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Fernand Edmond Jean Marie Khnopff 12 September 1858 in Grembergen bei Dendermonde Flandern 12 November 1921 in Brussel war ein belgischer Maler Grafiker Bildhauer Fotograf und Kunstschriftsteller Er gilt neben James Ensor als Hauptvertreter des belgischen Symbolismus Fotoportrat von Fernand Khnopff um 1900 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Leistung 3 Werke Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Buste einer jungen englischen Lady 1891 Musees Royaux des Beaux Arts Brussel nbsp Ich schliesse mich in mich selbst ein 1891 Neue Pinakothek Munchen nbsp Die Kunst oder Die Liebkosungen 1896 Musees Royaux des Beaux Arts BrusselKhnopff stammte aus einer ihrem Ursprung nach deutsch osterreichischen Familie die um 1600 aus der Umgebung von Wien mit Albrecht VII von Osterreich in die sudlichen Niederlande gekommen war Er wuchs in Brugge auf Nachdem seine Eltern nach Brussel ubergesiedelt waren studierte er hier zunachst auf Drangen seines Vaters Rechtswissenschaften wechselte aber bereits mit zwanzig Jahren an die Brusseler Kunstakademie wo er unter seinen Lehrern Xavier Mellery 1845 1921 und Jean Francois Portaels 1818 1895 seine Malerkarriere mit naturalistischen Landschaften und Portrats begann Auf einer Reise nach Paris 1877 wurde er von Eugene Delacroix beeinflusst und lernte in England die Praraffaeliten kennen Er stand in Kontakt mit Maurice Maeterlinck und Emile Verhaeren der ein Buch uber ihn schrieb 1 1878 begann er in Paris bei Jules Joseph Lefebvre und Gustave Boulanger ein Studium an der Academie Julian 2 Auf der Pariser Weltausstellung 1878 Exposition Universelle de Paris hinterliessen bei ihm die gezeigten Werke der englischen Praraffaeliten um Dante Gabriel Rossetti und Edward Burne Jones mit ihren mystischen Themen einen grossen Eindruck 3 Er wurde mit dem Maler Gustave Moreau bekannt und widmete sich in der Folge zunehmend dem Symbolismus 1883 zahlte er zusammen mit James Ensor zu den Begrundern der Societe des Vingt Khnopff stellte 1884 erstmals auf dem Pariser Salon aus und wurde nun der favorisierte Maler der burgerlichen Gesellschaft Zwischen 1884 und 1890 entstanden 34 Portrats unter anderen Portrait Jeanne Kefer Getty und Portrait Marie Monnom Musee d Orsay Sein bevorzugtes Modell blieb aber immer seine eigene Schwester Marguerite mit der er in einem selbst entworfenen reich ausgestatteten Haus zusammenwohnte Der Hauch von Inzest der uber der ganzen Kunst des ausgehenden 19 Jahrhunderts zu schweben scheint wird auch im Leben und Werk Khnopffs sichtbar 4 nbsp Portrat Marguerite Khnopff 1887Im Jahr 1889 hatte Khnopff seine ersten Kontakte nach Grossbritannien wo er dann auch wohnte und regelmassig ausstellte Britische Kunstler wie William Holman Hunt George Frederic Watts Dante Gabriel Rossetti Ford Madox Brown und Edward Burne Jones wurden nun seine Freunde 5 1892 stellte er im Pariser Salon de la Rose Croix aus Ab 1895 arbeitete Khnopff als Korrespondent fur das Kunstmagazin The Studio Bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs im Jahr 1914 war Khnopff verantwortlich fur die Rubrik Studio Talks Brussels in der er uber die kunstlerischen Entwicklungen in Belgien und Kontinentaleuropa berichtete Im Marz 1898 hatte Khnopff eine Auswahl von 21 Werken auf der ersten Ausstellung der Wiener Secession In Wien wurde sein Werk begeistert aufgenommen 6 Seine dort ausgestellten Werke hatten einen grossen Einfluss auf das Œuvre des osterreichischen Malers Gustav Klimt 6 Khnopff hatte eine Leidenschaft fur Theater und Oper So entwarf er im Jahr 1903 die Buhnenbilder fur Georges Rodenbachs Stuck Le Mirage am Deutschen Theater Berlin das unter der Regie von Max Reinhardt aufgefuhrt wurde 1904 entwarf er fur den Bankier Adolphe Stoclet dekorative Paneele fur den Musiksaal des Palais Stoclet Hier traf Khnopff wiederum auf prominente Kunstler der Wiener Secession wie den Architekten des Palais Stoclet Josef Hoffmann und Gustav Klimt der ein Mosaik fur den Speisesaal entworfen hatte 1907 wurde er korrespondierendes und 1913 volles Mitglied der Academie royale des Sciences des Lettres et des Beaux Arts de Belgique Classe des Beaux Arts 7 Fernand Khnopff starb im Alter von 63 Jahren und wurde auf dem Friedhof von Laeken Laken in Brussel begraben 8 nbsp Weihrauch um 1904Leistung BearbeitenSeine Farbwahl bestand aus dunklen leicht morbiden Farbtonen mit denen er mystische Phantasien auf die Leinwand bannte Er beeinflusste durch seinen Stil vor allem den deutschen Symbolismus etwa in Gestalt von Franz von Stuck sowie den Jugendstil In den Bildern von Khnopff tauchen vor allem Frauen auf die in der Gestalt von Chimaren Harpyien und Sphingen abgebildet sind Hierzu gehort etwa das um 1885 entstandene Werk Schlafende Harpyie Die Einsamkeit von 1894 sowie Die Kunst oder Die Liebkosungen 1896 Ausserdem schuf er Portrats und Landschaften sowie Illustrationen zu Werken anderer Kunstler seiner Zeit Werke Auswahl Bearbeiten nbsp Der Jagdaufseher 1883 Stadelsches Kunstinstitut nbsp Unbewegtes Wasser 1894 Belvedere Wien1883 Der Jagdaufseher Stadelsches Kunstinstitut um 1885 Schlafende Harpyie 1887 Marie Monnom 49 5 50 cm Paris Musee d Orsay 1891 I lock my door upon myself Ich schliesse mich in mich selbst ein Ol auf Leinwand 72 7 141 cm Munchen Neue Pinakothek Inv Nr 7921 1894 Unbewegtes Wasser Der Teich von Menil Ol auf Leinwand 53 5 114 5 cm Wien Belvedere Inv Nr 7753 1894 Die Einsamkeit 1896 Halbfigur einer Nymphe Vivien Gips 99 cm Wien Belvedere Inv Nr 4431 1896 Die Kunst oder Die Liebkosungen Ol auf Leinwand 50 150 cm Brussel Musees Royaux des Beaux Arts um 1904 L Encens Weihrauch Ol auf Holz Neuss Clemens Sels Museum um 1904 A Bruge Un Portail Brugge Die Kirche Notre Dame Ol auf Leinwand Neuss Clemens Sels MuseumLiteratur BearbeitenFernand Khnopff Ausstellungskatalog zusammengestellt von Frederik Leen und anderen Hatje Cantz Ostfildern 2004 ISBN 978 3 7757 1435 8 Fernand Khnopff In Hans Vollmer Hrsg Allgemeines Lexikon der Bildenden Kunstler von der Antike bis zur Gegenwart Begrundet von Ulrich Thieme und Felix Becker Band 20 Kaufmann Knilling E A Seemann Leipzig 1927 S 246 247 Textarchiv Internet Archive Film Doku Fernand Khnopff Liebkosungen In 100 0 Meisterwerke 10 min 14 Oktober 2012 3sat 9 05 9 15 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Fernand Khnopff Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Fernand Khnopff im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Fernand Khnopff bei artfacts net Werke von Fernand Khnopff bei Zeno org Werke von Fernand Khnopff In Digitales BelvedereEinzelnachweise Bearbeiten Luigi Carluccio The sacred and profane in Symbolist art Art Gallery of Ontario Toronto 1 bis 26 November 1969 S XLV Jane Turner The Dictionary of Art Grove s Dictionaries 1996 Band 18 S 23 ISBN 1 884446 00 0 Biografie Neue Pinakothek Munchen Memento vom 26 Marz 2016 im Internet Archive Jorg Krichbaum Rein A Zondergeld Lexikon der Phantastischen Malerei DuMont 2 Aufl 1890 ISBN 3 7701 0908 2 S 142 Laurent Busine To Sir Edward Burne Jones from Fernand Khnopff in Fernand Khnopff 1858 1921 Ausstellungskatalog Brussel Salzburg Boston 2003 2004 S 45 52 a b Fernand Khnopff et ses rapports avec la Secession Viennoise Ausstellungskatalog Brussel 1987 Academicien decede Fernand Khnopff Academie royale des Sciences des Lettres et des Beaux Arts de Belgique abgerufen am 5 Oktober 2023 franzosisch knerger de Das Grab von Fernand KhnopffNormdaten Person GND 118561871 lobid OGND AKS LCCN n80115717 VIAF 41848482 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Khnopff FernandALTERNATIVNAMEN Khnopff Fernand Edmond Jean Marie vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG belgischer Maler Grafiker Bildhauer und KunstschriftstellerGEBURTSDATUM 12 September 1858GEBURTSORT GrembergenSTERBEDATUM 12 November 1921STERBEORT Brussel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fernand Khnopff amp oldid 237907755