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Die Pfarrkirche Saint Etienne du Mont steht auf dem Montagne Sainte Genevieve dt Hugel der heiligen Genoveva im 5 Arrondissement von Paris neben dem Lycee Henri IV und dem Pantheon Sie gilt als ein Architekturjuwel der Stadt Paris Blick auf Saint Etienne du Mont rechts hinten der Tour Zamansky Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Fassade 3 Ausstattung 4 Personlichkeiten 5 Orgel 6 Daten 7 Siehe auch 8 WeblinksGeschichte BearbeitenBereits im 5 Jahrhundert liess der erste christliche Konig des Frankenreichs Chlodwig I weit von der besiedelten Seine Insel entfernt uber einer Kultstatte des Kaisers Trajan auf dem Hugel vor Paris eine den Aposteln Petrus und Paulus geweihte Basilika errichten Ein angegliedertes Kloster die Abtei Sainte Genevieve erhielt seinen Namen von der am 3 Januar um 502 verstorbenen und im Kloster beigesetzten hl Genoveva von Paris Ein zweiter Vorgangerbau der heutigen Kirche soll um 1222 erbaut worden sein Aufgrund der standig anwachsenden Bevolkerung im Umfeld der Universitat und der Pilgerstrome zur Schutzpatronin Paris wurde 1492 der Bau einer neuen Pfarrkirche beschlossen Die Abtei von der Reste im heutigen Lycee Henri IV erhalten sind spendete hierfur einen Teil ihres Grundbesitzes nbsp Westfassade der KircheWegen der Hugenottenkriege erstreckten sich die Bauarbeiten uber einen langen Zeitraum und wurden mehrmals unterbrochen Bedingt durch die vielen Bauphasen weist die Kirche Elemente aus verschiedenen bauhistorischen Epochen auf So entstammt der in traditionellem Bauvorgang zuerst errichtete Chor der in Frankreich Flamboyant genannten Spatgotik wahrend das Kirchenschiff bereits Elemente der Renaissance aufweist Neben der Architektur sind dies vor allem dekorative Elemente in denen sich der renaissancistische Kult der Natur die Verwendung der klassischen geometrischen Formen und die Verwendung der Perspektive wiederfinden Die Fassade wurde aber von 1610 bis 1622 in einem Zug errichtet also in der tiefen Renaissance 1861 68 von Baltard restauriert die Skulpturen sind modern Am 15 Februar 1626 wurde die Kirche von Jean Francois de Gondi dem ersten Erzbischof von Paris und Onkel von Jean Francois Paul de Gondi geweiht Die nebeneinanderstehenden Gebaude des Klosters und der Pfarrkirche bildeten uber Jahrhunderte eine geometrisch sehr ahnliche Doppelfassade Wahrend der Franzosischen Revolution wurde die Kirche in Tempel der Kindesliebe umbenannt und 1807 beschadigt Im Zweiten Kaiserreich wurde sie von Victor Baltard restauriert Am 3 Januar 1857 wurde in der Kirche Auguste Sibour der seit 1848 amtierende Erzbischof von Paris ermordet Der Tater war der Priester Jean Louis Verger der zuvor seines Amtes enthoben worden war nachdem er das Dogma der unbefleckten Empfangnis kritisiert hatte Fassade BearbeitenDie von 1610 bis 1622 in einem Zug errichtete Renaissance Fassade bildet den Abschluss der Bauarbeiten an Saint Etienne du Mont In ihrem urbanen Stil der katholischen Reform unterscheidet sie sich in ihrem Aufbau deutlich von gotischen Fassaden mit ihrem padagogisch katechetischen Stil Auf Strassenniveau ist ein griechischer Tempel mit vier korinthischen Saulen nachempfunden Das Relief im Rundbogen uber dem Eingang zeigt das Martyrium des hl Stephanus dem ein Engel die Martyrerpalme reicht wahrend rechts sitzend Saulus seine Zustimmung zur Steinigung gibt Im Tympanon thront Christus in seiner Herrlichkeit Die Steinfiguren der hl Genoveva von Paris mit Lamm kein originares Symbol und des hl Stephanus ersetzen Originalfiguren die durch die Franzosische Revolution zerstort wurden Das mittlere Fassadenniveau ist im romischen Stil gehalten und zeigt in den Figuren die Verkundigung des Engels Gabriel an Maria und uber der Rosette die Wappen des Stifters Heinrich IV Frankreich Der spitze Fassadenabschluss kann symbolisch an eine kleine Pyramide oder die Pfeilrichtung gen Himmel gedeutet werden Die einzige Asymmetrie der Fassade bildet ein kleiner Turm auf der rechten Seite der auf der linken Seite kein Pendant hat Er markiert die Grenze der Jurisdiktion des Klosters auf dem Stephansberg und der des Bischofs von Paris Die Hohe des Glockenturms wird mit dem Wunsch der Bevolkerung auf geringere Larmbelastigung begrundet Niedrigere Glockenturme erzeugten in den engen Gassen einen erheblichen Larmpegel Ausstattung Bearbeiten nbsp Chor und LettnerDie Kirche ist vor allem wegen ihrer Achse vom Haupt zum Querschiff ihres Lettners aus weissem Marmor 1545 von Biart le pere realisiert ihrer Kanzel entworfen von Laurent de La Hire Claude Lestocart 1651 sowie des Orgelgehauses von 1631 des altesten von Paris bekannt Die Kanzel ist ein Meisterwerk des Barock und mit kunstvollen Schnitzereien verziert Den Treppenaufgang verzieren Szenen aus dem Leben des hl Hieronymus Kirchenvater als Ubersetzer der Hl Schrift und des hl Stephanus als ersten Blutzeugen Christi Um den Kanzelcorpus sind die vier Kardinaltugenden z B Starke Frau mit Keule Mass Frau mit Wasserkrug und die drei theologischen Tugenden z B Liebe Mutter mit ihren Kindern Hoffnung Frau mit Anker dargestellt Er wird gestutzt vom alttestamentlichen Samson der in seiner Rechten eine Sichel halt Der Lettner von St Etienne du Mont ist der einzig erhaltene in Paris und einer der wenigen in ganz Frankreich die nicht den Veranderungen des liturgischen Verstandnisses gewichen sind Es wird vermutet dass aufgrund der Veranderung der Liturgie nur eine hintere Ruckwand des Lettners entfernt wurde die Gemeindemitglieder ansonsten aber an ihrem Lettner festhalten wollten Er besteht aus einer gotischen Struktur mit typischem Renaissancedekor Die Leidenswerkzeuge der Passion Christi welche die beiden Engel im Rundbogen in Handen hielten wurden in der Franzosischen Revolution durch Siegespalme und Siegeskranz ersetzt Weil auch diese christlichen Symbolen ahneln wurden sie belassen An der Ausstattung des Kirchenschiffes war die Glasmalerwerkstatt Pinaigrier beteiligt Die Kirche beherbergt den im 19 Jahrhundert geschaffenen Reliquienschrein der heiligen Genoveva von Paris Der moderne Sarkophag ahmt die mittelalterliche Formensprache nach und umschliesst einen erhalten gebliebenen Teil des echten Sarkophages der Sainte Genevieve Von zahlreichen ex voto Gaben als Dank an die hl Genoveva sind insbesondere die beiden aus dem 17 Jh stammenden Grossgemalde zwischen Lettner und Schrein der hl Genoveva erhalten Sie zeigen bedeutende Vertreter der Pariser Burgerschaft einmal in Erhorung ihres Gebets um das Ende einer Durre und ein andermal um das Ende des zu ausgiebigen Regens Das Bildprogramm der Glasfenster um den Schrein der hl Genoveva zeigt einerseits die heute nicht mehr erhaltene Doppelfassade von Kloster und Pfarrkirche bei einer Prozession und andererseits wichtige Lebensstationen der hl Genoveva Missionierung Berufung Weihe Traum Armenspeisung Schutz vor den Hunnen Aufnahme einer Ordensschwester Tod Siehe auch Elisabethfenster Saint Etienne du Mont Joris Karl Huysmans bezeichnete die Kirche in seinem Werk En route 1895 als eine der schonsten Kirchen Frankreichs Personlichkeiten BearbeitenUber die Jahrhunderte haben verschiedene Heilige und Selige in St Etienne du Mont gepredigt Ignatius von Loyola Vinzenz von Paul Johannes Paul II Der franzosische Komponist Maurice Durufle 1902 1986 amtierte fur uber 50 Jahre von 1930 bis 1986 als Organist dieser Kirche Zu Lebzeiten war er als einer der grossen Improvisatoren der franzosischen Orgelschule bekannt er wird vor allem wegen seiner geistlichen Musik sowie seiner Orgelwerke geschatzt Seit 1997 ist Thierry Escaich hier Titularorganist Ausserdem ruhen in dieser Kirche die Uberreste des Dramatikers Jean Racine des Physikers Blaise Pascal und von Blaise de Vigenere Auf dem Friedhof wurde 1795 Jean Paul Marat beigesetzt wobei dies nach dem Couvent des Cordeliers und dem Pantheon bereits sein drittes Grab war Orgel Bearbeiten nbsp Orgelprospekt1630 erbaute Pierre le Pescheur eine erste Orgel fur die Kirche deren Gehause noch heute erhalten ist Spater wurde sie von Francois Henri Clicquot 1777 und Aristide Cavaille Coll 1863 und 1873 erweitert Eine weitere Veranderung erfuhr sie 1956 nach Planen Maurice Durufle 1902 1986 durch Beuchet Debierre Dabei erhielt sie ein Fernwerk im sudlichen Treppenturm das Durufle aufgrund von finanzieller Probleme der Stadt Paris selbst bezahlte Kleinere Veranderung erfolgten 1975 und 1991 durch Gonzalez und Dargassies Sie hat seitdem 89 Register auf vier Manualen und Pedal die Register des Recit und des Echo sind expressiv d h in Schwellkammern untergebracht Die Trakturen sind elektrisch die Disposition folgende I Grand Orgue C c4Montre 16 Bourdon 16 Montre 0 8 Principal 0 8 Bourdon 0 8 Flute harmonique0 0 8 Prestant 0 4 Flute a cheminee 0 4 Doublette 0 2 Grand cornet VMixture IIFourniture IVCymbale IIIBombarde 16 Trompette 0 8 Clairon 0 4 II Positif C c4Principal 0 8 Bourdon 0 8 Flute creuse0 0 8 Prestant 0 4 Flute 0 4 Nasard 2 2 3Doublette 0 2 Tierce 1 3 5 Larigot 1 1 3 Septieme 1 1 7 Piccolo 0 1 Plein jeu IVTrompette 0 8 Cromorne 0 8 Chalumeau 0 4 Clairon 0 4 III Recit expressif C c4Quintaton 16 Principal italien 0 8 Cor de nuit 0 8 Gambe 0 8 Voix celeste 0 8 Fugara 0 4 Flute 0 4 Nasard 2 2 3 Octavin 0 2 Tierce 1 3 5 Fourniture IVCymbale IIIBombarde 16 Trompette 0 8 Clarinette 0 8 Basson hautbois0 0 8 Voix humaine 0 8 Clairon 0 4 IV Echo expressif C c4Dulciane 16 Principal 0 8 Bourdon 0 8 Salicional 0 8 Unda maris 0 8 Principal 0 4 Flute conique 0 4 Doublette 0 2 Sesquialtera IIPlein jeu IVTrompette 0 8 Hautbois 0 8 Regale 0 8 Trompette en chamade0 0 8 Clairon 0 4 Pedale C g1Bourdon 32 Bourdon 16 Principal 16 Flute 16 Grande quinte 10 2 3 Bourdon 0 8 Principal 0 8 Flute 0 8 Grande tierce 6 2 5 Quinte ouverte 5 1 3Grande septieme0 4 4 7 Principal 0 4 Flute 0 4 Tierce 3 1 5 Nasard 2 2 3 Flute 0 2 Fourniture IVBombarde 16 Trompette 0 8 Clairon 0 4 Bassons 32 Basson 16 Basson 0 8 Basson 0 4 Ihre Titularorganisten waren 1653 1661 L Couperin 1824 1853 Gabriel Gauthier 1853 1888 Louis Lebel 1888 1894 Georges Syme 1894 1924 Alexandre Dantot 1924 Remy Clavers 1924 1929 Gaston Singery 1930 1986 Maurice Durufle 1953 1997 Marie Madeleine Durufle 1989 1992 Sarah Soularue Terwilleger 1992 1996 Herve Morin seit 1997 Thierry Escaich seit 1997 Vincent WarnierDaten Bearbeiten6 Jahrhundert Bau einer ersten Kapelle uber dem Grab der heiligen Genoveva von Paris 502 aus der sich die Abtei Sainte Genevieve entwickelt 13 Jahrhundert Nordlich des Klosters entsteht eine neue Pfarrkirche 1491 Baubeginn der Glockenturms 1537 Baubeginn des Altarraums 1545 Baubeginn der Galerien 1580 Baubeginn der Gewolbe der Kirchenschiffs und der Querschiffs 1624 Fertigstellung des Glockenturms 1807 Teilweise Zerstorung der KircheSiehe auch BearbeitenFenster Miracle des BillettesWeblinks Bearbeiten nbsp Commons St Etienne du Mont Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eglise Saint Etienne du Mont in der Base Merimee des franzosischen Kulturministeriums franzosisch St Etienne du Mont In Structurae L Internaute Magazine Diaporama fr 48 846527777778 2 3480027777778 Koordinaten 48 50 47 5 N 2 20 52 8 O Normdaten Geografikum GND 4638030 9 lobid OGND AKS LCCN no92007937 VIAF 149208863 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Etienne du Mont amp oldid 235784884 Orgel