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Guillaume Victor Emile Augier 17 September 1820 in Valence 25 Oktober 1889 in Croissy sur Seine Departement Yvelines war ein franzosischer Dramatiker Lyriker und Librettist Emile AugierEmile AugierLeben BearbeitenEmile Augier mutterlicherseits Enkel von Guillaume Pigault Lebrun kam jung nach Paris wo er sich anfangs dem Rechtsstudium widmete und einige Zeit im Buro eines Notars arbeitete Im Jahr 1844 kam sein erstes Stuck das Lustspiel La Cigue das die Bekehrung eines athenischen Menschenfeindes durch die selbstlose Liebe einer schonen Sklavin behandelt und eine seiner besten Arbeiten geblieben ist auf dem Odeontheater zur Auffuhrung und errang sofort einen durchschlagenden Erfolg Zugleich eroffnete es ihm die Pforten des Theatre Francais auf dem er zunachst Un homme de bien sodann zwei seiner Hauptwerke L Aventuriere 1848 und Gabrielle 1849 von der Akademie gekront deutsch Gabrielle oder der Anwalt seiner Ehre zur Darstellung brachte Alle diese Stucke sind wie von den spateren noch das fur die Rachel gedichtete halb historische Schauspiel Diane 1852 das weniger ansprach Philiberte 1853 La jeunesse 1858 und Paul Forestier 1868 in Versen geschrieben die allerdings nichts von dem metallenen Klang und der Majestat des Victor Hugoschen Verses haben aber einer gewissen Anmut nicht entbehren und das eifrige Studium Molieres und Corneilles erkennen lassen Die Kritik um jene Zeit schon vorwiegend in den Handen von Romantikern wie Theophile Gautier und Auguste Vacquerie konnte sich mit dem gemessenen Ton und der nach ihren Begriffen spiessburgerlichen Moral der Augierschen Dramen nicht befreunden und bezeichnete die von ihm eingeschlagene Richtung als ecole de bon sens Augier hatte sich aber inzwischen ganz modernen Stoffen zugewandt und lieferte eine Reihe in Prosa verfasster Stucke worin er die scharfste Beobachtung der Gebrechen der Zeit bekundete und sie schonungslos geisselte wenn er darum auch einer vornehmeren Behandlung als sie durch Dumas in Aufnahme gekommen war und einer idealistischeren Weltanschauung nicht entsagen mochte Diese Dramen sind Le Mariage d Olympe von seinem Standpunkt aus eine Entgegnung auf die Dame aux camelias von Dumas Le gendre de M Poirier comedie en 4 actes mit Jules Sandeau 1854 eine mit der kostlichsten Laune und Unbefangenheit entworfene Schilderung des Gegensatzes der Stande und heute noch standiges Repertoirestuck des Theatre Francais Les Lionnes pauvres 1858 und Les Effrontes 1861 worin Augier die Geissel uber die Geldgier und Genusssucht die Gewissen und Schamlosigkeit seiner Zeitgenossen schwingt endlich Les Fils de Giboyer 1862 eine Fortsetzung des letztgenannten Stucks worin der Heuchelei und klerikalen Rankesucht ein scharf geschliffener Spiegel vorgehalten wird Das Stuck erinnert an den Tartuffe und hatte seitens der kaiserlichen Zensur auch die namlichen Schwierigkeiten zu uberwinden ehe es zur Auffuhrung gelangen konnte Dieselbe sittliche Strenge entwickelte Augier darauf in La contagion 1866 in deren abenteuerlichem Helden ganz Paris den Herzog von Morny wiedererkennen wollte und in Les lions et les renards 1869 Die spateren grossen Erfolge Augiers heissen ausser dem schon 1869 gespielten Maitre Guerin einer Satire auf die Verschmitztheit gewisser Advokaten Paul Forestier 1868 Madame Caverlet 1876 ein Pladoyer fur die Ehescheidung und endlich sein Meisterwerk Les Fourchambault in welchem ein naturlicher Sohn seinen Vater der ihn vergessen hat von der Schande und dem Ruin errettet und den legitimen Sohn desselben durch seine Grossmut demutigt Ausserdem sind noch zu nennen Les meprises de l amour ein nie aufgefuhrtes Lustspiel in Versen 1844 Le Joueur de flute 1850 La Pierre de touche mit Sandeau 1853 Ceinture doree 1855 Un beau mariage mit Foussier 1859 Le Post scriptum 1869 Jean de Thommeray 1873 und Le Prix Martin mit Eugene Labiche 1876 Auch besitzt man von Augier eine Oper Sapho opera en trois actes 1851 zu welcher Gounod die Musik schrieb und einen Band Poesies 1856 Augier fand 1857 Aufnahme in die Akademie und wurde 1868 als Kommandeur der Ehrenlegion ausgezeichnet Seine Dramen erschienen gesammelt als Theatre complet 1876 77 4 Bde Literatur BearbeitenHenry Gaillard de Champris Emile Augier et la comedie sociale Reimpr de l ed de Paris 1910 Geneve Slatkine Repr 1973 Pierre Danger Emile Augier ou le theatre de l ambiguite elements pour une archeologie morale de la bourgeoisie sous le second empire Paris u a Harmattan 1998 ISBN 2 7384 6330 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Emile Augier Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Emile Augier im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Kurzbiografie und Werkliste der Academie francaise franzosisch Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text aus Meyers Konversations Lexikon 4 Auflage von 1888 bis 1890 Bitte entferne diesen Hinweis nur wenn du den Artikel so weit uberarbeitet hast dass der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt dies belegt ist und er den heutigen sprachlichen Anforderungen genugt Um danach auf den Meyers Artikel zu verweisen kannst du Meyers Online Band Seite benutzen Normdaten Person GND 119493020 lobid OGND AKS LCCN n79076141 VIAF 56644042 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Augier EmileALTERNATIVNAMEN Augier Guillaume Victor Emile vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG franzosischer Dichter und DramatikerGEBURTSDATUM 17 September 1820GEBURTSORT ValenceSTERBEDATUM 25 Oktober 1889STERBEORT Croissy sur Seine Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Emile Augier amp oldid 237989131