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Zacharie Astruc 20 Februar 1833 in Angers 24 Mai 1907 in Paris war ein franzosischer Kunstkritiker Dichter Komponist Maler und Bildhauer Edouard Manet Bildnis des Dichters Zacharie Astruc Kunsthalle Bremen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Die fruhen Jahre 1 2 Erste Jahre als Kritiker und Dichter in Paris 1 3 Die Anfange der Freundschaft mit Edouard Manet 1 4 Faszination Spanien und Japan 1 5 Der bildende Kunstler 1 6 Bildhauerarbeiten Aquarelle Publikationen 1 7 Beteiligung an Ausstellungen 1 8 Spate Werke und Auszeichnungen 2 Werke 3 Schriften 4 Literatur 5 Ausstellungen Auswahl 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDie fruhen Jahre Bearbeiten Zacharie Astruc wurde 1833 in Angers als Sohn eines Schuhmachers geboren Drei Jahre nach seiner Geburt zog die Familie nach Puivert ins Departement Aude am Fusse der Pyrenaen Von 1846 bis 1852 lebte die Familie in Toulouse Von dort aus ging der junge Astruc Ende 1852 oder Anfang 1853 nach Paris und zog bald nach Lille weiter Hier begann er mit journalistischer Arbeit fur die Zeitschrift L Echo du Nord und grundete selbst die kurzlebige Literatur und Theaterzeitschrift La Mascarille Er lernte den jungen Maler Emile Auguste Carolus Duran kennen mit dem er lebenslang befreundet war und der ihn mehrfach portratierte Erste Jahre als Kritiker und Dichter in Paris Bearbeiten 1854 kehrte Astruc nach Paris zuruck Emile Auguste Carolus Duran folgte wenig spater nach Hier lernten sie die Maler Henri Fantin Latour Alphonse Legros und Otto Scholderer kennen Auch Astruc fertigte bald erste Skizzen und Skulpturen an 1858 stiess James McNeill Whistler zu ihrem Kreis Im folgenden Jahr grundete Astruc mit zwei Freunden die Kunst Literatur und Musikzeitschrift Le Quart d heure Er hatte nun ersten Erfolg mit seinen Ausstellungskritiken Les 14 stations du Salon erschienen 1859 als separate Publikation mit einem Vorwort von George Sand Astruc kritisierte darin den akademischen Kunstbetrieb und setzte sich fur fortschrittliche Maler wie Eugene Delacroix Camille Corot und Gustave Courbet ein den er in seinem Atelier besucht hatte In diesem Jahr lernte Astruc den Dichter Charles Baudelaire kennen und freundet sich mit dem Kunstkritiker Ernest Chesneau an 1860 publizierte er seine Besprechung einer Ausstellung in der Galerie Martinet am Boulevard des Italiens unter dem Titel Le Salon intime Die Anfange der Freundschaft mit Edouard Manet Bearbeiten 1860 freundete Astruc sich mit Claude Monet an In diesem Jahr lernte er vermutlich auch Edouard Manet kennen Ihre Freundschaft dauert bis zu Manets Tod 1883 Dreimal hat Manet Zacharie Astruc portratiert Zum ersten Mal malte er ihn 1862 in dem Bild Musik im Tuileriengarten National Gallery London Dublin City Gallery The Hugh Lane Dublin Als bedeutendstes Portrat gilt das Bildnis des Dichters Zacharie Astruc von 1866 Kunsthalle Bremen Der Kunstverein in Bremen Ein drittes Mal portratierte Manet Astruc 1870 mit der Gitarre in der Hand in dem Gemalde Die Musikstunde Museum of Fine Arts Boston Astruc gehorte zum Kreis um Manet der sich zunachst im Cafe de Bade und spater im Cafe Guerbois traf Dort freundete Astruc sich unter anderem mit Kritikern wie Philippe Burty Edmond Duranty und besonders mit Armand Silvestre an Manet und Astruc sind 1862 gleichermassen von den Auftritten der spanischen Tanzgruppe um Mariano Camprubi begeistert Wahrend Manet die Tanzerin Lola de Valence portratiert komponiert Astruc eine Serenade fur sie die er 1862 63 mit einem von Manet gestalteten Frontispiz veroffentlichte 1863 wurden Manets Gemalde von der Salonjury abgelehnt Er stellte stattdessen im Salon des Refuses aus Sein Gemalde Das Fruhstuck im Grunen Musee d Orsay Paris 1863 erregte heftige Kritiken Zacharie Astruc war damals der einzige der Manet in einer Rezension verteidigte Faszination Spanien und Japan Bearbeiten 1864 wurde Astruc von dem Journalisten und Archaologen Adrian Segoilliot zu einer dreimonatigen Reise durch Spanien eingeladen Sie waren von Ende Januar bis Mitte Mai unterwegs und besuchten unter anderem Burgos Valladolid Madrid und Toledo Im folgenden Jahr schrieb Astruc fur Manet der Ende August und Anfang September fur zehn Tage nach Spanien fuhr eine ausfuhrliche Reiseanleitung mit Hinweisen zu Sehenswurdigkeiten Unterkunften und Cafes Beide waren besonders begeistert von der Malerei von Diego Velazquez und Francisco de Goya 1865 heiratete Astruc die Belgierin Ida Ochs 1838 1908 Ihre Tochter Isabelle 1866 1952 wurde im folgenden Jahr geboren Das Ehepaar nahm an den Gesellschaften von Manet und seiner Frau Suzanne Leenhoff teil Sie war Pianistin und auch Ida Ochs musizierte Astruc selbst war fur seinen Gesang und sein Gitarrenspiel bekannt Astruc verfasste diverse Gedichte und Theaterstucke darunter L Ile de la Demoiselle das erste Theaterstuck in Frankreich mit japanischen Motiven Von 1866 bis 1868 arbeitete er als Kritiker bei der Tageszeitung L Etendard Hier veroffentlichte er 1867 unter anderem die ersten franzosischen Artikel uber japanische Kunst Im Marz 1868 grundete er mit acht Freunden die Jing Lar Gesellschaft einen privaten Kreis von Freunden der japanischen Kultur die sich vor allem durch ihre republikanische Gesinnung verbunden fuhlten Der bildende Kunstler Bearbeiten Bereits 1866 hatte Astruc die Erlaubnis erbeten im Louvre Kopien zu machen Drei Jahre spater gab er mit acht Aquarellen einem Medaillon und einem grossen Relief sein Debut im Pariser Salon Auch 1870 beteiligte sich Astruc mit eigenen Werken am Pariser Salon Zugleich posierte er fur Manets Gemalde Die Musikstunde und fur Fantin Latours Gemalde Un atelier aux Batignolles Musee d Orsay Paris die ebenfalls beide im Salon von 1870 ausgestellt wurden Wahrend der Dauer des Salons publizierte Astruc daruber hinaus die Zeitung L Echo des Beaux Arts als unabhangiges Feuilleton Darin wurdigte er die Kunst seines Freundes Manet und publiziert den ersten bekannten Artikel der ausschliesslich den Werken von Kunstlerinnen gewidmet war Nachdem 1871 seine Bewerbung als Inspektor der schonen Kunste in Paris abgelehnt wurde brach Astruc mit seiner Frau und seiner Tochter Anfang 1872 nach Spanien auf Der Aufenthalt dauerte bis zum Herbst 1873 unterbrochen nur von wenigen Reisen nach Paris Berthe Morisot die Astruc im September 1872 in Madrid besuchte liess sich von ihm die Stadt und die Museen zeigen Dieser begann gelegentlich mit Kunst zu handeln 1875 unternahm Astruc eine weitere Spanienreise wahrend der er unter anderem Francisco de Goyas Stillleben Goldbrassen The Museum of Fine Arts Houston erwarb In Spanien grundete Astruc 1872 mit dem franzosischen Journalisten Pierre Leonce Imbert die kurzlebige Zeitschrift L Espagne nouvelle Ausserdem publizierte er unter dem Pseudonym Carlo Broschi Salonkritiken 1872 erschienen seine letzten Kunstkritiken Von nun an konzentrierte er sich auf die bildende Kunst und die eigene schriftstellerische Tatigkeit Er nahm 1874 mit 14 Aquarellen an der ersten Impressionistenausstellung teil Bis zu seinem Tod 1907 beteiligte er sich regelmassig an den Ausstellungen im Pariser Salon Bildhauerarbeiten Aquarelle Publikationen Bearbeiten nbsp Zacharie Astruc Der Maskenverkaufer Kleine Version von 1886 Bronzeguss von Emile Pinedo Kunsthalle BremenBereits 1869 zeigte Astruc ein grosses Relief eines Monches im Pariser Salon Beruhmt wurde er jedoch mit der Kopie eines stehenden Heiligen Franziskus die er 1873 nach dem Vorbild einer Skulptur von Pedro de Mena in der Kathedrale von Toledo anfertigt In Paris schloss er im folgenden Jahr einen Vertrag mit der Silberwarenmanufaktur Christofle die die Skulptur in bemalter Bronze bemaltem Holz oder in Marmor als Auflageobjekt anbot Er erhielt daraufhin uberschwangliche Rezensionen und das Werk wurde in der internationalen Fachzeitschrift Gazette des Beaux Arts abgebildet Die bekannteste Skulptur Astrucs ist der Maskenverkaufer Die Gipsversion erhielt 1882 im Salon eine ehrenvolle Erwahnung sowie starke Presseresonanz Im folgenden Jahr zeigte Astruc die Bronzeversion die vom franzosischen Staat angekauft wurde 1883 wurde sie im Jardin du Luxembourg aufgestellt wo sie noch heute zu sehen ist Am 11 und 12 April 1878 liess Astruc aus Geldnot einen Teil seiner Sammlung im Pariser Hotel Drouot versteigern Regelmassig war er weiterhin mit Skulpturen im Pariser Salon vertreten 1881 prasentiert er dort die Bronzebuste von Manet verschollen Gipsversion im Musee d Angers die er seinem Freund geschenkt hatte Nach dem Tod Manet 1883 wurde Astruc mit seiner Frau Ida zu den Donnerstagsgesellschaften bei dessen Bruder Eugene Manet und seiner Frau Berthe Morisot eingeladen Astruc arbeitete zugleich auch als Schriftsteller weiter 1883 erschien sein Buch Romancero de l Escorial Poemes d Espagne mit Geschichten uber spanisches Leben und die dortige Kunst das spater zu einer Trilogie erweitert wurde Beteiligung an Ausstellungen Bearbeiten 1884 hatte Astruc eine Einzelausstellung mit 72 Aquarellen und 14 Skulpturen in der Pariser Galerie La Vie moderne Zwei Jahre spater schickte er 16 Blumenaquarelle zu einer Ausstellung der Gesellschaft zur Forderung der schonen Kunste nach Warschau Ausserdem war er bei Ausstellungen in Nantes und Nizza vertreten Neben seiner regelmassigen Prasenz mit Aquarellen und Skulpturen im Pariser Salon zeigte er 1888 bei der Exposition bretonne angevine in der Pariser Galerie George Petit 27 Blumenaquarelle sowie die Aktfigur Schneeglockchen Musees d Angers Gipsversion und einige Portratbusten Wahrend der Pariser Weltausstellung 1889 erhielt Astruc eine ehrenvolle Erwahnung fur seine beiden Skulpturen Konig Midas und Hamlet verschollen Erfolgreich publizierte er im selben Jahr sein satirisch politisches Buch Les Dieux en voyage uber das moderne Paris aus Sicht der antiken Gotter Spate Werke und Auszeichnungen Bearbeiten Am 12 Juli 1890 wurde Astruc zum Ritter der Ehrenlegion ernannt In den folgenden beiden Jahren erwarb der franzosische Staat seine Skulpturen Die Ruhe des Prometheus Gipsversion im Musee de Bernay und Der Monch Verzuckung im Schlafzustand Marmor im Musee de Laval Zugleich malte er seit 1883 uber 200 teils grossformatige Blumenaquarelle Sein Interesse an dekorativer Gestaltung zeigte sich auch in zwolf mit Seide bespannten japanischen Blattfachern die er mit Blumenbouquets bemalte Im Januar 1895 wurden sie in der Exposition d art decoratif moderne ausgestellt Von 1896 bis zu seinem Tod war Astruc jedes Jahr mit Blumenaquarellen im Pariser Salon vertreten Mit Skulpturen nahm er 1897 auch am Salon de la Rose Croix teil In diesem Jahr erschien der zweite Band seiner spanischen Trilogie Le Generalife mit Geschichten und Gedichten illustriert von dem befreundeten spanischen Kunstler Ulpiano Checa Bis zu seinem Tod 1907 beteiligte sich Astruc mit Aquarellen und Skulpturen an Ausstellungen Bei der Weltausstellung in Paris im Jahr 1900 wurde er fur ein Blumenaquarell mit einer Bronzemedaille ausgezeichnet Astruc starb am 24 Mai 1907 in Paris und wurde auf dem Friedhof von Montparnasse begraben Postum erschien 1908 der dritte Teil seiner spanischen Trilogie unter dem Titel Les Alhambras Diese Sammlung von Gedichten uber Spanien aus den Jahren 1864 bis 1878 wurde von Carolus Duran und weiteren Kunstlerfreunden herausgegeben Der Band ist unter anderem mit Arbeiten von Manet und Fantin Latour illustriert Werke Bearbeiten nbsp Roses negligemment jetees sur un vase nbsp Interieur Parisien nbsp Les Presents Chinois nbsp Der Maskenhandler Jardin du LuxembourgSchriften BearbeitenZacharie Astruc Etude sur les cinq nouveaux tableaux espagnols du Louvre in Le Quart d heure Gazette des gens demi serieux 1 1859 S 302 323 Zacharie Astruc Les 14 stations du Salon 1859 Suivi d un recit douloureux Paris 1859 Zacharie Astruc Le Salon intime Exposition au Boulevard des Italiens Paris 1860 Zacharie Astruc Le Salon Feuilleton quotidien paraissant tous les soirs pendant les deux mois de l exposition Paris 1863 erschienen vom 1 20 Mai 1863 Zacharie Astruc Romancero de l Escorial Paris 1883 Zacharie Astruc Les Dieux en voyage Paris 1889 Zacharie Astruc Le Generalife Serenades et songes Paris 1897 Zacharie Astruc Les Alhambras Paris 1908Literatur BearbeitenTableaux anciens et modernes Collection Z Astruc Kat Auktion Hotel Drouot Paris 11 12 April 1878 Sharon Flescher Zacharie Astruc critic artist and japoniste Garland New York 1978 ISBN 0 8240 3226 8 Sharon Flescher Manet s Portrait of Zacharie Astruc A Study of a Friendship and New Light on a Problematic Painting in Arts Magazine 52 10 1978 S 98 105 Barbara Wittmann Zacharie Astruc Das Portrat als modernes Bildkonzept 1868 in Portrat Geschichte der klassischen Bildgattungen hg von Rudolf Preimesberger Hannah Baader und Nicola Suthor Berlin 1999 S 409 413 Jose Alvarez Lopera Astruc Manet y El Greco in El Arte Espanol fuera de Espana hg von Miguel Cabanas Bravo Madrid 2003 S 483 499 Jose Pedro Munos Herrera 1864 Soltando amarras in Revista archivio secreto 5 2011 S 100 121 Virginie A Duzer Zacharie Astruc modele et personnage au carrefour des arts in Histoires litteraires 59 2014 S 101 111 Jose Alvarez Lopera Astruc Zacharie in Museo del Prado Enciclopedia digital o J Dorothee Hansen Hrsg Manet und Astruc Kunstlerfreunde Ausstellungskatalog Kunsthalle Bremen und Deutscher Kunstverlag Berlin 2021 ISBN 978 3 422 98760 9 darin Dorothee Hansen Manet und Astruc Kunstlerfreunde S 8 23 Dorothee Hansen Zacharie Astruc 1833 1907 Biographie S 291 293 295 297 und 299 Sharon Flescher Astruc Manet und La Jeunesse S 24 35 Alice Gudera Manet Astruc und die Anfange des Japonismus in Frankreich S 66 79 Ausstellungen Auswahl Bearbeiten2021 22 Manet und Astruc Kunstlerfreunde Kunsthalle Bremen 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Zacharie Astruc Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag auf artcyclopedia com engl Einzelnachweise Bearbeiten Kunsthalle Bremen Abgerufen am 30 Januar 2022 Normdaten Person GND 122284682 lobid OGND AKS LCCN n78013262 VIAF 9877616 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Astruc ZacharieKURZBESCHREIBUNG franzosischer Bildhauer Maler und KunstkritikerGEBURTSDATUM 20 Februar 1833GEBURTSORT AngersSTERBEDATUM 24 Mai 1907STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zacharie Astruc amp oldid 232995322