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Hector Guimard 10 Marz 1867 in Lyon 20 Mai 1942 in New York City war ein franzosischer Architekt und Designer Hector Guimard und seine Gattin Adeline Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Stationseingange der Pariser Metro 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGuimard war einer der wichtigsten franzosischen Art Nouveau Kunstler er erhob das Postulat der untrennbaren Einheit von Architektur Mobeln und dekorativem Zubehor Ab 1895 entstand eine Reihe von Hausern in denen Guimard seine Vorstellungen verwirklichen konnte darunter die Villa Berthe in Le Vesinet Im Mappenwerk L Art dans Habitation Moderne von 1898 dokumentierte Guimard die Entwurfe und Arbeiten fur seinen ersten grossen Auftrag das Castel Beranger Rue La Fontaine Nr 60 in Paris Darin legte er auch bekenntnishaft sein kunstlerisches Credo von der organischen Einheit der Architektur und Raumkunst dar Guimards Gestaltungswille liess kein Element des taglichen Lebens aus kein Detail erschien ihm unwichtig So schuf er zum Beispiel fur das Eau de Toilette Kantirix anlasslich der Weltausstellung des Jahres 1900 einen Flakon 1 Guimard war Architekt der Synagoge der Rue Pavee im Marais seines einzigen sakralen Gebaudes Viele der alteren Stationseingange der Pariser Metro sind noch mit den von Guimard entworfenen verflochtenen Eisentragern ausgestattet nbsp Fassade des Hauses von Hector Guimard 22 Rue Mozart ca 1910 nbsp Castel Beranger nbsp Eingangstor am Castel Beranger nbsp Synagoge der Rue Pavee nbsp Von Hector Guimard gestalteter Metroeingang mit verflochtenen Eisentragern nbsp Originaler Guimard Eingang Geschenk der RATP an die Metro MontrealStationseingange der Pariser Metro Bearbeiten nbsp Ehemaliges Eingangsgebaude der Station Bastille nbsp Denkmalgeschutzter Zugang Typ B an der Station Porte Dauphine nbsp Detail der Umrandung Zugang zur Station Palais Royal Musee du Louvre1899 lobte der kunftige Betreiber der Pariser Metro die Compagnie du chemin de fer metropolitain de Paris CMP auf der Suche nach einem Design fur ihre unterirdischen Stationen einen Wettbewerb aus Von den eingegangenen Entwurfen konnte jedoch keiner uberzeugen 2 Ihr Prasident Adrien Benard ein Bewunderer des Art nouveau 3 schlug daraufhin Hector Guimard vor der sich nicht am Wettbewerb beteiligt hatte in jenem Jahr aber u a eine beachtete Strassenbahnhaltestelle in Caen entworfen hatte Er gab ihm den Auftrag Formen zu entwickeln die wiedererkennbar sein sollten die dabei aber nicht den Abstieg in eine industrielle Holle suggerieren durften Die Zugange sollten einladend wirken und ihr Design vielmehr an Aste und Kaninchenhohlen erinnern 4 Von Guimards Entwurfen wurden vier Arten von Zugangen realisiert Zwei grosse Gebaude entstanden an den Stationen Bastille und Etoile der Metrolinie 1 Ihr gebogenes reich verziertes Ausseres sollte an japanische Pagoden erinnern Der Eingangsbau am U Bahnhof Etoile wurde mit einem ebenfalls von Guimard gestalteten Technikbauwerk bereits 1926 wieder abgerissen 5 Das markante Gebaude uber dem Ostkopf der Station Bastille verschwand 1962 6 Kleinere uberdachte Zugangsbauwerke entstanden als Typ A verglaste Dacher auf eisernen Stutzen an den U Bahnhofen Reuilly Diderot Saint Paul und Hotel de Ville Letzteres wurde spater an die Station Abbesses verlegt wo es noch heute existiert Ahnlich aber verspielter und aufwendiger gestaltet war die Bauart B von deren acht Exemplaren eines an der Station Porte Dauphine uberlebt hat 7 Ursprunglich stand ein solches Bauwerk auch am U Bahnhof Nation 8 Vereinzelt entwarf Guimard Sonderbauformen wie zum Beispiel eine auf nur drei Saulen ruhende Uberdachung an der Station Gare de Lyon 9 An einem Eingang des U Bahnhofs Chatelet hat die RATP ein Replikat dieses Bauwerks aufgestellt 10 Ab 1901 erhielten die Zugange keine Uberdachungen mehr 11 Mit dem offenen Standardtyp wurden 154 Metroeingange ausgestattet 84 davon sind in Paris noch existent 7 Den Treppenschacht rahmt auf drei Seiten ein gemauerter Sockel ein der ein reich verziertes grun lackiertes schmiedeeisernes 12 Gelander tragt Zwei gebogene in sich verflochtene Pfosten flankieren den Schacht etwa in Hohe der obersten Stufe An der gebogenen Spitze tragen sie je eine Lampe mit orangefarbenem Glas Sie sind mit einem filigranen Quertrager verbunden der in der Mitte ein Schild mit dem Schriftzug METROPOLITAIN tragt Nachtraglich wurden ab 1913 im Stil Guimards gegenuber oder seitlich beleuchtete Informationstafeln aufgestellt 13 die heute einen Stadtplan mit eingezeichneten Metro RER und Strassenbahnlinien zeigen Die fruher haufig separaten Ausgange erhielten entsprechende Gelander aber keinen weiteren Hinweis auf ihre Funktion 1902 kam es mit der CMP zu einer Auseinandersetzung auf finanzieller und rechtlicher Ebene Im folgenden Jahr wurde eine Ubereinkunft erzielt die es der CMP erlaubte Zugange auch von anderen Architekten gestalten zu lassen Als erste erhielten die Treppenabgange des U Bahnhofs Opera 1904 von Joseph Cassien Bernard entworfene steinerne Balustraden 14 im neoklassizistischen Stil 15 Bereits 1910 wurde der Stil Guimards als nicht mehr modern erachtet 14 Die von ihm entworfenen und von der Kunstgiesserei Fonderie d art du Val d Osne gefertigten Teile wurden aber noch bis 1913 allerdings seit ca 1910 ohne seine Mitwirkung 16 an fast allen in unterirdische Stationen fuhrenden Zugangen angebracht 6 An besonders exponierten U Bahnhofen wie jenen an der Avenue des Champs Elysees wurden sie durch Balustraden des Typs Cassien Bernard ersetzt Teilweise wurden die Guimard Brustungen beibehalten die gebogenen Laternen wichen aber Kandelabern der Typen Val d Osne ab 1913 oder Adolphe Dervaux ab 1921 11 Die insgesamt 87 noch vorhandenen Guimard Zugange wurden 1978 unter Denkmalschutz gestellt 12 nbsp Uberdachter Zugang des Typs A an der Station Abbesses nbsp Metroeingang ohne Uberdachung U Bahnhof Chatelet nbsp Gelander und nachtraglich angebrachte Infotafel im Guimard Stil an der Station Tuileries nbsp Guimard Brustung mit Val d Osne Kandelaber Station Pre Saint Gervais nbsp Replikat des ehemaligen Zugangs Gare de Lyon am U Bahnhof ChateletWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Hector Guimard Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Le cercle Guimard Memento vom 5 Mai 2010 im Internet Archive Die Assoziation fur Schutz und Forderung des Werkes von Hector Guimard lartnouveau com Das Werk von Hector Guimard in Paris und in Frankreich Literatur von und uber Hector Guimard im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Entree du metropolitain Station Etoile mit Fotos des von Hector Guimard entworfenen ZugangsbauwerksEinzelnachweise Bearbeiten Der Kanon des Milliardenerben in Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung vom 27 Marz 2013 Seite 57 Jean Tricoire Un siecle de metro en 14 lignes De Bienvenue a Meteor 2 Auflage La Vie du Rail Paris 2000 ISBN 2 902808 87 9 S 72 Brian Hardy Paris Metro Handbook 3 Auflage Capital Transport Publishing Harrow Weald 1999 ISBN 1 85414 212 7 S 52 Mark Ovenden Paris Underground Penguin Books London 2009 ISBN 978 0 14 311639 4 S 24 Mark Ovenden op cit S 22 a b Jean Tricoire op cit S 73 a b Mark Ovenden op cit S 25 Jean Pierre Rigouard Le Metro de Paris Tome II 1 Auflage Editions Alan Sutton Saint Cyr sur Loire 2003 ISBN 2 84253 847 1 S 35 Julian Pepinster Le metro de Paris Editions La Vie du Rail Paris 2010 ISBN 978 2 918758 12 9 S 92 Les edicules d Hector Guimard bei lartnouveau com abgerufen am 20 August 2017 a b Julian Pepinster op cit S 91 a b Brian Hardy op cit S 53 Julian Pepinster op cit S 93 a b Jean Tricoire op cit S 74 Gerard Roland Stations de metro d Abbesses a Wagram Christine Bonneton Clermont Ferrand 2011 ISBN 978 2 86253 382 7 S 155 Julian Pepinster op cit S 95 Normdaten Person GND 118719408 lobid OGND AKS LCCN n50018581 VIAF 71400445 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Guimard HectorKURZBESCHREIBUNG franzosischer ArchitektGEBURTSDATUM 10 Marz 1867GEBURTSORT LyonSTERBEDATUM 20 Mai 1942STERBEORT New York City Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hector Guimard amp oldid 236454507