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Charles Francois Gounod 17 Juni 1818 in Paris 18 Oktober 1893 in Saint Cloud war ein franzosischer Komponist Zu seinen bekanntesten Werken zahlt die Oper Faust die in Deutschland manchmal auch unter dem Titel Margarethe aufgefuhrt wird Portrat Charles Gounod von Imanuel Heinrich LengerichCharles Francois GounodGounod Bildnismaske von Zacharie Astruc 1882 1884 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnung 3 Werke Auswahl 4 Hausorgel 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenCharles Gounod Sohn des Malers Francois Louis Gounod 1758 1823 und der Pianistin Victoire geborene Lemachois erhielt bereits fruh Musikunterricht von seiner Mutter Nach dem Besuch des Lycee Saint Louis in Paris bis 1835 studierte er zunachst privat bei Anton Reicha einem bohmischen Komponisten und ab 1836 am Pariser Konservatorium bei Fromental Halevy Jean Francois Lesueur und Ferdinando Paer Musik 1839 erhielt er den Prix de Rome fur seine Kantate Fernand und reiste nach Italien um die Musik der alten Meister vor allem Palestrinas kennenzulernen 1842 verliess er Rom Richtung Wien und gelangte 1843 uber Berlin und Leipzig wo er Felix Mendelssohn Bartholdy und dessen Schwester Fanny Hensel kennenlernte wieder nach Paris Nach seiner Ruckkehr wurde Gounod Kirchenkapellmeister Chorleiter und Organist in der Kirche der Missions Etrangeres von Paris Sein Wunsch bestand zu dieser Zeit eigentlich darin Priester zu werden und er studierte daher von 1846 bis 1848 an Saint Sulpice Theologie Ein Requiem das er in diesem Jahr zu schreiben begonnen hatte blieb unvollendet da er sich zwischenzeitlich gegen den Orden entschieden hatte Das Gelubde legte er auch deshalb nicht ab weil er sich doch mehr zur Musik hingezogen fuhlte Nach 1848 wandte er sich starker der Opernkomposition zu Mit Unterstutzung der Sangerin Pauline Viardot erlangte er von Emile Augier das Libretto der Oper Sappho deren Auffuhrung 1851 jedoch weder in Paris noch im Covent Garden in London Erfolg beschieden war 1852 heiratete er Anna Zimmermann 1829 1907 die Tochter eines Klavierlehrers am Konservatorium Von 1852 bis 1860 war Gounod Direktor des Orpheon de la Ville de Paris des grossten Mannerchores der Stadt 1854 stellte er die Oper La nonne sanglante fertig aber auch damit hatte er keinen Erfolg Im Jahre 1858 komponierte er Le Medicin malgre lui nach der gleichnamigen Komodie von Moliere ebenfalls ohne grossen Erfolg Erst seine Oper Faust brachte ihm 1859 den Durchbruch als angesehener Komponist und gilt bis heute als sein Meisterwerk Die Urauffuhrung fand am 19 Marz 1859 im Theatre Lyrique in Paris statt In Deutschland wird diese Oper gerne unter dem Titel Margarethe gespielt um den Unterschied zu Goethes Faust zu unterstreichen Gounod wurde einer der angesehensten Vertreter der typisch franzosischen Opera lyrique obwohl die meisten seiner zwolf Opern heute nicht mehr auf dem Spielplan stehen Ein Jahr darauf wurde seine Oper Philemon et Baucis uraufgefuhrt ein Jahr spater brachte er La Colombe heraus Von Grossherzog Ludwig III von Hessen erhielt er 1861 fur sein hervorragendes Schaffen die Goldene Verdienstmedaille fur Wissenschaft Kunst Industrie und Landwirtschaft Dies war ihm Ansporn die Erfolgskette nicht abreissen zu lassen So stellte er 1862 die Oper La Reine de Saba fertig und 1864 wurde sein recht erfolgreiches Werk Mireille uraufgefuhrt Diese Schaffensperiode schloss er dann mit der Oper Romeo et Juliette Urauffuhrung am 27 April 1867 am Theatre Lyrique in Paris ab Aufgrund des Deutsch Franzosischen Krieges 1870 71 lebte er von 1870 bis 1874 in London und grundete dort den Gounod s Choir aus dem spater die Royal Choral Society hervorging Zahlreiche Oratorien und Chorwerke sind Ausdruck seines Schaffens als Chorleiter und Komponist Im Alter wandte sich der tief religiose Gounod erneut der Kirchenmusik zu Seine Oratorien machten ihn zu einem reichen Mann doch ihr ans Sentimentale grenzender lyrischer Stil liess sie schnell wieder in Vergessenheit geraten Sehr bekannt ist seine Meditation sur le 1er prelude de Bach eine Melodie die er 1852 auf das Praludium C Dur des 1 Teils des Wohltemperierten Klaviers von Johann Sebastian Bach fur Violine und Klavier schrieb und 1859 mit dem Text des Ave Maria unterlegte Dieses Ave Maria von Bach Gounod gilt weltweit als eines der popularsten Stucke der klassischen Musik uberhaupt Mit den spateren Opern Cinq Mars 1877 Polyeucte 1878 und Le tribut de Zamora 1881 gelang es ihm nicht an die erfolgreichen Jahre vor dem Deutsch Franzosischen Krieg anzuknupfen 1866 wurde er Mitglied der Academie des Beaux Arts 1 Die Academie royale des Sciences des Lettres et des Beaux Arts de Belgique Classe des Beaux Arts nahm ihn 1872 als assoziiertes Mitglied auf 2 Charles Francois Gounod starb 1893 in Saint Cloud in der Nahe von Paris wahrend er an einem Requiem arbeitete Auszeichnung Bearbeiten nbsp Erinnerung an Charles Gounod im U Bahnhof Deutsche Oper in BerlinFur sein musikalisches Schaffen erhielt Gounod vom Grossherzog Ludwig III von Hessen am 25 Februar 1861 die Goldene Verdienstmedaille fur Wissenschaft Kunst Industrie und Landwirtschaft verliehen 3 Gounod war zuvor von Paris nach Darmstadt gereist um am Abend des 17 Februar 1861 der Vorstellung seiner Oper Faust im Darmstadter Hoftheater beizuwohnen In Anerkennung seines musikalischen Schaffens wurde er 1888 zum Grossoffizier der Ehrenlegion ernannt Werke Auswahl BearbeitenOpern Sapho 1851 source source O ma lyre immortelle Sapho gesungen von Ernestine Schumann Heink Aufnahme 1909 La nonne sanglante 1854 Le medecin malgre lui Der Arzt wider Willen nach der gleichnamigen Komodie von Moliere 1858 Faust Margarethe 1859 Philemon et Baucis Philemon und Baucis 1860 La colombe 1860 La reine de Saba Die Konigin von Saba 1862 Mireille 1864 Romeo et Juliette Romeo und Julia 1867 Cinq Mars 1877 Polyeucte 1878 nach Pierre Corneilles gleichnamiger Tragodie von 1642 basierend auf dem Martyrerbericht des hl Polyeuktos Le tribut de Zamora Der Tribut von Zamora 1881 Schauspielmusik Ulysse 1852 Le bourgeois gentilhomme Der Burger als Edelmann 1852 Les deux reines 1872 Jeanne d Arc 1873 Drames sacres 1893 Oratorien und Kantaten Tobie Kleines Oratorium 1854 Le temple de l harmonie Kantate 1862 A la frontiere Kantate 1870 Gallia Lamentation Motette 1871 Jesus sur le lac de Tiberiade Scene biblique 1874 La redemption Geistliche Trilogie Birmingham Triennial Music Festival 1882 Mors et vita Geistliche Trilogie 1885 Birmingham Triennial Music Festival Messen Messe breve C Dur 1845 Messe Nr 5 aux seminaires Nr 7 aux chapelles Messe breve et salut c Moll op 1 1846 Messe c Moll Messe Nr 1 aux Orpheonistes 1853 Messe solennelle de Ste Cecile G Dur Cacilienmesse 1855 Messe breve no 6 aux cathedrales Messe Nr 2 Aux societes chorales G Dur 1862 Messe breve pour les morts F Dur Requiem 1872 1873 Missa angeli custodes C Dur 1873 Messe de Sacre Coeur de Jesus C Dur 1877 Messe solennelle Nr 3 de Paques Es Dur 1883 Messe a la memoire de Jeanne d Arc F Dur 1887 Messe solennelle Nr 4 sur l intonation de la liturgie catholique g Moll 1888 Messe de St Jean d apres le chant gregorien 1888 Messe dite de Clovis d apres de chant gregorien C Dur 1891 Requiem C Dur 1891 Orchesterwerke Sinfonie Nr 1 D Dur 1855 Sinfonie Nr 2 Es Dur 1855 Trauermarsch fur eine Marionette d Moll 1873 Hochzeitsmarsch Nr 2 A Dur 1882 Fantaisie sur l hymne national russe 1885 Le rendez vous Suite de valse D Dur 1847 Sinfonie Nr 3 C Dur Fragment Kammermusik Hochzeitsmarsch Nr 1 C Dur fur 3 Posaunen und Orgel 1882 Petite symphonie fur Blaser 1885 Streichquartett Nr 3 a Moll 1890 Weitere WerkeZahlreiche weitere Chorwerke Klavierlieder Klavier und andere Instrumentalstucke Gounod komponierte auch die heutige Hymne des Vatikan siehe Inno e Marcia Pontificale Einem breiten Publikum bekannt ist auch die Titelmelodie der US amerikanischen Fernsehserie Alfred Hitchcock Presents die das Hauptthema aus Gounods Marche funebre d une marionnette Trauermarsch einer Marionette zitiert Hausorgel Bearbeiten nbsp Gounod an seiner HausorgelDie Hausorgel von Gounod wurde 1879 von Aristide Cavaille Coll erbaut und blieb nach seinem Tod bis 1937 in seinem Salon 1937 wurde sie an das Institut des sourds et des aveugles in Bordeaux gegeben Ab 1976 stand das Instrument in einem Mehrzwecksaal in Ambares et Lagrave 2009 wurde das Instrument als monument historique klassifiziert und steht nach einer Restaurierung 2019 2020 in La Sauve in der Pfarrkirche St Pierre 4 5 Die Disposition lautet I Grand Orgue expressif C g3Bourdon 16 Bourdon 0 8 Principal 0 8 Prestant 0 4 Octavin 0 2 II Recit expressif C g3Gambe 8 Voix celeste 8 Flute harmonique 8 Flute octaviante 4 Basson hautbois 8 Trompette 8 Pedale C f1Flute 16 Soubasse du Grand Orgue 16 Basse du Grand Orgue 8 Trombone du Recit 8 Flute extension Flute 16 4 Pedales de combinaison tirasses GO et Recit expression GO et Recit accouplement appels anches Recit tremolo Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Charles Gounod Album mit Bildern Videos und Audiodateien Werke von und uber Charles Gounod im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Charles Gounod in der Deutschen Digitalen Bibliothek http www charles gounod comNoten Noten und Audiodateien von Charles Gounod im International Music Score Library Project Messe breve bei kantoreiarchiv deEinzelnachweise Bearbeiten Membres Charles Gounod Academie des Beaux Arts abgerufen am 20 September 2023 franzosisch Academicien decede Charles Francois Gounod Academie royale des Sciences des Lettres et des Beaux Arts de Belgique abgerufen am 20 September 2023 franzosisch Zur Verleihung existiert ein Briefwechsel zwischen dem grossherzoglich hessischen Ministerprasidenten Reinhard von Dalwigk und dem Grossherzog vgl Hessisches Staatsarchiv Darmstadt Best O 22 Nr 17 fol 293 orguesdeparis fr Abgerufen am 2 August 2022 www orgbase nl Abgerufen am 2 August 2022 Normdaten Person GND 118718312 lobid OGND AKS LCCN n79107989 NDL 00902357 VIAF 32183285 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gounod CharlesALTERNATIVNAMEN Gounod Charles Francois vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG franzosisch deutscher KomponistGEBURTSDATUM 17 Juni 1818GEBURTSORT ParisSTERBEDATUM 18 Oktober 1893STERBEORT Saint Cloud Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Charles Gounod amp oldid 237794082