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Jean Leon Gerome 11 Mai 1824 in Vesoul Departement Haute Saone 10 Januar 1904 in Paris war ein franzosischer Historienmaler und Bildhauer Jean Leon Gerome links ein Selbstportrat von 1886 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Schuler 4 Ausstellungen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Jean Leon Gerome in seinem AtelierJean Leon Gerome der Sohn eines Goldschmieds kam im Alter von 17 Jahren nach Paris Hier war er Schuler von Paul Delaroche den er 1844 auf einer Italienreise begleitete Er erkrankte auf der Reise und musste bereits nach einem Jahr nach Paris zuruckkehren Hier setzte er seine Studien bei Charles Gleyre fort 1 1847 debutierte Gerome auf dem Salon de Paris mit seinem Gemalde Un combat de coqs Hahnenkampf fur das er eine Auszeichnung erhielt 2 Der Kunstkritiker Theophile Gautier zeigte sich in seiner Einschatzung beeindruckt von dem Werk Gerome nahm darauf regelmassig an dieser jahrlichen Kunstausstellung teil und gewann weitere Preise Nach seinem Erfolg auf den Salons erhielt er zahlreiche Auftrage besonders fur grossformatige historische Gemalde 1 Zu seinen bevorzugten Sujets gehoren der Orientalismus sowie historische und mythische Themen 3 Wesentlichen Einfluss auf seine Malerei hatten seine Reisen in die Turkei 1854 und nach Agypten 1857 1 Gerome war ein erbitterter Gegner des Impressionismus 4 1863 ernannte ihn die Pariser Ecole des Beaux Arts zum Professor 2 1875 wahlte ihn die American Academy of Arts and Sciences zum Mitglied 1878 wurde er in die Ehrenlegion aufgenommen 5 weitere Mitgliedschaften wurden ihm in der Royal Academy of Arts 1869 Hon RA 6 der Academie des Beaux Arts 1 und der Academie royale des Sciences des Lettres et des Beaux Arts de Belgique 7 zuteil Gerome heiratete im Januar 1863 Marie Goupil 1845 1912 die Tochter des Pariser Kunsthandlers Adolphe Goupil Das Paar lebte an der Rue de Bruxelles in Paris 8 Aus ihrer Beziehung gingen vier Tochter und ein Sohn Jean 1891 im Alter von 27 Jahren hervor 9 Fast 80 Jahre alt starb Gerome am 10 Januar 1904 in Paris Sein Begrabnis auf dem Friedhof Montmartre fand mit militarischen Ehren statt Sein Grab wird von einer von ihm entworfenen Trauerstatue geschmuckt 10 Werke Bearbeiten nbsp Tanagra 1890 nbsp Pollice Verso 1872 nbsp Jean Leon Gerome Der heilige Hieronymus 1874 Stadel Museum Frankfurt am Main nbsp Un combat de coqs 1846Geromes Werk ist dem akademischen Realismus zuzuschreiben 1 Ein fur ihn typisches Gemalde ist Pollice Verso 11 aus dem Jahr 1872 Es gilt als eines der herausragendsten Werke die Gladiatoren zum Thema haben und als das Bild das heutige Vorstellungen uber Gladiatorenkampfe pragte Gerome hatte umfangreiche Recherchen betrieben und intensiv in Pompeji ausgegrabene Rustungen studiert sein Gemalde beruht somit auf dem damaligen Forschungsstand Die Kombination der Ausrustungsgegenstande ist nach heutigem Wissensstand zwar nicht zutreffend Pollice verso gibt die Atmosphare des entscheidenden Moments jedoch treffend wieder Unter dem durch das Sonnensegel gefilterten Licht fallt eine aufgeregte Menge das Todesurteil uber den unterlegenen Kampfer Selbst die weiss gekleideten Vestalinnen die dem als Staatsakt geltenden Gladiatorenkampf stets beiwohnten lassen sich zur todlichen Geste hinreissen die allerdings in romischer Zeit nicht als nach unten zeigender Daumen belegt ist Sowohl das Sonnensegel als auch der privilegierte Sitzplatz der Vestalinnen sind jedoch historisch belegt Der Regisseur Ridley Scott liess sich nach eigenen Angaben von diesem Gemalde fur seinen Film Gladiator aus dem Jahr 2000 inspirieren 12 Weniger bekannt sind Geromes Portrats von Personen der franzosischen Geschichte darunter Bilder Ludwigs XIV Molieres und Marschall Michel Neys Gerome arbeitete daruber hinaus auch als Bildhauer Seine Bellona aus Elfenbein Metall und Edelsteinen wurde in der Royal Academy of Arts in London ausgestellt seine Figurengruppe Bacchus und Amor wurde vom Pariser Salon 1881 mit einer Goldmedaille ausgezeichnet Geromes lebensgrosser Marmorakt Tanagra war eine der Sensationen auf dem Pariser Salon von 1890 13 Die sehr detailliert ausgefuhrte Personifikation der gleichnamigen antiken Stadt halt auf der ausgestreckten linken Handflache eine Terrakotta Figur die auf die damals sehr beliebten Tanagra Figuren verwies Seine bemalte Aktfigur Corinthe aus Gips stellt eine sitzende und nur mit Kopf Brust und Armschmuck bekleidete Frau dar Ein im Jahre 2009 im Depot des Frankfurter Stadelschen Kunstinstitut wiederentdecktes Gemalde Geromes aus dem Jahr 1874 Heiliger Hieronymus wurde 2011 nach einer Restaurierung zum ersten Mal der Offentlichkeit gezeigt Das Gemalde war dem Museum 1935 von den Erben des Frankfurter Bankiers Otto Hauck geschenkt worden und umgehend in das Depot gestellt worden 14 Andere seiner Werke tragen Titel wie Un combat de coqs Ein Hahnenkampf 1846 Musee d Orsay Paris Diogene Diogenes 1860 Walters Art Museum Baltimore Maryland Phryne devant l aeropage Phryne vor dem Areopag 1861 Kunsthalle Hamburg Portrat Baronne Nathaniel de Rotschild 1866 Musee d Orsay Paris Marche d esclaves Sklavenmarkt 1866 Sterling and Francine Clark Art Institute Williamstown Massachusetts Mort de Gaius Iulius Caesar Tod des Gaius Iulius Caesar 1867 Walters Art Museum Baltimore Maryland Femme nue allongee Liegender Frauenakt 1869 Musee d Evreux Evreux Un Bachi bouzouk Ein Basi Bozuk 1869 Metropolitan Museum of Art New York City La priere a la mosquee Das Gebet in der Moschee 1871 Metropolitan Museum of Art New York City Le Veneur negre Der schwarze Jager 1871 Privatsammlung Bain turc Turkisches Bad 1872 Museum of Fine Arts Boston Massachusetts Pollice Verso Daumen runter 1872 Phoenix Art Museum Phoenix Arizona L eminence grise Die Graue Eminenz 1873 Museum of Fine Arts Boston Massachusetts Portrat Charles Garnier 1877 Bibliotheque musee de l Opera Paris Vente d esclaves a Rome Sklavenverkauf in Rom 1884 Walters Art Museum Baltimore Maryland Pygmalion et Galathee Pygmalion und Galateia 1890 Metropolitan Museum of Art New York City Tanagra 1890 Musee d Orsay Paris Le marchand de couleurs Der Farbenhandler 1891 Museum of Fine Arts Boston Massachusetts Portrat Baron Alphonse Delort de Gleon 1894 Louvre Paris Portrat Sarah Bernhardt um 1895 Musee d Orsay Paris La Verite sortant du puits armee de son martinet pour chatier l humanite Die Wahrheit steigt aus dem Brunnen 1896 nbsp Diogene 1860 nbsp Le Marche d esclaves 1866 nbsp Un Bachi bouzouk 1869 nbsp Le Veneur negre 1871 nbsp Vente d esclaves a Rome 1884Schuler BearbeitenGeorges Bigot 1860 1927 Frank Boggs 1855 1926 Frederick Arthur Bridgman 1847 1928 Gustave Caillebotte 1848 1894 Mary Cassatt 1844 1926 Andre Castaigne 1861 1929 George W Chambers 1857 1897 Stanislaus von Chlebowski 1835 1884 Kenyon Cox 1856 1919 Edward Cucuel 1875 1954 Dennis Miller Bunker 1861 1890 Pascal Adolphe Dagnan Bouveret 1852 1929 William DeLeftwich Dodge 1867 1935 Thomas Millie Dow 1848 1919 Thomas Eakins 1844 1916 Wyatt Eaton 1849 1896 Delphin Enjolras 1857 1945 Osman Hamdi Bey 1842 1910 Thomas Alexander Harrison 1853 1930 Henry Herbert La Thangue 1859 1929 Robert Lee MacCameron 1866 1912 Henri Paul Motte 1846 1922 Henry Siddons Mowbray 1858 1928 Jean Lecomte du Nouy 1842 1923 Lawton S Parker 1868 1954 Harper Pennington 1854 1920 Georges Picard 1857 1943 William Picknell 1853 1897 Emile Auguste Pinchart 1842 1924 Theodore Jacques Ralli 1852 1909 Henri Rapin 1873 1939 Odilon Redon 1840 1916 Julius Stewart 1855 1919 William Stott 1857 1900 Abbott Thayer 1849 1921 Douglas Volk 1856 1935 Charles Vuillermet 1849 1918 Julian Alden Weir 1852 1919 Wassili Wassiljewitsch Wereschtschagin 1842 1904 Yamamoto Hōsui 1850 1906 Ausstellungen Bearbeiten2010 2011 Jean Leon Gerome Musee d Orsay Paris bis Januar 2011 danach im Museo Thyssen Bornemisza Madrid bis Mai 2011 15 Literatur BearbeitenGerald M Ackerman Jean Leon Gerome Monographie revisee catalogue raisonne mis a jour ACR Courbevoie 2000 ISBN 2 86770 137 6 Gerald M Ackerman Jean Leon Gerome 1824 1904 Sa vie et son oeuvre ACR Courbevoie 1997 ISBN 2 86770 100 7 Alexandra Hein Zwischen Dokumentation und Illusion Die Orientmotive im Werk von Jean Leon Gerome 2 Bande Frankfurt am Main 1996 Magisterarbeit Helene B Weinberg The American pupils of Jean Leon Gerome Amon Carter Museum Fort Worth Texas 1984 ISBN 0 88360 049 8 Alberto Shayo Statuettes art deco period Antique Collectors Club Art Books 2016 ISBN 1 85149 824 9 S 100 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Jean Leon Gerome Album mit Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Jean Leon Gerome im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Jean Leon Gerome 1824 1904 Die Geschichte wird zu neuem Leben erweckt Musee d Orsay 2010 1 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Historical Dictionary of Romantic Art and Architecture Scarecrow Press 2011 ISBN 0 8108 7473 3 S 102f a b Marius Roux Dick Collins Paul Smith The Substance the Shadow Penn State Press 2007 ISBN 0 271 03205 7 S 20 M Julia Reuter Alexandra Karentzos Schlusselwerke der Postcolonial Studies Springer Verlag 2012 ISBN 3 531 93453 8 S 255 Allison Lee Palmer Art Paris Impressionists amp Post Impressionists The Ultimate Guide to Artists Paintings and Places in Paris and Normandy Museyon 2011 ISBN 1 938450 24 8 S 182 Alberto Shayo Statuettes art deco period Antique Collectors Club Art Books 2016 ISBN 1 85149 824 9 S 100 Jean Leon Gerome Hon RA 1824 1904 In royalacademy org uk Academicien decede Jean Leon Gerome Academie royale des Sciences des Lettres et des Beaux Arts de Belgique abgerufen am 19 September 2023 franzosisch Helene Lafont Couturier Goupil amp Cie Frick Art amp Historical Center Gerome and Goupil Reunion des Musees Nationaux Paris 2000 ISBN 2 7118 4152 9 S 72 Gerald M Ackerman The life and work of Jean Leon Gerome with a catalogue raisonne Sotheby s 1986 S 62 Gerald M Ackerman Jean Leon Gerome His Life His Work 1824 1904 ACR edition 1997 ISBN 2 86770 101 5 S 170 Eckart Kohne Cornelia Ewigleben Ralph Jackson Gladiators and Caesars The Power of Spectacle in Ancient Rome Museum fur Kunst und Gewerbe Hamburg Historisches Museum der Pfalz Speyer Germany 2000 ISBN 0 520 22798 0 S 31f Pollice Verso Thumbs Down Memento vom 17 April 2010 im Internet Archive In Kings Galleries Robert Rosenblum Horst Woldemar Janson Nineteenth Century Art Edition 2 revised Prentice Hall 2005 ISBN 0 13 189614 8 S 485 Was fur eine Entdeckung In Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 20 August 2011 S 23 Hans Joachim Muller Schatze aus dem Depot das ist kein Kanon mehr In welt de vom 17 November 2011 Jean Leon Gerome 1824 1904 In Museo Thyssen BornemiszaNormdaten Person GND 119324695 lobid OGND AKS LCCN n50016499 VIAF 22153153 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gerome Jean LeonKURZBESCHREIBUNG franzosischer Historienmaler und BildhauerGEBURTSDATUM 11 Mai 1824GEBURTSORT VesoulSTERBEDATUM 10 Januar 1904STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jean Leon Gerome amp oldid 237453884