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Johann Ehemann auch Ehmann oder Ehrmann vor 1638 27 November 1670 in Ulm 1 war ein suddeutscher Musikinstrumenten und Orgelbauer im 17 Jahrhundert Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 2 1 Die Orgel in der Ulmer Dreifaltigkeitskirche 2 2 Weitere Arbeiten 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenUber die Herkunft und Ausbildung Johann Ehemanns ist wenig bekannt Das Bayerische Musiker Lexikon Online fuhrt als seine Wirkungsstatten die Orte Dinkelsbuhl Ulm Stuttgart und Kirchhaslach auf 2 In dieser Quelle wird 1638 als das Jahr seiner ersten Erwahnung angegeben Ehemann hatte seinen Lebensmittelpunkt seit 1638 in Ulm und wurde 1649 Burger der Stadt 3 Er arbeitete im suddeutschen Raum jedoch bis in die Stuttgarter Gegend hinein Von kompletten Orgelneubauten sind nur wenige bekannt der Grossteil seiner Arbeit bestand neben dem Bau von etlichen Hausorgeln vermutlich darin dass er Reparaturen an bestehenden Instrumenten durchfuhrte Zu seinen Schulern gehorte Georg Brunner aus Rothenburg ob der Tauber 3 Sein Bruder Hans Georg Ehemann wirkte zunachst in Ulm wurde 1650 zum Hoforgelbauer in Stuttgart ernannt und ist mit Orgelneubauten in Sindelfingen 1649 Ebingen 1657 Balingen 1661 und Stuttgart 1668 1669 nachgewiesen 4 5 Johann Ehemann starb Ende November 1670 in Ulm Der knappe Eintrag im Sterbebuch der evangelischen Munstergemeinde Ulm enthalt keine Aussagen dazu wie alt er wurde oder ob er eine Familie gegrundet hatte 1 Werke Bearbeiten nbsp Stich von Matthaus Merian d A Die Orgel in der Kirchen zur Heil Dreyfaltigkeit in Ulm 1643 Die Orgel in der Ulmer Dreifaltigkeitskirche Bearbeiten nbsp Johann Herkules Haid beschreibt im Jahr 1786 die Ehemann Orgel in der Dreifaltigkeitskirche UlmIn Ulm entstand 1641 das bekannteste Werk Johann Ehemanns die neue Orgel in der Dreifaltigkeitskirche Der Heimatforscher Johann Herkules Haid beschrieb diese Ehemann Orgel in seinem Buch Ulm mit seinem Gebiete im Jahr 1786 wie folgt Gegen Abend ist die Orgel welche auf 2 Saulen steht Ob sie wohl der Verdingung nach nur 473 fl gekostet haben soll so hat sie doch 15 Register und ist in 2 Hauptwerke abgetheilt Sie hat auch zwey Cympeln und Vogelsang Die Blasbalge sind 14 Schuh lang und 3 breit Johann Herkules Haid 1786 6 Das Instrument stand demnach auf der Westseite des Kirchengebaudes Es wurde von zwei Saulen getragen und war hinsichtlich der Bauart und Situierung eine sogenannte Brustungsorgel Sie hatte gemass Haids Beschreibung 15 Register die in zwei gleiche Werke aufgeteilt waren sowie zwei Zimbeln und das Register Vogelsang Die Blasbalge waren 14 Fuss 4 20 m lang und 3 Fuss 1 05 m breit Der Orgelneubau erfolgte nicht gleichzeitig mit dem Bau der Kirche die bereits 1621 eingeweiht worden war Er wurde erst nachtraglich durch wesentliche Unterstutzung des Ulmer Ratsherrn Joseph Furttenbach ermoglicht und erst in den bedrangtesten Kriegszeiten zu Stande gebracht 6 Renoviert und instand gesetzt wurde das Instrument im Jahr 1714 von dem Nordlinger Orgelbauer Nicolaus Prescher und 1809 nochmals von dem Ulmer Orgelbauer Schmahl Im Jahr 1857 entschied man sich fur einen kompletten Neubau das ursprungliche Instrument ist also nicht erhalten Das Aussehen der Ulmer Ehemann Orgel ist jedoch durch eine Arbeit des Kupferstechers Matthaus Merian d A der Nachwelt uberliefert Er verewigte das Instrument mit seinem Stich Die Orgel in der Kirchen zur Heil Dreyfaltigkeit in Ulm den er zwei Jahre nach ihrer Fertigstellung 1643 anfertigte Die Abbildung zeigt ausser den von Haid beschriebenen das Instrument tragenden Saulen den Prospekt der Orgel die reich mit Holzschnitzereien verziert war Besonders zahlreich sind die Darstellungen von Putten und im oberen Bereich rahmen zwei musizierende Engelfiguren den hochsten Teil des Aufbaus ein der von einem Harfe spielenden Konig David gekront wird Merian bildete auf demselben Blatt auch einen Grundriss des Kastens mit einer Massskala ab Durch die Veroffentlichung in Merians grossem Sammelwerk Topographia Sueviae dt Topographie Schwabens wurde das Bild der Ulmer Ehemann Orgel weit verbreitet und erlangte einen hohen Bekanntheitsgrad Es ist einer der fruhesten Stiche mit einem Orgelmotiv 7 Weitere Arbeiten Bearbeiten Fur das Jahr 1643 lasst eine beim Neubau einer Orgel im schwabischen Babenhausen Kirchhaslach einhundert Jahre spater zufallig entdeckte Inschrift auf einem kleinen Holzstuck vom Balg der Vorgangerorgel vermuten dass sie ebenfalls von Ehemann gebaut worden war 8 Die Inschrift lautete anno 1643 den 18 April ist dieser Balg zugemacht worden von mir Johann Ehemann Orgelmacher derzeit in Ulm Drei Jahre spater reparierte Ehemann im Jahre 1646 die Balge der Orgel in Biberach St Martin fur 30 Gulden Hier hatte Caspar Eckstein aus Weil der Stadt 1590 ein neues Werk geschaffen nachdem sein Orgelneubau von 1581 bis 1582 im Jahr 1584 einem Blitzschlag zum Opfer gefallen war 9 Literatur BearbeitenHermann Fischer Theodor Wohnhaas Lexikon suddeutscher Orgelbauer Florian Noetzel Verlag Wilhelmshaven 1994 ISBN 3 7959 0598 2 S 79 Weblinks BearbeitenJohann Ehemann im Bayerischen Musiker Lexikon Online BMLO Johann Ehemann in der Virtuellen Fachbibliothek Musikwissenschaft Johann Ehemann in der Bayerischen BibliographieEinzelnachweise Bearbeiten a b Kirchenbuch der Evangelischen Munstergemeinde Ulm Verstorbene des Jahres 1670 ancestry de eingesehen am 29 November 2016 Johann Ehemann in der Datenbank der Bayerischen Landesbibliothek bayerische landesbibliothek online de abgerufen am 29 November 2016 a b Fischer Wohnhaas Lexikon suddeutscher Orgelbauer 1994 S 79 Helmut Volkl Orgeln in Wurttemberg Hanssler Neuhausen Stuttgart 1986 ISBN 3 7751 1090 9 S 18 256 Christoph Roller Stadtkirche Balingen Hrsg Evangelische Kirchengemeinde Stadtkirche Balingen 5000 Auflage Druck und Verlagshaus Hermann Daniel Balingen Oktober 1990 S 30 a b Johann Herkules Haid Ulm mit seinem Gebiete Verlag Christian Ulrich Wagner sen Ulm 1786 S 67 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Michael Ladenburger Die Konigin der Instrumente Verlag Beethoven Haus 2000 ISBN 978 3 88188 061 9 S 59 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Herbert Huber Musikpflege am Fuggerhof Babenhausen 1554 1836 Wissner 2003 ISBN 978 3 89639 393 7 S 34 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Wolfgang Manecke Johannes Mayr Historische Orgeln in Oberschwaben Der Landkreis Biberach Schnell amp Steiner Regensburg 1995 ISBN 3 7954 1069 X S 14 64 Normdaten Person GND 131592777 lobid OGND AKS VIAF 72529260 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ehemann JohannALTERNATIVNAMEN Ehmann Johann Ehrmann JohannKURZBESCHREIBUNG deutscher Musikinstrumenten und OrgelbauerGEBURTSDATUM 16 Jahrhundert oder 17 JahrhundertSTERBEDATUM 27 November 1670STERBEORT Ulm Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Ehemann amp oldid 237903086