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Aristide Cavaille Coll 4 Februar 1811 in Montpellier 13 Oktober 1899 in Paris war ein franzosischer Orgelbauer Akustiker Wissenschaftler und Erfinder 1 Er gilt als maitre des maitres 2 Meister der Meister des franzosisch romantischen Orgelbaus und gehort zu den bedeutendsten Orgelbauern aller Zeiten 3 4 Aristide Cavaille Coll im Alter von 83 Jahren nach einer Heliografie von Paul DujardinCavaille Coll wurde in eine sudfranzosische Orgelbauerfamilie geboren und konnte seines technischen und mathematischen Talentes wegen schon fruh eine tragende Rolle im Unternehmen seines Vaters ubernehmen Auf Empfehlung des Komponisten Gioachino Rossini ging er mit 22 Jahren nach Paris und gewann nur wenige Tage spater uberraschend den Wettbewerb fur den Bau der Orgel der Basilika von Saint Denis Erstmals setzte er dabei den Barkerhebel eine pneumatische Maschine zur Erleichterung des Tastenanschlags ein Ferner gelang ihm die absolute Stabilisierung des Winddrucks durch den Einsatz von Parallel Faltenbalgen Seine mittlere Schaffensperiode ist von intensiver akustischer und technischer Forschung bestimmt die unter anderem zur Vervollkommnung der uberblasenden Flotenregister der unterschiedlichen Winddrucke innerhalb eines Registers und des Schwellwerkes fuhrte Weltruhm erlangte er durch den Bau der Orgeln von Saint Sulpice und Notre Dame de Paris Das von Zungenregistern gepragte satte orchestral symphonische Grand Chœur der Cavaille Coll Orgeln inspirierte zahlreiche Komponisten und fuhrte zu einer Hochzeit der franzosisch romantischen Orgelmusik die in den Orgelsinfonien Charles Marie Widors und Louis Viernes kulminierte Diese Tradition lebt in der franzosischen Orgelschule bis in die Gegenwart fort Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft 1 2 Kindheit und Ausbildung 1811 bis 1834 1 3 Bau der Orgel der Basilika von Saint Denis und Durchbruch in Frankreich 1834 bis 1843 1 4 Studienreise durch Europa 1844 1 5 Orgel von La Madeleine und Hochzeit 1844 bis 1855 1 6 Bau der Orgeln von Saint Sulpice und Notre Dame de Paris 1856 bis 1879 1 7 Cavaille Colls Orgeln in Grossbritannien 1866 bis 1879 1 8 Spatwerk in Saint Ouen und Saint Sernin 1880 bis 1899 2 Mitarbeiter 3 Werk 3 1 Bauliche und klangliche Besonderheiten 3 1 1 Windversorgung 3 1 2 Traktur und Spieltisch 3 1 3 Pfeifenwerk und Disposition 3 1 4 Architektur und Prospekt 3 2 Bedeutung und Einfluss 4 Werkliste Auswahl 5 Ehrungen und Auszeichnungen 6 Veroffentlichungen 7 Literatur 8 Tontrager 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft Bearbeiten nbsp Dominique Cavaille Coll Aristides VaterCavaille Colls alteste bekannte Vorfahren waren Stoffhersteller in Gaillac in Sudwestfrankreich Doch bereits der Bruder seines Urgrossvaters der Dominikaner Joseph Cavaille etwa 1700 1767 erlernte bei Jean Esprit Isnard das Orgelbauhandwerk Isnard erbaute gemeinsam mit Cavaille in Toulouse die Orgel der Kirche Saint Pierre des Cuisines Aristide Cavaille Colls Grossvater Jean Pierre Cavaille 1743 1809 verwaiste fruh erlernte bei seinem Onkel Joseph das Orgelbauhandwerk und machte sich 1765 in Spanien selbstandig 1767 heiratete er in Barcelona Francoise Coll 5 Am 16 April 1771 wurde ihnen der Sohn Dominique Hyacinthe geboren der nach spanischem Brauch den Doppelnamen Cavaille Coll trug Auch Dominique erlernte den Beruf des Orgelbauers verliess aber 1788 wegen Unstimmigkeiten mit seiner Stiefmutter seine Familie und ging nach Spanien wo er einige unterbrochene Arbeiten seines Vaters fortfuhrte Von 1789 bis 1791 lebte er in Puigcerda wo er die Orgel der Kirche Sant Domenec erneuerte 6 Nachdem Spanien 1793 Frankreich den Krieg erklart hatte verliess er das Land und begann eine Offizierskarriere beim franzosischen Militar 7 Nach dem Krieg kehrte er 1796 nach Spanien zuruck wo er bis zu seiner erneuten Ruckkehr nach Frankreich 1805 einige Orgeln erbaute 5 Kindheit und Ausbildung 1811 bis 1834 Bearbeiten nbsp Aristide Cavaille Coll im Alter von 25 Jahren nach einem Gemalde von Claude Jules GrenierAristide Cavaille Coll wurde am 4 Februar 1811 in Montpellier als zweiter Sohn Dominique Cavaille Colls und dessen Frau Jeanne Autard geboren sein alterer Bruder Vincent 9 Oktober 1808 1886 wurde ebenfalls Orgelbauer Die Unruhen in Sudfrankreich aufgrund der Bourbonen Restauration durch Ludwig XVIII 1814 brachten seinen Vater Dominique dazu seine Familie nach Lerida in Spanien zu verbringen Der erst funfjahrige Aristide erhielt dort eine nur unzureichende Schulbildung und hatte sein Leben lang Rechtschreibprobleme 5 Er hatte auch keine musikalische Ausbildung Er lernte weder ein Instrument spielen noch erwarb er systematisch musiktheoretische Kenntnisse 8 Aus Furcht vor einer auftretenden Epidemie kehrte die Familie Cavaille Coll 1822 nach Frankreich zuruck und lebte ab 1824 in Gaillac ab 1827 in Toulouse Aristide zeigte schon fruh grosses handwerkliches Geschick Er arbeitete bereits mit elf Jahren an einer fur seine Grosse hergestellten Werkbank und zeigte auch mathematisches Talent Der Bau der Orgel in Gaillac entstand wahrend seiner Lehrzeit 9 10 Als Dominique 1829 eine grosse Zahl von Auftragen aus Spanien bekam schickte er den erst 18 jahrigen Aristide nach Lerida um dort ein bei der Flucht unvollendet gelassenes Instrument fertigzustellen Aristide erdachte zahlreiche Neuerungen Eine davon war die Parallelogrammfuhrung um das Verkanten der Parallelbalge zu vermeiden Zu seiner Enttauschung erfuhr er spater dass James Watt diese bereits vor ihm erfunden hatte Eine weitere Neuerung war die Koppel durch Fusshebel statt Schiebekoppeln sowie die Bedienung des Schwellwerkes durch Fusshebel statt wie bisher uber Seilzuge oder Handhebel 5 Nach der Ruckkehr nach Toulouse entwickelte er gemeinsam mit seinem Vater und seinem Bruder die Poikilorgue ein harmoniumartiges Instrument fur den kammermusikalischen Gebrauch die beiden einzigen gebauten Exemplare befinden sich heute im Musee du Conservatoire Bei einem Besuch von Gioachino Rossini 1832 in Toulouse zog dieses dessen Aufmerksamkeit auf sich Rossini dirigierte in Toulouse Giacomo Meyerbeers Oper Robert le diable die erste Oper die zusatzlich zum Orchester eine Orgel verlangte Da die Oper von Toulouse uber keine Orgel verfugte wurde kurzerhand eine Poikilorgue bereitgestellt Rossini war uberwaltigt von deren Klang und ermutigte Aristide nach Paris zu gehen 11 1833 erfand Cavaille Coll auch eine Kreissage fur die er am 19 Marz 1834 mit der Bronzemedaille der Societe d Encouragement ausgezeichnet wurde 5 Bau der Orgel der Basilika von Saint Denis und Durchbruch in Frankreich 1834 bis 1843 Bearbeiten nbsp Orgel von St Denis 1841Angeregt durch Gioachino Rossini nahm der junge Cavaille Coll am 21 September 1833 eine Gelegenheit wahr nach Paris zu ziehen ausgestattet mit zahlreichen Empfehlungsschreiben u a fur Gaspard de Prony Sylvestre Lacroix Charles Cagniard de la Tour und Luigi Cherubini sowie fur die Orgelbauer Henri Montan Berton Sebastien Erard Claude Callinet Davrainville 1784 und Louis Paul Dallery Zur Zeit seiner Ankunft in Paris lag der Orgelbau weitgehend darnieder Zahlreiche Orgeln waren wahrend der Franzosischen Revolution zerstort worden Mit Francois Henri Clicquot war 1791 der letzte grosse franzosische Orgelbauer verstorben um 1815 waren einzig Pierre Francois Dallery und Jean Somer der spater von Callinet weitergefuhrt wurde als ernstzunehmende Orgelbauer tatig Die bestehenden Orgeln entsprachen kaum mehr dem Zeitgeschmack 12 Die orgue classique d h die franzosische Barockorgel zeichnete sich vor allem durch die Gegenuberstellung charakteristischer Klanggruppen aus das Mixturenplenum Plein Jeu das Zungenplenum Grand Jeu Solo Zungen wie voix humaine und Cromorne sowie zahlreiche Aliquotregister Jeux de detail und Cornet das Pedal blieb schwach besetzt und wurde meist nur fur Haltetone genutzt Das Zusammenspiel aller Register bei Koppelung aller Manuale im tutti interessierte weniger und war auch aufgrund der entstehenden Probleme bei der Windversorgung nicht ohne Weiteres moglich Dynamische Staffelung war somit nur unter grober Missachtung der Klangfarbe moglich 13 Symptomatisch fur die Unzufriedenheit mit dem bestehenden Orgelbestand ist Felix Mendelssohn Bartholdys Beschreibung der Orgel von Saint Sulpice bei seinem Besuch in Paris 1832 12 Ich komme eben aus St Sulpice wo mir der Organist die Orgel vorgeritten hat sie klingt wie ein vollstimmiger Chor von alten Weiberstimmen aber sie behaupten es sei die erste Orgel in Europa wenn man sie reparirte was 30 000 Francs kosten soll Wie der canto fermo mit einem Serpent begleitet klingt das glaub Niemand der es nicht gehort hat und dazu lauten die dicken Glocken Felix Mendelssohn Bartholdy Brief vom 21 Januar 1832 14 In Paris angekommen wurde Cavaille Coll mit Henri Montan Berton bekannt gemacht einem Mitglied der Orgelbaukommission der Basilika Saint Denis Fur den Orgelneubau hatten sich bereits Pierre Erard 1796 1855 John Abbey 1785 1859 Louis Callinet 1786 1846 und Louis Paul Dallery 1797 1875 beworben die bedeutendsten Orgelbauer Frankreichs der Zeit Auf Vorschlag Bertons begab sich Cavaille Coll unverzuglich in die Basilika um den Raum kennenzulernen anschliessend skizzierte er innerhalb von drei Tagen in seinem Hotelzimmer einen Entwurf fur eine neue Orgel Zur Uberraschung aller erhielt der junge unbekannte Cavaille Coll nur wenige Tage vorher von Dallery an der Tur abgewiesen am 2 Oktober 1834 den Zuschlag Sein Vater zog bald nach der Nachricht ebenfalls nach Paris wo Vater und Sohn eine Werkstatt in der Rue Neuve Saint Georges N 14 nahe der Kirche Notre Dame de Lorette eroffneten Schon bald danach erhielt Aristide fur diese Kirche ebenfalls den Auftrag zum Orgelbau 15 Dieses Instrument lieferte er am 22 Oktober 1838 aus 16 Nur drei Wochen zuvor hatte er eine Orgel in der Kirche Notre Dame de Victoire in Lorient aufgestellt 17 nbsp Schnitt durch einen BarkerhebelAls Bauzeit fur die Orgel von Saint Denis waren laut Vertrag von 1833 drei Jahre veranschlagt bei einem Preis von 80 000 Francs fur 81 Register auf funf Manualen Zwar wurde schon 1834 wohl auf Druck seines Vaters der Preis auf 85 000 Francs erhoht und die Registerzahl auf 71 gesenkt dennoch schien der Zeitplan kaum einzuhalten Zu seinem Gluck wurde durch Baumassnahmen im Innenraum der Kirche auch der Orgelbau von ihm unverschuldet verzogert dennoch schien eine Orgel von solch bisher ungekannten Dimensionen mit schier unlosbaren Problemen behaftet zu sein Unvorhergesehene Schwierigkeiten ergaben sich vor allem daraus dass die Orgel aufgrund hoher Winddrucke und der komplizierten Mechanik bei Benutzung uberkommener technischer Moglichkeiten nur mit grosser Kraftanstrengung beim Koppeln aller Manuale spielbar gewesen ware gerade dies hatte der junge Cavaille Coll aber bei Vertragsabschluss versprochen Ein Schlusselereignis fur den Bau der Orgeln in Saint Denis und fur den gesamten modernen Orgelbau war die Begegnung mit Charles Spackman Barker im Jahre 1837 Barker hatte kurz zuvor eine pneumatische Maschine erfunden mit deren Hilfe sich die Spielbarkeit wesentlich erleichtern liess In England hatte Barker keine Interessenten gefunden daher bemuhte er sich nun seine Erfindung in Frankreich bekannt zu machen Cavaille Coll erkannte sofort das Potential der Erfindung und entwickelte sie gemeinsam mit Barker weiter Die Orgel von Saint Denis erhielt im zweiten Manual eine solche Barkermaschine welche es ermoglichte dieses mit enormen 20 Registern zu disponieren und problemlos andere Manuale daran zu koppeln Die Orgel wurde am 21 September 1841 eingeweiht und hatte durchschlagenden Erfolg Cavaille Coll galt von nun an als modernster und fuhrender Orgelbauer Frankreichs 15 Studienreise durch Europa 1844 Bearbeiten Beflugelt vom Erfolg der Orgel in Saint Denis erhielt Cavaille Coll bald viele Auftrage etwa die Revision der Clicquot Orgel von St Roch 1842 1844 reiste Cavaille Coll durch Europa um aktuelle Entwicklungen des Orgelbaus zu studieren die Route hatte Sigismund von Neukomm festgelegt und Empfehlungsschreiben verfasst Der Reisepass vom 9 September 1844 halt fest Grosse 1 69 m dreiunddreissig Jahre alt braunes Haar graue Augen Der Reiseverlauf war Strassburg Rufach Bern Freiburg im Uechtland Zurich Winterthur Stuttgart Frankfurt am Main Koln Haarlem Rotterdam Utrecht London In Strassburg besichtigte er das Uhrwerk des Munsters und die Orgeln von Andreas und Johann Andreas Silbermann und urteilte 18 Nous avons ensuite entendu les orgues de Silbermann pere et fils C est bien comme jeux de fonds mauvais comme jeux d anches en somme ces orgues sous le rapport de la mecanique et de la soufflerie ont les memes qualites et les memes defauts que tous nos anciens instruments Wir haben dann die Orgeln von Silbermann Vater und Sohn gehort So gut die Grundstimmen sind so schlecht sind die Zungen kurz diese Orgeln haben was Mechanik und die Windversorgung angeht die gleichen Qualitaten und die gleichen Mangel wie alle unseren alten Instrumente 18 Aristide Cavaille Coll Brief vom 22 September 1844 nbsp Orgel der Frankfurter Paulskirche von E F Walcker 1833 III P P 74 Er besichtigte die Orgel der Kathedrale von Fribourg erbaut 1834 von Aloys Mooser IV P 68 und kritisierte deren klangliche Schwache 15 In Ludwigsburg machte er Bekanntschaft mit Eberhard Friedrich Walcker ein Mann von Verdienst dem er seitdem in personlicher Freundschaft verbunden war und dessen Neffen Carl Gottlob Weigle Ein Abstecher nach Weingarten musste aus Zeit und Geldmangel entfallen Es schloss sich am 10 Oktober eine Besichtigung der Orgel der Frankfurter Paulskirche III P P 74 an die Walcker 1833 gebaut hatte Sie hatte fur die Entwicklung der romantischen Orgel in Deutschland ahnliche Impulswirkung wie Saint Denis in Frankreich Auch hier kritisierte er die mangelnde Durchschlagskraft der Zungen und Solostimmen lobte indessen den majestatischen Grundcharakter 18 C est tres beau mais c est toujours froid comme un allemand Il ya de la majeste dans les jeux de fond de la maigreur dans les jeux d anches de la faiblesse dans les jeux de solo un peu d hesitation dans l ensemble les poumons manquent de force de la le calme et la tiedeur des effets musicaux de l instrument 75 registres trois claviers a mains deux claviers de pedales tout cela en impose par le nombre Mais de meme qu un soldat francais en vaut cinq des autres nations un orgue de quinze registres a diverses pressions offre plus de puissance et plus de nuances dans les effets sonores que ce colossal instrument Il ya neanmoins de bonnes choses mais les poumons sont faibles c est un bel homme atteint de phtisie Sie ist sehr schon aber immer kalt wie ein Deutscher Majestatisch die Grundstimmen mager die Zungen schwach die Soloregister der Gesamtklang etwas zaghaft den Lungen fehlt es an Kraft von daher die Sanftheit und Milde im Klang des Instruments 75 Register drei Manualklaviere zwei Pedalklaviere all dies beeindruckt durch die Zahl Aber wie ein franzosischer Soldat wie funfe aus anderen Nationen gilt so bietet eine Orgel von 15 Registern mit verschiedenen Winddruckhohen mehr Kraft und mehr Nuancen im Klang als dieses kolossale Instrument Nichtsdestoweniger gibt es gute Dinge aber die Lungen sind schwach ein schoner Mensch der Schwindsucht anheimgefallen 18 Aristide Cavaille Coll Brief vom 10 Oktober 1844 Er brach weiter auf nach Koln und schliesslich in die Niederlande nach Rotterdam Utrecht Haarlem Besichtigung der Orgeln Christian Mullers Dort knupfte er Kontakt mit Jonathan Batz 1787 1849 Die Reise fand ihren Abschluss mit kurzen Besuchen in London und Birmingham die dortige Orgel William Hills von 1834 Birmingham Town Hall fand er ausserlich abscheulich ihr 32 Prospekt erinnerte ihn eher an Ablaufrohre 19 Orgel von La Madeleine und Hochzeit 1844 bis 1855 Bearbeiten nbsp Orgel von La Madeleine 18461846 markierte der Bau der Orgel von La Madeleine mit dem weitgehenden Verzicht auf Aliquotregister und Mixturen eine weitere Wende in Cavaille Colls Schaffen zur grossen Verwunderung der Pariser Musikwelt So bemerkte Abbe H J Ply In der Tat als Mr Cavaille Coll die Orgel von La Madeleine fertigstellte war die Musikwelt erstaunt zu sehen dass dieses 48 Register Instrument nur uber ein Aliquotregister eine Quinte 3 verfugte Einige priesen diese Neuerung und Berlioz war sicher nicht unter den letzten die meisten aufgeklarten Kunstler kritisierten den Erbauer jedoch dafur diese Register nicht zu bauen sparsam eingesetzt in einer verstandigen Registrierung geben sie doch der Orgel ihren eigentumlichen Charakter der sie von allen anderen Instrumenten unterscheidet Abbe H J Ply 20 Entgegen den Empfehlungen der Fachwelt besonders Marie Pierre Hamels und Sigismund von Neukomms hatte Cavaille Coll auch auf durchschlagende Zungen verzichtet diese genossen damals besonders in Deutschland grosse Wertschatzung und konnten mittels eines eigenen Blasebalgs in stufenloser Dynamik erklingen Zu gross erschienen ihm die Probleme im Bezug auf Stimmung Winddruck und Lautstarke Die gewunschte romantische Expressivitat sollte stattdessen durch ein Schwellwerk erreicht werden In diese Phase datiert auch die Zeit eines heftigen ideologischen Konflikts zwischen Cavaille Coll und Felix Danjou um die Zukunft des Orgelbaus Danjou stand den von Cavaille Coll forcierten Neuerungen im Orgelbau mit grosser Skepsis gegenuber Er hatte 1838 die Orgelbaufirma Daublaine Callinet gemeinsam mit Louis Callinet in Paris und Theodore Sauer in Lyon gegrundet deren wichtigstes Werk die Orgel von Saint Eustache jedoch schon sechs Monate nach der Orgelweihe durch einen von Charles Barker verursachten Brand zerstort wurde Danjou propagierte eine Reform gegen profanierte und opernhafte Kirchenmusik 21 Seit der Franzosischen Revolution waren geistliche Privatkonzerte fur das grossstadtische Burgertum in Mode und mit den 1840er Jahren verliess die Orgel erstmals ihren angestammten Platz in liturgischer Funktion Orgeln wurden nunmehr auch in Konzertsalen und Privatsalons gebaut und umgekehrt Orgeln in Kirchengebauden auch in rein profanen Konzerten gespielt Militarmarsche und galante Opernparaphrasen erfreuten sich grosser Beliebtheit Es lag nahe bei diesen Gelegenheiten auch Orgel und Orchester gemeinsam einzusetzen und die Orgel die Instrumente des Orchesters imitieren zu lassen 13 Cavaille Colls Orgel in La Madeleine architektonisch ein heidnischer Tempel bildete 1847 das Hauptangriffsziel einer Reihe von Aufsatzen in Danjous Revue de la musique religieuse populaire et classique er gestand Cavaille Coll zwar ein hohes handwerkliches und technisches Konnen zu doch nutze er dies allein dazu Orchesterinstrumente nachzuahmen und der Orgel dadurch ihrer klanglichen Eigenheiten zu berauben Orchesterinstrumente seien fur sinnliche Musik geschaffen die in der Kirche fehl am Platze sei Gleiches gelte fur die gebauten Schwellwerke und uberblasenden Register Die Orgel in La Madeleine kranke an der larmenden Brillanz der Trompeten und dem aufdringlichen Ton der Floten Der Gottesdienst bedarf nicht der Wiederholung jenes Wunders das die Mauern von Jericho zum Einsturz brachte Felix Danjou 22 Der Lieblingsorganist Cavaille Colls und des Publikums in den 1840er Jahren war Louis Lefebure Wely bekannt fur seine Improvisationskunst und als wichtiger Mitstreiter fur Cavaille Colls Klangideal an fast allen Orgelweihen beteiligt In ahnlicher Weise wie Cavaille Coll von Danjou und Stephen Morelot fur sein opernhaft profaniertes Orgelspiel angegriffen wurde ihm der deutsche Organist Adolf Hesse gegenubergestellt Hesse war in Paris seit der Einweihung der Orgel von Saint Eustache 1844 bekannt er hatte bei dieser Gelegenheit auf personliche Empfehlung und in Begleitung Frederic Chopins auch in St Denis gespielt 23 vom Publikum nur massig begeistert aufgenommen machte er dennoch in Fachkreisen durch makelloses legato und Pedalspiel Eindruck und brachte dieses erstmals in Kontakt mit dem Orgelwerk Johann Sebastian Bachs Cavaille Colls Begeisterung fur Lefebure Wely schwand erst als er 1850 Bekanntschaft mit dem belgischen Organisten Jacques Nicolas Lemmens machte einem Schuler Hesses Lemmens war begeistert von den Cavaille Coll Orgeln die er in Paris kennenlernte Cavaille Coll sah seinerseits in Lemmens Verschmelzung von Bachschem Kontrapunkt und romantischer Expressivitat eine neue Welt der Orgelmusik in einem Bereich eroffnet der Lefebure Wely vollkommen fremd war 24 Nicht zuletzt durch Lemmens Einfluss erweiterte Cavaille Coll ab den 1850ern den Pedalumfang seiner Orgeln um das Orgelwerk Bachs auf ihnen spielbar zu machen 25 1854 folgte der Umzug aus der zu eng gewordenen Werkstatt in der Rue Notre Dame de Lorette die Rue Neuve Saint Georges war umbenannt worden in die Rue de Vaugirard N 94 96 Ein neuer grosser Saal mit hohem Gewolbe machte es moglich auch grosse Instrumente zusammenzubauen und vorzufuhren Ebenfalls 1854 heiratete er am 3 Februar Adele Blanc mit der er spater sechs Kinder hatte Cecile Emmanuel Joseph Gabriel Pierre und Isabelle Pierre und Isabelle starben fruh Emmanuel wurde Dekorationsmaler Joseph fiel als Marinesoldat mit 22 Jahren Gabriel wurde ebenfalls Orgelbauer 15 Bau der Orgeln von Saint Sulpice und Notre Dame de Paris 1856 bis 1879 Bearbeiten nbsp Aristide Cavaille Coll um 1855 Fotografie von Adolphe DallemagneNach dem Tod seines Vaters grundete Aristide Cavaille Coll 1856 die Kommanditgesellschaft auf Aktien A Cavaille Coll Fils amp Cie In der nun beginnenden Glanzzeit des Unternehmens verliessen im Schnitt etwa 20 Instrumente pro Jahr Cavaille Colls Werkstatt Entscheidend fur den Erfolg der Werkstatt durfte auch deren Anziehungskraft auf talentierte Mitarbeiter gewesen sein Die Mitarbeiterzahl betrug zwischen 40 im Krisenjahr 1848 und 75 Angestellten im Jahr 1878 Mehrere Generationen von Mitarbeitern arbeiteten unter Cavaille Coll und verehrten ihn als Patriarchen der Werkstatt Besonders hervorzuheben sind die Bruder Gabriel und Felix Reinburg die erstklassige Intonateure waren Die Struktur innerhalb der Werkstatt war durch Spezialisierung auf einzelne Teilbereiche gepragt uberwacht wurde alles von Cavaille Coll der den Arbeitsfortgang von seinem Buro aus und durch regelmassige Rundgange uberwachte 26 nbsp Cavaille Coll in seinem ArbeitszimmerIn seinem Buro war Cavaille Coll von verschiedenen Instrumenten Maschinen und Modellen umgeben Er verfugte uber eine grosse Fachbibliothek Zur Ausstattung gehorte auch ein Gerat mit dem sich durch 32 Orgelpfeifen die ersten 32 harmonischen Teiltone in beliebiger Abfolge und Kombination wiedergeben liessen Ihrer enormen Lautstarke wegen wurde sie auch machine infernale genannt Cavaille Coll verfugte uber grosses Geschick die durch diese Apparaturen gewonnenen Erkenntnisse in mathematischen Formeln auszudrucken er kann zu den Begrundern der modernen akustischen Forschung gezahlt werden Zu seinen Bekannten zahlten die Physiker Felix Savart Jules Antoine Lissajous Leon Foucault dem Cavaille Coll bei der genauen Berechnung der Lichtgeschwindigkeit behilflich war Louis Pasteur war fur eine Zeit sein Nachbar 26 Unter den Orgelbauern zahlte er Eberhard Friedrich Walcker Friedrich Ladegast und Wilhelm Sauer zu seinen Freunden ferner die Klavierbauerfamilie Erard und den Uhrmacher Jean Andre Lepaute 26 Auch mit den musikalischen Grossen des Pariser Musiklebens stand Cavaille Coll in regem Austausch Er nahm regelmassig an privaten Musikabenden teil beispielsweise mit den Komponisten Camille Saint Saens Gioachino Rossini und der Sangerin Pauline Viardot Zu seinem weiteren Freundeskreis zahlten auch Giacomo Meyerbeer Louis Niedermeyer Francois Benoist Ambroise Thomas Charles Valentin Alkan Gabriel Faure Charles Gounod Jules Massenet Leo Delibes Francois Joseph Fetis Hector Berlioz und Franz Liszt 26 Uber den einflussreichen Sigismund von Neukomm erlangte er 1846 den Titel Koniglicher Orgelbauer Cavaille Coll hatte daneben auch erheblichen Einfluss auf eine ganze Komponistengeneration die spater als franzosische Orgelschule weltbekannt wurde So schickte er Alexandre Guilmant und spater Charles Marie Widor zu Lemmens um sie mit dem Orgelwerk Bachs und der deutschen kontrapunktischen Tradition bekannt zu machen Widor folgte spater Louis Lefebure Wely als Organist in Saint Sulpice nach Gegen Ende seines Lebens lernte er noch den jungen Louis Vierne sowie den achtjahrigen Marcel Dupre kennen der ihm bei einem Spaziergang am Seine Ufer zahlreiche Fragen zu den Orgeln in Notre Dame und Saint Sulpice stellte 26 nbsp Grandes Orgues von St Sulpice Paris nach der Orgelfestschrift 1865In der Anfangszeit des Unternehmens war Cavaille Coll seinen franzosischen Konkurrenten technisch weit uberlegen Erst ab Mitte der 1850er Jahre erwuchs ihm in Joseph Merklin ein in technischer Hinsicht ernsthafter Konkurrent zumindest in der franzosischen Provinz klanglich begnugte dieser sich jedoch eher damit Cavaille Coll zu kopieren In der Stadt Paris war seine Vorrangstellung unbestritten 26 Die internationale Konkurrenz Cavaille Colls baute inzwischen immer grossere Orgeln In Liverpool hatte Henry Willis 1855 eine viermanualige Orgel mit 100 Registern in Ulm Walcker 1857 ein Instrument gleicher Grosse mit Doppelpedal errichtet Cavaille Coll selbst bewunderte Walckers Orgel als die ohne Zweifel grossartigste je gebaute Orgel 19 Ab 1857 plante Cavaille Coll der auslandischen Konkurrenz ein ebenburtiges Orgelwerk entgegenzusetzen Der Umbau der Orgel von St Sulpice Paris Die Orgel war 1781 von Francois Henri Clicquot errichtet worden und sollte erneuert und erweitert werden Der 1862 vollendete Ausbau auf funf Manuale mit 100 Registern war bahnbrechend und uberwaltigend fur das in und auslandische Publikum Cavaille Coll hatte es zu Weltruhm gebracht 27 1863 bis 1868 baute Cavaille Coll die Orgel der Kathedrale Notre Dame de Paris mit der er den Erfolg von Saint Sulpice nochmals wiederholen konnte Wirtschaftlich waren beide Projekte allerdings weniger erfolgreich permanente finanzielle Probleme zwangen ihn zwei stille Teilhaber in die Firma aufzunehmen Den Auftrag fur den Bau der Orgel des Petersdomes konnte er nicht bekommen sein Entwurf von 1875 mit 8 316 Pfeifen und 124 Registern auf funf Manualen brachte es nicht uber ein Modell im Massstab 1 10 hinaus das Lemmens 1878 bei einer Papstaudienz vorstellte Der berufliche Erfolg wurde gleichzeitig von privater Trauer uberschattet 1859 starben zwei seiner Kinder 1862 seine Mutter 1868 seine Frau bei der Geburt ihres letzten Kindes 27 nbsp Cavaille Colls Werkstatt in der Avenue du Maine 13 15 im 15 Arrondissement nbsp Heutige Ansicht des Gebaudes in der Avenue du Maine 13 151866 musste die Werkstatt erneut aufgrund der Stadtplanung des Prafekten von Paris Baron Haussmann umziehen und war von nun an in der Avenue du Maine nahe dem Bahnhof Montparnasse zu finden Nur wenige Instrumente verliessen jedoch in dieser Zeit kurz vor dem Deutsch Franzosischen Krieg die Werkstatt 27 Cavaille Colls Orgeln in Grossbritannien 1866 bis 1879 Bearbeiten Um die mangelnden Auftrage aus Frankreich auszugleichen wich Cavaille Coll nach England aus Dort war sein Werk bislang aus der Ferne bewundert worden der hohen Kosten beim Auftrag an eine auslandische Firma wegen war es aber bislang zu keinem Vertrag gekommen Den Auftakt bildete ein Neubau fur die Carmelite Priory in Kensington der 1866 von Widor und Guilmant eingeweiht wurde Der damals fuhrende britische Organist William Thomas Best zeigte sich beeindruckt ebenso wie der Geschaftsmann John Hopwood dieser orderte daraufhin 1870 eine Orgel zu seinem privaten Gebrauch in Bracewell Castle die 1875 und bei seinem Umzug nach Ketton Hall in Rutland 1883 noch vergrossert wurde Wenn es auch fur den Bau der Orgel der Royal Albert Hall zu spat war Henry Willis hatte den Auftrag erhalten so versorgte Hopwood Cavaille Coll mit zwei weiteren Auftragen in Sheffield und Blackburn 28 Die Orgel der Town Hall Sheffield IV P 64 von 1873 war seine grosste Orgel in Grossbritannien und ein weiterer Meilenstein seines Schaffens Sie beeindruckte durch gleich drei Schwellwerke den Ausbau der Manuale bis zu c4 und eine vollstandige horizontale Solozungenbatterie in 16 8 und 4 Lage 1879 folgte erneut eine grossere Konzertsaalorgel fur die Manchester Town Hall IV P 48 die 1893 noch erweitert wurde und von James Kendrick Pyne dem Organisten der Kathedrale von Manchester hochstes Lob erntete 28 I have recently given a performance on an entirely new and costly organ belonging to an influential Corporation and I can confidently say there is no comparison to be made between the two instruments so superior is M Cavaille Coll s Kurzlich gab ich eine Vorstellung auf einer vollig neuen und teuren Orgel von einem einflussreichen Unternehmen und ich kann getrost sagen dass uberhaupt kein Vergleich zwischen den beiden Instrumenten besteht so uberlegen ist das Instrument von M Cavaille Coll James Kendrick Pyne Report an die Corporation of Manchester vom 21 April 1893 Von Cavaille Colls acht britischen Orgeln blieb nur eine in halbwegs originalem Zustand erhalten Cavaille Colls schmetternde Zungenregister die franzosischen Spieltische und Spielhilfen waren fur englische Verhaltnisse zu ungewohnt als dass sie gegen anglisierende Veranderungen immun gewesen waren Symptomatisch mag Reginald Whitworths Bemerkung uber die Orgel in Sheffield aus dem Jahre 1925 sein 28 The great diapason tone an the whole is rather weak but very beautiful and the 16ft flues have rather a tendency to predominate If however the diapason tone of the swell choir and solo is added the general diapason tone is vastly improved The chorus reeds are voiced very loudly and are rather brassy no greater wind pressure than 6 in being employed even for the solo organ In England we are used to the smooth toned reeds and heavy pressures of our great modern organ builders The solo trompettes en chamade in this instrument strike through the rest of this organ wonderfully well Der Ton des Hauptwerks Prinzipals ist im Grossen und Ganzen eher schwach aber von grosser Schonheit die 16 Fuss Floten tendieren eher dazu den Klang ein wenig zu beherrschen Wenn man aber den Prinzipal des Schwellwerks Positivs und Solowerks hinzufugt wird der Prinzipalklang stark verbessert Der Zungenchor ist sehr laut intoniert und klingt eher metallisch wobei kein hoherer Winddruck als 6 in gebraucht wird selbst fur das Solowerk Von unseren grosseren modernen Orgelbauern sind wir in England eher an geschmeidigen Zungenklang und hohen Winddruck gewohnt Der Klang der trompettes en chamade des Solowerkes durchflutet herrlich schon die gesamte restliche Orgel Reginald Whitworth The Organ 1925 Spatwerk in Saint Ouen und Saint Sernin 1880 bis 1899 Bearbeiten nbsp Orgel in St Sernin de ToulouseZwei letzte Umbauten bilden das reife Spatwerk Cavaille Colls Die Orgel der Abteikirche Saint Ouen in Rouen und die Orgel der Basilika Saint Sernin in Toulouse Angesichts der riesigen Raume fur die sie gebaut wurden eher klein disponiert zeichnen sich diese Umbauten von Vorgangerorgeln durch grosse Klangschonheit aus und stehen den Orgeln von Notre Dame und Saint Sulpice mit ihrer enormen Durchschlagskraft in nichts nach 4 Wirtschaftlich stand die Werkstatt in den letzten Lebensjahren Cavaille Colls fast standig vor dem Konkurs Sein Sohn Gabriel hatte zwar das Orgelbauhandwerk erlernt Cavaille Coll sah ihn aber nicht als seinen Nachfolger an Gabriel eroffnete eine eigene Orgelbauwerkstatt scheiterte jedoch bald und floh mit der Kasse des Unternehmens nach Spanien wo er 1916 starb Sein Vater baute seine letzte grosse Orgel 1898 fur den Baron de L Espee auf Schloss Ilbarritz bei Biarritz mit 70 Registern auf vier Manualen sie steht heute in der Kirche Basilique du Sacre Cœur 4 Nicht ohne Einfluss auf die Auftragslage war ebenfalls dass sich ehemalige gut ausgebildete Mitarbeiter Cavaille Colls in der Provinz selbstandig machten wie Charles Mutin in Caen dazu Louis Debierre in Nantes 26 Cavaille Coll litt unter Einbussen seines Seh und Horvermogens Er war nicht bereit den hohen aber teuren mechanischen und kunstlerischen Standard seiner Orgeln aufzugeben Neuerungen im Orgelbau wie Elektrik und Pneumatik lehnte er ab sondern baute weiterhin mit mechanischen Schleifladen Dennoch versuchten nach seinem Tode Albert Peschard 29 und John William Hinton die Erfinder der fruhen elektro pneumatischen Traktur sowie auch Marcel Dupre anhand von Briefwechseln mit ihm zu verbreiten Cavaille Coll habe diese eigentlich befurwortet und sie nur aufgrund seines hohen Alters nicht mehr eingesetzt Dass Cavaille Coll nur ein Jahr vor seinem Tode die elektro pneumatische Traktur der Orgel von St Augustin entfernte Hinton nannte dies einen Akt des Vandalismus erklarte Hinton letztlich mit dem aussersten senilen Unvermogen eines 87 Jahrigen Die neuere Forschung geht hingegen davon aus dass Cavaille Coll mit Elektrizitat im Orgelbau bereits seit den 1850er Jahren durch Henry John Gauntlett 1806 1876 und Paul Gustave Froment bekannt war sie aber aus kunstlerischen Prinzipien zugunsten des Barker Hebels ablehnte Der pneumatische Hebel hat gegenuber der Elektrizitat den Vorteil dass er seine Energie genau aus der Quelle schopft die auch den Klang erzeugt Aristide Cavaille Coll Brief an Henry John Gauntlett 1852 30 Gedanken uber den Einsatz von Elektrizitat zum Betrieb der Blasebalge sind in Briefen belegt jedoch verwarf er dies wegen der praktischen Probleme die die Fruhzeit der Elektrik noch mit sich brachte 31 nbsp Grab der Familie Cavaille Coll auf dem Cimetiere MontparnasseBis zum 15 Marz 1898 stand seine Werkstatt unter Cavaille Colls Leitung Um den wirtschaftlichen Untergang zu vermeiden ubergab er nun das Unternehmen an Charles Mutin 1861 1931 den er ausgebildet hatte Unter Mutins Leitung erwirtschaftete das Unternehmen bald wieder Gewinne ohne dass die Orgeln qualitativ denen von Cavaille Coll nachstanden Mit der Trennung von Kirche und Staat in Frankreich 1905 wurde es immer schwieriger grosse Orgeln zu finanzieren und die Qualitat der Orgeln liess auch durch den wirtschaftlichen Ehrgeiz Mutins nach 1924 gab Mutin die Werkstatt ab Die Firma bestand noch bis kurz nach dem Zweiten Weltkrieg 4 Nach der Ubergabe des Unternehmens zog Cavaille Coll mit seiner Tochter Cecile in die Rue du Vieux Colombier N 21 in die Nahe von Saint Sulpice Hochbetagt starb Aristide Cavaille Coll am 13 Oktober 1899 im Alter von 88 Jahren Seine Totenmesse fand in Saint Sulpice mit Widor als Organisten statt Er wurde am 16 Oktober auf dem Friedhof Montparnasse in Paris begraben 4 Mitarbeiter Bearbeiten nbsp August Neuburger Werkstattleiter Anfang 1850er JahreZu Aristide Cavaille Coll kamen zahlreiche junge Orgelbauer um bei ihm zu lernen und zu arbeiten 32 Einige wurden danach die bedeutendsten in ihren Gegenden Carl Friedrich Buchholz um 1847 48 danach Mitinhaber einer bedeutenden Orgelbauwerkstatt in Berlin Barnim Gruneberg um 1848 danach bedeutender Orgelbauer in Pommern Wilhelm Sauer um 1852 danach bedeutender Orgelbauer in Brandenburg Friedrich Ludwig Theodor Friese um 1853 54 danach bedeutender Orgelbauer in Mecklenburg Max Terletzki 1860 1861 danach bedeutender Orgelbauer in Ostpreussen Josef Angster 1863 1866 danach bedeutender Orgelbauer in Ungarn Charles Mutin 1875 um 1881 kaufte 1898 die Firma A Cavaille Coll Fils amp Cie Samuel Marie Casavant 1878 danach bedeutender Orgelbauer in Kanada Salomon Van Bever 1879 1880 danach bedeutender Orgelbauer in Belgien Victor Gonzalez 1894 um 1898 danach Orgelbauer in Paris und UmgebungWeitere Orgelbauer orientierten sich in ihren Werken teilweise stark am Vorbild von Cavaille Coll besonders an der Orgel in St Sulpice ohne dass bisher direkte personliche Kontakte nachgewiesen werden konnten so zum Beispiel Friedrich Ladegast In den Werkstatten arbeiteten zwischen 40 1848 und 75 1878 angestellte Mitarbeiter 26 Zu den wichtigsten gehorten August Neuburger aus Mecklenburg seit 1850 dann Werkstattleiter bis etwa 1885 Gabriel Reinburg Intonateur Felix Reinburg Intonateur Joseph Koenig IntonateurWerk BearbeitenBauliche und klangliche Besonderheiten Bearbeiten Cavaille Coll uberfuhrte die klassische franzosische Orgel deren Grundprinzipien er bewahrte in einen expressiven Instrumententyp dem die orchestral symphonische Orgelmusik in Frankreich seit der Mitte des 19 Jahrhunderts entspricht Die typisierte Disposition der Cavaille Coll Orgel beeinflusst den internationalen Orgelbau insbesondere bei grossen Konzertinstrumenten bis heute Zu den Erfindungen und Charakteristika der Orgeln Cavaille Colls zahlen Windversorgung Bearbeiten Stabile Windversorgung Bei Unregelmassigkeiten in der Windversorgung variieren sowohl Lautstarke als Tonhohe der Orgelpfeifen Cavaille Coll gelang es als erstem die Windversorgung durch den konsequenten Einsatz von Parallelbalgen als Speicher absolut stabil zu halten Keilbalge werden allein zur Winderzeugung d h dem Befullen des Magazinbalgs benutzt 33 Unterschiedliche Winddrucke Mit dem Ziel den Klang von Orgelregistern den Instrumenten des Orchesters anzugleichen passte er auch den Winddruck naher an den Druck der menschlichen Lunge an Bis dahin hatte der Winddruck meist fur die gesamte Orgel zwischen 50 und 100 mmWS gelegen Cavaille Coll fand durch Messungen heraus dass Trompeter einen Winddruck zwischen 500 und 1000 mmWS erzeugen konnen Folglich erhohte er den Winddruck fur Zungenregister auf 85 bis 120 mmWS 1 Da andere Register bei hohen Winddrucken jedoch uberblasen wurden verwandte er unterschiedliche Winddrucke fur unterschiedliche Register mithilfe von Regulierbalgen Um auch innerhalb eines Registers ein ebenmassiges Klangbild zu erhalten erhohte er auch innerhalb eines Registers besonders fur die hohen Lagen der Trompetenregister den Winddruck 33 Dies ermoglicht eine die Oberstimmenmelodik betonende Intonation besonders der Flotenregister die somit durch sich selbst begleitet werden konnen Traktur und Spieltisch Bearbeiten nbsp Signatur am Spieltisch 1850 1899 nbsp Typischer Spieltisch hier in Ste Clotilde 1859 Schleiflade Fast immer werden mechanische Schleifladen aus Eiche gebaut die Kegellade konnte von einem Experiment in St Vincent de Paul abgesehen nie seine Wertschatzung gewinnen 1 Barkerhebel Ab etwa 20 bis 25 Registern werden Barkerhebel im Hauptwerk gebaut um den Anschlag zu erleichtern und pianistische Spielweise zu ermoglichen In grossen Orgeln St Sulpice und Notre Dame wird auch die Registertraktur durch Barkerhebel erleichtert was den Zugweg der Register von 15 20 auf 1 2 cm verringert 1 In einzelnen ganz spaten Fallen werden die Windladen auch pneumatisch angesteuert 34 Einfuhrungstritt Appel Die Windlade ist in Jeux de fond labiale Grundstimmen im 16 8 und 4 Bereich und Jeux de combinaison hohere Labialregister Mixturen und Zungenregister Anches geteilt Die Jeux de combinaison konnen per Fusstritt uber ein Windsperrventil den Appel d anches ab und zu geschaltet werden Spieltisch Der Spieltisch ist wo durch ein Ruckpositiv erzwungen als Spielschrank ansonsten freistehend vor der Orgel gebaut Dann wendet der Organist der Orgel den Rucken zu Typisch fur Cavaille Colls Spieltische sind die in gerade Linie rechts und links neben den Manualklaviaturen angebrachten Registerzuge in terrassenartiger Anordnung z B St Clotilde In seinen beiden funfmanualigen Orgeln St Sulpice und Notre Dame und in der viermanualigen Orgel von Biarritz heute in Sacre Cœur findet sich eine amphitheatralische orchestrale Anordnung der Registerzuge um den Organisten herum Die Manualklaviaturen sind aus Ebenholz und Elfenbein Der Schwelltritt wird bis 1865 loffelformig gebaut und ist in verschiedenen Positionen arretierbar spater wird er durch den Balanciertritt ersetzt 1 Erweiterung des Manual und Pedalumfangs Der Manualumfang wird zunachst bis f3 spater bis g3 vereinzelt bis zu c4 ausgebaut 13 In fruhen Werken beginnt das Recit gelegentlich bei f0 35 Das Pedal baut Cavaille Coll anfangs noch nach altem franzosischen Brauch als Ravalement mit einem Umfang von F1 f0 so z B in Saint Denis 36 spater ab den 1850er Jahren dann von C f1 Die drei amphitheatralischen Spieltische nbsp Saint Sulpice 1862 nbsp Notre Dame 1868 nbsp Sacre Cœur 1898 Pfeifenwerk und Disposition Bearbeiten Pfeifenwerk Metallpfeifen werden aus 80 igem Zinn gefertigt Blei kaum verwandt Das Metall wird nicht gehammert Lotnahte zeichnen sich durch allerhochste Regelmassigkeit aus Braun gestrichenes Kanadisches Tannenholz bildet das Material der Holzpfeifen die Fusse sind aus polierter Eiche Prinzipale Montres werden recht weitmensuriert gebaut Die Prospektpfeifen erhalten stark aufgeworfene Labien 1 Bei Umbauten vorhandener Orgeln werden grosse Teile des alten Pfeifenwerkes besonders Clicquots Arbeiten lobte er oft beibehalten soweit sie sich in das Klangkonzept integrieren lassen Uberblasende Register Horbeispiel MP3 1 2 MB Cavaille Coll missfiel dass Register in den oberen Lagen meist dunn und schrill klangen Er fuhrte dies darauf zuruck dass eine Pfeife die beispielsweise 1 16 der Lange der tiefsten Pfeife mass nur noch 1 4096 von deren Volumen hatte Bei Orchesterinstrumenten wie etwa dem Horn wurden dagegen die tiefsten wie auch die hochsten Tone immer von einem Klangkorper der gleichen Lange und des gleichen Volumens erzeugt wodurch dieses gerade in der Hohe an Klangvolumen und schonheit gewinnen Dies brachte ihn auf die Idee uberblasende Orgelpfeifen zu nutzen diese waren zwar bereits bei Dom Bedos und Michael Praetorius bekannt 13 hatten sich jedoch bisher nicht durchsetzen konnen Er nutzte hierfur wiederum unterschiedliche Winddrucke innerhalb eines Registers In der ersten Oktave erklingt der Grundton aber ab f1 beim 8 Register die erste Harmonische bzw der erste Oberton Cavaille Coll gelang es ferner durch akustische Forschung den Schwingungspunkt fur das Uberblasloch genau zu berechnen Uberblasende Floten in 8 4 und 2 Lage charakterisieren den Klang der labialen Register des Schwellwerks im Hauptwerk wird meist eine Flute harmonique 8 als Soloregister disponiert Fur die Orgel von La Madeleine ging er soweit sogar eine doppelt uberblasende Flote zu bauen 1 Uberblasende Register erhielten meist den Namenszusatz harmonique oder traversiere z B Flute harmonique Mixturen Die Mixturen des klassischen franzosischen Orgelbaus wurden von Cavaille Coll als hoch und schrill empfunden und waren mit dem gewunschten grundtonigen Klangbild nicht zu vereinbaren Bei Neubauten wurde in den Plein jeux zunachst auf die Cymbale verzichtet bei Restaurierungen von klassischen Orgeln wurden Mixturen meist entweder stark umgearbeitet oder durch Flageolet Tierce Larigot und Cornet ersetzt Um die Grundtonigkeit des Trompetenchors in der Hohe zu verstarken baute er ab den 1850er Jahren sogenannte progressive Mixturen die ohne zu repetieren uber eine steigende Chorzahl in der Hohe verfugten 37 Dadurch wird die egalisierende Wirkung der repetierenden Mixturen im Tonhohenverlauf vermieden die Tonleiter wird wieder in ihre Rechte eingesetzt wie es Georges Lhote formulierte Allerdings kehrte Cavaille Coll ab den 1870er Jahren zu repetierenden Mixturen im klassischen Stil mit Fourniture und Cymbale zuruck u a in Lyon Orleans Toulouse Rouen 38 welche zusammen mit dem warmen grundtonigen Klang der Jeux des fonds die Basis der symphonischen Orgel bilden Grundtoniger Gesamtklang Der Klangcharakter wird von den 8 und 16 Registern bestimmt bei grossen Orgeln bilden ein labiales und ein linguales 32 Register im Pedal die Klangbasis 13 Der Klang bleibt dennoch insgesamt durchsichtig 1 da die Einzelregister bereits ein reiches Obertonspektrum aufweisen Zusatzlich kann die Grundtonigkeit durch die haufig anzutreffenden Subkoppeln Octaves graves verstarkt werden Zungenregister werden in hoher Zahl und mit hohem Winddruck gebaut Typischerweise erhalt das Recit expressif weite Zungen zu 8 und 4 und ab etwa 1870 auch zu 16 wobei die 8 Trompete als Trompette harmonique ab c1 mit doppelter Becherlange gebaut wird Das Positif ist fur solistische Zwecke mit einer vergleichsweise engen Trompette 8 disponiert das Hauptwerk erhalt wieder drei Trompeten 16 8 4 gelegentlich wie in St Sulpice sogar zwei 8 Trompeten von denen eine etwas enger mensuriert ist Wie bereits sein Vater Dominique beispielsweise in der Orgel in Gaillac 39 die zur Lehrzeit Aristide Cavaille Colls entstand baute auch dieser in einigen wenigen seiner spaten Orgeln horizontale Trompeten en chamade so in Sheffield 1873 16 8 4 im Trocadero 1878 in Toulouse 1889 Azpeitia 1889 Rouen 1890 Azkoitia 1898 und in Biarritz Sacre Cœur 1898 Die beruhmte Trompette coudee a forte pression in St Sulpice ist tatsachlich nur eine rechtwinklig nach vorn gekropfte weite Trompete auf hohem Winddruck 1 Schwebungsregister Jeux ondulants Horbeispiel MP3 321 kB Schwebungen waren in Italien bereits seit dem 16 Jahrhundert bekannt 13 Beim Bau der Orgel von La Madeleine gehorte die schwebende Voix celeste 1846 zu den Neuerungen von Cavaille Coll Sie war nach derzeitiger Quellenlage das erste Schwebungsregister in Frankreich und befand sich noch im nicht schwellbaren Positif wanderte aber bei spateren Orgeln in den Schwellkasten des Recit Die Voix celeste ist die schnellere die Unda maris die langsamere Schwebung die im Gegensatz zur Voix celeste meist nicht schwellbar ist 1 Schwellwerk Das Recit wird meist als Recit expressif d h schwellbar gebaut Cavaille Coll setzte dieses in Spanien und seit 1712 in England gebrauchliche 13 und von Walcker 1833 weiterentwickelte Konzept statt dem der durchschlagenden Zungen ein um das gewunschte expressive Spiel an der Orgel zu ermoglichen Dieses Recit expressif wird stets sehr reichhaltig disponiert und bildet gleichsam als zweites Hauptwerk das klangliche Ruckgrat der symphonischen Orgel Cavaille Coll setzte die Voix humaine als Erster mit in den Schwellkasten In Verbindung mit den Appels konnte der Organist somit erstmals ein praktisch stufenloses Crescendo vom leisesten Pianissimo zum Generaltutti erzeugen Beim sog symphonischen Crescendo werden alle Register bis auf Voix celeste und Voix humaine gezogen und alle Manuale gekoppelt die Jeux de combinaison sind durch den Appel noch ohne Wind und das Recit expressif geschlossen es erklingt das sog Grand Fond Nun werden die Jeux de combinaison des Recit dazugeschaltet was aufgrund des geschlossenen Schwellwerks praktisch keine Klangveranderung mit sich bringt Schrittweise offnet der Organist nun die Schwelljalousien des Recit bis die Jeux de combinaison des Positif dazugeschaltet werden und nun allmahlich soweit vorhanden auch dessen Schwellwerk sich offnet worauf schliesslich auch die Jeux de combinaison des Grand Orgue und zuletzt des Pedals hinzukommen um den Grand Chœur zu vervollstandigen Als letzte Steigerung konnen Super und Suboktavkoppeln Octaves graves und Octaves aigues hinzutreten Architektur und Prospekt Bearbeiten nbsp Entwurf fur die Orgel des Petersdomes 1888 Prospektentwurf von Alphonse Paul Joseph Marie SimilCavaille Coll arbeitete soweit moglich mit den jeweiligen Architekten der Kirchengebaude zusammen Wo dies nicht moglich war zog er den Architekten Alphonse Paul Joseph Marie Simil 1841 1916 hinzu Dieser entwarf auch die Prospekte fur den Firmenkatalog im schwerfalligen Stile des Zweiten Kaiserreichs Vorhandene Ruckpositive wurden meist beibehalten waren bei Neubauten allerdings nicht vorgesehen Um Eigenschwingungen des Gehauses zu vermeiden wird dieses manchmal aus Tanne gebaut 1 Bedeutung und Einfluss Bearbeiten Cavaille Colls Orgelbauten gelten als Eckpfeiler der bis heute bestehenden franzosischen Orgelschule Intuitiv hatte er erkannt dass der Orgel das Schicksal des Cembalos nicht erspart bleiben wurde wenn es nicht gelange einen eigenstandigen romantischen Orgeltyp zu entwickeln Die Frage nach der Kausalitat ob die neue Musik einen neuen Orgeltypus oder ein neuer Orgeltypus eine neue Musik provoziert habe wird fast eindeutig zugunsten Cavaille Colls beantwortet Rossini soll nach einer Orgelprufung hochstwahrscheinlich St Denis gesagt haben Meine Herren fur solche Instrumente musste man eine Musik schreiben 23 Ahnlich klar aussert sich Widor im Vorwort zur Ausgabe seiner Symphonien 1887 C est lui Cavaille Coll qui a imagine les diverses pressions de soufflerie les doubles layes des sommiers les systemes de pedales et de registres de combination qui a pour la premiere fois applique les moteurs pneumatiques de Barker cree la famille des jeux harmoniques reforme et perfectionne la mecanique de telle facon que tout tuyau grave ou aigue fort ou faible obeit instantanement a l appel du doigt les touches devenant legeres comme celles d un piano les resistances etant supprimees et la concentration des forces de l instrument rendu pratique De la resultent la possibilite de detenir un orgue entier dans une prison sonore ouverte ou fermee a volonte la liberte d association des timbres le moyen de les renforcer ou de les temperer graduellement l independance des rythmes la securite des attaques l equilibre des contrastes et enfin toute un eclosion de couleurs admirables toute un riche palette aux tons les plus divers flutes harmoniques gambes a frein bassons cors anglais trompettes voix celestes jeux de fonds et jeux d anches de qualite et de variete inconnues jusqu alors Tel est l orgue moderne essentiellement symphonique A l instrument nouveau il faut une langue nouvelle un autre ideal que celui de la polyphonie scolastique Ce n est plus le Bach de la fugue que nous invoquons c est le melodiste pathetique le maitre expressif par excellence des Preludes du Magnificat de la Messe en Si des Cantates et de la Passion suivant St Matthieu Er Cavaille Coll war es der unterschiedliche Winddrucke geteilte Windladen Pedal und Registersysteme zur Kombination erdacht hatte der als erster die pneumatische Maschine Barkers verwandt die Famille der uberblasenden Register erschaffen die Mechanik so reformiert und perfektioniert hatte dass jede Pfeife ob hoch oder tief laut oder leise ohne Verzogerung dem Befehl der Finger gehorcht weil die Tasten so leicht zu spielen wurden wie die das Klaviers weil der Anschlagswiderstand beseitigt und die Konzentration aller Krafte des Instruments praktibel wurde Von hier folgt weiter die Moglichkeit die Orgel in ein Klanggefangnis zu sperren das nach Belieben zu offnen oder zu schliessen ist die Freiheit Klangfarben miteinander zu verschmelzen die Mittel sie schrittweise zu verstarken oder zu massigen rhythmische Unabhangigkeit Sicherheit bei plotzlichen Klanganderungen ausgeglichene Kontraste und schliesslich die Entfaltung der herrlichsten Klange eine reiche Palette der verschiedensten Stimmen uberblasende Floten Gamben Fagotte Englischhorner Trompeten voces caelestes Grund und Zungenstimmen von bislang ungekannter Qualitat und Vielfalt So ist die moderne Orgel im Wesentlichen symphonisch Das neue Instrument verlangt nach einer neuen Sprache einem anderen Ideal als dem der scholastischen Polyphonie Es ist nicht mehr nur der Bach der Fuge auf den wir uns berufen es ist der Schreiber schonster Melodien der ausdrucksstarke Meister der Preludien des Magnificat der Messe in h moll der Kantaten und der Passion nach Matthaus Charles Marie Widor Avant propos Symphonies 1887 Schon kurz nach seinem Tod geriet jedoch das am Orchesterklang orientierte romantische Klanggebrause als dekadent 8 in Verruf Beginnend ab den 1920er Jahren markiert die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg die Blute der franzosischen neoklassischen Orgel die zeitweise die Stellung einer quasi offiziellen Orgel Doktrin vonseiten der Beratungsgremien der franzosischen Regierung einnahm Ahnlich wie durch die Orgelbewegung in Deutschland wurden zahlreiche Orgeln in dem Verlangen umgebaut Musik aller Epochen auf ihnen spielbar zu machen Dem Einsatz der Titularorganisten von St Sulpice Marcel Dupre und Daniel Roth ist es zu verdanken dass Cavaille Colls grosste Orgel im Gegensatz zu Notre Dame praktisch vollstandig im Originalzustand erhalten blieb 8 Ein Sinneswandel begann in den 1980er Jahren und die Erhaltung des Originalzustandes bzw der Ruckbau wird meist als erstrebenswert angesehen die Ernennung zum titulaire einer im Original erhaltenen Cavaille Coll Orgel gilt als grosse Ehre 8 Schon bevor Cavaille Coll wieder allgemein geschatzt wurde hatte sich Albert Schweitzer als bedeutender Orgelreformer nachdrucklich fur ihn eingesetzt 40 Die besten Orgeln wurden etwa zwischen 1850 und 1880 erbaut als Orgelbauer die Kunstler waren sich die Errungenschaften der Technik zunutze machten um das Orgelideal Silbermanns und der anderen grossen Orgelbauer des 18 Jahrhunderts in hochstmoglicher Vollendung zu verwirklichen Der bedeutendste von ihnen ist Aristide Cavaille Coll der Schopfer der Orgeln zu St Sulpice und zu Notre Dame in Paris Die von St Sulpice sie wurde 1862 vollendet die ich von einigen Mangeln abgesehen fur die schonste der mir bekannten Orgeln halte funktioniert heute noch so gut wie am ersten Tage und wird in 200 Jahren wenn sie weiter gut unterhalten wird es noch ebenso tun Mehrmals habe ich den greisen Cavaille Coll er starb 1899 auf der Orgel zu St Sulpice getroffen wo er allsonntaglich zum Gottesdienst zu erscheinen pflegte Eine seiner Lieblingssentenzen war Eine Orgel klingt am besten wenn so viel Platz zwischen den Pfeifen ist dass man um jede herumgehen kann Albert Schweitzer Aus meinem Leben und Denken 1931 Werkliste Auswahl Bearbeiten Hauptartikel Liste der Werke Aristide Cavaille Colls Cavaille Coll baute in mehr als 50 Jahren 510 Orgeln die meisten davon in Frankreich Im europaischen Ausland baute Cavaille Coll Orgeln u a in Spanien den Niederlanden England und Russland hinzu kommen einige Instrumente in den Vereinigten Staaten Brasilien Chile Venezuela Argentinien u a In Deutschland gibt es nur eine nachtraglich angekaufte Cavaille Coll Orgel in Sankt Bernhard Mainz II 15 erbaut 1876 77 angekauft 1999 Aus der Nachfolgewerkstatt von Charles Mutin die unter Mutin Cavaille Coll firmierte stammen weitere Orgeln 41 Die folgende Liste enthalt besonders bekannte erhaltene Orgeln von Aristide Cavaille Coll Fur weitere Instrumente siehe hier Jahr Opus Huy bens 42 Ort Kirche Bild Ma nuale Re gister Bemerkungen1841 10 481 Saint Denis Kathedrale von Saint Denis nbsp IV P 69 Erste Orgel mit Barkermaschine 1857 von Cavaille Coll uberarbeitet und 1901 von Mutin ausgebaut ravalement entfernt 1983 1987 restauriert grosstenteils im Zustand von 1841 erhalten Von 1987 bis zu seinem Tod 2018 war Pierre Pincemaille Titularorganist Horbeispiel MP3 989 kB Pierre Pincemaille Improvisation verset n 6 Hauptartikel Orgel der Kathedrale von Saint Denis1846 26 3 Paris La Madeleine Paris nbsp IV P 48 Mehrfach umgebaut und elektrifiziert verfugt heute uber 60 Register An der Orgel wirkten Alexandre Charles Fessy Louis Lefebure Wely Camille Saint Saens Theodore Dubois Gabriel Faure Henri Dallier Edouard Mignan Jeanne Demessieux Odile Pierre und Francois Henri Houbart Horbeispiel Peter Ewers Improvisation Dithyrambe Hauptartikel Orgeln von La Madeleine Paris 1852 52 78 Paris St Vincent de Paul de Paris nbsp III P 47 1961 elektrifiziert auf vier Manuale mit 66 Registern erweitert die erhaltenen Register befinden sich in einem guten Zustand 43 Orgel1855 66 1 501 Saint Omer Kathedrale von Saint Omer nbsp IV P 50 1927 geringfugig umgebaut 1988 von Theo Haerpfer restauriert Orgel1857 127 353 Lucon Kathedrale von Lucon nbsp III P 41 1968 Erweiterung durch Curt Schwenkedel auf IV 54 39 Register von Cavaille Coll in gutem Zustand erhalten 44 Orgel1857 112 5 430 Perpignan Kathedrale von Perpignan nbsp IV P 58 1930 umgebaut 1993 von Jean Renaud restauriert Orgel1846 1858 14 64 Paris St Roch nbsp IV P 49 1927 umgebaut 1994 restauriert Heute auf 53 Register erweitert Hauptartikel Orgel von St Roch1859 88 22 30 Paris Ste Clotilde nbsp III P 46 1933 und 1962 umgebaut dabei neobarock intoniert 2004 erneut erweitert Heute stark verandert und auf 73 Register erweitert An der Orgel wirkten Cesar Franck Gabriel Pierne Charles Tournemire Joseph Ermend Bonnal Jean Langlais Pierre Cogen und Jacques Taddei Hauptartikel Orgel von Ste Clotilde1861 163 127 404 Nancy Kathedrale von Nancy nbsp IV P 65 1965 Umbau durch Haerpfer Erman mechanisch 2012 erfolgte eine Uberarbeitung durch Laurent Plet und Bertrand Cattiaux Hauptartikel Grosse Orgel der Kathedrale von Nancy1862 118 63 72 Paris St Sulpice nbsp V P 100 Umbau einer Orgel Francois Henri Clicquots von 1781 mit 100 Registern Cavaille Colls grosste Orgel bei der Orgelweihe sogar grosste Orgel der Welt 1903 erfolgten geringfugige Veranderungen durch Charles Mutin 1934 eine Erweiterung auf 102 Register 1991 von Renaud restauriert fast vollstandig erhalten Bedeutende Titularorganisten Georg Schmitt Louis James Alfred Lefebure Wely Charles Marie Widor Marcel Dupre Jean Jacques Grunenwald Daniel Roth Horbeispiel MP3 1 1 MB Daniel Roth Improvisation Hauptartikel Orgeln von St Sulpice1863 204 176 35 Paris St Etienne du Mont nbsp III P 39 Sehr stark verandert 1956 Umbau durch Beuchet Debierre 1975 und 1991 weitere Veranderungen durch Gonzalez und Dargassies Die Orgel hat heute 89 Register auf vier Manualen und Pedal Hauptartikel Orgel von St Etienne du Mont1868 230 204 11 Paris Kathedrale Notre Dame de Paris nbsp V P 86 Trotz mehrfacher Umbauten 1932 1959 1972 1992 2014 konnte das Instrument zum Teil den Charakter einer Cavaille Coll Orgel bewahren Es ist heute auf 115 Register erweitert Horbeispiel MP3 481 kB Leonce de Saint Martin Meditation improvise Hauptartikel Orgeln der Kathedrale Notre Dame de Paris1868 311 298 377 Marseille St Joseph nbsp Marseille eglise Saint Joseph intra muros 09 III 43 1897 1934 und 1971 wurde die Disposition verandert 1988 restauriert Orgel1868 271 254 8 Paris La Trinite Paris nbsp III P 46 Mehrfach umgebaut 1901 1934 1965 1993 und sehr stark verandert Das Instrument hat heute 61 Register An der Orgel wirkten Charles Alexis Chauvet Alexandre Guilmant Charles Quef Olivier Messiaen Naji Hakim Horbeispiel MP3 10 1 MB Naji Hakim Improvisation uber den Hymnus Pange lingua Hauptartikel Orgeln von La Trinite Paris 1869 327 314 297 Epernay Notre Dame d Epernay nbsp III P 34 1910 Uberfuhrung in die neuerbaute Kirche 1918 Demontage wegen Kriegsbeschuss 1922 Wiederaufbau 2000 Restaurierung durch Bernard Hurvy fast unverandert erhalten Orgel1874 367 356 178 Angers Kathedrale von Angers nbsp III P 46 Verandert erhalten 1959 von Beuchet Debierre elektrifiziert und auf 66 Register erweitert Orgel1878 481 121 Paris Grosser Saal des Palais du Trocadero nbsp IV P 64 Die Orgel wurde 1937 im Palais de Chaillot dem Nachfolgebau des Trocadero eingebaut 1977 wurde sie ins Auditorium Maurice Ravel in Lyon versetzt Durch Umbauten 1927 1939 und 1977 und Erweiterung auf 82 Register hat das Instrument derzeit kaum noch etwas mit der ursprunglichen Cavaille Coll Orgel zu tun Hauptartikel Orgel des Auditorium Maurice Ravel1880 521 363 Lyon St Francois de Sales nbsp III P 45 Praktisch unverandert erhalten Orgel1880 522 592 Brussel Konigliches Konservatorium Brussel nbsp III P 44 Mehrfach umgebaut und verandert 1923 durch Charles Mutin 1960 Elektrifizierung und Dispositionsanderung durch Joseph Stevens heute insgesamt 68 Register Orgel1885 569 225 Caen St Etienne de Caen nbsp III P 50 Fast unverandert erhalten 1954 von Jacquot Lavergne instand gesetzt und 1999 durch Gildas Menoret restauriert Horbeispiel MP3 1 0 MB Alain Bouvet Demonstration des Tutti Weitere Horbeispiele Orgel1889 245 222 526 Toulouse St Sernin nbsp III P 54 Umbau einer Orgel von Ducroquet 1843 1932 und 1957 leicht umgebaut 1996 umfassend restauriert und auf den Stand von 1889 gebracht Horbeispiel MP3 3 4 MB Louis Vierne Messe Solennelle op 16 Kyrie Hauptartikel Orgeln von St Sernin de Toulouse1890 630 467 Rouen St Ouen de Rouen nbsp IV P 64 Fast unverandert erhalten Leichte Eingriffe erfolgten 1941 durch Debierre Gloton und 1955 durch Beuchet Debierre Horbeispiel MP3 1 0 MB Theodore Salome Canon en Ut majeur Hauptartikel Orgel von St Ouen de Rouen1897 688 299 Epernay St Pierre St Paul d Epernay nbsp III P 38 Fast unverandert erhalten und 1992 von Jean Renaud restauriert Horbeispiel MP3 213 kB Odile Jutten Improvisation Orgel1898 681 633 Azcoitia Santa Maria de la Real nbsp Azkoitia Iglesia de Santa Maria la Real 37 III P 40 Unverandert erhalten Orgel1898 678 211 Biarritz Schloss Ilbarritz nbsp IV P 67 Leicht verandert erhalten 1905 in Biarritz abgebaut anschliessend von Charles Mutin auf 78 Register erweitert und im grossen Firmensaal aufgestellt 1919 in die Kirche Sacre Cœur de Montmartre transferiert 1959 erfolgten einige Veranderungen durch Beuchet Debierre 1980 bis 1985 wurde die Orgel umfassend restauriert Horbeispiel MP3 321 kB Charles Tournemire L Orgue Mystique op 55 57 Prelude et Fresque Hauptartikel Orgeln von Sacre Cœur de MontmartreEhrungen und Auszeichnungen Bearbeiten1834 Medaille de Bronze der Societe d Encouragement in Toulouse fur die Erfindung einer Kreissage 45 1838 Medaille d Argent der Ausstellung von Arras 45 1844 Medaille d Argent der Societe libre des Beaux Arts fur die Orgel von St Denis 45 1844 Medaille d Or bei der Exposition Nationale de Paris 45 1849 Erneut Medaille d Or bei der Exposition Nationale de Paris 1849 Ritter der Ehrenlegion 45 1854 Medaille d Or der Societe d Encouragement fur die Orgel von St Vincent de Paul 45 1855 Medaille d Honneur bei der Weltausstellung in Paris 45 1864 Erneut Medaille d Or der Societe d Encouragement fur die Orgel von St Sulpice 45 1870 Premier Grand Prix bei der Weltausstellung in Rom 45 1870 Silvesterorden 45 1878 Offizier der Ehrenlegion 45 1878 Grand Prix Grande Medaille d Or Unique bei der Weltausstellung in Paris 45 1888 Goldmedaille und Ritter des Gregoriusordens fur das Projekt einer Orgel fur den Petersdom 45 1889 Teilnahme ausser Konkurrenz und Beteiligung an der Jury der Klasse XIII bei der Weltausstellung in Paris 45 1992 Namensgeber fur den 1990 vom belgischen Astronomen Eric Walter Elst entdeckten Asteroiden 5184 Cavaille CollVeroffentlichungen BearbeitenEtudes experimentales sur les tuyaux d orgue in Berichte der Academie des Sciences 1849 De l orgue et de son architecture in Revue generale de l architecture des travaux publics 1856 Projet d orgue monumental pour la basilique de St Pierre de Rome 1875 Literatur BearbeitenWerkausgaben Maison Aristide Cavaille Coll Orgue de tous modeles In Alfred Reichling Hrsg Documenta Organologica Vol II Merseburger Berlin 1977 ISBN 3 87537 145 3 55 Veroffentlichungen der Gesellschaft der Orgelfreunde Faksimile der Erstausgabe Paris 1899 Textteil und Nachwort in deutscher Ubersetzung Maison Aristide Cavaille Coll Orgue de tous modeles Facsimile des Verkaufsprospektes anlasslich der Weltausstellung 1889 in Paris Hrsg Peter Ewers und Mirjam Krapoth 3 Auflage Verlag Peter Ewers Paderborn 2003 ISBN 3 928243 09 8 Mit einem Vorwort von Peter Ewers Aristide Cavaille Coll Complete theoretical works Bibliotheca organologica Hrsg Gilbert Huybens 2 Auflage Frits Knuf Buren 1981 ISBN 90 6027 192 0 Faksimile Bibliotheca Organologica Vol XXXXI Aristide Cavaille Coll Samtliche theoretische Arbeiten Hrsg Christoph Glatter Gotz Glatter Gotz Schwarzach 1982 Sekundarliteratur Einfuhrungsliteratur James H Cook Cavaille Coll Aristide 1811 1899 In Douglas E Bush und Richard Kassel Hrsg The organ An encyclopedia Routledge Taylor amp Francis Group New York London 2006 ISBN 0 415 94174 1 S 97 100 Gregor Klein Aristide Cavaille Coll In Beiheft zu L Orgue Cavaille Coll CD 10761 Motette Ursina 2002 S 16 19 Hans Klotz Cavaille Coll Aristide In Die Musik in Geschichte und Gegenwart 1 Auflage Band 2 Barenreiter Kassel 1986 S 920 ff Sekundarliteratur Biografien Cecile Cavaille Coll und Emmanuel Cavaille Coll Aristide Cavaille Coll Ses origines sa vie ses oeuvres Fischbacher Paris 2000 ISBN 2 7179 0000 4 Erstausgabe 1929 Eine Biografie geschrieben von Cavaille Colls Tochter Cecile Cecile Cavaille Coll und Emmanuel Cavaille Coll Aristide Cavaille Coll Seine Herkunft sein Leben sein Werk Hrsg Christoph Glatter Gotz Glatter Gotz Schwarzach 1982 Ubersetzung der Biografie von Cecile Cavaille Colls Fenner Douglass Cavaille Coll and the musicians A documented account of his first thirty years in organ building 2 Bande Sunbury Press Raleigh 1980 ISBN 0 915548 09 7 Fenner Douglass Cavaille Coll and the French Romantic Tradition Yale University Press 1999 ISBN 0 300 07114 0 Biographie Cavaille Colls bis etwa 1850 auf Basis der zweibandigen Ausgabe von 1980 Enthalt einen Anhang mit zahlreichen Originaldokumenten ins Englische ubersetzt Sekundarliteratur Werklisten und Dispositionssammlungen Jesse Eschbach Aristide Cavaille Coll Vol I Kompendium der verfugbaren Dispositionen Hrsg Peter Ewers Peter Ewers Verlag Paderborn 2004 ISBN 3 928243 05 5 Mit einem Essay von Agnes Armstrong Roland Galtier Orgues de Cavaille Coll Liste chronologique des travaux 1824 1898 Fischbacher Paris 1984 ISBN 2 7179 0006 3 Gilbert Huybens Cavaille Coll Liste des travaux executes Werkverzeichnis Orgelbau Fachverlag Rensch Lauffen Neckar 1985 ISBN 3 921848 12 1 Vollstandiges Werkverzeichnis herausgegeben von der International Society of Organbuilders ISO Text franzosisch englisch und deutsch Sekundarliteratur Einzelaspekte Jesse Eschbach und Lawrence Archbold Aristide Cavaille Coll Master of Masters In Kerala J Snyder Hrsg The Organ as a Mirror of Its Time North European Reflections 1610 2000 Oxford University Press Oxford 2002 ISBN 0 19 514415 5 S 230 241 Michael Howard Tribute to Aristide Cavaille Coll St Michael s Abbey Press Farnborough 1986 ISBN 0 907077 33 1 Kurt Lueders Reflections on the Esthetic Evolution of the Cavaille Coll Organ In Fenner Douglass Owen Jander und Barbara Owen Hrsg Charles Brenton Fisk Organ Builder Essays in His Honor Westfield Center Easthampton Mass 1986 ISBN 0 9616755 0 0 S 136 Christophe Mantoux Cavaille Coll Visionar und Traditionalist Zur asthetischen Ruckbindung des sinfonischen Reformkonzepts Aristide Cavaille Colls an die Orgelbautradition des 18 Jahrhunderts In Organ Band 8 2005 S 54 57 Loic Metrope La Manufacture d Orgues avenue du Maine Aux Amateurs de livres Klincksieck Paris 1988 ISBN 2 90275 700 2 Claude Noisette de Crauzat Cavaille Coll Edition Flute de Pan Paris 1984 Claude Noisette de Crauzat Aristide Cavaille Coll 1811 1899 In Acta Organologica Band 10 1976 S 177 212 Ausfuhrlicher Aufsatz zu den Dispositionen dem Pfeifenwerk der Architektur der Windversorgung dem Spieltisch und den Windladen bei Cavaille Coll mit zahlreichen technischen Detailangaben Paul Peeters Walcker and Cavaille Coll A Franco German Competition In Kerala J Snyder Hrsg The Organ as a Mirror of Its Time North European Reflections 1610 2000 Oxford University Press Oxford 2002 ISBN 0 19 514415 5 S 242 259 Henri de Rohan Csermak Aristide Cavaille Coll In L esprit Curieux Nr 11 Le Peregrinateur 1999 ISBN 2 910352 22 6 Carolyn Shuster Fournier Les orgues de salon d Aristide Cavaille Coll Zurfluh Bourg la Reine 1997 L Orgue Cahiers et memoires n 57 58 Frank N Speller Aristide Cavaille Coll Organ Builder 1968 D M A dissertation University of Colorado 1968 Gerald Woehl Der Wind in der symphonischen Orgel bei Aristide Cavaille Coll In Acta Organologica 1984 ISSN 0567 7874 S 331 333 Ausfuhrungen zum Einsatz des Winddruckes besonders des stabilen Windes und unterschiedlicher Winddrucke bei Cavaille Coll mit Diskussion zeitgenossischer Orgelbauer uber stabilen und lebendigen Wind Zeitschriften Association Aristide Cavaille Coll Hrsg La flute harmonique ISSN 0398 9038 franzosisch Tontrager BearbeitenKurt Lueders Naji Hakim Daniel Roth u a L orgue Cavaille Coll Jubilaumsausgabe Motette Ursina Verlag 1987 1 Juli 2002 6 CD DDD Motette 10761 Klangdokumentationen von 34 Instrumenten Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Aristide Cavaille Coll Album mit Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Aristide Cavaille Coll im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Homepage der Association Aristide Cavaille Coll franzosisch Homepage des franzosischen Ministere de la Culture et de la Communication uber Cavaille Coll Kurzbiografie und Onlineausgabe von Schriften Cavaille Colls franzosisch Radiobeitrag im NDR von Walter LiedtkeEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k Claude Noisette de Crauzat Aristide Cavaille Coll 1811 1899 In Acta Organologica Band 10 1976 S 177 212 Die Formulierung wurde etwa 1875 von Alphonse Mailly gepragt vgl Jesse Eschbach und Lawrence Archbold Aristide Cavaille Coll Master of Masters In Kerala J Snyder Hrsg The Organ as a Mirror of Its Time North European Reflections 1610 2000 Oxford University Press Oxford 2002 ISBN 0 19 514415 5 S 230 241 James H Cook Cavaille Coll Aristide 1811 1899 In Douglas E Bush Richard Kassel Hrsg The organ An encyclopedia Routledge Taylor amp Francis Group New York London 2006 ISBN 978 0 415 94174 7 S 97 a b c d e Gregor Klein Aristide Cavaille Coll In Beiheft zu L Orgue Cavaille Coll CD 10761 Motette Ursina 2002 S 25 26 a b c d e Gregor Klein Aristide Cavaille Coll In Beiheft zu L Orgue Cavaille Coll CD 10761 Motette Ursina 2002 S 16 19 George S Blackburn The organs of Cavaille Coll and classic tradition New Haven 2016 S 14 Georges Lartigau Chronologie 1700 1849 pdf S 3 a b c d Jesse Eschbach und Lawrence Archbold Aristide Cavaille Coll Master of Masters In Kerala J Snyder Hrsg The Organ as a Mirror of Its Time North European Reflections 1610 2000 Oxford University Press Oxford 2002 ISBN 0 19 514415 5 S 230 241 Roland Galtier Essai chronologique sur les Orgues de Cavailla Coll 1824 1898 Paris 1984 S 7 Orgel in Gaillac abgerufen am 9 Januar 2022 Fenner Douglass Cavaille Coll and the French Romantic Tradition Yale University Press New Haven London 1999 S 9 f a b Fenner Douglass Cavaille Coll and the French Romantic Tradition Yale University Press New Haven London 1999 S 1 8 a b c d e f g Christophe Mantoux Cavaille Coll Visionar und Traditionalist Zur asthetischen Ruckbindung des sinfonischen Reformkonzepts Aristide Cavaille Colls an die Orgelbautradition des 18 Jahrhunderts In Organ Band 8 2005 S 54 57 Paul Mendelssohn Bartholdy Reisebriefe von Felix Mendelssohn Barthodly aus den Jahren 1830 bis 1832 Hermann Mendelssohn Leipzig 1861 S 315 a b c d Gregor Klein Aristide Cavaille Coll In Beiheft zu L Orgue Cavaille Coll CD 10761 Motette Ursina 2002 S 19 23 orguesfrance com abgerufen am 15 April 2020 orguesfrance com abgerufen am 15 April 2020 a b c d Hans Steinhaus Deutsche Orgeln im Urteil von Aristide Cavaille Coll In Acta Organologica Band 14 1980 S 215 224 a b Fenner Douglass Cavaille Coll and the French Romantic Tradition Yale University Press New Haven London 1999 S 172 Zitiert und ubersetzt nach Fenner Douglass Cavaille Coll and the French Romantic Tradition Yale University Press New Haven London 1999 S 63 Fenner Douglass Cavaille Coll and the French Romantic Tradition Yale University Press New Haven London 1999 S 53 62 Zitiert und ubersetzt nach Fenner Douglass Cavaille Coll and the French Romantic Tradition Yale University Press New Haven London 1999 S 53 a b Hermann Busch Das neue Instrument braucht eine neue Sprache Aristide Cavaille Coll und die franzosische Orgelmusik In Musik und Gottesdienst Vol 59 ISSN 1015 6798 S 42 56 Fenner Douglass Cavaille Coll and the French Romantic Tradition Yale University Press New Haven London 1999 S 71 82 Fenner Douglass Cavaille Coll and the French Romantic Tradition Yale University Press New Haven London 1999 S 98 f a b c d e f g h Gregor Klein Aristide Cavaille Coll In Beiheft zu L Orgue Cavaille Coll CD 10761 Motette Ursina 2002 S 27 33 a b c Gregor Klein Aristide Cavaille Coll In Beiheft zu L Orgue Cavaille Coll CD 10761 Motette Ursina 2002 S 23 24 a b c Gerard Brooks Cavaille Coll British organs In Organist s Review Vol 92 Nr 2 Mai 2006 ISSN 0048 2161 S 2 13 Vgl Albert Peschard Notice biographique sur A Cavaille Coll et les orgues electriques Impr de Larousse 1899 Zitiert und ubersetzt nach Fenner Douglass Cavaille Coll and the French Romantic Tradition Yale University Press New Haven London 1999 S 146 Fenner Douglass Cavaille Coll and the French Romantic Tradition Yale University Press New Haven London 1999 S 143 153 Zu Schulern und Kontakten zu anderen Orgelbauern siehe Thomas Lipski Zum 200 Geburtstag von Aristide Cavaille Coll In Ars Organi 59 1 2011 S 22 31 hier S 24 f gdo de PDF 580 kB a b Fenner Douglass Cavaille Coll and the French Romantic Tradition Yale University Press New Haven London 1999 S 18 20 ASSECARM Hrsg Orgues de Lorraine Meurthe et Moselle Metz 1990 S 328 Z B in Pontivy 1838 Pierre Pincemaille Le grand orgue Cavaille Coll de la Basilique de Saint Denis CD Heft Solstice Records Sigean 1994 S 5 In Saint Denis wurde das Pedal beim Umbau von Charles Mutin 1901 auf C bis c1 gebracht wobei die Pedalklaviatur bis f1 reicht Fenner Douglass Cavaille Coll and the French Romantic Tradition Yale University Press New Haven London 1999 S 159 Rene Verwer Die Cavaille Coll Orgel der Abteikirche St Ouen in Rouen Langen bei Bregenz 1991 S 126f Orgel in Gaillac Albert Schweitzer Aus meinem Leben und Denken Fischer Frankfurt am Main 1995 S 70 Orgeln von Charles Mutin stehen im Osnabrucker Dom Chororgel II 15 angekauft 1999 in der Musikhochschule Koln II 12 angekauft 2002 in der Kieler St Nikolaikirche II 18 angekauft 2003 in der Seminarkirche des Internationalen Priesterseminars im bayrischen Zaitzkofen II 11 erworben 1980 und in der Johanneskirche im nordrhein westfalischen Borken II 9 seit 2010 Vgl Gilbert Huybens Cavaille Coll Liste des travaux executes Werkverzeichnis Orgelbau Fachverlag Rensch Lauffen Neckar 1985 ISBN 3 921848 12 1 https www organsparisaz4 vhhil nl St 20Vincent 20Paul htm abgerufen am 14 Januar 2022 http orguesfrance com LuconCathedrale html abgerufen am 14 Januar 2022 a b c d e f g h i j k l m n Carolyn Shuster Fournier Les orgues de salons d Aristide Cavaille Coll Zurfluh Bourg la Reine 1997 S 137 140 L Orgue Cahiers et memoires n 57 58 nbsp Dieser Artikel wurde am 1 Juli 2010 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Normdaten Person GND 118947745 lobid OGND AKS LCCN n80045957 VIAF 54184049 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Cavaille Coll AristideKURZBESCHREIBUNG franzosischer Orgelbauer der RomantikGEBURTSDATUM 4 Februar 1811GEBURTSORT MontpellierSTERBEDATUM 13 Oktober 1899STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Aristide Cavaille Coll amp oldid 237888153