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Henri Barbusse 17 Mai 1873 in Asnieres sur Seine bei Paris 30 August 1935 in Moskau war ein franzosischer Politiker und Schriftsteller Henri BarbusseInhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 1 1 Herkunft und Ausbildung 1 2 Erfolg als Schriftsteller 1 3 Politischer Schriftsteller 1 4 Tod 2 Werke Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenHerkunft und Ausbildung Bearbeiten Barbusse stammte aus einer in den Cevennen ansassigen protestantischen Familie aus dem Raum Ales Schon fruh zeigte sich sein schriftstellerisches Talent Sein erstes Werk die Gedichtsammlung Pleureuses erschien 1895 Er studierte franzosische Literatur und bekam nach dem Studium eine Anstellung als Pressereferent im franzosischen Innenministerium Kurze Zeit spater heiratete er und wurde der Schwiegersohn von Catulle Mendes 1902 kundigte Barbusse seinen sicheren Posten und arbeitete bis 1904 als Angestellter in einem Verlag und als Journalist unter anderem fur die Zeitungen Le Banquet und Petit Parisien Dabei machte er sich einen Namen als Pazifist 1908 erschien sein erster erotisch angehauchter Roman L Enfer Die Holle Barbusse der von sich selbst behauptete ihn habe der Krieg erzogen Zitat nicht nur seine Furchtbarkeit sondern auch seine Bedeutung als imperialistischer Krieg war selbst von Beginn des Ersten Weltkrieges bis August 1916 Soldat davon elf Monate an der Front Obwohl er sich zunachst freiwillig zum Kriegsdienst gemeldet hatte nahm er spater eine kriegskritische Haltung ein und engagierte sich pazifistisch 1917 grundete er mit Paul Vaillant Courier und anderen den sozialistischen Kriegsveteranenbund ARAC Association Republicaine des Anciens Combattants und gab die sozialistische Zeitschrift Le monde heraus um den Krieg und seine Ursachen zu bekampfen Weiterhin grundete er 1919 mit Romain Rolland die Clarte Bewegung eine Friedensbewegung demokratischer Intellektueller ihr schlossen sich Georges Duhamel Anatole France Jules Romains und Heinrich Mann an Erfolg als Schriftsteller Bearbeiten Durch sein 1916 erschienenes Kriegstagebuch Das Feuer das im Laufe der Zeit in mehr als 60 Sprachen ubersetzt wurde wurde er weltberuhmt und erhielt im selben Jahr dafur den Prix Goncourt den angesehensten franzosischen Literaturpreis Das Feuer Tagebuch einer Korporalschaft ist der bedeutendste Vorlaufer von Krieg von Ludwig Renn oder auch Im Westen nichts Neues von Erich Maria Remarque Politischer Schriftsteller Bearbeiten Ab 1919 wurde Henri Barbusse fast vollstandig isoliert da Autoren wie Andre Gide ihn immer mehr ablehnten und die Action francaise ihn zu ihrem Gegner erkoren hatte 1923 trat er in die Kommunistische Partei Parti communiste francais ein In seinem Gedicht Jesus 1927 erklarte er Jesus Christus zum Stifter des Kommunismus Das Ergebnis einer Balkanreise war der dokumentarische Bericht Les Bourreaux in dem Barbusse den Terror auf dem Balkan anprangerte Mit Connais tu Thaelmann 1934 setzte er sich vehement fur Ernst Thalmann ein der am 3 Marz 1933 von den Nationalsozialisten verhaftet worden war 1935 erschien unter dem Namen von Barbusse eine Biografie von Stalin geschrieben hatte sie allerdings der deutsche Kommunist Alfred Kurella Kurella war von 1932 bis 1933 Chefredakteur der Zeitung Le Monde Die Biografie war laut Gerd Koenen eine marchenhafte Darstellung und lobte Stalin in ubertriebener Weise Koenen bewertet sie als einen der unglaublichsten panegyrischen Texte uberhaupt 1 Trotzdem kam Barbusses Kurellas Biografie 1937 in der Sowjetunion auf den Index und wurde eingestampft weil sie Zitate staatsfeindlicher Personen enthielt 2 Das waren Personen die grosstenteils im Zuge der Moskauer Prozesse wegen angeblicher terroristischer oder staatsfeindlicher Aktivitaten umgebracht worden waren Noch 1949 stand der Name Barbusse in der SU auf dem Index 3 Monde die Zeitung Barbusses wurde von der Kommunistischen Partei Frankreichs dann auch konterrevolutionarer Tendenzen verdachtigt 1949 kam Barbusse in der Sowjetunion auf den Index Sein Name durfte nicht mehr erwahnt werden die Ubersetzungen seiner Werke wurden verboten Tod Bearbeiten Barbusse war obwohl schon sichtlich erkrankt neben Jan Petersen der Hauptredner auf dem Internationalen Schriftstellerkongress im Juni 1935 in Paris unter dem Motto Zur Verteidigung der Kultur Er verstarb im Alter von 62 Jahren am 30 August 1935 in Moskau wahrend einer Reise durch die Sowjetunion Am 1 Februar 1933 wurde er von der Akademie der Wissenschaften der UdSSR zum Ehrenmitglied gewahlt 4 Werke Auswahl BearbeitenL enfer Bibliotheque Albin Michel 52 Michel Paris 1991 ISBN 2 226 05617 3 Erstausgabe Paris 1908 deutsch Die Holle Roman ubersetzt von Max Hochdorf Rascher Zurich 1931 Erstausgabe Zurich 1919 Le feu Journal d une escouade roman Flammarion Paris 1988 ISBN 2 253 04741 4 Erstausgabe Paris 1916 deutsch Das Feuer Tagebuch einer Korporalschaft ubersetzt von Leo von Meyenburg Schwartzkopff Berlin 2004 ISBN 3 937738 08 8 Erstausgabe Das Feuer Zurich 1918 Les enchainements Flammarion Paris 1925 2 Bande deutsch Die Kette Visionarer Roman Neuer Deutscher Verlag Berlin 1926 2 Teile in 1 Band Connais tu Thaelmann Comite pour la liberation de Thaelmann et des antifascists allemands emprisonnes Paris 1934 Staline Une monde nouveau vu a travers un homme L harmattan Paris 2006 ISBN 2 296 01259 0 Erstausgabe Flammarion Paris 1935 Geschrieben von Alfred Kurella deutsch Stalin Eine neue Welt Editions du Carrefour Paris 1935 Les suppliants Bibliotheque Charpentier Paris 1903 deutsch Die Schutzflehenden Der Roman einer Vorkriegsjugend ubersetzt von Stefan Zweig Schwartzkopff Berlin 2006 ISBN 3 937738 38 X Erstausgabe Zurich 1932 Lettres a sa femme 1914 1917 Buchet Chastel Paris 2006 ISBN 2 283 02238 X Erstausgabe Paris 1936 deutsch Briefe von der Front an seine Frau 1914 1917 2 erweiterte Aufl Reclam Leipzig 1987 ISBN 3 379 00063 9 ubersetzt von Eduard Zak Faits divers Flammarion Paris 1928 deutsch Tatsachen ubersetzt von Otto Flechsig Verlag des Ministeriums fur Nationale Verteidigung DDR Berlin 1957 Erstausgabe Berlin 1928 Literatur BearbeitenJacques Duclos Barbusse Ed Sociales Paris 1946 Pierre Michel Octave Mirbeau Henri Barbusse et l enfer PDF Datei 448 kB Horst F Muller Studien und Miszellen zu Henri Barbusse und seiner Rezeption in Deutschland Peter Lang Frankfurt 2010 287 S ISBN 978 3 631 59887 0 Horst F Muller Henri Barbusse 1873 1935 Bio Bibliographie Die Werke von und uber Barbusse mit besonderer Berucksichtigung der Rezeption in Deutschland VDG Weimar 2003 Umfang XXXIV 499 S 28 cm ISBN 3 89739 323 9 Olaf Muller Der unmogliche Roman Antikriegsliteratur in Frankreich Stroemfeld Basel 2006 ISBN 3 86109 175 5 Leo Spitzer Studien zu Henri Barbusse Cohen Bonn 1920 Annette Vidal Henri Barbusse Soldat des Friedens Verl Volk und Welt Berlin 1955Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Henri Barbusse Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Henri Barbusse Quellen und Volltexte franzosisch nbsp Wikisource Henri Barbusse Quellen und Volltexte nbsp Wikiquote Henri Barbusse Zitate Literatur von und uber Henri Barbusse im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Zeitungsartikel uber Henri Barbusse in den Historischen Pressearchiven der ZBW Werke von Henri Barbusse im Projekt Gutenberg DEEinzelnachweise Bearbeiten Gerd Koenen Die Farbe Rot Ursprunge und Geschichte des Kommunismus Beck Munchen 2017 S 993 S Annette Kabanov Olʹga Michajlovna Frejdenberg 1890 1955 Eine sowjetische Wissenschaftlerin zwischen Kanon und Freiheit Harrassowitz Wiesbaden 2002 ISBN 3 447 04607 4 S 81 Jan C Behrends Die erfundene Freundschaft Propaganda fur die Sowjetunion in Polen und in der DDR Bohlau Koln u a 2006 ISBN 3 412 23005 7 S 186 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Auslandische Mitglieder der Russischen Akademie der Wissenschaften seit 1724 Barbusse Henri Russische Akademie der Wissenschaften abgerufen am 30 November 2019 russisch Normdaten Person GND 11850651X lobid OGND AKS LCCN n50021122 NDL 00432278 VIAF 68925116 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Barbusse HenriKURZBESCHREIBUNG franzosischer Politiker und SchriftstellerGEBURTSDATUM 17 Mai 1873GEBURTSORT Asnieres sur SeineSTERBEDATUM 30 August 1935STERBEORT Moskau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Henri Barbusse amp oldid 233247476