www.wikidata.de-de.nina.az
Die Kathedrale von Lucon franz Cathedrale Notre Dame de l Assomption ist der Himmelfahrt Mariens geweiht und steht im Zentrum der Kleinstadt Lucon im Departement Vendee Das Kirchenbauwerk ist seit 1906 als Monument historique 1 eingestuft der Kreuzgang folgte im Jahr 1915 Kathedrale Notre Dame de l Assomption romanisches Nordquerhaus und spatgotisch barock neogotischer Westturm Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 2 1 Grundriss 2 2 Aussenbau 2 2 1 Nordportal 2 2 2 Westfassade 2 3 Innenraum 3 Ausstattung 3 1 Orgel 4 Kreuzgang 5 Siehe auch 6 Einzelnachweise 7 Literatur 8 WeblinksGeschichte BearbeitenBereits im 7 Jahrhundert soll an dieser Stelle ein Benediktinerkloster gegrundet worden sein wahrscheinlich als Priorat der Abtei Saint Philibert von Noirmoutier Der erste Kirchenbau wurde in der 2 Halfte des 9 Jahrhunderts von den Normannen zerstort Ein Nachfolgebau wurde im Jahre 1068 auf Befehl Wilhelms VIII 1086 Herzog von Aquitanien und Graf von Poitou in Brand gesetzt woraufhin dieser von Papst Alexander II exkommuniziert wurde Daraufhin sah er sich genotigt eine neue Kirche zu stiften deren Bau jedoch erst von seinem Sohn Wilhelm IX genannt der Trobador begonnen wurde Unter dem Abt Gottfried Geoffroy begannen im Jahre 1091 die Bauarbeiten die bis zur Weihe unter dem Abt Gerbert im Jahr 1121 etwa 30 Jahre dauern sollten Von diesem Bau ist noch das Nordquerhaus mit seinem romanischen Portal erhalten Nachdem die Bevolkerung des Ortes und seiner Umgebung durch die Landgewinnung stark angewachsen war erhob Papst Johannes XXII im Jahr 1317 Lucon in den Rang eines Bistums und die Abteikirche in den Rang einer Kathedrale Auch wurden Teile des Bistums Poitiers dem neuen Bistum zugesprochen Vom 13 bis zum 17 Jahrhundert erlebte das Kirchenbauwerk mehrere Restaurierungen und Umbaumassnahmen Trotz Zerstorungen wahrend des Hundertjahrigen Kriegs 1337 1453 blieb der Kreuzgang auf der Sudseite der Kirche in Erinnerung an das ehemalige Kloster erhalten er wurde jedoch im 15 Jahrhundert in gotischen Stilformen erneuert Zwischen 1530 und 1550 wurde das sudliche Seitenschiff um Kapellenanbauten erweitert Einige Jahrzehnte spater wurde die Kirche wahrend der Hugenottenkriege 1562 1598 mehrfach von den Protestanten gesturmt die sich auch fur einige Zeit dauerhaft dort niederliessen und samtliche Bilder und Reliquien zerstorten Die letzte Plunderung des Mobiliars erfolgte im Jahr 1622 als Kardinal Richelieu Bischof von Lucon war Im Jahr 1665 sturzte der Westturm ein und zerstorte die Westfassade und das erste Joch des Kirchenschiffs Der Wiederaufbau wurde unmittelbar danach in Angriff genommen der hohe Spitzhelm ist jedoch eine Verschonerungsmassnahme des 19 Jahrhunderts Im 18 Jahrhundert erfolgten Kapellenanbauten an das nordliche Seitenschiff ein Hauptaltar mit einem Baldachin sowie mehrere Seitenaltare wurden errichtet und ein Chorgestuhl eingebaut Wahrend der Franzosischen Revolution wurde das Bistum Lucon aufgelost 1801 jedoch unter Pius VII im Jahre 1822 erneut installiert Am 16 Dezember 2002 wurde das Bistum Lucon dem Erzbistum Rennes als Suffraganbistum unterstellt Architektur BearbeitenGrundriss Bearbeiten Das dreischiffige Langhaus ist im 16 und 18 Jahrhundert seitlich durch Kapellenanbauten verbreitert und stabilisiert worden Die Dreischiffigkeit des ursprunglichen Baues ist noch im etwas breiteren Chorbereich zu erkennen der allerdings keinen apsidialen sondern lediglich einen flachen Chorschluss aufweist Aussenbau Bearbeiten nbsp Tympanon des romanischen NordportalsNordportal Bearbeiten Das romanische Portalfassade des nordlichen Querhauses der im 11 Jahrhundert errichteten romanischen Abteikirche hat die Zeiten uberdauert Das Erdgeschoss besteht aus drei Blend Arkaden die eine Art Triumphbogenschema mit hoherem Mittelbogen und kleineren seitlichen Blendbogen bilden Das Tympanonfeld des Mittelportals zeigt Christus umgeben von einem geflugelten Stier links und einem geflugelten Lowen rechts den Symbolfiguren der Evangelisten Lukas und Markus in den Tympana der seitlichen Blendportale finden sich bereits arg zerstorte Skulpturen von Bischofen und Heiligen Die Ebene daruber ist ahnlich gestaltet auf Skulpturenschmuck wird jedoch verzichtet Das Giebeldreieck ist nicht dekoriert Westfassade Bearbeiten Beim Einsturz des Westturms im Jahr 1665 wurde auch die ehemalige gotische Westfassade zerstort Der Wiederaufbau in barock klassizistischen Stilformen erfolgte unverzuglich so ist der Portalvorbau im Stil eines antiken Tempels mit vier seitlichen Saulen und einem Dreiecksgiebel gestaltet In den beiden Ebenen daruber wiederholt sich der Aufbau in verkleinertem Massstab jedoch ohne die Dreiecksgiebel Die zweite Ebene zeigt seitliche Voluten Der im 19 Jahrhundert aufgesetzte neogotische Spitzhelm wirkt insgesamt wie ein Fremdkorper Das eigentliche Eingangsportal ist vollkommen schmucklos gestaltet Innenraum Bearbeiten nbsp Chor mit Chorgestuhl und HauptaltarDas ca 34 50 Meter lange und 22 Meter hohe funfjochige Mittelschiff hat einen klassisch gotischen Aufriss Arkadenzone Triforium Obergaden und wird von einem Rippengewolbe uberspannt An die niedrigeren Seitenschiffe wurden Kapellen angebaut Der Chorbereich ist weitere 25 Meter lang und endet in einem flachen Chorschluss mit einem reichgestalteten spatgotischen Masswerkfenster Ausstattung BearbeitenNach den Zerstorungen und Plunderungen durch die bilderfeindlichen Protestanten ist von der ursprunglichen Ausstattung nichts mehr erhalten Aus dem 17 Jahrhundert stammen ein mit Blumen und Fruchtemotiven bemalter Schrank und ein Portrat Richelieus Der apsisartig umrahmte und baldachinbekronte Hauptaltar sowie mehrere Seitenaltare und das Chorgestuhl stammen aus dem 18 Jahrhundert Alle Glasmalereien mit ihren unterschiedlichen Themen Taufe Christi Heilige etc wurden im 19 Jahrhundert in verschiedenen Werkstatten gefertigt Die reichbeschnitzte Kanzel mit ihrer erhohten Marienfigur ist ebenfalls ein Werk des 19 Jahrhunderts Orgel Bearbeiten nbsp Blick auf die OrgelDie Orgel aus der Werkstatt von Aristide Cavaille Coll wurde in den Jahren 1852 1855 mit drei Manualen und 41 Registern gefertigt und uber dem Westportal eingebaut 1968 erfolgte eine Erweiterung durch Curt Schwenkedel Strassburg Das Instrument hat heute 54 Register auf vier Manualwerken und Pedal Die Spiel und Registertrakturen sind mechanisch 2 I Positif C f3Montre 8 Salicional 8 Bourdon 8 Prestant 4 Flute douce 4 Quinte 3 Doublette 2 Plein jeu VIIITrompette 8 Cromorne 8 II Grand Orgue C f3Montre 16 Bourdon 16 Montre 8 Bourdon 8 Flute harmonique 8 Prestant 4 Flute octaviante 4 Quinte 3 Doublette 2 Sifflet 1 Cornet VFourniture IVCymbale IIIBombarde 16 Trompette 8 Clairon 4 III Echo C f3Bourdon 8 Quintaton 8 Viole 4 Flute a cheminee 4 Nazard 2 2 3 Flute a chem 2 Tierce 1 3 5 Cymbale IIITrompette 8 IV Recit expressif C f3Flute harmonique 8 Bourdon a chem 8 Viole d amour 8 Flute octaviante 4 Octavin 2 Trompette 8 Basson Hautbois 8 Voix humaine 8 Pedalier C g1Flute 16 Soubasse 16 Bourdon 8 Flute 8 Flute 4 Principal 4 Flute 2 Mixture IVBombarde 16 Trompette 8 Clairon 4 nbsp Hauptaltar mit Einfassung 18 Jh nbsp Chorgestuhl Flucht nach Agypten 18 Jh nbsp Lubin Baugin Kreuzabnahme 17 Jh nbsp Kanzel 19 Jh Kreuzgang Bearbeiten nbsp Westflugel des KreuzgangsDer ehemalige Kreuzgang an der Sudseite der Abtei diente nach der Erhebung des Bauwerks zur Kathedrale 1317 als Wandelgang der Chorherren des Domkapitels Er wurde im ausgehenden 14 Jahrhundert in spatgotischen Stilformen erneuert so ruhen die Gewolberippen nicht mehr auf Kapitellen sondern gehen ubergangslos in die tragenden Pfeiler und Halbsaulenvorlagen uber Im 16 Jahrhundert wurden oberhalb des Wandelganges auf allen Flugeln Obergeschosse hinzugefugt hierbei wurde die Statik durch vorgeblendete Segmentbogen die die Aussenwande der Raume tragen verstarkt Die gotischen Spitzbogenarkaden des Erdgeschosses bilden mit den daruber befindlichen Rechteckfenstern im Stil der Spatrenaissance einen reizvollen Kontrast Da der Kreuzgang wie in der Gotik ublich figurenlos war uberstand er den protestantischen Bildersturm weitgehend unbeschadet Siehe auch BearbeitenListe der Bischofe von Lucon Romisch katholische Kirche in Frankreich Liste der romisch katholischen DiozesenEinzelnachweise Bearbeiten Ensemble cathedrale Lucon in der Base Merimee des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Informationen zur Orgel franzosisch Literatur BearbeitenThorsten Droste Das Poitou Westfrankreich zwischen Poitiers und Angouleme die Atlantikkuste von der Loire bis zur Gironde DuMont Koln 1999 ISBN 3 7701 4456 2 S 125 Yves Blomme La cathedrale Notre Dame de Lucon in Congres archeologique de France 151e session Vendee 1993 Societe Francaise d Archeologie Paris 1996 S 69 80 Michel Dillange Vendee romane Bas Poitou roman Editions Zodiaque La Pierre qui Vire 1976 S 248 249 Yves Blomme Poitou gothique Editions Picard Paris 1993 ISBN 2 7084 0439 3 S 183 191 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kathedrale von Lucon Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Historische Fotos der Kathedrale von Lucon Fotos der Westfassade der Kathedrale von Lucon Orgel der Kathedrale von Lucon Foto Infos franz Kathedrale von Lucon Aussenbau Fotos Kathedrale von Lucon Innenraum Fotos Kathedrale von Lucon Ausstattung Fotos Kurzinfos franz 46 454361111111 1 1668055555556 Koordinaten 46 27 15 7 N 1 10 0 5 W Normdaten Geografikum GND 4650116 2 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kathedrale von Lucon amp oldid 225941600