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Paul Cassirer 21 Februar 1871 in Breslau 7 Januar 1926 in Berlin war ein deutscher Kunsthandler und Verleger judischer Herkunft in Berlin Der Kunsthandel mit Kunstsalon und Auktionen existierte in Berlin von 1898 bis 1935 in Amsterdam bis in die 2000er Jahre Der Paul Cassirer Verlag existierte von 1908 bis zur Machtergreifung der Nationalsozialisten im Jahr 1933 Portrat Paul Cassirers von Leopold von Kalckreuth 1912 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Tatigkeit Der Anfang 2 Der Kunstsalon Paul Cassirer 3 Die Pan Presse 4 Exil in der Schweiz 5 Ruckkehr nach Berlin 6 Zeitschriften des Verlages 7 Ehen und Tod 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseLeben und Tatigkeit Der Anfang BearbeitenCassirer war der Sohn des Unternehmers Louis Cassirer und dessen Frau Emilie geb Schiffer Seine Bruder waren Richard Hugo und Alfred Cassirer zudem hatte er mit Else und Margaret zwei Schwestern Er studierte Kunstgeschichte in Munchen und wurde anschliessend Mitarbeiter des Simplicissimus der satirischen Wochenzeitschrift des Albert Langen Verlags Nach seiner Ubersiedlung nach Berlin grundete er gemeinsam mit seinem Cousin Bruno Cassirer am 20 September 1898 die Bruno amp Paul Cassirer Kunst und Verlagsanstalt Zusammen lernten sie die Kunstler Max Liebermann und Max Slevogt kennen die ihnen viele kulturell bedeutende Personlichkeiten Berlins vorstellten Die Maler waren Mitglieder der am 2 Mai 1898 gegrundeten Kunstlervereinigung Berliner Secession zu der die Cassirers u a auf Vorschlag des Prasidenten Liebermann als Sekretare berufen wurden Dies brachte ihnen nicht nur innerhalb der Vereinigung sondern auch auf dem Kunstmarkt eine herausgehobene Position ein nbsp Jury fur die Ausstellung der Berliner Secession 1908 Paul Cassirer funfter von links ausserdem von links nach rechts Fritz Klimsch August Gaul Walter Leistikow Hans Baluschek Max Slevogt sitzend George Mosson stehend Max Kruse stehend Max Liebermann sitzend Emil Rudolf Weiss stehend Lovis Corinth stehend In den folgenden drei Jahren setzten sich die Kunsthandler und Verleger als vorrangiges Ziel die Kunststromung des Impressionismus zu fordern Zudem veroffentlichten die Vetter Werke von Slevogt Liebermann und Lovis Corinth die ihrer Meinung nach die kunstlerische Avantgarde Deutschlands darstellten Nach einem Zerwurfnis mit Bruno Cassirer fuhrte Cassirer den Kunsthandlungszweig ab 1901 allein weiter Beide Cousins beschrankten sich bis 1908 auf ihren jeweiligen Geschaftsbereich Wahrend sein Cousin die Tatigkeit in der Secession einstellte blieb Cassirer aktiv und kandidierte 1912 erfolgreich zum 1 Vorstand Viele Kunstler der Secession waren von Cassirer wirtschaftlich abhangig da sie uber dessen Kunsthandlung ihre Werke verkauften teilweise bestritten sie von dort ihren Lebensunterhalt Mit der Aufhebung der Sperrfrist wurde auch gleich der erste Titel von Lovis Corinth im Verlag veroffentlicht Sein Handbuch Das Erlernen der Malerei wurde sehr erfolgreich und konnte noch im selben Jahr in die zweite Auflage gehen 1907 holte Cassirer Arthur Holitscher als Lektor in sein Unternehmen von dem er sich ein Gespur fur neue Talente erhoffte In den kommenden Jahren konnten Frank Wedekind Carl Sternheim Ernst Toller und Hermann Bahr als Autoren fur den Verlag gewonnen werden Von 1910 bis 1913 wurde hier sogar das Gesamtwerk von Heinrich Mann publiziert Das Verlagssignet ein ruhender Panther auf einem Baumstrunk entwarf der Kunstler Max Slevogt Das Originalgemalde von 1901 ist heute in der Kunsthalle Bremen zu sehen Der Bereich der schongeistigen Literatur umfasste in den folgenden Jahren Autoren wie Adolf von Hatzfeld Walter Hasenclever Rene Schickele und Kasimir Edschmid Auch die Lyrikerin und Zeichnerin Else Lasker Schuler die von dem Verleger sehr geschatzt wurde liess ihre Werke bei Cassirer veroffentlichen Cassirer war der einzige Kunsthandler der je vom Deutschen Kunstlerbund als ordentliches Mitglied aufgenommen wurde 1 Der Philosoph Ernst Cassirer war sein Cousin Der Kunstsalon Paul Cassirer Bearbeiten nbsp Geschaftsanzeige im Katalog der Berliner Secession 1909Die Kunsthandlung Cassirer in der Viktoriastrasse 35 wurde 1898 von den Cousins Paul und Bruno Cassirer in Berlin gegrundet In wenigen Jahren avancierte sie zur fuhrenden Galerie fur den franzosischen Impressionismus in der Weimarer Republik 1901 trennte sich Paul Cassirer von seinem Cousin Bruno und fuhrte den Kunsthandel allein weiter Sein Kunstsalon in Berlin war Anfang des 20 Jahrhunderts eine der wichtigsten Galerien fur moderne und zeitgenossische Malerei in Deutschland ab 1910 sogar eine der fuhrenden Galerien in Europa Der Werbespruch Dreigestirn des Deutschen Impressionismus fur die von ihm vertretenen Kunstler Liebermann Slevogt Corinth wurde sogar von Kunsthistorikern ubernommen 2 Der Kunstsalon zeigte wichtige Werke u a von Max Beckmann Paul Cezanne Camille Corot Lovis Corinth Honore Daumier Edgar Degas Eugene Delacroix Vincent van Gogh Francisco de Goya El Greco Ferdinand Hodler Oskar Kokoschka Henri Matisse Max Liebermann Walter Leistikow Edouard Manet Claude Monet Edvard Munch Ernst Oppler Camille Pissarro Auguste Renoir Alfred Sisley Max Slevogt und Maria Slavona Anfangs bestand die Galerie aus nur drei mittelgrossen Ausstellungsraumen und einem Lesezimmer bald wurde fur grossere Gemalde ein Oberlichtsaal angebaut 1912 wurde die Galerie stark erweitert und bestand nun aus weitlaufigen Raumlichkeiten auf zwei Stockwerken mit zwei Oberlichtsalen Cassirer zeigte von 1901 bis 1914 zehn Einzelausstellungen mit Werken Vincent van Goghs Von den rund 120 Werken van Goghs die sich vor dem Ersten Weltkrieg in Deutschland befanden gingen allein 80 durch den Kunsthandel Paul Cassirer Er zeigte Werke von van Gogh auch in der Berliner Secession und organisierte Van Gogh Wanderausstellungen nach Hamburg Dresden und Wien 1914 kurz vor Beginn des Kriegs installierte Cassirer in seinen gesamten Raumen eine Retrospektive mit 146 Werken von van Gogh Uber 2300 Werke von Max Liebermann der zugleich ein wichtiger Sammler und Kunde der Galerie war gingen durch die Hande von Paul Cassirer und seiner Mitarbeiter Cassirer zeigte nicht nur Werke um sie zu verkaufen sondern auch viele unverkaufliche um das Publikum zu informieren und zu bilden Er kooperierte dabei mit Paul Durand Ruel in Paris der im Laufe der Jahre mehrere hundert Bilder zu Ausstellungszwecken von Paris nach Berlin schickte Durand Ruel lieh Cassirer unter anderem bereits 1900 zwolf Cezanne Gemalde 1904 veranstaltete Cassirer eine Cezanne Retrospektive mit uber 40 Werken 1907 1909 und 1913 folgten weitere Cezanne Ausstellungen im Kunstsalon Cassirer Die Zeitungen in Berlin berichteten ausfuhrlich und kontrovers uber moderne Kunst gerade uber die im Kunstsalon Cassirer gezeigte Der Erste Weltkrieg vernichtete viele Werte der Kunsthandlung das Geld fiel der Inflation zum Opfer Von 1916 bis 1923 war Leo Blumenreich Mitinhaber und Leiter der Galerie 1924 wurden seine Mitarbeiter Walter Feilchenfeldt und Grete Ring Partner von Paul Cassirer Nach Paul Cassirers Tod 1926 zahlten sie dessen Tochter aus und ubernahmen Verlag und Kunstsalon Nach dem Selbstmord von Paul Cassirer wurden Ausstellungen nur noch selten organisiert im Zentrum standen nun die seit 1916 durchgefuhrten Auktionen 1932 als die Machtubernahme der Nazis schon zum Greifen nahe war organisierten Walter Feilchenfeldt und Grete Ring gemeinsam mit dem Kunsthandler und Galeristen Alfred Flechtheim im Kunstsalon Cassirer drei Ausstellungen moderner Kunst als Statement dagegen Lebendige deutsche Kunst Vertreter von Expressionismus Neuer Sachlichkeit Bauhaus und abstrakte Formalisten wurden 1932 1933 gezeigt insgesamt uber 400 Werke 1933 kurz nach Hitlers Machtubernahme liquidierten Walter Feilchenfeldt und Grete Ring bis 1935 die Aktiengesellschaft Paul Cassirer in Berlin damit sie nicht arisiert werden konnte Kunstwerke und andere Besitztumer der Firma wurden nach Amsterdam transportiert und damit gerettet Seit 1923 existierte die Firma Paul Cassirer auch in Amsterdam wo sie von Walter Feilchenfeldt und spater von anderen bis Anfang der 2000er Jahre weitergefuhrt wurde Grete Ring wandelte die AG in Berlin in eine Einzelfirma um die noch bis 1938 bestand Dann emigrierte Grete Ring nach London und grundete dort die Kunsthandlung Paul Cassirer Limited Das Archiv Paul Cassirer befindet sich heute in Zurich im Besitz von Walter Maria Feilchenfeldt Das Archiv umfasst die Geschaftsbucher Ausstellungskataloge Stockkarten und Protokollkataloge der Kunsthandlung Paul Cassirer Andere Dokumente wie der Briefwechsel von Cassirer mit Kunstlern sind im Zweiten Weltkrieg verschollen oder wurden in Amsterdam als Brennmaterial vernichtet 3 Die Kunsthistorikerin Titia Hoffmeister schrieb in den 1980er Jahren an der Universitat Halle ihre Doktorarbeit uber die Galerietatigkeit von Paul Cassirer Sie wurde nie publiziert die Ergebnisse fanden aber Eingang in die vier Bande von Bernhard Echte und Walter Maria Feilchenfeldt Kunstsalon Cassirer Die Ausstellungen siehe Literatur Die Pan Presse BearbeitenMit dem Programm seines Hauses setzte sich der Verleger von der herrschenden wilhelminischen Kunstauffassung ab und verhalf impressionistischen und expressionistischen Kunstlern zum Durchbruch Seit 1908 war er im Besitz einer eigenen Druckanstalt der Pan Presse die er unter der Leitung des Xylographen Reinhold Hoberg und des Druckers Georg Schwarz gegrundet hatte Die Presse sollte die besten Kunstler der Zeit vereinen und eine Verbindung von Buchdruck mit Originalillustrationen in Lithografie Radierung und Holzschnitt eingehen Als Vorbild fur diese Idee diente ihm die Kelmscott Press des Englanders William Morris nbsp Logo des VerlagesDie erste Publikation der Pan Presse erschien 1909 und erzeugte sofort Aufsehen Der gewaltige Lederstrumpf Band von James Fenimore Cooper enthielt uber 150 Lithografien von Max Slevogt einen Einband und das Vorsatzpapier von Karl Walser sowie die von Emil Rudolf Weiss gezeichneten Initialen Nur 60 Exemplare wurden von der A Ausgabe hergestellt die in rotes Ganzmaroquin handgebunden waren Ein weiteres Prachtstuck der Druckanstalt war der Band XVII die Randzeichnungen zu Mozarts Zauberflote von Slevogt Nur 100 Anfertigungen sollten 1920 von den exklusiven Kunstlerbuchern angefertigt werden die bereits vor der Auslieferung vollig vergriffen waren Leo Kestenbergs Idee war es hierbei die handschriftliche Partitur aus der Berliner Bibliothek als Druckvorlage zu benutzen um die schwierige Zusammensetzung gedrucktes Notenbild Radierung zu vermeiden Zwischen 1909 und 1921 konnte Paul Cassirer die Kunstler Lovis Corinth Jules Pascin Rudolf Grossmann Ernst Barlach Max Slevogt August Gaul Max Oppenheimer Willi Geiger Emil Pottner Otto Hettner und Max Pechstein fur die Pan Presse gewinnen die in den insgesamt 19 Werken zum Teil mehrmals vertreten waren Ausserdem wurden hier auch Illustrationen fur andere Vorzugsdrucke des Verlages und zahlreiche graphische Einzelblatter aufgelegt Zu nennen waren unter anderem Oskar Kokoschka Walter Leistikow Hermann Struck Marc Chagall oder Max Liebermann Exil in der Schweiz BearbeitenZu Beginn des Ersten Weltkriegs meldete sich der Verleger mit dreiundvierzig Jahren freiwillig zum Kriegsdienst war aber bald von seinen Erfahrungen im Lazarett und an der Westfront erschuttert Auf Grund seiner nun kriegsfeindlichen Gesinnung war er zahlreichen oft antisemitischen Anfeindungen ausgesetzt und floh schliesslich mit der Hilfe Harry Graf Kesslers und anderer Freunde nach Bern wohin ihm seine Frau die Schauspielerin Tilla Durieux folgte 4 Hier grundete er am 16 November 1917 mit Max Rascher und Otto Rascher die Max Rascher Verlags AG die pazifistische Schriften von deutschen und franzosischen Autoren publizierte darunter die deutsche Ubersetzung des Romans Das Feuer von Henri Barbusse 5 1918 lebten Cassirer und Tilla Durieux in einem Chalet in Spiez Dort verkehrten u a Oskar Fried Hermann Haller Wolfgang Heine Magnus Hirschfeld Harry Graf Kessler Leo Kestenberg Annette Kolb Marg Moll Oskar Moll Rene Schickele Henry van de Velde Berta Zuckerkandl Szeps 6 1922 trennten sich der Rascher Verlag und Cassirer da er durch die Inflation in Deutschland finanziell starke Einbussen hinnehmen musste Sein Unternehmen wurde derweilen in Deutschland von Walter Feilchenfeldt weitergefuhrt Es erschienen Werke von Georg Lukacs und Karl Kautsky Eine herausragende Leistung des Verlages wahrend der Nachkriegszeit war die Herausgabe der Lassalle Gesamtausgabe Ruckkehr nach Berlin BearbeitenWieder nach Berlin zuruckgekehrt schloss Cassirer sich der USPD an und setzte sich ausdrucklich fur das Verlagsprogramm ein Wahrend der Inflationszeit kam den Luxusausgaben des Geschaftes eine besondere Rolle zu da Sachwerte gesucht wurden die eine bleibende Gegenleistung zur entwerteten Mark darstellten In den zwanziger Jahren wurden Werke von Ernst Bloch Geist der Utopie Durch die Wuste Spuren Franz Marc Die Briefe Aufzeichnungen und Aphorismen und Marc Chagall Mein Leben bei Cassirer publiziert Verkaufsstarke Bucher dieser Zeit die bereits 1908 zum ersten Mal erschienen waren waren Bernhard Kellermanns Spaziergange in Japan und Karl Walsers Sassa yo Yassa Das bedeutendste Kunststuck jener Jahre war jedoch die 14 bandige Ausgabe Altniederlandische Malerei von Max J Friedlander die ab 1924 verlegt wurde Die letzten drei Bande mussten von 1935 bis 1937 allerdings in einem befreundeten hollandischen Verlag herausgegeben werden Am 7 Januar 1926 starb Cassirer an den Folgen eines Suizidversuchs in Berlin Das Unternehmen wurde bis zur Machtubergabe an die Nationalsozialisten von seinen Verlagspartnern Walter Feilchenfeldt und Grete Ring weitergefuhrt die 1933 bzw 1938 aus Deutschland emigrierten Grete Ring eine angesehene Kunsthistorikerin loste das Geschaft schliesslich vollkommen auf Weder ihr noch Feilchenfeldt gelang es den Verlag weiterzufuhren Lediglich die Kunsthandlung konnten sie in den ersten Jahren der Verlagsauflosung in ihren Exillandern Holland Schweiz und England kurzzeitig aufrechterhalten Zeitschriften des Verlages BearbeitenGemeinsam mit Wilhelm Herzog der zwischen 1909 und 1911 als Lektoratsleiter im Verlag tatig war rief Cassirer 1910 das kulturpolitische Blatt PAN ins Leben das spater von Alfred Kerr herausgegeben wurde 1911 nahm er Jung Ungarn die Kulturzeitschrift fur deutschsprachige Ungarn in sein Programm mit auf und zeigte sich von 1913 bis zum Ausbruch des Krieges fur den Vertrieb des franzosischen Modemagazins La Gazette du Bon Ton in Deutschland verantwortlich Wahrend des Ersten Weltkrieges veroffentlichte das Haus die patriotische Zeitschrift Kriegszeit August 1914 bis Anfang 1916 die geschaftlich ein Erfolg war Bildermann hingegen April bis Dezember 1916 hatte gemassigt pazifistische Themen zum Inhalt und konnte kaum verkauft werden Zwischen 1919 und 1920 publizierte er mit Rene Schickele die Zeitschrift Die Weissen Blatter Ehen und Tod Bearbeiten nbsp Beisetzung von Cassirer am 10 Januar 1926 am Grab die Tochter Suzanne Aimee nbsp Ehrengrab von Paul Cassirer auf dem Friedhof Heerstrasse in Berlin Westend ein Werk von Georg KolbeSeit 1895 war Cassirer in erster Ehe mit Lucie Oberwarth 1874 1950 verheiratet 1904 liess das Paar sich scheiden 7 Aus dieser Verbindung gingen die Kinder Suzanne Aimee 1896 1963 spater Psychoanalytikerin und Peter 1900 1919 Suizid hervor 1910 heiratete er die Schauspielerin Tilla Durieux 1880 1971 Nachdem sich Tilla Durieux scheiden lassen wollte nahm sich Cassirer Anfang 1926 das Leben noch bevor die Scheidung rechtskraftig wurde Wie Durieux berichtet schoss er sich wahrend einer Scheidungsverhandlung mit einer Pistole in die Brust und starb wenige Tage spater im Krankenhaus an den Folgen im Beisein seiner Frau 8 Stefan Grossmann schrieb dazu Der Freitod Paul Cassiers ist fur seine Art charakteristisch Er fahrt mit seinem Arzt und seiner Frau zum Notar macht dort ein hochst gerechtes alle Teile zufriedenstellendes Testament das Dokument wird unterschrieben Nun da alles geordnete ist geht Cassirer ins Nebenzimmer zieht einen mitgebrachten Revolver aus der Tasche und schiesst sich in die Brust 9 Bei der Trauerfeier am Sonntag dem 10 Januar 1926 der zahlreiche Vertreter des Berliner Kunstlebens beiwohnten sprachen Max Liebermann und Harry Graf Kessler Anschliessend erfolgte die Beisetzung auf dem Friedhof Heerstrasse in Berlin Westend 10 Obwohl einige Verwandte und Freunde Cassirers versucht hatten dies zu verhindern nahm seine Witwe an den Trauerfeierlichkeiten teil 11 Das Grabdenkmal gestaltete Georg Kolbe der auch eine Totenmaske abgenommen hatte Es handelt sich um einen schmucklosen zweistufigen Scheinsarkophag aus Muschelkalkstein 12 Als Inschrift erscheint das Goethe Zitat Zum Sehen geboren zum Schauen bestellt Turmerlied Faust II Funfter Akt 13 Auf Beschluss des Berliner Senats ist die letzte Ruhestatte von Cassirer Grablage Feld 5 D 4 5 seit 1992 als Ehrengrab des Landes Berlin gewidmet Die Widmung wurde 2016 um die ubliche Frist von zwanzig Jahren verlangert 14 45 Jahre nach Cassirers Tod wurde Tilla Durieux 1971 neben ihm beigesetzt Auch ihre letzte Ruhestatte Grablage Feld 5 C 3 4 ist ein Ehrengrab des Landes Berlin 15 Literatur BearbeitenWalter Maria Feilchenfeldt Vincent van Gogh amp Paul Cassirer Berlin The reception of Van Gogh in Germany from 1901 1914 Van Gogh Museum Cahier 2 Hrsg Waanders Zwolle Amsterdam 1988 Bernhard Echte Walter Feilchenfeldt Hrsg Das Beste aus aller Welt zeigen Man steht da und staunt Kunstsalon Cassirer Die Ausstellungen Band 1 1898 1901 Band 2 1901 1905 Nimbus Verlag Wadenswil 2011 ISBN 978 3 907142 40 0 Bernhard Echte Walter Maria Feilchenfeldt Hrsg Den Sinnen ein magischer Rausch Ganz eigenartige neue Werte Kunstsalon Cassirer Die Ausstellungen 1905 1910 Band 3 1905 1908 Band 4 1908 1910 Nimbus Verlag Wadenswil 2013 Christian Kennert Paul Cassirer und sein Kreis Ein Berliner Wegbereiter der Moderne Frankfurt am Main Berlin u a Lang 1996 ISBN 3 631 30281 9 Eva Caspers Paul Cassirer und die Pan Presse Ein Beitrag zur deutschen Buchillustration und Graphik im 20 Jahrhundert Sonderdruck Univ Diss Hamburg 1986 Buchhandler Vereinigung Frankfurt am Main 1989 ISBN 3 7657 1542 5 Georg Bruhl Die Cassirers Streiter fur den Impressionismus Edition Leipzig Leipzig 1991 ISBN 3 361 00302 4 Rahel E Feilchenfeldt Markus Brandis Paul Cassirer Verlag Berlin 1898 1933 Eine kommentierte Bibliographie Bruno und Paul Cassirer Verlag 1898 1901 Paul Cassirer Verlag 1908 1933 Saur Munchen 2004 ISBN 3 598 11711 6 Rahel E Feilchenfeldt Thomas Raff Hrsg Ein Fest der Kunste Paul Cassirer Der Kunsthandler als Verleger zur gleichnamigen Ausstellung im Max Liebermann Haus Berlin 17 Februar bis 21 Mai 2006 Munchen Beck 2006 ISBN 978 3 406 54086 8 Rezension Renate Mohrmann Tilla Durieux und Paul Cassirer Buhnengluck und Liebestod 1 Aufl Rowohlt Berlin Berlin 1997 ISBN 3 87134 246 7 Karl H Salzmann Cassirer Paul In Neue Deutsche Biographie NDB Band 3 Duncker amp Humblot Berlin 1957 ISBN 3 428 00184 2 S 169 f Digitalisat Walter Maria Feilchenfeldt Paul Cassirer Berlin 81 Auktionen 1916 1932 in Helden der Kunstauktion Hrsg Dirk Boll Hatje Cantz Verlag Ostfildern 2014 S 50 57 Sigrid Bauschinger Die Cassirers Unternehmer Kunsthandler Philosophen Biographie einer Familie C H Beck Munchen 2015 ISBN 978 3 406 67714 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Paul Cassirer Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Paul Cassirer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Paul Cassirer in der Deutschen Digitalen Bibliothek Markus Rehnert Janca Imwolde Paul Cassirer Tabellarischer Lebenslauf im LeMO DHM und HdG Cassirer Ausstellung bei der Stiftung Brandenburger Tor ab 27 Juli 2006 im Judischen Museum Frankfurt Main Geschichte der Cassirer Familie auf englisch Rezension der Monographie zum Kunstsalon Cassirer Website des Kunsthandlers und Kunstexperten Walter Maria Feilchenfeldt der das Paul Cassirer Archiv besitzt und zum Kunstsalon Paul Cassirer publiziert Eva Pfister Paul Cassirer Genie Mazen und Frauenheld Deutschlandradio Kultur Kalenderblatt vom 7 Januar 2016 ARD Kunsthandler Paul Cassirer Kulturdoku abgerufen am 29 Januar 2021 Einzelnachweise Bearbeiten s Mitgliederverzeichnis im Katalog 3 Deutsche Kunstlerbund Ausstellung Weimar 1906 S 41 online abgerufen am 30 Mai 2017 Vom Impressionismus befreit In Die Zeit Nr 51 1968 online DU Die Zeitschrift der Kultur Nr 857 Juni 2015 S 48 61 Hrsg DU Kulturmedien AG Zurich ISBN 978 3 905931 53 2 Tilla Durieux Meine ersten neunzig Jahre Herbig Munchen 1971 S 259 278 Tilla Durieux S 265 Tilla Durieux S 271f Von 1907 bis 1916 war Lucie Oberwarth verheiratet mit dem ersten Ehemann Ricarda Huchs Ermanno Ceconi 1870 1927 Online in der Google Buchsuche Tilla Durieux Eine Tur steht offen Henschelverlag Berlin 1971 S 253f Stefan Grossmann Paul Cassirer In Das Tagebuch Berlin Jahrgang 7 Heft 3 16 Januar 1926 S 93 Hans Jurgen Mende Lexikon Berliner Begrabnisstatten Pharus Plan Berlin 2018 ISBN 978 3 86514 206 1 S 485 Harry Graf Kessler Das Tagebuch Achter Band 1923 1926 Herausgegeben von Angela Reinthal Gunter Riederer und Jorg Schuster Cotta Stuttgart 2009 ISBN 978 3 7681 9818 9 S 710 Kessler Tagebuch 1923 1926 S 710 Grabstatte Paul Cassirer In Jorg Haspel Klaus von Krosigk Hrsg Gartendenkmale in Berlin Friedhofe Imhof Petersberg 2008 ISBN 978 3 86568 293 2 S 35 Birgit Jochens Herbert May Die Friedhofe in Charlottenburg Geschichte der Friedhofsanlagen und deren Grabmalkultur Stapp Berlin 1994 ISBN 978 3 87776 056 7 S 218 219 Senatsverwaltung fur Umwelt Verkehr und Klimaschutz Ehrengrabstatten des Landes Berlin Stand November 2018 PDF 413 kB S 13 Aufgerufen am 8 November 2019 Anerkennung und weitere Erhaltung von Grabstatten als Ehrengrabstatten des Landes Berlin PDF 205 kB Abgeordnetenhaus von Berlin Drucksache 17 3105 vom 13 Juli 2016 S 1 und Anlage 2 S 2 Aufgerufen am 8 November 2019 Mende Lexikon Berliner Begrabnisstatten S 486 Normdaten Person GND 118870645 lobid OGND AKS LCCN nr89008768 VIAF 97723613 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Cassirer PaulKURZBESCHREIBUNG deutscher Verleger und GaleristGEBURTSDATUM 21 Februar 1871GEBURTSORT BreslauSTERBEDATUM 7 Januar 1926STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Paul Cassirer amp oldid 237183730