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Walter Reynolds auch Heyne oder Heyerne 16 November 1327 in Mortlake war ein englischer Geistlicher Er gehorte zu den wichtigsten Unterstutzern des englischen Konigs Eduard II und diente von 1307 bis 1310 als koniglicher Treasurer und von 1310 bis 1313 als koniglicher Kanzler Ab 1308 war er Bischof von Worcester ab 1313 Erzbischof von Canterbury Damit war er der einzige englische Bischof der wahrend der Herrschaft von Eduard II seine Diozese wechselte Im Vergleich zu den unruhigen Amtszeiten seines Vorgangers Robert Winchelsey und seines Nachfolgers Simon Mepeham war seine Amtszeit eine vergleichsweise friedliche Periode fur die englische Kirche und fur deren Verhaltnis zur papstlichen Kurie Beim Sturz von Eduard II verhielt sich Reynolds zunachst zogerlich doch schliesslich unterstutzte er offen Eduard III und hatte damit erheblichen Anteil am Gelingen des Umsturzes Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Aufstieg im Dienst des Thronfolgers 2 Bischof von Worcester 3 Reynolds als koniglicher Kanzler 4 Erzbischof von Canterbury 4 1 Ernennung zum Erzbischof 4 2 Wirken als Erzbischof 4 3 Anfangliche Zusammenarbeit mit Konig Eduard II 4 4 Zunehmende Konflikte mit dem Konig 4 5 Rolle beim Sturz von Eduard II 4 6 Tod 5 Bewertung 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseHerkunft und Aufstieg im Dienst des Thronfolgers BearbeitenWalter Reynolds war angeblich ein Sohn eines Backers namens Reginald aus Windsor und tatsachlich hatte Reynolds als Bischof Beziehungen zu Windsor Warum er in zwei Chroniken auch Heyne bzw Heyerne genannt wird ist unklar Reynolds wuchs am Hof von Konig Eduard I auf Er besuchte anscheinend keine Universitat bevor er als Kaplan und Beamter in den Dienst des Konigs trat Am Hof gewann er das Vertrauen des Thronfolgers Eduard und wurde auch ein enger Freund von dessen Gunstling Piers Gaveston Vor 1297 diente Reynolds als Einkaufer des Haushalts des Thronfolgers ehe er 1301 Keeper of the Wardrobe des Thronfolgers wurde 1302 oder 1303 wurde er als einer der drei wichtigsten Ratgeber des Thronfolgers bezeichnet Im Oktober 1304 begleitete er diesen nach Frankreich wo Eduard in Amiens dem franzosischen Konig Philipp IV fur das Herzogtum Aquitanien huldigte Reynolds gehorte zum Gefolge des Thronfolgers in Schottland als dieser im Juli 1307 als Nachfolger seines verstorbenen Vaters englischer Konig wurde Am 22 August 1307 ernannte der neue Konig Reynolds anstelle des in Ungnade gefallenen Walter Langton zum koniglichen Treasurer Fur seine Dienste wurden Reynolds bereits von Eduard I zahlreiche Pfarrstellen ubertragen in denen er sich von Pfarrvikaren vertreten liess Dazu gehorten Wimbledon in Surrey Ingram in Northumberland Horsmonden in Kent Sawbridgeworth in Hertfordshire und Snitterley in Norfolk Dazu erhielt Reynolds eine Pfrunde an der Londoner St Paul s Cathedral sowie die Leitung des St Leonard s Hospital in York 1306 wurde er Propst von Beverley Minster Um diese zahlreichen Pfrunden fuhren zu durfen erhielt er vermutlich am 7 Februar 1306 einen papstlichen Dispens Bischof von Worcester BearbeitenDer Konig wollte dass Reynolds Bischof der nachsten englischen Diozese wurde die vakant wurde Als die Diozese Worcester im September 1307 vakant wurde wahlten die Monche des Kathedralpriorats von Worcester auf Empfehlung des Konigs am 13 November 1307 Reynolds zum Bischof Papst Clemens V hatte jedoch die Ernennung eines neuen Bischofs fur sich reserviert und erst nach langen Verhandlungen ernannte der Papst im Februar 1308 Reynolds zum Bischof von Worcester Da Reynolds noch im Dienst des Konigs tatig war 1 wurde er erst am 13 Oktober 1308 in Canterbury von Erzbischof Robert Winchelsey in Anwesenheit des Konigs zum Bischof geweiht Erst im September 1310 wurde Reynolds in Worcester inthronisiert 2 da er auch als Bischof weiterhin im Dienst des Konigs stand Wahrend seiner funfjahrigen Amtszeit hielt er sich nur acht Monate lang in seiner Diozese auf Dennoch ubernahm er meist selbst die Leitung der Verwaltung seiner Diozese 3 wobei er 1309 Benedict de Paston zum Generalvikar ernannte 4 Meist ubernahmen andere Bischofe die Priesterweihen in der Diozese Worcester und aufgrund seiner fast standigen Abwesenheit konnte Reynolds keine Visitation seiner Diozese durchfuhren 5 Im Fruhjahr 1309 leitete Reynolds zusammen mit Bischof John Salmon von Norwich und Adam Orleton von Hereford eine englische Gesandtschaft an den Papsthof in Avignon Sie erreichten dass der Papst die Verbannung von Piers Gaveston fur ungultig erklarte Dem Papst war offenbar die Stellung Reynolds als Gunstling des Konigs bewusst denn 1309 beauftragte er ihn dem Konig seinen Unmut uber die zahlreichen Beschwerden von englischen Geistlichen mitzuteilen die sich uber die Unterdruckung durch den Konig beklagten 1309 beauftragte der Papst Reynolds zusammen mit dem eigens nach England gesandten Nuntius Guillaume Teste den Zehnten fur den Papst zu erheben Reynolds als koniglicher Kanzler BearbeitenAm 6 Juli 1310 entliess der Konig Reynolds als Treasurer und ernannte ihn stattdessen als Nachfolger des am 11 Mai entlassenen John Langton zum Kanzler In diesem Amt trat Reynolds aber nur wenig in Erscheinung Bereits das Amt des Treasurer hatte er nur gelegentlich ausgeubt und ebenso selten besiegelte er als Kanzler mit dem Grosssiegel Urkunden Im Konflikt des Konigs mit einer machtigen Adelsopposition vertrat er klar die Haltung des Konigs Reynolds gehorte zu den englischen Bischofen die am 1311 begonnenen Konzil von Vienne teilnehmen sollten doch der Konig entschuldigte seine Teilnahme beim Papst da sein Dienst in England fur die Krone unverzichtbar sei Im November 1312 gehorte Reynolds zu den Taufpaten des Thronfolgers Eduard Nach der Krise die durch die Ermordung Gavestons ausgelost wurde wird er als einziger Bischof namentlich genannt der 20 Dezember 1312 die Einigung zwischen den Baronen und dem Konig besiegelte Erzbischof von Canterbury BearbeitenErnennung zum Erzbischof Bearbeiten Am 27 April 1313 erliess Papst Clemens V eine Bulle in der er das Recht den nachsten Erzbischof von Canterbury zu ernennen fur sich beanspruchte Der bereits seit mehreren Monaten erkrankte Erzbischof Winchelsey starb am 11 Mai und die Monche des Kathedralpriorats von Canterbury die um ihr Recht der Wahl des Erzbischofs besorgt waren wahlten sofort nach Winchelseys Begrabnis Thomas Cobham zu dem sie bereits zuvor enge Kontakte hatten zum neuen Erzbischof Gegen diese Wahl legte Konig Eduard II Einspruch ein Der Konig hatte bereits Verhandlungen mit dem Papst begonnen um seinen Vertrauten Reynolds zum neuen Erzbischof ernennen zu lassen Ob er dafur dem Papst Geld zahlte wie einige Chronisten behaupten ist jedoch nicht belegt 6 Am 1 Oktober 1313 annullierte der Papst die Wahl von Cobham und ernannte stattdessen Reynolds zum neuen Erzbischof Am 3 Januar 1314 wurden Reynolds die Temporalien ubergeben und am 17 Februar 1314 wurde er in Anwesenheit des Konigs und zahlreicher anderer Bischofe und Magnaten in Canterbury inthronisiert Der Papst ernannte Reynolds nicht nur zum Erzbischof sondern gewahrte ihm dazu mehrere Privilegien Er musste nicht zur Kurie nach Avignon reisen um das Pallium zu empfangen und sollte erst innerhalb von funf Jahren personlich beim Papst erscheinen Diese Frist wurde spater auf sieben Jahre verlangert Dazu durfte er sich fur einen langeren Zeitraum in seiner Diozese durch Stellvertreter vertreten lassen Am 3 April 1314 legte Reynolds das Amt des Keeper of the Seal nieder blieb aber dennoch weiterhin fur die Verwahrung des Grosssiegels zustandig Vermutlich auch im April legte er auch sein Amt als Kanzler nieder wobei er bereits zuvor schon zeitweise nicht mehr als Kanzler bezeichnet wurde da er nach den Bestimmungen der Ordinances nicht von den Parlamenten bestatigt wurde Reynolds blieb aber dennoch weiterhin ein einflussreiches Mitglied des Kronrates und verteidigte zumeist die Politik des Konigs gegen dessen Gegner Der Konig dankte ihm mit zahlreichen Geschenken darunter der Verwaltung von Landereien Vormundschaftsverwaltungen der Gewahrung von Marktrechten fur Orte in seinen Besitzungen und dem Erlass von Gebuhren die er oder seine Vasallen zahlen sollten Wirken als Erzbischof Bearbeiten Personlich war Reynolds offenbar ein glaubiger Christ Er besass eine Kreuzreliquie und machte Schenkungen zugunsten des Schreins von Thomas Becket in Canterbury und von St Mary of Walsingham Als Erzbischof von Canterbury fuhrte er einen grossen Haushalt zu dem 97 Beamte gehorten Von diesen hatten 38 als Magister ein Universitatsstudium abgeschlossen und von diesen 38 fuhrten neun einen Doktortitel Papst Clemens V hatte Reynolds am 13 Januar 1314 erlaubt im Namen des Papstes 30 Kanonikerstellen in der Kirchenprovinz Canterbury zu vergeben selbst wenn es dadurch bei einzelnen Geistlichen zu einer Amterhaufung kam Mit mindestens 22 dieser Stellen versorgte Reynolds Mitglieder seines eigenen Haushalts Dank dieser papstlichen Unterstutzung hatte Reynolds in vielen Kathedralkapiteln und Kollegiatstiften erheblichen Einfluss und er zogerte nicht durch Briefe und scharfe Verweise diesen Einfluss zugunsten seiner Politik umzusetzen Reynolds liess nicht nur in seinem Bistum sondern auch in seiner Kirchenprovinz eine Reihe von Visitationen durchfuhren von denen er einige trotz seiner haufigen Abwesenheit im Dienst des Konigs selbst durchfuhrte Dazu besass er eine umfangreiche Bibliothek mit durchaus anspruchsvollen Werken Von ihm stammen jedoch wahrscheinlich nicht die sogenannten Provincial Constitutions of 1322 geistliche Regeln fur die Kirchenprovinz Canterbury die ihm von fruheren Historikern wie David Wilkins 1745 zugeschrieben worden waren 7 Als mit Johannes XXII im August 1316 ein neuer Papst gewahlt wurde versuchte dieser mit Hilfe von Reynolds von der englischen Kirche die langst uberfalligen Zahlungen des Peterspfennigs und anderer Abgaben an die Kurie zu erhalten Reynolds versuchte diese unpopularen Forderungen des Papstes nach Moglichkeit umzusetzen Ob gewollt oder ungewollt starkte er damit die Zentralgewalt des Papstes Andererseits verstand es Reynolds der selbst zahlreiche geistliche Amter zugleich besessen hatte einzelne Teile der papstlichen Constitution Execrabilis die 1316 gegen die geistliche Amterhaufung erlassen wurde umzudeuten und zu seinem eigenen Vorteil zu nutzen Energisch trat er dem alten Anspruch der Erzbischofe von York entgegen auch innerhalb der Kirchenprovinz Canterbury sich ein Kreuz als Zeichen ihres Ranges als Metropolit vorantragen zu lassen Erzbischof William Melton von York verweigerte er dieses Recht hartnackig doch fur sich selbst konnte er dagegen durchsetzen dass ihm in der Kirchenprovinz York ein Kreuz vorangetragen wurde Erst als der Konig 1325 zugunsten von Melton eingriff musste er zulassen dass Melton das Kreuz vorangetragen werden durfte wenn er auf Einladung des Konigs die Kirchenprovinz Canterbury besuchte Gegenuber den Monchen des Kathedralpriorats von Canterbury verhielt sich Reynolds wohlwollend und grossmutig Er vertraute offenbar vollig dem Prior Henry Eastry Eastry hatte offenbar zu Reynolds ein harmonisches Verhaltnis wahrend er mit Reynolds Vorganger und mit dessen Nachfolger Streit hatte Auch einzelnen Monchen erwies Reynolds Gunstbeweise Er ermunterte diese ein Universitatsstudium aufzunehmen und nahm einzelne studierte Monche in seinem Haushalt auf Wenige Monate vor seinem Tod ubergab Reynolds den Monchen das Gut von Calcott bei Canterbury das bislang den Erzbischofen von Canterbury selbst gehort hatte Anfangliche Zusammenarbeit mit Konig Eduard II Bearbeiten Im Gegensatz zu seinem Vorganger Winchelsey der kompromisslos auf die Einhaltung der Rechte der Kirche gegenuber dem Konig bestanden und mit den oppositionellen Baronen sympathisiert hatte versuchte Reynolds haufig die widerstrebenden Geistlichen zu uberzeugen Steuern an den Konig zu zahlen Damit unterstutzte er die Politik des Konigs vor allem den Krieg gegen Schottland und die Niederschlagung der Adelsopposition Gegen diese Politik protestierten vor allem die Ordensgeistlichen wahrend Reynolds offenbar eine Reihe von Pralaten uberzeugen konnte den Konig finanziell zu unterstutzen Reynolds anderte damit die politische Linie der englischen Kirche die bislang traditionell darauf bestanden hatte ihre Reichtumer selbst zu verwalten und ihre Politik in rein kirchlichen Versammlungen abzustimmen Wahrend Winchelsey zu den Fuhrern der Adelsopposition gegen den Konig gehort hatte und bei der Aufstellung der Ordinances eine erhebliche Rolle gespielt hatte versuchte Reynolds den Konig und Thomas of Lancaster den Fuhrer der Adelsopposition miteinander zu versohnen Vor allem 1318 trug er zusammen mit anderen Bischofen dazu bei dass mit dem Vertrag von Leake eine zeitweilige Versohnung zwischen dem Konig und Lancaster ausgehandelt werden konnte Zunehmende Konflikte mit dem Konig Bearbeiten Nachdem Reynolds zu Beginn seiner Amtszeit als Primas der englischen Bischofe eng mit der Krone zusammengearbeitet hatte kam es Ende der 1310er Jahre zu einem ernsten Konflikt mit dem Konig Gemass einer Anweisung von Papst Johannes XXII ubertrug er die Besitzungen des aufgelosten Templerordens dem Johanniterorden was er trotz eines Verbots von Eduard II und der auch wahrend des Parlaments von 1320 vorgetragenen Drohung seinen Besitz zu beschlagnahmen fortsetzte Zum offenen Konflikt kam es schliesslich 1324 als der zunehmend tyrannisch herrschende Konig Adam Orleton den Bischof von Hereford als Verrater verhaftete weil dieser energisch seinen Schutzherrn Roger Mortimer verteidigte Reynolds und samtliche anderen Bischofe erklarten dass Orleton unter ihrem Schutz stand worauf der Konig ihnen den aufsassigen Bischof ubergeben musste Rolle beim Sturz von Eduard II Bearbeiten Als die ins Exil gefluchtete Konigin Isabelle zusammen mit Roger Mortimer und einem Heer im September 1326 in England landete um den Konig zu sturzen verhielt sich Reynolds auf Anraten von Prior Eastry zunachst neutral Insgeheim sandte er der Konigin grosse Geldsummen zu 8 doch im Gegensatz zu anderen Bischofen blieb er im Lambeth Palace bei London Am 30 September 1326 liess er in der Londoner St Paul s Cathedral eine altere papstliche Bulle verkunden In dieser wurden schottische Invasoren nach England exkommuniziert doch da Reynolds das Datum der Bulle verschwiegen liess klang der Text als ob die neuen Invasoren die Anhanger Mortimers und Isabelles exkommuniziert wurden Als die Burger der City of London dennoch am 15 Oktober 1326 gegen die Herrschaft von Eduard II rebellierten und Walter de Stapledon der Bischof von Exeter am selben Tag ermordet wurde fluchtete Reynolds nach Kent Er schloss sich nicht den Magnaten an die am 26 Oktober in Bristol den jungen Thronfolger Eduard zum Regenten ernannten Erst am 7 Dezember als offensichtlich wurde dass der Umsturz erfolgreich war verliess Reynolds Maidstone und unterwarf sich Konigin Isabelle Wahrend des Parlaments am 7 Januar 1327 das uber die Absetzung von Eduard II entschied blieb Reynolds zunachst zuruckhaltend Prior Eastry riet ihm dringend dass er und die anderen Bischofe sich nicht gegen eine Absetzung des Konigs sperren sollten Am 8 Januar 1327 als der junge Eduard in Westminster Hall offentlich als Regent prasentiert wurde predigte Reynolds daraufhin nach der Sentenz vox populi vox Dei womit er den Sturz von Eduard II rechtfertigte und offenbar empfahl eine Gesandtschaft zum gesturzten Konig senden um diesem die Treue aufzukundigen Am 1 Februar 1327 kronte er schliesslich sein Patenkind Eduard in Westminster Abbey zum neuen Konig nbsp Grabdenkmal fur Walter Reynolds in der Kathedrale von CanterburyTod Bearbeiten Reynolds gehorte auch unter Eduard III dem Kronrat an verlor aber rasch an Einfluss Zusammen mit seinen Suffraganbischofen wiederholte er die Bitte seinen Vorganger Winchelsey sowie Thomas of Lancaster heiligzusprechen Am 22 Marz 1327 weihte er James Berkeley noch zum neuen Bischof von Exeter danach zog er sich zunehmend zuruck Nach seinem Tod wurde er am 27 November 1327 im Chorraum der Kathedrale von Canterbury beigesetzt Bei seinem Tod umfasste sein personlicher Besitz neun Truhen mit Gewandern Schmuck Buchern und Urkunden Obwohl Reynolds noch am 11 November 1327 ein Testament aufgesetzt hatte erhielten die vorgesehenen Empfanger jedoch fast nichts da er bei seinem Tod erhebliche Schulden gegenuber dem Konig gehabt hatte 9 Bewertung BearbeitenWegen seiner anfanglichen Unterstutzung des unbeliebten Eduard II aber auch wegen seiner Haltung beim Sturz des Konigs wurde Reynolds bereits von den mittelalterlichen Chronisten kritisch bewertet Der Benediktiner Robert of Reading der mutmassliche Autor der Flores Historiarum sah ihn ausserst negativ wozu vor allem auch beitrug dass er die Besteuerung der Kloster durch den Konig genehmigt hatte Andere Chronisten wie der Chronist von Bridlington und der von Meaux sowie der Verfasser der Vita Edwardi secundi argwohnten dass der Konig die Ernennung von Reynolds zum Erzbischof vom Papst erkauft hatte Andere mittelalterliche Chronisten wie Adam Murimuth oder Ralph Hidgen dagegen konnen nichts Negatives uber ihn berichten und John Trokelowe und vor allem Thomas Walsingham lobten Reynolds Versuche England zu befrieden Die Historiker des 19 Jahrhunderts vor allem William Stubbs aber auch T F Tout bewerteten Reynolds negativ Im 20 Jahrhundert wurde er von Conway Davies Maude Clarke Kathleen Edwards und May McKisack differenzierter bewertet Nach heutigem Forschungsstand wird Reynolds weit weniger negativ bewertet Als Erzbischof in einer politisch schwierigen Zeit versuchte er nicht gegen sondern mit dem Konig zu arbeiten Dabei hoffte er durch Harmonie und Stabilitat mehr zu erreichen als durch Beharren auf Anspruche die er selbst nicht vertreten konnte Er wunschte sich das Reich zu befrieden weshalb er eher opportunistisch als prinzipientreu handelte Als er letztlich den Sturz von Eduard II unterstutzte handelte er wohl tatsachlich skrupellos aber nach reiflicher Uberlegung und unterstutzt von Ratschlagen seines Vertrauten dem Prior Eastry Problematisch war fur ihn dass die Konflikte wahrend der Herrschaft von Eduard II weniger Konflikte um klare politische Grundsatze waren sondern vor allen von personlichen Interessen bestimmt waren Trotz seiner personlichen Grenzen und obwohl er letztlich zum Sturz des Konigs beitrug hatten sowohl Eduard II wie auch Papst Clemens V von Reynolds Ernennung zum Erzbischof profitiert 10 Literatur BearbeitenJ Robert Wright The church and the English crown 1305 1334 a study based on the register of Archbishop Walter Reynolds Pontifical Institute for Medieval Studies Toronto 2000 ISBN 1 4593 2899 X J H Denton Walter Reynolds and ecclesiastical politics 1313 1316 a postscript to Councils and synods II In Christopher N L Brooke Church and government in the middle ages essays presented to C R Cheney on his seventieth birthday Cambridge University Press Cambridge 1976 ISBN 0 521 21172 7 S 247 274 Weblinks BearbeitenJ Robert Wright Reynolds Walter d 1327 In Henry Colin Gray Matthew Brian Harrison Hrsg Oxford Dictionary of National Biography from the earliest times to the year 2000 ODNB Oxford University Press Oxford 2004 ISBN 0 19 861411 X oxforddnb com Lizenz erforderlich Stand 2004Einzelnachweise Bearbeiten Roy Martin Haines The administration of the diocese of Worcester in the first half of the fourteenth century S P C K London 1965 S 77 Roy Martin Haines The administration of the diocese of Worcester in the first half of the fourteenth century S P C K London 1965 S 83 Roy Martin Haines The administration of the diocese of Worcester in the first half of the fourteenth century S P C K London 1965 S 99 Roy Martin Haines The administration of the diocese of Worcester in the first half of the fourteenth century S P C K London 1965 S 102 Roy Martin Haines The administration of the diocese of Worcester in the first half of the fourteenth century S P C K London 1965 S 153 Jeffrey H Denton Canterbury archiepiscopal appointments the case of Walter Reynolds In Journal of Medieval History 1 1975 S 325 J Robert Wright The supposed illiteracy of Archbishop Walter Reynolds In G J Cuming The church and academic learning Papers read at the sixth summer meeting of the Ecclesiastical History Society Brill Leiden 1969 S 66 Alison Weir Isabella She Wolf of France Queen of England Pimlico London 2006 ISBN 0 7126 4194 7 S 229 J Robert Wright The testament or last will of Archbishop Walter Reynolds of Canterbury 1327 In Mediaeval Studies 47 1985 S 445 473 J Robert Wright Reynolds Walter d 1327 In Henry Colin Gray Matthew Brian Harrison Hrsg Oxford Dictionary of National Biography from the earliest times to the year 2000 ODNB Oxford University Press Oxford 2004 ISBN 0 19 861411 X oxforddnb com Lizenz erforderlich Stand 2004VorgangerAmtNachfolgerWalter LangtonLord High Treasurer 1307 1310John SandaleWilliam GainsburghBischof von Worcester 1308 1313Walter MaidstoneJohn LangtonLordkanzler von England 1310 1313John SandaleRobert WinchelseyErzbischof von Canterbury 1313 1327Simon MepehamNormdaten Person GND 1016895593 lobid OGND AKS LCCN n80138781 VIAF 3783795 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Reynolds WalterALTERNATIVNAMEN Heyne Robert Heyerne RobertKURZBESCHREIBUNG englischer Geistlicher Lordkanzler und Erzbischof von CanterburyGEBURTSDATUM 13 JahrhundertSTERBEDATUM 16 November 1327STERBEORT Mortlake Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walter Reynolds amp oldid 236181551