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Die Romische Villa in Nennig ist ein Bodendenkmal in Nennig Landkreis Merzig Wadern Saarland Mit dem hier gefundenen Mosaikboden gehort Nennig zu den wichtigen romischen Ausgrabungsstatten im Saarland Romische Villa in NennigInteraktive Karte zur Lage der Villa Inhaltsverzeichnis 1 Fundgeschichte 2 Funde und Deutung 3 Mosaikboden 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseFundgeschichte BearbeitenDie Villa wurde 1852 zufallig entdeckt wesentliche Teile des Anwesens wurden bis 1864 durch Johann Nikolaus von Wilmowsky 1 1866 durch den Bildhauer und Inschriftenfalscher Heinrich Schaeffer 2 und 1869 bis 1872 durch Ernst aus m Weerth ausgegraben Dabei ereignete sich ein auch in der breiten Offentlichkeit thematisierter Falschungsskandal 3 Neue systematische Grabungen fanden von 1987 bis 1999 durch Francois Bertemes Rudolf Echt Klaus Peter Henz und Bernd Bienert statt In der Sitzung der archaologischen Gesellschaft vom 4 Juli d J gab Hr von Olfers interessante Mittheilungen uber die neuerdings bei Nennig ohnweit Trier erfolgten Ausgrabungen Die dadurch zum Vorschein gekommenen Ueberreste eines altromischen Prachtbaus sind eben dieselben aus welchen ein von der dortigen gelehrten Gesellschaft jungst veroffentlichtes schones Mosaik ein Gorgohaupt von Geflugel umgeben darstellend hervorgegangen war haben jedoch gegenwartig einen fruher ungeahndeten Umfang entwickelt und namentlich in einem Saal von 50 Fuss Lange zu 30 Fuss Breite eine Reihe von Mosaiken dargelegt welche durch ihren bildlichen Inhalt sowohl als auch durch ihren Kunstwerth die Aufmerksamkeit der Alterthumsfreunde in seltenem Grade beanspruchen Einige dieser Mosaike namentlich die Gruppe eines Lowen der von seinem Warter geleitet einen Pferde oder Eselskopf vor sich hat lagen in wohlausgefuhrter Zeichnung vor amphitheatralischen Bezuges scheint auch der grossere Theil der ubrigen Darstellungen zu sein Im Allgemeinen drangt bei diesem neuesten Fund wie bei manchem fruheren durch hochste und patriotische Fursorge erhaltenen des trummerreichen Mosellands zunachst unabweislich der Wunsch sich auf dass diese schonen und ansehnlichen Ueberreste des romischen Alterthums an Ort und Stelle behutet und zuganglich bleiben mogen Bericht im Archaologischen Anzeiger zur Archaologischen Zeitung Jahrgang 11 Nr 55 bis 57 Juli bis September 1853 4 Funde und Deutung BearbeitenHatte man lange geglaubt die Villa von Nennig sei ein reiner Luxus und Reprasentationsbau so belegen die neuen Ausgrabungen die Zugehorigkeit der Nenniger Anlage zum Typ der Axialhofvilla Das Gebaudeensemble gliedert sich in einen reprasentativen Wohnbereich Pars urbana und einen Okonomiebereich Pars rustica Letzterer besteht aus einem langgestreckten Hof durch den breite gepflasterte Fahrstrassen von der knapp 2 km entfernten Mosel auf das Herrenhaus zufuhren An beiden Langsseiten des Hofes standen Nutz und Wohnbauten Drei sind durch Grabung nachgewiesen weitere durften noch unerkannt im Boden stecken Ein Teil des Hofareals ist seit 1999 modern uberbaut Zur Pars urbana der Villa gehoren ein herrschaftliches Wohngebaude von 120 m Breite mit einer Portikusfassade zwischen Eckrisaliten zwei damit durch Portiken verbundene Seitentrakte die als Gastewohnungen interpretiert werden ein abseits gelegenes fast 500 m grosses Badehaus vom Blocktypus und eine fast 260 m lange Gartenportikus zwischen Haupthaus und Bad Moselwarts vor dem Badegebaude erhebt sich auf der Domane ein Grabhugel Tumulus oder Mahlknopf mundartlich Mohknapp Lage 49 525845565 6 3788455725 Ausgrabungen durch Alfons Kolling 1986 87 erbrachten am Hugelfuss eine mannshohe Ringmauer von 44 5 m Durchmesser und den Nachweis dass das Grabmal von einem 94 100 m messenden Mauergeviert umgeben war Nach Abschluss der Grabungen wurden der Hugel wieder aufgeschuttet und ein Teil der Ringmauer rekonstruiert Ein zweiter Hugel nordlich des Mahlknopfs ist heute vollig eingeebnet Nach Ausweis datierender Kleinfunde Munzen Fibeln Keramik war die Villa von Nennig eine Grundung des 1 Jahrhunderts n Chr Die jungsten Funde stammen aus der zweiten Halfte des 4 Jahrhunderts Der Volksmund berichtet von einigen unterirdischen Gangen zum Mohknapp was von zahlreichen Augenzeugenaussagen alterer Burger immer wieder bestatigt wird So soll noch vor 30 Jahren im Bereich der romischen Villa ein Eingang zu einem solchen Gang frei zuganglich gewesen sein in dem man mehrere Hundert Meter fast aufrecht gehen konnte Auch soll beim Ausbau der Kanalisation in der Dorfstrasse Richtung Besch in den 1950er Jahren ein solcher Gang angeschnitten worden sein Ungeklart ist ob es zur romischen Geschichte einen Bezug gibt Mosaikboden BearbeitenIn diesem Artikel oder Abschnitt fehlen noch folgende wichtige Informationen Das wofur die Villa eigentlich bekannt ist wird im Artikel kaum behandelt Hilf der Wikipedia indem du sie recherchierst und einfugst Bekannt ist die Villa von Nennig vor allem wegen des Mosaikbodens aus dem 3 Jahrhundert n Chr im Empfangssaal des Herrenhauses Von ursprunglich acht Medaillons mit figurlichen Darstellungen aus dem Amphitheater sind sieben erhalten Das 15 65 10 30 m grosse Mosaik ist an Ort und Stelle in situ erhalten Ein Schutzbau aus dem 19 Jahrhundert macht es Besuchern zuganglich Rechts und links des Schutzbaus sind die Grundmauern von Teilen des Herrenhauses zu besichtigen u a die Saulenstumpfe eines Peristyls nordlich des Mosaiksaals nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp Literatur BearbeitenJohann Nikolaus von Wilmowsky Die romische Villa zu Nennig Ihre Inschriften Lintz Trier 1868 Digitalisat Anton von Behr Die romische Villa in Nennig In Zeitschrift fur Bauwesen 59 Jahrgang 1909 Heft VII bis IX Sp 313 336 Aufarbeitung einer Niederschrift des vormaligen Regierungs und Baurats in Trier Friedrich Seyffarth Digitalisat Rudolf Echt Die romische Villa von Nennig neue Ausgrabungen neue Einsichten In Saarbrucker Studien und Materialien zur Altertumskunde 9 2003 S 137 178 Jurgen Merten Friedrich Wilhelm IV und das romische Mosaik von Nennig an der Obermosel In Funde und Ausgrabungen im Bezirk Trier 42 2010 S 98 112 Digitalisat Felicia Meynersen Ein erfreuliches Denkmal Das romische Mosaik in Nennig ein Beispiel der Statusdemonstration in Antike und Neuzeit In Patrick Jung Nina Schucker Hrsg Utere felix vivas Festschrift fur Jurgen Oldenstein Universitatsforschungen zur prahistorischen Archaologie Band 208 Habelt Bonn 2012 ISBN 978 3 7749 3727 7 S 183 191 Rudolf Echt u a Endlich entdeckt das Drum und Dran der landwirtschaftlichen Anwesen Das neue Bild der villa von Nennig Kr Merzig Wadern Saarland In Monumente der Macht Die gallo romischen Grossvillen vom langsaxialen Typ Internationale Tagung vom 26 bis 28 Marz 2009 im Archaologiepark Romische Villa Borg Habelt Bonn 2016 S 303 330 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Romische Villa Nennig Sammlung von Bildern Literatur zu Romische Villa in Nennig in der Saarlandischen BibliographieEinzelnachweise Bearbeiten Johann Nikolaus von Wilmowsky Die romische Villa zu Nennig Ihre Inschriften Lintz Trier 1868 Digitalisat Ernst aus m Weerth Die Falschung der Nenniger Inschriften In Jahrbucher des Vereins von Alterthumsfreunden im Rheinlande 49 1879 S 3 Digitalisat Ernst Aus m Weerth Die Falschung der Nenniger Inschriften In Jahrbucher des Vereins von Alterthumsfreunden im Rheinlande 49 1879 Digitalisat I Wissenschaftliche Vereine In Archaologischer Anzeiger 1853 Sp 358 ANNO AustriaN Newspapers Online abgerufen am 5 Mai 2020 49 528848 6 384713 Koordinaten 49 31 43 9 N 6 23 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Romische Villa in Nennig amp oldid 235546410