissen vom Truchsess Karl von Waldburg Scheer an den Grafen Wilhelm von Zimmern verliehen mit dessen Tod endete die Linie der Grafen von Zimmer Die Pfandschaft kam 1601 durch Erbschaft an Bertold von Konigsegg der eine Schwester Wilhelms zur Ehefrau hatte 2 Da das Truchsessische Haus die Pfandschaft wieder einlosen und das Amt Bierstetten dem Kloster Schussenried uberlassen wollte entstanden langwierige Streitigkeiten zwischen den Hausern Truchsess Scheer und Konigsegg Diese wurden im Jahr 1746 dergestalt gelost dass das Amt Bierstetten Konigsegg als Eigentum uberlassen dagegen das Amt Tissen namlich Gross und Kleintissen nebst Nonnenweiler wieder zur Grafschaft Friedberg zuruckkam Weiterhin wurde von Konigsegg neben Uberlassung des Pfandschillings von 8 300 Gulden an den Truchsess die Summe von 25 000 Gulden bezahlt 3 Zugleich wurde mit Zustimmung von Konigsegg das Dorf Allmannsweiler infolge eines schon am 18 Marz 1746 zwischen Friedberg Scheer und Schussenried abgeschlossenen Vertrags gegen die Summe von 15 000 Gulden dem Kloster Schussenried mit hoher und niederer Obrigkeit uberlassen Unter der Bedingung dass statt Allmannsweiler der Ort Renhardsweiler in das Amt Bierstetten eingeworfen werde erteilte endlich Osterreich auch im Jahr 1750 die lehensherrliche Genehmigung zu dem Geschehenen und belehnte Schussenried mit Allmannsweiler auf die Dauer des Truchsessischen Mannsstammes unter Vorbehalt des Besteuerungsrechts zur vorderosterreichischen Landschaftskasse Konigsegg aber mit dem Amt Bierstetten unter den bisherigen Verhaltnissen Im Jahr 1788 verkaufte Konigsegg Aulendorf das Amt Bierstetten an das Damenstift Buchau das nun von Osterreich auf die Dauer des Konigeggschen Mannsstammes damit belehnt wurde Landeshoheit Besteuerungsrecht etc blieben wie fruher osterreichisch und in letzterer Beziehung war Bierstetten auch vorderosterreichischer Landstand Als das Damenstift Buchau durch den Reichsdeputationshauptschluss von 1803 sakularisiert wurde fiel das Amt Bierstetten an das furstliche Haus Taxis 1806 kam es an das Konigreich Wurttemberg Konig Friedrich I von Wurttemberg gab den Gemeinden Bierstetten und Renhardsweiler wieder ihre Selbstandigkeit Die Gemeinde Bierstetten gehorte zum wurttembergische Oberamt Saulgau ab 1934 Landkreis Saulgau Erst im Jahre 1933 wurden die beiden Gemeinden erneut zu einer Burgermeisterei zusammengeschlossen welche der Bierstetter Burgermeister Josef Hirschle bis zum 18 Mai 1945 verwaltete Am 4 Marz 1945 fielen in einem vermutlichen Notabwurf Spreng und Brandbomben auf das Dorf Im Zuge der Gemeindereform in Baden Wurttemberg wurde Bierstetten am 1 Januar 1975 in die Stadt Saulgau eingemeindet 4 Einwohnerentwicklung Bearbeiten nbsp Bierstetten von Nordosten1998 hatte Bierstetten zusammen mit Steinbronnen 595 Einwohner 2010 waren es 620 Politik BearbeitenOrtsvorsteher Bearbeiten 1994 2014 Albert Traub Seit 2014 Markus KnollWappen Bearbeiten Das Wappen der ehemaligen Gemeinde Bierstetten zeigt in Rot einen silbernen Balken darin auf grunem Dreiberg eine rote Burg Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenBauwerke Bearbeiten Die katholische Josefskapelle in Bierstetten wurde Anfang des 20 Jahrhunderts erbaut Die katholische Gemeinde war bis 1616 zu Saulgau eingepfarrt und kam dann zu Renhardsweiler deren Filiale sie heute noch ist Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenVerkehr Bearbeiten Durch Bierstetten fuhrt die Landesstrasse 283 von Bad Saulgau nach Bad Schussenried bzw Biberach Zwischen Bierstetten und Bad Saulgau besteht eine Busverbindung Oberschwabische Keltenstrasse Bearbeiten In Bierstetten befand sich eine fruhkeltische Hohensiedlung Sie ist die zweite Station Epochenwandel der Kelten der Oberschwabischen Keltenstrasse einer 2014 eroffneten Ferienstrasse als GPS Tour zum Thema Kelten Literatur BearbeitenBierstetten In Johann Daniel Georg von Memminger Hrsg Beschreibung des Oberamts Saulgau Die Wurttembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824 1886 Band 6 Cotta sche Verlagsbuchhandlung Stuttgart Tubingen 1829 Volltext Wikisource Grosstissen In Hans Willbold Stadt Saulgau Ein kleiner Fuhrer Ein Fuhrer durch die Stadt Saulgau und seine Geschichte Hrsg von der Stadt Saulgau Gebr Edel Saulgau Juli 1998 S 98Einzelnachweise Bearbeiten Oscar Paret Wurttemberg in vor und fruhgeschichtlicher Zeit Veroffentlichungen der Kommission fur geschichtliche Landeskunde in Baden Wurttemberg Reihe B Bd 17 Kohlhammer Stuttgart 1961 Pappenheims Chronik der Truchsessen II S 418 und Scheerer Archiv Darnach sind auch die Nachrichten von Tissen in der Beschreibung des Oberamtes Riedlingen zu erganzen Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 550 Teilorte Dorfer Weiler und Wohnplatze von Bad Saulgau Teilorte Bierstetten Bolstern Bondorf Braunenweiler Friedberg Fulgenstadt Grosstissen Haid Hochberg Lampertsweiler Moosheim Renhardsweiler WolfartsweilerDorfer Weiler Wohnplatze Bernhausen Bogenweiler Engenweiler Figels Heratskirch Kleintissen Krumbach Luditsweiler Nonnenweiler Obereggatsweiler Rieden Schwarzach Siessen Steinbronnen Untereggatsweiler Wagenhausen Wilfertsweiler Ziegelhof Normdaten Geografikum GND 7788471 1 lobid OGND AKS VIAF 133167214 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bierstetten amp oldid 237620870