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Das Musee d Orsay ist ein Kunstmuseum im 7 Arrondissement von Paris Es liegt am sudlichen Ufer der Seine gegenuber dem Tuileriengarten Das Gebaude war ursprunglich ein Bahnhof der Gare d Orsay Er war anlasslich der Weltausstellung des Jahres 1900 von Victor Laloux erbaut worden und wurde bis 1939 fur den Fernverkehr in den Sudwesten Frankreichs genutzt Musee d Orsay von Nordwesten aus gesehenMusee d Orsay InnenansichtDie Entscheidung den Bahnhof in ein Museum umzuwandeln fiel 1977 infolge einer Initiative des franzosischen Prasidenten Valery Giscard d Estaing Der Umbau wurde von dem Architekturburo ACT Architecture geleitet bis das Musee d Orsay 1986 eroffnet wurde Im Musee d Orsay werden auf 16 000 Quadratmetern mehr als 4000 Exponate gezeigt Die Gemalde Skulpturen Grafiken Fotografien Werke des Kunsthandwerks und Designs sowie der Architektur stammen bis auf wenige Ausnahmen aus dem Zeitraum zwischen 1848 und 1914 Zwischen der Einweihung im Dezember 1986 und dem Dezember 2005 besuchten uber 51 Millionen Menschen das Musee d Orsay 1 Mit jahrlich etwa 3 8 Millionen Besuchern gehort das Museum zu den Attraktionen der Stadt Paris Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Gare d Orsay 1 2 Neuorientierung und Entscheidung fur das Museum 1 3 Musee d Orsay 2 Architektur 3 Sammlung 3 1 Provenienz 3 2 Beispiele ausgestellter Kunstwerke 3 3 Liste von ausgestellten Kunstlern 4 Literatur 5 Film 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Gelande auf dem sich heute das Musee d Orsay befindet erlebte bereits vor der Errichtung des heutigen Gebaudes eine wechselvolle Geschichte Zu Beginn des 17 Jahrhunderts befanden sich dort Teile des Gartens von Konigin Margarete von Valois Nach ihrem Tod 1615 wurde der Garten parzelliert und verkauft es entstanden Stadthauser und am Ufer der Seine der Hafen La Grenouilliere Dort liess im Jahr 1708 der Prevot des marchands Charles Boucher d Orsay einen Kai anlegen der spater nach ihm Quai d Orsay benannt wurde 2 Westlich des Gelandes wurde in den 1780er Jahren das Hotel de Salm gebaut heute Sitz der Ehrenlegion Am Ort des heutigen Museums standen ab 1838 das Palais d Orsay erbaut von Jean Charles Bonnard und Jacques Lacornee Sitz der Cour des Comptes Rechnungshof und des Conseil d Etat Staatsrat sowie ostlich anschliessend eine Kavalleriekaserne Wahrend der Pariser Kommune 1871 brannte das Palais d Orsay aus Seine Ruine stand mehr als ein Vierteljahrhundert bis zum Bau des Bahnhofs an Ort und Stelle 3 Gare d Orsay Bearbeiten nbsp Der Gare d Orsay nbsp Blick vom Dach des Museums auf die SeineUm auf dem Gebiet einen neuen zentralen Endbahnhof fur Paris zu errichten uberliess der franzosische Staat am 2 April 1897 das Grundstuck fur 10 5 Millionen Francs der Eisenbahngesellschaft Compagnie du chemin de fer de Paris a Orleans 4 5 Die Eisenbahngesellschaft beauftragte die Architekten Emile Benard Lucien Magne und Victor Laloux mit Entwurfen unter der Vorgabe dass der Bahnhof sich in das elegante architektonische Umfeld eingliedern sollte Im folgenden Jahr wurde der von Laloux eingereichte Entwurf ausgewahlt und mit den Bauarbeiten begonnen Am 14 Juli 1900 wurde der Gare d Orsay anlasslich der in Paris stattfindenden Weltausstellung eroffnet und galt zu diesem Zeitpunkt als sehr moderner Bahnhof Uber den Gare d Orsay lief vor allem der Zugverkehr in den Sudwesten Frankreichs Daneben entwickelte sich das Hotel im Bahnhof auch zum Treffpunkt fur Vereine und Parteien die dort Bankette und Tagungen veranstalteten 1939 wurde der Fernverkehr eingestellt angeboten wurden nur noch Verbindungen in die Vororte da die elektrifizierten Zuge fur die Bahnsteige des Gare d Orsay zu lang geworden waren Im Zweiten Weltkrieg wurde der Bahnhof als Versandzentrum fur Pakete an die Kriegsgefangenen genutzt 1945 mit dem Ende des Krieges war der Gare d Orsay der Bahnhof an dem die Uberlebenden der Konzentrationslager ankamen Nach dem Krieg wurde nur noch das Hotel wie zuvor genutzt So verbrachte zum Beispiel der Poet Ivan Goll dort seine letzten Lebensjahre 1958 kundigte Charles de Gaulle auf einer Pressekonferenz im Ballsaal des Hotels seine Ruckkehr zur Macht an Daneben wurde der Bahnhof als Kulisse fur Filme genutzt So drehte Anfang der 1960er Jahre der Regisseur Orson Welles seinen 1962 erschienenen Film Der Prozess nach dem gleichnamigen Buch von Franz Kafka in diesen Raumlichkeiten Zudem hielt sich dort einige Jahre lang die Theatergruppe um Jean Louis Barrault auf 6 Wahrend des Baus des neuen Hotel Drouot fanden in den Jahren von 1976 bis 1980 die Versteigerungen dieses Auktionshauses vorubergehend in dem Rahmen des ehemaligen Bahnhofs statt Neuorientierung und Entscheidung fur das Museum Bearbeiten Nachdem am 1 Januar 1973 auch das Hotel im Gare d Orsay geschlossen wurde kam es zu Uberlegungen ob das Gebaude weiterhin genutzt oder abgerissen werden soll um die Flache neu zu bebauen So wurde ein Hotelneubau in Betracht gezogen Aufgrund des stetig steigenden Interesses am 19 Jahrhundert wurde der Gare d Orsay am 8 Marz 1973 in das erganzende Denkmalverzeichnis aufgenommen was Uberlegungen bestarkte in dem Gebaude ein Museum einzurichten So plante in diesem Jahr bereits die Direktion der Museen Frankreichs das alte Bahnhofsgebaude als Ausstellungsort fur die Kunst der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts zu nutzen Diese Idee wurde zudem dadurch unterstutzt dass zusammen mit den in der Nachbarschaft liegenden Louvre Musee de l Orangerie und Grand Palais ein einzigartiger Museumskomplex entstehen sollte Am 22 Oktober 1977 wurde dann die Umwandlung des Gare d Orsay zu einem Museum infolge einer Initiative des franzosischen Prasidenten Valery Giscard d Estaing beschlossen Im folgenden Jahr wurde das Gebaude zudem unter Denkmalschutz gestellt Musee d Orsay Bearbeiten nbsp Halle im Musee d OrsayIm folgenden Jahr wurde das Musee d Orsay gegrundet um die Bauarbeiten zu leiten und den Aufbau des Museums zu realisieren Der Umbau der die Architektur des Gebaudes von Laloux erhalten sollte wurde ab 1979 unter der Leitung der Architekten Rennaud Bardon Jean Paul Philippon und Pierre Colboc des Buros ACT Architecture vorgenommen Sie hatten sich zuvor gegen funf Konkurrenzentwurfe durchgesetzt Das Innere des Musee d Orsay wurde von der italienischen Architektin Innenarchitektin und Designerin Gae Aulenti konzipiert Am 1 Dezember 1986 wurde das Musee d Orsay vom franzosischen Prasidenten Francois Mitterrand eingeweiht Acht Tage spater wurde es der Offentlichkeit endgultig zuganglich gemacht Bis 1994 wurde das Musee d Orsay von Francoise Cachin geleitet deren Nachfolger Henri Loyrette bis 2001 amtierte In die Amtszeit von Serge Lemoine der 2001 den Posten des Direktors ubernahm fielen weitere Renovierungsarbeiten die in den Jahren 2002 und 2003 stattfanden Architektur Bearbeiten nbsp Restaurierte BahnhofsuhrDer Gare d Orsay wurde im Zusammenhang mit der Weltausstellung im Jahre 1900 von Victor Laloux fur die Verbindung Paris Orleans gebaut Das fortschreitende Wachstum der Stadt erforderte den Einsatz immer langerer Zuge binnen weniger Jahrzehnte erwiesen sich die Bahnsteige als zu kurz 1939 wurde der Bahnhof geschlossen und im Jahre 1978 als historisches Bauwerk eingestuft Unter Leitung der Architektin Gae Aulenti wurde das Bahnhofsgebaude von 1980 bis 1986 behutsam und unter Wahrung der alten Bausubstanz zum Museum umgebaut Die Haupthalle wurde weitgehend freigelegt Zu beiden Seiten wurden von Terrassen uberdeckte Museumssale eingebaut Alte Ornamente aus Eisen und Stuck wurden wieder freigelegt Das vorhandene Glasdach wurde genutzt um eine helle grosse Galerie zu schaffen Neben der grossen Haupthalle entstanden auf beiden Seiten im Unter und im Zwischengeschoss dunkle und helle Nebengalerien Auf Hohe des Dachgewolbes an der Stirnseite und an der dem Seine Ufer zugewandten Langsseite befinden sich weitere Ausstellungsraume Besonders empfindliche Kunstwerke sind an dunkleren Stellen im Museum platziert Sammlung Bearbeiten nbsp Francois Pompon Der EisbarDas Musee d Orsay zeigt Gemalde Skulpturen Werke des Kunsthandwerks und Designs Grafiken und Fotografien Modelle Bauteile und Entwurfe der Baukunst sowie Mobel Die Eckdaten der in die Sammlung aufgenommenen Werke wurden auf etwa 1848 Beginn der Zweiten Republik und 1914 Beginn des Ersten Weltkrieges festgelegt Weltweit einzigartig ist die Sammlung franzosischer Impressionisten Aber auch die anderen Werke fast aller Stilrichtungen des genannten Zeitraums und vieler Einzelkunstler des 19 und fruhen 20 Jahrhunderts sind sehr umfangreich und von herausragender Qualitat Provenienz Bearbeiten Der ursprungliche Bestand des Musee d Orsay setzte sich aus verschiedenen aus anderen Museen stammenden Vorgangersammlungen beziehungsweise Teilen davon zusammen deren Geschichte folglich weit vor der Grundung des Musee d Orsay begann Ubernommen wurde der Fundus des Musee du Jeu de Paume dessen Gebaude einem anderen Zweck uberfuhrt wurde Die ubrigen Werke wurden vor allem aus den Sammlungen des Louvres und des im Jahr 1976 gegrundeten Musee National d Art Moderne ubernommen Das Musee du Jeu de Paume besass einen umfangreichen Bestand an Gemalden Skulpturen und Zeichnungen der franzosischen Impressionisten Der Louvre ubergab Arbeiten von Kunstlern die nach 1820 geboren wurden Vom Musee national d art moderne Centre Georges Pompidou wurden die Werke von bis 1870 geborenen Kunstlern an das Orsay Museum abgegeben Sollbruchstelle der Aufteilung ist das Geburtsjahr der Kunstler mit Ausnahmen vor 1820 beim Louvre nach 1870 im Centre Georges Pompidou In dieser chronologischen Einteilung liegt bereits ein Grundproblem der nationalen Museumslandschaft da durch eine starre zeitliche Bruchstelle Sammlungen zum Teil an unpassenden Stellen auseinandergerissen wurden und stilistische Merkmale und Gemeinsamkeiten zu wenig Beachtung fanden Beispiele ausgestellter Kunstwerke Bearbeiten nbsp Alexandre Cabanel Die Geburt der Venus nbsp Jean Francois Millet Abendgebet Angelus nbsp Henri Fantin Latour Hommage a Delacroix nbsp Edouard Manet Olympia nbsp Gustave Courbet L Origine du monde nbsp Paul Cezanne Portrat des Achille Emperaire nbsp Edgar Degas Der Absinth nbsp Whistlers Mother James McNeill Whistler nbsp Gustave Caillebotte Die Parkettschleifer nbsp Vincent van Gogh Selbstportrat nbsp Emile Auguste Carolus Duran Portrait der Mme nbsp Alfred Sisley Uberschwemmung in Port Marly nbsp Max Liebermann Brannenburger Biergarten nbsp Claude Monet Kathedrale von Rouen nbsp Paul Signac Le chateau des papes nbsp Auguste Rodin Der Denker Detail aus dem Tor der Holle Liste von ausgestellten Kunstlern Bearbeiten Eugene Emmanuel Amaury Duval Louis Ernest Barrias Alfred Barye Antoine Louis Barye Jules Bastien Lepage Frederic Bazille Leon Belly Emile Bernard Jacques Emile Blanche Joseph Blanc Arnold Bocklin Giovanni Boldini Rosa Bonheur Pierre Bonnard Leon Bonnat Eugene Boudin William Adolphe Bouguereau Jules Breton Eugene Burnand Edward Burne Jones Gustave Caillebotte Francois Rupert Carabin Jean Baptiste Carpeaux Eugene Carriere Jean Joseph Carries Mary Cassatt Paul Cezanne Theodore Charpentier Theodore Chasseriau Camille Claudel Fernand Cormon Camille Corot Gustave Courbet Jules Coutan Henri Edmond Cross Aime Jules Dalou Charles Francois Daubigny Honore Daumier Edgar Degas Eugene Delacroix Maurice Denis Andre Derain Edouard Detaille Narcisse Diaz de la Pena Jules Dupre James Ensor Henri Fantin Latour Pierre Felix Fix Masseau Hippolyte Flandrin Emmanuel Fremiet Eugene Fromentin Antonio de la Gandara Emile Galle Antonio Gaudi Paul Gauguin Jean Leon Gerome Henri Gervex Vincent van Gogh Paul Guigou Gustave Guillaumet Hector Guimard Vilhelm Hammershoi Ferdinand Hodler Jean Auguste Dominique Ingres Johan Barthold Jongkind Fernand Khnopff Gustav Klimt Georges Lemmen Lucien Levy Dhurmer Leon Lhermitte Maximilien Luce Aristide Maillol Edouard Manet Henri Matisse Jean Louis Ernest Meissonier Constantin Meunier Jean Francois Millet Piet Mondrian Claude Monet Gustave Moreau Etienne Moreau Nelaton Berthe Morisot Edvard Munch Nadar Alphonse de Neuville Camille Pissarro Francois Pompon Pierre Puvis de Chavannes Odilon Redon Pierre Auguste Renoir Theo van Rysselberghe Auguste Rodin Henri Rousseau Theodore Rousseau Ker Xavier Roussel Paul Serusier Georges Seurat Paul Signac Alfred Sisley Jan Toorop Henri de Toulouse Lautrec Paolo Troubetzkoy Felix Vallotton Edouard Vuillard James McNeill Whistler Franz Xaver WinterhalterLiteratur BearbeitenFrancoise Bayle Comprendre la peinture au musee d Orsay Collection Art Lys Gallimard Paris 2011 ISBN 978 2 85495 401 2 Peter J Gartner Hrsg Martina Padberg Birgit Sander Christiane Stukenbrock Musee d Orsay Ullmann amp Konemann 2007 ISBN 978 3 8331 2940 7 Ernst Seidl Eine Anmerkung zur Baugeschichte der Gare d Orsay in Paris In Architectura 22 1992 S 179 192 Stefan Vockrodt Vom Bahnhofspalast zum Kunstmuseum Gare d Orsay In Eisenbahnen in Paris Eisenbahngeschichte Spezial 2 2015 ISBN 978 3 937189 94 9 S 38 Film BearbeitenDas Musee d Orsay in Paris Dokumentarfilm Frankreich 2011 84 Min Buch und Regie Bruno Ulmer Produktion Ladybirds Films Musee d Orsay arte France Erstsendung 8 Januar 2012 bei arte Dossier von arte Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Musee d Orsay Album mit Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website Le musee d Orsay ancienne gare d Orsay private Seite Didier Rykner Les grands projets du Musee d Orsay Artikel zur Neuorganisation der Sammlungsprasentation durch den neuen Direktor Guy Cogeval Tribune de l Art Informationen zum Musee d Orsay fur Besucher deutsch Einzelnachweise Bearbeiten Peter J Gartner Hrsg Martina Padberg Birgit Sander Christiane Stukenbrock Musee d Orsay Ulmann amp Konemann 2007 S 27 Caroline Mathieu Orsay From a station to a museum Paris 2010 11 S 4 Musee d Orsay Abgerufen am 4 August 2023 Ministere des travaux publics Recueil des lois et conventions relatives aux chemins de fer du Nord de l Est d Orleans de Paris Lyon Mediterranee et du Midi 1883 a 1910 1911 bnf fr abgerufen am 4 August 2023 Musee d Orsay Abgerufen am 4 August 2023 Peter J Gartner Hrsg Martina Padberg Birgit Sander Christiane Stukenbrock Musee d Orsay Ulmann amp Konemann 2007 S 15 48 86 2 3263888888889 Koordinaten 48 51 36 N 2 19 35 O Normdaten Korperschaft GND 667289 9 lobid OGND AKS LCCN n84128587 NDL 00359473 VIAF 130307757 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Musee d Orsay amp oldid 236100687