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Vilhelm Hammershoi 15 Mai 1864 in Kopenhagen 13 Februar 1916 in Kopenhagen war ein danischer Maler und gilt als Vertreter des Symbolismus Seine melancholischen Interieurs Portrats Landschafts und Architekturdarstellungen erinnern an den US amerikanischen Maler James McNeill Whistler den Hammershoi sehr verehrte Dem auch als danischer Vermeer bezeichneten Maler wurden seit seiner Wiederentdeckung in den 1990er Jahren Retrospektiven im Musee d Orsay und im Solomon R Guggenheim Museum gewidmet Selbstportrat 1911Vilhelm Hammershoi Interieur Strandgade 30 1901 Stadel Museum Frankfurt am MainVilhelm Hammershoi Zimmer mit lesendem jungen Mann 1898 Den Hirschsprungske Samling Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Rezeption 3 Werke 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Vilhelm Hammershoi Die vier Zimmer 1914 Ol auf Leinwand 85 70 5 cm Ordrupgaard KopenhagenAls Sohn einer burgerlichen Familie erhalt Vilhelm Hammershoi eine fruhe Forderung seines Talents Er wird am 15 Mai 1864 im Haus seines Grossvaters C F Rentzmann in der Strasse Ved Stranden 2 geboren Sein Vater ist der Kaufmann Christian P Hammershoi 1828 1893 seine Mutter ist Frederikke Hammershoi geborene Rentzmann 1838 1914 1871 bezieht die Familie ein neues Haus an der Frederiksberg Allee 34 1 Ab dem achten Lebensjahr nimmt er Zeichenunterricht und besucht von Oktober 1879 bis April 1884 die Koniglich Danische Kunstakademie Kopenhagen und studiert nebenbei im Jahr 1883 an De frie Studieskoler von Peder Severin Kroyer In der Charlottenburger Fruhjahrsausstellung gibt er 1885 sein Debut mit seinem Portrat eines jungen Madchens das eine Kontroverse auslost Darauf reist er nach Berlin und Dresden sowie 1887 in die Niederlande und nach Belgien 1888 wird der Zahnarzt Alfred Bramsen 1851 1932 sein fortan wichtigster Sammler Auf der Pariser Weltausstellung 1889 ist Hammershoi mit vier Werken in der danischen Ausstellung vertreten Als Hammershois Bild Schlafzimmer von der Ausstellung der Kopenhagener Kunstakademie abgelehnt wird grundet der Kunstler Johan Rohde mit Hammershoi Die Freie Ausstellung Den Frie Udstilling 2 in der auch Hammershois Werke ausgestellt werden Am 5 September 1891 heiratet Hammershoi Ida Illsted 1869 1949 mit der er noch am selben Tag nach Paris abreist Seine Frau ist eine Schwester seines Studienfreundes Peter Ilsted 1861 1933 3 Nach Stationen in den Niederlanden und Belgien erreichen sie die franzosische Hauptstadt um den 26 September 1891 Hammershoi mietet eine Wohnung an der Avenue Kleber und macht wichtige Bekanntschaften unter anderem die des Kunsthandlers Paul Durand Ruel und begegnet erneut dem Kritiker Theodore Duret Nach der Ruckkehr nach Kopenhagen 1892 zieht das Ehepaar in eine Wohnung in der Rahbeks Allee im Stadtteil Frederiksberg Hammershois Vater Christian stirbt am 27 April 1893 Im selben Jahr erhalt der Maler ein Stipendium der Akademie fur einen Aufenthalt in Italien Er weilt darauf in Florenz Fiesole Siena Padua Venedig und Verona Im Fruhling 1894 wird sein Werk Artemis auf der Den frie Udstilling gezeigt 1897 wechselt er erneut seine Wohnung und zieht in ein neu gebautes Mehrfamilienhaus in Ahuset Im selben Jahr erwirbt Sergei Djagilew zwei heute verschollene Arbeiten Hammershois Ende 1897 und erneut von Januar bis Mai 1898 lebt Hammershoi in London Den von ihm verehrten Maler James McNeill Whistler zu treffen gelingt ihm jedoch nicht obwohl sich dieser zur selben Zeit in England aufhalt Nach seiner Ruckkehr bezieht er im September die Wohnung im ersten Stock an der Strandgade 30 die er in zahlreichen Gemalden verewigen sollte 1902 entstehen zwei Arbeiten fur das Rathaus von Kopenhagen Danach verbringt Hammershoi die Zeit von Oktober 1902 bis Februar 1903 in Rom Neapel und Paestum 1903 lernt Hammershoi den englischen Pianisten Leonard Borwick kennen den er im selben Jahr sowie auch 1904 in England besucht 1905 kauft der einflussreiche Berliner Kunsthandler Paul Cassirer mehrere Bilder von Hammershoi und widmet dem Maler 1906 eine Einzelausstellung in seiner Hamburger Galerie 1909 wechselt er erneut die Wohnung seine neue Adresse lautet Kvaesthusgade 6 1909 wird Hammershoi zum Mitglied der Generalversammlung und 1910 zum Ratsmitglied der Kunstakademie ernannt Es folgten Auszeichnungen wie der erste Preis auf der Esposizione Internazionale di Roma Mostra di belle arti in Rom 1911 Ab 1910 ist nun die Bredgade 25 seine Bleibe Ein letztes Mal wechselt er 1913 in eine Wohnung der Asiatischen Handelskompanie an der Strandgade 25 1915 malt Hammershoi sein letztes Bild 1914 kurz nach dem Tod seiner Mutter am 11 Juni erkrankt Hammershoi an Rachenkrebs An dieser Krankheit stirbt er 1916 im Stadtkrankenhaus in Kopenhagen Rezeption BearbeitenDurch dessen Teilnahme an einer Ausstellung im Stadtischen Kunstpalast in Dusseldorf wird der Dichter Rainer Maria Rilke 1904 auf Hammershoi aufmerksam und schrieb nach einem Besuch bei ihm in Kopenhagen Gestern habe ich zum erstenmal Hammershoi gesehen ich bin sicher je ofter man ihn sieht desto deutlicher wird man ihn erkennen und desto mehr wird man seine wesentliche Schlichtheit finden Ich werde ihn wiedersehen ohne mit ihm zu sprechen denn er spricht nur Danisch und versteht kaum Deutsch Man fuhlt dass er nur malt und nichts anderes kann oder will Werke BearbeitenVilhelm Hammershois Bilder zeichnen sich durch Stille und Melancholie aus 4 Die Interieur und Landschaftsgemalde wirken kahl und puristisch die Stadte auf den in Kopenhagen London und Rom entstandenen Architekturdarstellungen sind verlassen und duster Die meist in gedeckten Grau Weiss Grun und Blautonen gehaltenen Werke erinnern an die mittelalterliche Grisaille Malerei Auch sein Pastell Selbstportrat aus der Zeit um 1890 in Privatbesitz wird durch die Grautone bestimmt Bekannte Bilder von Hammershoi sind 1899 Interieur mit brieflesender Frau Strandgade 30 Privatsammlung 3 1900 Tanz der Staubkornchen in den Sonnenstrahlen Ordrupgaard Museum Charlottenlund bei Kopenhagen 1901 Interieur Strandgade 30 Stadel Museum Frankfurt am Main 1903 Gentofter See Privatsammlung 1903 1904 Interior Strandgade 30 Randers Kunstmuseum 1905 Weisse Turen Offene Turen Davids Sammlung Kopenhagen Literatur BearbeitenFelix Kramer Vilhelm Hammershoi Katalog zur Ausstellung Vilhelm Hammershoi in der Hamburger Kunsthalle vom 22 Marz bis 29 Juni 2003 Christians Hamburg 2003 ISBN 3 922909 80 9 Felix Kramer Naoki Sato Anne Birgitte Fonsmark Vilhelm Hammershoi Hatje Cantz 2008 ISBN 978 3 7757 2199 8 Poul Vad Vilhelm Hammershoi and Danish Art at the Turn of the Century Yale University Press New Haven 1992 ISBN 0 300 04956 0 Richard Reschika Vermeer und Hammershoi Meister der Malerei im Licht der Philosophie Arnshaugk Verlag Neustadt an der Orla 2023 ISBN 978 3 95930 273 9Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Vilhelm Hammershoi Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Vilhelm Hammershoi im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Poul Vad Hammershoi Le maitre de la peinture danoise Ouvrage publie a l occasion de l exposition au musee Jacquemart Andre du 14 mars au 22 juillet 2019 Hrsg Jean Loup Champion Pierre Curie Fonds Mercator Bruxelles 2019 ISBN 978 94 6230 129 0 S 14 17 Patricia G Berman In another light Danish painting in the nineteenth century Thames amp Hudson London 2007 ISBN 978 0 500 23844 8 S 15 a b Stefan Bollmann mit einem Vorwort von Elke Heidenreich Frauen die lesen sind gefahrlich Lesende Frauen in Malerei und Fotografie 3 Auflage Elisabeth Sandmann Verlag Munchen 2005 ISBN 3 938045 06 X S 114 117 Nur auf den ersten Blick ist Vilhelm Hammershoi der langweiligste Maler aller Zeiten monopol magazin de 8 Juli 2009 abgerufen am 15 Juni 2019 Normdaten Person GND 119106213 lobid OGND AKS LCCN n83032886 NDL 01157988 VIAF 57417634 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hammershoi VilhelmKURZBESCHREIBUNG danischer MalerGEBURTSDATUM 15 Mai 1864GEBURTSORT KopenhagenSTERBEDATUM 13 Februar 1916STERBEORT Kopenhagen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Vilhelm Hammershoi amp oldid 239363596