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Jean Baptiste Carpeaux 11 Mai 1827 in Valenciennes 12 Oktober 1875 in Courbevoie bei Paris war ein franzosischer Bildhauer Maler und Radierer SelbstportratJean Baptiste Carpeaux Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Leben und Wirken 3 Auszeichnungen 4 Schuler Auswahl 5 Werke Auswahl 6 Ausstellungen Auswahl 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseFamilie BearbeitenCarpeaux war das vierte von acht Kindern und der zweite Sohn des Maurers Joseph Carpeaux Marz 1800 1861 und dessen Frau Adele geborene Wargny 1800 1882 die als Spitzenklopplerin arbeitete Er wuchs in bescheidenen Verhaltnissen auf und drei seiner Geschwister starben im Kindesalter Zu seinen Geschwister gehorten Charles Carpeaux 1825 1870 der Violinist wurde und Emile 1832 der spater mit ihm in seinem Atelier tatig war Des Weiteren Edmond Julius Carpeaux 1836 28 Oktober 1888 der 1850 dem Vater spater nach Kalifornien folgte Der Bildhauer Philippe Joseph Henri Lemaire war ein Cousin seiner Mutter 1 Carpeaux heiratete am 21 April 1869 Amelie Victorine Marie Clotilde de Montfort 1847 1908 die Tochter des Vicomte Philogene de Montfort Generalrat von Marne und Generalgouverneur des Palais du Luxembourg mit der er mehrere Kinder hatte Louise Clement Carpeaux 1872 1961 sie verfasste eine Biografie uber ihren Vater 2 Charles Carpeaux 25 April 1875 28 Juni 1904 wurde Fotograf 3 Leben und Wirken BearbeitenSeinen ersten Unterricht erhielt Carpeaux durch dem Architekten Jean Baptiste Bernard 1801 1856 der ihn zeitlebens unterstutzte Bernard empfahl ihn dem Bildhauer Fernand Liet in Valenciennes Als dieser starb ging Carpeaux nach Paris und schlug sich zunachst als Lasttrager und Laufbursche durch und fertigte eine Zeit lag Modelle und Klischees fur die Kunstindustrie Anschliessend trat er als Schuler in die Ecole royale et speciale de dessin et de mathematique ein Monsieur Jean Hilaire Belloc der Direktor dieser Schule war ein Freund des Kunstlers Theodore Gericault nahm sich seiner besonders an Hier traf Carpeaux auf Bildhauer wie Henri Chapu und Albert Ernest Carrier Belleuse Um sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen stellte er plastische Gruppen in Ton an die er fur 15 bis 20 Fr verkaufte Er wurde in seinen Arbeiten insbesondere durch Francois Rude beeinflusst 1846 trat er in die Academie des Beaux arts ein und wurde ein Schuler von Francisque Joseph Duret 4 1854 wurde Carpeaux anlasslich einer Ausstellung der Academie Francaise mit dem Rompreis ausgezeichnet der ein grosszugiges Reisestipendium beinhaltete Dies ermoglichte ihm eine Reise durch Italien und einen funfjahrigen Aufenthalt in Rom Neben dem Studium der antiken Meister interessierte ihn aber auch die moderne Kunst In Rom entwickelte er durch die Ermutigung seines Freundes Bruno Joseph Cherier 1817 1880 eine Begabung als Maler Die Prinzessin Borghese pries ihn auf diesem Gebiet als neuerstandenen Michelangelo Mit seiner Buste La Palombella hatte Carpeaux seinen eigenen Stil gefunden und war aus dem Schatten seiner Lehrer herausgetreten Anlasslich einer Ausstellung in Valenciennes Departement Nord stellte er die Buste des Lachenden Madchens der Offentlichkeit vor und kehrte anschliessend nach Rom zuruck Dort schuf er nach Vorlagen von Dante Alighieri die Gruppe des von seinen vier Sohnen und Enkeln umgebenen Ugolino Diese Gruppe stellte er 1862 als Gipsmodell zunachst in der Villa Medici und im Folgejahr in Paris aus 4 Mit dieser Grossplastik blieb Carpeaux einerseits dem Naturalismus verhaftet andererseits schien er damit mit den Gesetzen der Plastik im Widerspruch stehen 1862 kehrte Carpeaux nach Frankreich zuruck und liess sich Paris nieder Er grundete ein Atelier und eine der ersten Arbeiten dort waren Buste der Prinzessin Mathilde 1863 und Das Madchen mit der Muschel 1864 Mit seiner Statue des kaiserlichen Prinzen machte er den Hof auf sich aufmerksam und er erhielt den Auftrag das Giebelfeld im Flora Pavillon des Louvre mit einem Hochreliefdes auszuschmucken Er stellte dort das Kunst und Ackerbau beschutzende Frankreich dar 1865 schuf er eine Gruppe der Enthaltsamkeit fur die Kirche La Trinite Es folgten zahlreiche Busten 4 Sein Hauptwerk La Danse an der Fassade des Erdgeschosses der Neuen Oper in Paris in welchem ausgelassene Lebensfreude dramatische Kraft aber auch wilde Uppigkeit zum Ausdruck kommen loste eine heftige Polemik aus die durch alle dem Regime des Kaisers Napoleon III feindlichen Elemente genahrt wurde Dieses Meisterwerk ist durch eine ausserst lebhafte Wiedergabe der Gebarden und einen wachen Sinn fur die Einzelheit ausgezeichnet Als eine Folge dieses Streits wurde ein in der Nacht vom 27 auf den 28 August 1869 durchgefuhrter Angriff angesehen Ein emporter Burger schleuderte ein Tintenfass gegen die Plastik Die Flecken konnten jedoch entfernt werden 5 Die Kritik und die Beschimpfungen denen Carpeaux uber mehrere Monate hinweg ausgesetzt war endeten erst mit dem beginnenden Kriegslarm von 1870 Deutsch Franzosischer Krieg Wahrend der Zeit des Pariser Aufstandes der Kommune hielt er sich in London auf Hier schuf er unter anderem die Gruppe Daphnis und Chloe Der verwundete Amor eine Buste seines Sohnes Charles und Drei Grazien sowie zahlreiche Bildnisse In den letzten Lebensjahren entstanden die Werke Die vier Weltteile die in konzentrischer Bewegung die Armillarsphare um eine ideale Achse drehen ein Denkmal fur Antoine Watteau Napoleon in seinem Sarg und eine Buste dessen Sohnes Napoleons III 4 nbsp Carpeaux Grabstelle Im Oktober 1875 erlag Carpeaux einem Krebsleiden Er starb auf Schloss Becon in Courbevoie und fand seine letzte Ruhestatte auf dem Cimetiere Saint Roche in seiner Heimatstadt Auszeichnungen BearbeitenCarpeaux erhielt mehrere Auszeichnungen 1847 erstmals eine Medaille der Akademie 1849 ein Stipendium seiner Geburtsstadt 1850 eine Ehrenmedaille der Pariser Akademie und zugleich Ernennung zum Repetitor der Ecole de dessin et de mathematique 1852 zweiter grossen Preis der Pariser Akademie fur Philoktet auf der Insel Lemnos 1854 Auszeichnung mit dem Prix de Rome fur die Figur eines Hektor der seinen Sohn Astyanax der Obhut Jupiters empfiehlt 1866 Ritter der Ehrenlegion Schuler Auswahl BearbeitenJules Dalou 1838 1902 Jean Louis Forain 1852 1931 Pierre Narcisse Jacques 1849 1904 Professor am Ecole des arts industriels de Geneve Olin Levi Wagner 1844 1896 Werke Auswahl Bearbeiten nbsp La Danse Pariser Oper nbsp Le genie de la danse Modell 1865 1869 Guss um 1880 nbsp Brunnen Die vier Weltteile ParisSkulpturen Neapolitanischer Fischerknabe ca 1854 1859 in Rom La Palombella Buste einer jungen Sabinerin ca 1854 1859 in Rom Lachendes Madchen Buste auch Lachende Neapolitanerin ca 1854 1859 in Rom Gruppe des von seinen vier Sohnen und Enkeln umgebenen Ugolino Bronzeguss Paris Jardin des Tuileries Edouard Andre Buste 1863 6 Prinzessin Mathilde 1863 Buste Das Madchen mit der Muschel 1864 Statue des kaiserlichen Prinzen Die Fontane der vier Weltteile Jardin du Luxembourg Die Statue Antoine Watteaus Die Buste von Alexandre Dumas dem Jungeren Die Portratbuste von Eugenie Fiocre 1869 nbsp Attentat de BerezowskiGemalde Louvre Paris Bal costume aux Tuileries Bal au Tuileries Attentat de Berezowski Musum Valenciennes Portrat des Marquis de Pienne Selbstportrat Paul et Virginie La Ville de Paris La poesie Barque de Dante Frere et soeur Napoleon III dans son cercueil Ausstellungen Auswahl Bearbeiten15 November 2012 bis 9 Februar 2012 Jean Baptiste Carpeaux Dessinateur im Ecole nationale superieure des beaux arts de Paris 10 Marz bis 26 Mai 2014 The passions of Jean Baptiste Carpeaux im Metropolitan Museum of Art in New York Literatur BearbeitenCarpeaux spr poh Jean Baptiste franz Bildhauer In Meyers Konversations Lexikon 4 Auflage Band 3 Verlag des Bibliographischen Instituts Leipzig Wien 1885 1892 S 821 822 Ernest Chesneau Le statuaire Jean Baptiste Carpeaux Sa vie et son œuvre A Quantrin Paris 1880 franzosisch gallica bnf fr Paul Jamot Carpeaux peintre et graveur Gazette des Beaux Arts Paris 1908 archive org Auszug aus der Gazette des Beaux Arts Band 40 September 1908 Catalogue de sculptures originales terres cuites platres bronzes tableaux et dessins par J B Carpeaux Galerie Manzi Joyant Paris 1913 archive org Carpeaux Jean Baptiste In Encyclopaedia Britannica 11 Auflage Band 5 Calhoun Chatelaine London 1910 S 384 englisch Volltext Wikisource Otto Grautoff Carpeaux Jean Baptiste zuweilen auch Jules gen In Ulrich Thieme Hrsg Allgemeines Lexikon der Bildenden Kunstler von der Antike bis zur Gegenwart Begrundet von Ulrich Thieme und Felix Becker Band 6 Carlini Cioci E A Seemann Leipzig 1912 S 39 40 Textarchiv Internet Archive Axel Holck Carpeaux kar po Jean Baptiste fr Billedhugger In Christian Blangstrup Hrsg Salmonsens Konversationsleksikon 2 Auflage Band 4 Bridge Cikader J H Schultz Forlag Kopenhagen 1916 S 597 598 danisch runeberg org Dirk Kocks Jean Baptiste Carpeaux Rezeption und Originalitat Kolner Forschungen zu Kunst und Altertum Band 3 Richarz Verlag Sankt Augustin 1981 ISBN 3 88345 402 8 zugl Habilitationsschrift Universitat Koln 1981 Anne Middleton Wagner Jean Baptiste Carpeaux Der Tanz Kunst Sexualitat und Politik Reihe Kunststuck Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 1989 ISBN 3 596 23961 3 Michel Poletti Jean Baptiste Carpeaux L homme qui faisait danser les pierres Edition Gourcuff Gradenigo Montreuil 2012 ISBN 978 2 35340 142 0 Emmanuelle Grugerolles Hrsg Jean Baptiste Carpeaux Dessinateur Beaux Arts de Paris Paris 2012 ISBN 978 2 84056 376 1 Katalog der gleichnamigen Ausstellung James D Draper Hrsg The passions of Jean Baptiste Carpeaux MMA New York 2014 ISBN 978 0 300 20431 5 Katalog der gleichnamigen Ausstellung Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Jean Baptiste Carpeaux Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Jean Baptiste Carpeaux bei Google Arts amp Culture Pecheur a la coquille ca 1863 1867 ollections louvre fr Flore 1873 ollections louvre fr L Agriculture und La Science ollections louvre fr Jean Baptiste Carpeaux franzosisch 1827 1875 artnet de Alexandra Matzner Jean Baptiste Carpeaux uber den Bildhauer des Zweiten KaiserreichsEinzelnachweise Bearbeiten James David Draper Edouard Papet The Passions of Jean Baptiste The Metropolitan Museum of Art New York englisch resources metmuseum org PDF Louise Clement Carpeaux La verite sur l oeuvre et la vie de J B Carpeaux 1827 1875 2 Bande Dousset et Bigerelle Paris 1934 und 1935 franzosisch gallica bnf fr Charles Carpeaux angkordatabase asia englisch a b c d Otto Grautoff Carpeaux Jean Baptiste zuweilen auch Jules gen In Ulrich Thieme Hrsg Allgemeines Lexikon der Bildenden Kunstler von der Antike bis zur Gegenwart Begrundet von Ulrich Thieme und Felix Becker Band 6 Carlini Cioci E A Seemann Leipzig 1912 S 39 40 Textarchiv Internet Archive Carpeaux spr poh Jean Baptiste franz Bildhauer In Meyers Konversations Lexikon 4 Auflage Band 3 Verlag des Bibliographischen Instituts Leipzig Wien 1885 1892 S 821 822 Musee d Orsay Notice d Oeuvre Abgerufen am 4 Januar 2021 Normdaten Person GND 118519212 lobid OGND AKS LCCN n50032484 NDL 00435337 VIAF 39385758 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Carpeaux Jean BaptisteALTERNATIVNAMEN Carpeaux JulesKURZBESCHREIBUNG franzosischer BildhauerGEBURTSDATUM 11 Mai 1827GEBURTSORT ValenciennesSTERBEDATUM 12 Oktober 1875STERBEORT Courbevoie bei Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jean Baptiste Carpeaux amp oldid 233288863