www.wikidata.de-de.nina.az
Saint Emilion sɛ t emiljɔ okzitanisch Sent Milion ist eine sudwestfranzosische Stadt mit 1844 Einwohnern Stand 1 Januar 2020 im Departement Gironde in der Region Nouvelle Aquitaine Der Ort und das umliegende Weinbaugebiet Saint Emilion AOC wurden im Jahr 1999 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklart 1 Saint Emilion Sent MilionSaint Emilion Frankreich Staat FrankreichRegion Nouvelle AquitaineDepartement Nr Gironde 33 Arrondissement LibourneKanton Les Coteaux de DordogneGemeindeverband Grand Saint EmilionnaisKoordinaten 44 54 N 0 9 W 44 892777777778 0 15583333333333 Koordinaten 44 54 N 0 9 WHohe 3 107 mFlache 27 02 km Einwohner 1 844 1 Januar 2020 Bevolkerungsdichte 68 Einw km Postleitzahl 33330INSEE Code 33394Website http www saint emilion org Saint Emilion Ortsbild Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Bevolkerungsentwicklung 4 Wirtschaft und Infrastruktur 5 Sehenswurdigkeiten 6 Personlichkeiten 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLage BearbeitenSaint Emilion liegt am oberen Ende eines steiler werdenden Talkessels uber den Niederungen des Unterlaufs der Dordogne in einer Hohe von etwa 65 Metern u d M Bordeaux liegt etwa 40 Kilometer Fahrtstrecke westlich Libourne nur knapp zehn Kilometer nordwestlich Auf dem Nullmeridian von Greenwich hat man vom Nordpol auf dem Weg zum Aquator in Saint Emilion exakt den halben Weg zuruckgelegt Geschichte BearbeitenFunde aus prahistorischer Zeit belegen die lange Anwesenheit des Menschen in dieser Region Die Romer brachten den Weinbau mit Im 8 Jahrhundert beschloss Aemilianus ein geburtiger Bretone und Monch im Priorat von Saujon sich im Wald von Combes unter einem Felsuberhang abri der sowohl Schutz vor Wetterunbillen als auch vor Wildtieren bot niederzulassen Bei den Dorfbewohnern der Umgebung galt er als wundersam und wundertatig und so scharten sich bald einige Anhanger um ihn die ihn nach seinem Tod unter dem Felsen bestatteten Die Menschen pilgerten auch weiterhin zu seinem Grab und so ging sein Name allmahlich auf den Platz uber an welchem sich eine klosterliche Gemeinschaft entwickelte die jedoch bei einem Normannenangriff im 9 Jahrhundert ein Ende fand Im 12 Jahrhundert grundeten Benediktiner und Augustinermonche kleine Kloster um die herum sich der an einer Nebenstrecke des Jakobswegs gelegene Ort weiterentwickelte Wahrend des Hundertjahrigen Krieges 1337 1453 blieb der Ort unversehrt doch die religios motivierten Auseinandersetzungen wahrend der Hugenottenkriege 1562 1598 richteten grosse Schaden an Bevolkerungsentwicklung BearbeitenJahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2017Einwohner 3471 3403 3323 3010 2799 2345 2124 1874Im 19 Jahrhundert hatte Saint Emilion bestandig um die 3000 Einwohner Auch wahrend der Reblauskrise im Weinbau und trotz der Mechanisierung der Landwirtschaft stieg die Einwohnerzahl in der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts noch leicht an um erst in den letzten Jahrzehnten merklich abzusinken Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenFruher lebten die Bewohner als Selbstversorger von der Landwirtschaft d h die seit der Antike hier existierenden Rebflachen waren durchsetzt von Feldern Daneben wurden in unterirdischen Stollen Steine gebrochen die zum Bau von Hausern bis nach Libourne oder Bordeaux exportiert wurden Das Weinbaugebiet um Saint Emilion gehort heute zu den bekanntesten und bedeutendsten im Sudwesten Frankreichs Auch der Kultur und Weintourismus spielen seit den 1970er Jahren eine zunehmend wichtige Rolle fur die Einnahmen des Ortes Saint Emilion hat einen Bahnhof an der Bahnstrecke Libourne Buisson und wird im Regionalverkehr mit TER Zugen zwischen Bordeaux Saint Jean und Bergerac bedient Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Felsenkirche mit Glockenturm nbsp Donjon des Chateau du Roi nbsp Kreuzgang des Franziskanerklosters nbsp StadttorSiehe auch Liste der Monuments historiques in Saint Emilion Mitten im Ort erhebt sich der gotische Glockenturm direkt uber der 38 Meter langen und elf Meter hohen Felsenkirche deren Innenraum ganz aus dem Kalksteinfelsen herausgehauen wurde In einem Nebenraum ist eine Gruft zu sehen in der die Gebeine der Toten bestattet wurden ein Loch in der Felsdecke soll den Seelen das Entweichen ermoglicht haben In einer weiteren Felshohle nebenan wird die Grotte des Einsiedlers Emilion gezeigt Die Felsenkirche ist seit dem Jahre 1886 als Monument historique anerkannt der Turm folgte im Jahr 1907 2 In unmittelbarer Nachbarschaft steht die gotische Dreifaltigkeitskapelle Chapelle de la Trinite aus dem 13 Jahrhundert die im Jahre 1889 als Monument historique eingestuft wurde 3 Die Magdalenenkapelle Chapelle de la Madeleine aus dem 13 Jahrhundert war Teil eines grosseren Bautenkomplexes mitsamt Friedhof Sie ist seit 1965 als Monument historique eingestuft 4 Aus dem 12 Jahrhundert stammen die Apsis und der im 16 Jahrhundert umgearbeitete Vierungsturm der Kirche Saint Martin de Mazerat die seit 1925 als Monument historique anerkannt ist 5 Etwas ausserhalb des Ortes steht die kuppelgedeckte Kollegiatkirche Eglise collegiale des seit 1110 in Saint Emilion ansassigen Augustinerordens die zusammen mit dem angrenzenden Kreuzgang bereits im Jahre 1840 als Monument historique eingestuft wurde 6 Auch die unmittelbar benachbarte gotische Kapelle des Chorherrenkapitels Ancienne chapelle du Chapitre aus dem 13 und 15 Jahrhundert ist seit 1964 als Monument historique anerkannt 7 Die dazugehorigen Klausurgebaude Refektorium Kapitelsaal etc wurden im Jahr 1964 gesondert unter Schutz gestellt 8 Der imposante Wehrturm donjon der mittelalterlichen Burg Chateau du Roi ist seit 1886 als Monument historique anerkannt 9 Auch Teile der aus dem 12 und 13 Jahrhundert stammenden mittelalterlichen Stadtmauern remparts von Saint Emilion wurden im Jahr 1886 als Monument historique anerkannt 10 Dazu gehort auch ein im Jahr 1920 unter Schutz gestelltes Stadttor Porte de la Cadene 11 Der kleine Kreuzgang des Franziskanerklosters Couvent des Cordeliers aus dem 13 Jahrhundert ist das bedeutendste Uberbleibsel der hiesigen Niederlassung des Ordens von der noch Teile erhalten sind Diese wurden im Jahr 2005 als Monument historique eingestuft wahrend der Kreuzgang bereits 1886 unter Schutz gestellt wurde 12 Von dem als Bischofspalast Palais des Archeveques ou Palais Cardinal bezeichneten Bau aus dem 12 Jahrhundert stehen nur noch Teile der Aussenwande die seit 1886 als Monument historique anerkannt sind 13 Auch der 1215 gegrundete Dominikanerorden war in Saint Emilion ansassig das Kloster stand jedoch etwas ausserhalb des Ortes Von der Klosterkirche ist eine Seitenwand erhalten deren einziger Schmuck die hohen Blendbogen sind Die heute malerisch inmitten von Weinfeldern stehende Kirchenruine ist seit 1957 als Monument historique anerkannt 14 Mehrere mittelalterliche oder fruhneuzeitliche Wohnhauser sind ebenfalls als Monuments historiques eingestuft 15 16 17 Auch eine Markthalle halle sowie mehrere Waschhauser lavoirs gehoren zu den Sehenswurdigkeiten der Kleinstadt nbsp Haus des Weines links die Augustinerkirche nbsp Ruine der Dominikanerkirche nbsp Ruine des Bischofspalasts nbsp La jurade de Saint Emilion 2014 Personlichkeiten BearbeitenMarguerite Elie Guadet 1758 1794 Revolutionsfuhrer wurde in Saint Emilion geboren und starb in Bordeaux unter der Guillotine Literatur BearbeitenLe Patrimoine des Communes de la Gironde Flohic Editions Band 2 Paris 2001 ISBN 2 84234 125 2 S 894 902 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Saint Emilion Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Webseite der Stadt englisch franzosisch Webseite des Tourismusburos englisch franzosisch Saint Emilion Fotos Infos Die Weine von Saint Emilion franzosisch Felsenkirche Fotos Infos Felsenkirche FotoEinzelnachweise Bearbeiten Eintrag in die UNESCO Welterbeliste englisch franzosisch Eglise souterraine monolithe Saint Emilion in der Base Merimee des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Chapelle de la Trinite Saint Emilion in der Base Merimee des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Chapelle de la Madeleine Saint Emilion in der Base Merimee des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Eglise Saint Martin de Mazerat Saint Emilion in der Base Merimee des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Eglise collegiale Saint Emilion in der Base Merimee des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Ancienne chapelle du Chapitre Saint Emilion in der Base Merimee des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Ancien Doyenne Saint Emilion in der Base Merimee des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Donjon du Chateau Saint Emilion in der Base Merimee des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Remparts Saint Emilion in der Base Merimee des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Porte de la Cadene Saint Emilion in der Base Merimee des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Ancien couvent des Cordeliers Saint Emilion in der Base Merimee des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Ancien Palais des Archeveques Saint Emilion in der Base Merimee des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Ancien couvent des Dominicains Saint Emilion in der Base Merimee des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Maison gothique Saint Emilion in der Base Merimee des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Logis de Malet Saint Emilion in der Base Merimee des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Batiment accole a la porte de la Cadene Saint Emilion in der Base Merimee des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Gemeinden im Arrondissement Libourne Abzac Arveyres Asques Baron Bayas Belves de Castillon Bonzac Bossugan Branne Cabara Cadarsac Cadillac en Fronsadais Camiac et Saint Denis Camps sur l Isle Caplong Castillon la Bataille Chamadelle Civrac sur Dordogne Coubeyrac Coutras Daignac Dardenac Doulezon Espiet Eynesse Flaujagues Francs Fronsac Galgon Gardegan et Tourtirac Genissac Gensac Gours Grezillac Guillac Guitres Izon Jugazan Juillac Lagorce La Lande de Fronsac Lalande de Pomerol Lapouyade La Riviere La Roquille Le Fieu Les Artigues de Lussac Les Billaux Les Eglisottes et Chalaures Les Leves et Thoumeyragues Les Peintures Les Salles de Castillon Libourne Ligueux Lugaignac Lugon et l Ile du Carnay Lussac Maransin Margueron Montagne Mouillac Mouliets et Villemartin Moulon Naujan et Postiac Neac Nerigean Perissac Pessac sur Dordogne Petit Palais et Cornemps Pineuilh Pomerol Porcheres Puisseguin Pujols Puynormand Rauzan Riocaud Sablons Saillans Saint Aignan Saint Andre et Appelles Saint Antoine sur l Isle Saint Aubin de Branne Saint Avit de Soulege Saint Avit Saint Nazaire Saint Christophe de Double Saint Christophe des Bardes Saint Cibard Saint Ciers d Abzac Saint Denis de Pile Sainte Colombe Sainte Florence Sainte Foy la Grande Saint Emilion Sainte Radegonde Sainte Terre Saint Etienne de Lisse Saint Genes de Castillon Saint Genes de Fronsac Saint Germain de la Riviere Saint Germain du Puch Saint Hippolyte Saint Jean de Blaignac Saint Laurent des Combes Saint Magne de Castillon Saint Martin de Laye Saint Martin du Bois Saint Medard de Guizieres Saint Michel de Fronsac Saint Pey d Armens Saint Pey de Castets Saint Philippe d Aiguille Saint Philippe du Seignal Saint Quentin de Baron Saint Quentin de Caplong Saint Romain la Virvee Saint Sauveur de Puynormand Saint Seurin sur l Isle Saint Sulpice de Faleyrens Saint Vincent de Pertignas Savignac de l Isle Tarnes Tayac Tizac de Curton Tizac de Lapouyade Vayres Verac Vignonet Villegouge Welterbestatten in FrankreichHistorische Stadtzentren Bischofstadt Albi 2010 Bordeaux Port de la Lune 2007 Carcassonne 1997 Le Havre 2005 Lyon 1998 Nizza 2021 Seineufer von Paris 1991 Provins 2001 Strassburg von der Grande Ile zur Neustadt 1988 2017 Abteikirche und Stadthugel von Vezelay 1979 Bedeutende Kurstadte Europas Vichy 2021 nbsp Bauwerke Abtei von Fontenay 1981 Abteikirche von Saint Savin 1983 Romische und romanische Denkmaler von Arles 1981 Papstpalast Kathedrale und Brucke von Avignon 1995 Belfriede in Belgien und Frankreich 2005 Canal du Midi 1996 Festungsanlagen von Vauban 2008 Kathedrale von Amiens 1981 Kathedrale von Bourges 1992 Kathedrale von Chartres 1979 Das architektonische Werk von Le Corbusier 2016 Leuchtturm von Cordouan 2021 Mont Saint Michel und seine Bucht 1979 Platze Stanislas de la Carriere und d Alliance in Nancy 1983 Theater und Triumphbogen von Orange 1981 Pont du Gard 1985 Kathedrale Notre Dame ehemalige Abtei Saint Remi und Palais du Tau in Reims 1991 Grosse Saline von Salins les Bains und Konigliche Salinen von Arc et Senans 1982 Schloss Fontainebleau und sein Park 1981 Schloss und Park von Versailles 1979 Archaologische Statten Chauvet Grotte bei Vallon Pont d Arc 2014 Prahistorische Pfahlbauten um die Alpen 2011 Vezere Tal Fundorte und Hohlenmalereien 1979 Kultur und Naturlandschaften Bergbaugebiet Nord Pas de Calais 2012 K Bezirk Saint Emilion 1999 K Buchenurwalder und Alte Buchenwalder der Karpaten und anderer Regionen Europas 2021 N Causses und Cevennen 2011 K Climats Weinbaugebiete des Burgund 2015 K Franzosische Sud und Antarktisgebiete 2019 N Wege der Jakobspilger in Frankreich 1998 K Golf von Porto Piana Calanche Golf von Girolata und Naturschutzgebiet Scandola 1983 N Mont Perdu 1997 K N Lagunen von Neukaledonien 2008 N Tal der Loire Zwischen Sully sur Loire und Chalonnes sur Loire 2000 K Taputapuatea 2017 K Vulkanlandschaft auf La Reunion 2010 N Weinberge Weinhauser und Weinkeller der Champagne 2015 K Grab und Gedenkstatten des Ersten Weltkriegs Westfront 2023 K Normdaten Geografikum GND 4124101 0 lobid OGND AKS LCCN n80093784 VIAF 131406271 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Saint Emilion amp oldid 234736695