www.wikidata.de-de.nina.az
Die Triosonate ist eine der wichtigsten Gattungen der Kammermusik der Barockzeit etwa von 1600 bis 1750 Es handelt sich um eine dreistimmige Komposition aus zwei Oberstimmen und Generalbass klassischerweise gegliedert in drei oder vier Satze Sie bot sowohl dem burgerlichen oder adeligen Musikliebhaber als auch dem Virtuosen ein breites Betatigungsfeld Zahlreiche Drucke und Neuauflagen bereits aus fruhester Zeit zeugen von ihrer Beliebtheit Inhaltsverzeichnis 1 Charakterisierung 2 Fruhbarock 3 Hochbarock 4 Spatbarock 5 Der galante Stil 6 Erforschung der Triosonate 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseCharakterisierung BearbeitenDie Triosonate ist durch zwei gleichrangige Ober Melodiestimmen uber einem Generalbass gekennzeichnet Vorbild konnten die Opern und Sakralwerke Claudio Monteverdis gewesen sein an dessen Ritornelle sich die ersten Sonaten anlehnen Im Vordergrund stand die melodische Linie und weniger die Klangfarbe Viele der Sonatensatze bestehen aus zweistimmigen Fugen oder Fugatos in spateren Werken finden sich voll ausgearbeitete dreistimmige Fugen die den Bass miteinbeziehen In der Zeit des Rokoko treten zunehmend Satze auf die den fugierten Stil verlassen indem die erste Stimme eine solistische Hauptrolle ubernimmt wahrend die zweite Stimme zur Nebenstimme wird Die Entwicklungsstufen der unterschiedlichen Formen der Triosonaten verlaufen parallel zu ahnlichen kammermusikalischen Gattungen wie die der spater entstandenen virtuoseren Solosonate und weiteren mehrstimmigen Sonatenformen Wurden die Melodiestimmen anfanglich fast ausschliesslich mit Violinen Violen und Zinken Cornetto besetzt findet man im 18 Jahrhundert haufig Holzblasinstrumente Die Bassstimme wurde gewohnlich von einem Cello einer Bass Gambe Fagott Violone oder Theorbe gespielt Die durch die Bezifferung gegebene Harmoniefuhrung wurde von einem Cembalo Orgel oder Lauten improvisierend ausgedeutet Der Name der Gattung bezieht sich darauf dass die Musik einen dreistimmigen Satz aufweist uber die Anzahl der Musiker macht die Bezeichnung keine Vorgaben Tatsachlich waren ublicherweise mehr als drei Ausfuhrende beteiligt da der Generalbass meist auf mehrere Instrumente verteilt wurde Zeitgenossisches Auffuhrungsmaterial deutet darauf hin dass selbst die Melodiestimmen durchgehend oder passagenweise mehrfach besetzt werden konnten und die Triosonate so zum Experimentierfeld fur das gegen Ende des 17 Jahrhunderts aufbluhende Concerto grosso wurde Andererseits schrieb Johann Sebastian Bach auch Triosonaten fur zwei Spieler Cembalo und ein Melodieinstrument die linke Hand des Cembalisten spielt den Generalbass die rechte eine Oberstimme oder fur eine Person Triosonaten fur Orgel bei denen die Pedale den Generalbass ubernehmen Fruhbarock BearbeitenUrsprungsland der Triosonate ist Italien Die ersten Werke die sich der Trioform annahmen stammen aus dem ausgehenden 16 Jahrhundert und haben ihren Ursprung in der Vokalmusik Giovanni Gabrieli baute in die Canzonen seiner Symphoniae sacrae von 1597 bereits Triopassagen ein wahrend man musikgeschichtlich die Canzone alla Francese a 4 1602 fur Violine Corneto 2 Posaunen als Stutzstimmen und Basso continuo B c von Lodovico Grossi da Viadana als erste echte Triosonate bezeichnen kann Die altesten Sammlungen von Triosonaten schuf der unter Monteverdi wirkende Violinist Salamone Rossi mit seinem Primo libro delle Sinfonie e Gagliarde von 1607 und seinem Secondo libro von 1608 In Folge setzt eine Phase des Experimentierens ein ublich ist die Gliederung in mehrere kontrastierende Abschnitte wobei Tempi und Taktarten sowie die verwendete Faktur wechseln die Oberstimmen dialogisieren 1 es gibt Imitation mit oder ohne Beteiligung der Bassstimme und Scheinpolyphonie durch Selbstimitation Soli im rezitativischen Stil und Tanze Tonartenbeziehungen sind kaum ausgepragt auch die Gestaltung mit Figuren die typischerweise am Beginn eines Abschnittes anders gestaltet sind als vor den kadenzierenden Schlusswendungen entstammt noch dem 16 Jahrhundert Neu ist eine zunehmend idiomatische Behandlung der Instrumente und eine Zunahme an Virtuositat Fuhrende Komponisten dieser Phase sind Biagio Marini Giovanni Battista Fontana Giovanni Paolo Cima Dario Castello Tarquinio Merula und Giovanni Battista Buonamente Auch nordlich der Alpen fand dieser neue Typus hochstehender Instrumentalmusik schnell Anklang so zuerst in Werken von Paul Peuerl mit seinen 1613 in Nurnberg gedruckten Gantz Neuen Padovanen bei dem Innsbrucker Hofkapellmeister Johann Stadlmayr in Philomenus cœlestis 1624 bei Johann Vierdanck und bei Johann Erasmus Kindermann in dessen Deliciae studiosorum 1643 Im franzosischen Sprachraum veroffentlichte Henri Dumont Paris 1657 in seinen Meslanges dreistimmige Kirchen Pavanen weitere Triosonaten Dumonts finden sich in den Canti sacra von 1662 Hochbarock BearbeitenDie katholischen Priester Giovanni Legrenzi und Maurizio Cazzati entwickelten in Bergamo einen eigenen Triosonatenstil Ihre Sonaten wurden wahrend der Messen aufgefuhrt Legrenzi kombiniert ab etwa 1650 ein Ruckbesinnen auf konsequentere Imitation mit der Entwicklung von Form aus dem Spannungsverhaltnis tonaler Beziehungen und unter Verwendung von mehrgliedrigen Themen deren Imitationen den Bewegungsimpuls uber ganze Abschnitte aufrechterhalten konnen 2 Der norditalienische Instrumentalstil wurde durch Uccellini und Cazzati auf emilianische Zentren wie Modena und Ferrara ubertragen Uccellini ubte mit Sequenzierung durch den Quintenzirkel Einfluss auf die kommenden Generationen aus Die in Modena wirkenden Musiker fuhrten franzosische Tanzformen Skordatur und Kanonformen ein wahrend in Bologna der Da chiesa Stil Kirchensonate durch Kantabilitat gepflegt wurde Giovanni Maria Bononcini und Alessandro Stradella sind hier beispielhaft zu nennen Legrenzi und die im Rom der 1670er Jahre als fuhrende Musiker wirkenden Geiger Alessandro Stradella und Carlo Ambrogio Lonati sowie Lelio Colista Laute ubten durch ihre Trio Symphonias unmittelbaren Einfluss auf die Werke eines Arcangelo Corelli oder Henry Purcell aus Ausserhalb Italiens wurde die Triosonate gepragt von Johann Heinrich Schmelzer mit seinen Duodena Sonatorum Selectarum von 1659 den Werken von Heinrich Biber Harmonia artificiosa ariosa 1670 sowie den sechs Sonaten aus Musicalische Ergotzung 1691 von Johann Pachelbel In Norddeutschland finden wir Dietrich Beckers Erster Theil Zwey stimmiger Sonaten und Suiten von 1674 und als Hohepunkt dieser Periode Dietrich Buxtehudes aus je sieben Triosonaten bestehende Sammlungen op 1 und op 2 1696 in denen teilweise die Gambe als zweites Melodieinstrument eingesetzt wird In England beschritt John Jenkins im fortgeschrittenen Alter mit einigen Trio Suiten das neue Terrain Zwolf Sonaten fur zwei Violinen und Bass werden ihm nicht sicher zugeschrieben sie konnten bisher nicht gefunden werden gelten aber als erste in England komponierte Triosonaten italienischen Stils Davon abgesehen sind die 1653 in Innsbruck erschienenen drei Sonaten von William Young die ersten englischen Werke der Gattung Der aus Italien stammende franzosische Hofkomponist Jean Baptiste Lully mit seinen Trios pour le coucher du roi und Marin Marais mit seinen Lully gewidmeten Gambenwerken 1686 und der Sonate fur Violine Gambe und Continuo mit dem programmatischen Titel Sonnerie de Saint Genevieve du Mont de Paris sind Triobeispiele der letzten beiden Dekaden des 17 Jahrhunderts Spatbarock BearbeitenArcangelo Corelli ist Hauptvertreter der folgenden klassizistischen Phase Die Sonaten werden nun in einzelne Satze zergliedert die formal durch sorgfaltige Tonartendisposition gegliedert sind was bis ins spate 19 Jahrhundert nachwirkte 3 Richtungsweisend fur das Schaffen der folgenden Komponistengeneration fur den Typus der spatbarocken Sonata da chiesa Kirchensonaten als Triosonate kann man Corellis op 1 1681 und op 3 bezeichnen mit dem fur die emilianische Violinschule typischen Satzwechsel langsam schnell langsam schnell Die schnellen Satze sind zumeist Fugati in der passagenweise die Bassstimme einbezogen wird Seine Kammersonaten Sonata da camera op 2 und op 4 1695 beginnen mit einem langsamen Preludio gefolgt von zwei bis drei Tanzsatzen Allemande Corrente Gavotte Gigue Sarabande Corelli verzichtet bei diesen Kompositionen auf herausragende Virtuositat dies macht sie fur Liebhaber interessant und eroffnet dem Berufsmusiker vielfaltige Gestaltungsmoglichkeiten Allein zu Corellis Lebzeiten gab es insgesamt 78 Nachdrucke dieser Werke dies lasst auf ihre ausserordentliche Beliebtheit und weitreichende Verbreitung schliessen Die erste von einer Komponistin veroffentlichte Sammlung von Instrumentalwerken uberhaupt ist das 1693 in Bologna erschienene op 16 von Isabella Leonarda in der elf Triosonaten enthalten sind In der folgenden Blutezeit der von Corelli entscheidend gepragten italienischen Triosonate entstanden die Werke von Tomaso Albinoni op 1 3 und 8 und die Sonaten des Legrenzi Schulers Antonio Caldara op 1 1693 und op 2 1699 der selber Cellist einigen Sonatensatzen eine obligate Cellostimme beifugte Viele der schnellen Satze der beiden Letztgenannten sind voll ausgearbeitete dreistimmige Fugen Aus dem beginnenden 18 Jahrhundert stammen die Sonaten von Francesco Antonio Bonporti op 4 1704 und von Antonio Vivaldi dessen Erstveroffentlichung die Sonate da camera op 1 von 1705 Sie beginnen mit einem da chiesa ahnlichen Praludium gefolgt von Tanzen Vivaldis Werkesammlung op 5 enthalt ebenfalls zwei Triosonaten Mehrere Sonaten Vivaldis op 1 Nr 8 11 und op 5 Nr 6 haben in mehreren Satzen die konzertante Struktur einer Solosonate Wahrend die erste Violine durchgehend die melodische Fuhrung ubernimmt begleitet die zweite Stimme erganzend das Ostinato des Basses Die Sonaten op 3 von 1712 des mit Munchen und Brussel verbundenen Italieners Evaristo Dall Abaco sind zumeist dreisatzig In Deutschland komponierte Georg Philipp Telemann rund 140 Triosonaten von denen etwa ein Drittel Corellis Strukturen folgt Telemann betont 1718 in seinem Lebens Lauff Corelli verpflichtet zu sein und zeigt sich stolz darauf dass seine Triosonaten wegen ihrer corellischen Tugenden geschatzt wurden Daruber hinaus stammen aus seiner Feder Ouverturensuiten im franzosischen Stil oder auch Sonaten mit slawischer Volksmusik entlehntem Rhythmus wie die beiden Sonaten polonesi Die Mehrzahl von Telemanns Triosonaten waren zur Belustigung grosser Fursten und Herren zur Unterhaltung vornehmer Gaste bey herrlichen Mahlzeiten bestimmt aber auch fur die Collegia Musica in Leipzig Frankfurt und Hamburg die er selber leitete In seiner Sonatensammlung Essercizii Musici veroffentlichte Telemann Triosonaten fur die verschiedensten Besetzungen der Oberstimmen neben der Violine setzte er die damals in Mode gekommene flute traversiere Querflote sowie Oboen Blockfloten Gamben und obligates Cembalo ein Weiterhin zu nennen sind die Georg Friedrich Handel zugeschriebenen Werke op 2 in diesem vom Verleger Walsh in London herausgegebenen Opus sind drei Fruhwerke die sogenannten Dresdener Sonaten enthalten Handels Kammersonaten op 5 von 1739 beginnen ebenfalls haufig mit einer Da Chiesa Einleitung gefolgt von mehreren Tanzsatzen Weniger aktiv im Bereich der Triosonate im engeren Sinn war Johann Sebastian Bach mit den Werken BWV 1039 und der Triosonate aus dem Musikalischen Opfer BWV 1079 Die Urheberschaft der Sonaten BWV 1036 1038 ist nicht zweifelsfrei gesichert Er entwickelte eine besondere Form der Triosonate fur ein Soloinstrument und Cembalo bei der das Cembalo den Bass und in der rechten Hand die zweite Oberstimme ubernahm So schrieb er Sonaten fur konzertierendes Cembalo und Violine BWV 1014 1019 Flote BWV 1030 und 1032 und Gambe 1027 1029 Ahnlich gestaltet sind die Jugendwerke Wq 144 147 die der 17 jahrige Carl Philipp Emanuel Bach schuf Mit den sechs Triosonaten BWV 525 530 ubertrug Johann Sebastian Bach das Prinzip der Triosonate auch auf die Orgel Von Jan Dismas Zelenka der in Dresden wirkte stammen sechs Triosonaten ZWV 181 wohl 1721 1722 fur zwei Oboen Fagott und Basso continuo Durch die selbststandige virtuose Fuhrung der Fagottstimme handelt es sich de facto um Werke fur drei melodische Stimmen und Continuo also eigentlich um Quartette In Frankreich verschloss man sich lange eher aus politischen Grunden jedem italienischen Einfluss Die Tragedie lyrique gepragt von Jean Baptiste Lully unter Ludwig XIV war die Hauptmusikgattung auf deren Pflege die Academie Royale de musique besonders achtete Ab der Zeit um 1700 wagten sich junge Komponisten erstmals angespornt durch den Reiz der Werke Corellis an die Wiedervereinigung des italienischen und franzosischen Geschmacks in der die Perfektion der Musik zu finden sei Noch unter einem Pseudonym veroffentlicht Francois Couperin seine ersten Triosonaten wahrend er 1724 mit der sechssatzigen Grande Sonate en Trio Corellis Einzug in den Parnassus musikalisch zeichnete In dem Werk L Apotheose de Lully von 1725 mit einer abschliessenden Da Chiesa Triosonate in der Couperin die Meister Lully und Corelli gemeinsam die Vereinigung des franzosischen und italienischen Stils feierlich begehen lasst Als Schopfer weiterer franzosischer Triosonaten finden sich Jean Fery Rebel mit dem 1695 geschaffenen Recueil de Douze Sonates Elisabeth Jacquet de La Guerre Vier Sonaten von 1695 Andre Campra Joseph Bodin de Boismortier Louis Nicolas Clerambault mit seiner Sonate La Magnifique und J J de Mondonville Opus 2 Jean Marie Leclair wurde von Corellis Schuler Giovanni Battista Somis unterwiesen und stellte mit seinen Sonaten Opus 4 13 und 14 posthum einen letzten Hohepunkt der franzosischen Triosonate dar nachdem er sich vorher bereits mit Solosonaten einen Namen gemacht hatte Die Brucke zum galanten Stil mit Haupt und Nebenstimme findet sich in den nach 1740 entstandenen Werken von Louis Gabriel Guillemain sowie Jean Philippe Rameau mit seinen Pieces de clavecin en concerts Henry Purcell beschreitet in England ebenfalls die Pfade des italienischen Stils Purcell nimmt jedoch franzosische Elemente und die Tradition der englischen Consortmusik in seine 22 Werke der Gattung auf Der erste Band von 14 Sonaten erschien 1683 zehn weitere Sonaten wurden 1697 zwei Jahre nach seinem Tod veroffentlicht John Ravenscroft mit seinen im Corellistil gehaltenen Sonaten Opus 1 und 2 machte sich posthum einen Namen weil acht seiner Triosonaten 1740 in Paris falschlicherweise als Corellis Opus 7 in Druck gingen Englands Triosonaten Landschaft wurde ebenfalls durch emigrierte Komponisten wie Johann Christoph Pepusch Francesco Geminiani Nicola Francesco Haym und Felice Giardini bereichert Im englischen Burgertum erfreute sich die Triosonate am langsten grosser Beliebtheit Dies lassen die zahlreichen Nachdrucke von Walsh und anderen Verlegern bis zum Beginn des 19 Jahrhunderts erkennen Ebenso bezeugen dies die zahlreichen zeitgenossischen schriftlich festgehaltenen Ausserungen des zeitgenossischen englischen Musikliebhabers und Biografen Roger North Der galante Stil BearbeitenZur Rokokozeit wurden die strengen Vorgaben der Barockmusik verlassen und es setzte sich ab 1740 der Style galant durch Vermehrt finden sich jetzt Werke in der statt des fugenartigen Aufbaus der ersten Oberstimme ein Solopart ubertragen wird wahrend die zweite Stimme haufig einen begleitenden Part bestreitet In die Entstehungszeit dieser Stilrichtung fallen die Werke der alteren Meister aus der Mannheimer Schule Ebenso zu nennen sind die am Hofe Friedrichs des Grossen wirkenden Bruder Graun die mehr als 200 Triosonaten hinterliessen Johann Joachim Quantz und die 29 Triosonaten von Carl Philipp Emanuel Bach die zwischen 1731 Wq 143 erst nach barockem Vorbild und 1765 komponiert progressiv die Loslosung vom hergebrachten Stil verdeutlichen In seiner Sonate Gesprach zwischen einem Sanguineus und Melancholicus Wq 161 1 Nurnberg 1751 zeichnete der Bachsohn bereits die Themendialektik der Klassik vor Die fruhen Kirchensonaten fur zwei Violinstimmen und Generalbass Orgelbegleitung von Wolfgang Amadeus Mozart gehoren zu den letzten ihrer Gattung im deutschsprachigen Raum bevor der sinfonische Stil die Triosonate abloste Bei den italienischen Komponisten ist diese Entwicklung der Triosonate bei Giovanni Battista Sammartini Pietro Nardini 1760 Carlo Tessarini und Pietro Locatelli op 5 von 1746 und op 8 zu verfolgen Gaetano Pugnanis op 1 3 und 9 sind schon Vorlaufer der letzten Werke dieser Gattung von Luigi Boccherini und Giovanni Battista Viotti in denen bereits erste Anzeichen der aufkeimenden Romantik erkennbar werden Mit der zunehmenden Verselbststandigung der einzelnen Stimmen ging das Generalbasszeitalter seinem Ende entgegen Mehr und mehr entstanden neue Formen Ab dem Ende des 17 Jahrhunderts findet man die Violinsonate die zuerst noch mit Generalbass spater auf dem Typus der Sonate mit obligatem Cembalo beruhenden Stil annahm Das Streichtrio und Klaviertrio sowie das Streichquartett ubernahmen in der Folgezeit die dominierende Rolle in der Kammermusik Erforschung der Triosonate BearbeitenDer Musikwissenschaftler Ludwig Finscher erhielt 2006 in Rom den Balzan Preis Die Halfte des Preisgeldes in Hohe von einer Million Schweizer Franken widmete Finscher einem Projekt zur systematischen Erforschung der Triosonate an der Universitat Zurich das sich von 2007 bis 2012 erstreckte 4 5 Der daraus resultierende Catalogue raisonne wurde 2016 veroffentlicht und erfasst mehr als 10 000 Werke der Gattung die aus rund 1 200 Sammlungen stammen 6 Literatur BearbeitenPeter Allsop The Italian Trio Sonata From Its Origins Until Corelli Clarendon Press Oxford u a 1992 ISBN 0 19 816229 4 Willi Apel Die italienische Violinmusik im 17 Jahrhundert Archiv fur Musikwissenschaft Beiheft 21 Franz Steiner Verlag Wiesbaden 1983 ISBN 3 515 03786 1 Ludwig Finscher Laurenz Lutteken und Inga Mai Groote Hrsg Die Triosonate Catalogue Raisonne der gedruckten Quellen RISM B XVII Henle Munchen 2016 ISBN 978 3 87328 156 1 Matteo Giuggioli Inga Mai Groote Hrsg Eine Geographie der Triosonate Beitrage zur Gattungsgeschichte im europaischen Raum Peter Lang Bern 2018 ISBN 978 3 0343 2619 3 Dagmar Gluxam Triosonate In Oesterreichisches Musiklexikon Online Ausgabe Wien 2002 ff ISBN 3 7001 3077 5 Druckausgabe Band 5 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2006 ISBN 3 7001 3067 8 Hans Hoffmann Die norddeutsche Triosonate des Kreises um Johann Gottlieb Graun und Carl Philipp Emanuel Bach Dissertation Kiel 1927 Christopher Hogwood La sonata a tre BBC Music Guide 5 Rugginenti Mailand 2003 ISBN 88 7665 462 3 englisch franzosisch italienisch Erich Schenk Die Triosonate I Die italienische Triosonate II Die ausseritalienische Triosonate Das Musikwerk Eine Beispielsammlung zur Musikgeschichte Bd 20 Laaber Verlag Laaber 2005 ISBN 3 89007 623 8 John G Suess SL Triosonate In Ludwig Finscher Hrsg Die Musik in Geschichte und Gegenwart Zweite Ausgabe Sachteil Band 9 Sydney Zypern Barenreiter Metzler Kassel u a 1998 ISBN 3 7618 1128 4 Online Ausgabe fur Vollzugriff Abonnement erforderlich Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Triosonate Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen MACKAY SMITH COLLECTION Verzeichnis und Beschreibung zahlreicher Triosonaten und ahnlicher Werke Memento vom 11 Oktober 2008 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten Vergl den Titel Sonata in dialogo im terzo libro de varie sonate von Salomone Rossi Werner Braun Die Musik des 17 Jahrhunderts Neues Handbuch der Musikwissenschaft hrsg von Carl Dahlhaus Band 4 ISBN 3 7997 0746 8 S 282 Henry Burnett Roy Nitzberg Composition Chromaticism and the Developmental Process Ashgate Publ 2007 S 133 https www musik uzh ch de Research BC research projects triosonate html http www uzh ch news articles 2008 3143 html Finscher u a Hrsg 2016 Normdaten Sachbegriff GND 4117251 6 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Triosonate amp oldid 230743897